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  • #1

Wenn das jüngste Kind geht.

Wie fühlt es sich an, wenn die jüngste Tochter geht und niemand zurückbleibt außer ihr selbst? Kurz zu meiner Situation: ich wurde plötzlich zur Alleinerziehenden als meine Jüngste 6 Jahre alt war. Einige Jahre später musste ich mit ihr allein wegziehen in eine Gegend ohne Freunde oder Verwandte. Nun hat sie Abi gemacht und geht zunächst ins Ausland. Ebenso ihre besten Freunde. Kennt ihr so einen Zustand?
 
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  • #2
Ja, ich kenne diesen Zustand. Als mein jüngstes Kind, meine Tochter, vor 2 Jahren ihr Abitur bestanden hat, hat sie mir mitgeteilt, dass sie nach Tansania gehen würde, um auf einer Kaffeeplantage die Kinder der Arbeiter und Arbeiterinnen zu betreuen und zu unterrichten. Ich war gar nicht begeistert, aber die Tochter war damals 19 Jahre und konnte selber bestimmen. Dann habe ich mich über das Land informiert und herausgefunden, dass es relativ friedlich ist. Auch die Plantage hat einen guten Ruf. Nach dem geplanten halben Jahr war die Tochter wieder zu Hause, war reifer geworden, voller Begeisterung für die Arbeit und die Menschen, mit denen sie zusammen war. Jetzt studiert sie. Ich habe vollen Respekt vor der Wahl meiner Tochter; sie hat es toll gemacht.
Natürlich tut es weh, wenn das jüngste Kind geht. Meine Tochter ist die jüngste nach zwei Söhnen. Aber die Freude in ihren Augen über das Erreichte und Erlebte kompensiert so reichlich. Es ist schön, die erwachsen gewordenen Kinder zu beobachten. Meine Tochter und ich haben einen guten Draht zueinander, und wenn sie Rat haben will, wendet sie sich an mich. Es gibt mir die Beruhigung, so vieles richtig getan zu haben. Die Kinder müssen erwachsen werden, auf eigen Beinen stehen. Wir Eltern müssen egoistische Klammerungsbedürfnisse in uns über Bord werfen.
 
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  • #3
Du hast aus Deiner Tochter einen jungen Menschen gemacht, auf den Du stolz sein kannst. Klar tut es weh, wenn ein Kind das Zuhause verlässt um auf eigenen Füßen zu stehen. Zeige ihr, das Du sie gerne ziehen lässt und Vertrauen zu ihr hast und sie weiterhin jederzeit auf Dich zählen kann.

Jetzt solltest Du aber auch nach vorne schauen und Dein Leben genießen. Geh aus, geh in einen Verein, mach VHS-Kurse. Es gibt so viel, was Du jetzt noch machen kannst, ohne Rücksicht zu nehmen.

w,50
 
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  • #4
Mir geht es ebenso, ist schon ein komisches Gefühl. Letztens sah ich bei Aldi Schulzeug, was wir früher immer gekauft haben, automatisch überlegte ich, was mein "Kind" wohl bräuchte...... Sie braucht ja nichts mehr.

Für mich fängt auch ein neuer Lebensabschnitt an. Ich werde, sobald es wieder kühler wird, wieder 3 die Woche Sport treiben, mich um neue Freundschaften bemühen, vielleicht lerne ich ja doch noch einen interessanten Mann kennen und meinen Job habe ich ja auch noch.

Ich bemühe mich um Gelassnheit, ich setze meinen Verstand ein, ich muss loslassen und kann doch stolz sein, was ich erreicht habe.

w
 
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  • #5
Ja, das trifft wohl jede Mutter früher oder später! Ich würde nicht verzagen. Man kann doch heute sehr gut in Kontakt bleiben, Z.B. über Chat, Webcam, Mails, Skype, Facebook und was es noch so alles gibt, um jederzeit zu jeder Tageszeit/mehrfach am Tag auf dem "Aktuellsten" zu bleiben. Dabei denke ich vorrangig an Facebook. Viele junge Leute schreiben hier doch ständig und laden ständig Bilder von sich hoch, wo sie gerade sind und was sie machen. Sogesehen.Du könntest dir ja auch einen FAcebook-Account anlegen, und so bleibt ihr ständig in Verbindung.
 
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  • #6
Ich kenne so eine Situation noch nicht aus eigener Erfahrung. Es scheint aber, dass du sehr auf sie fixiert bist. Freunde treffen, den Hobbies nachgehen, verreisen, das alles kann auch ohne Kind sehr schön sein. Desto mehr Freunde du hast, desto weniger wird sie sich verantwortlich für dich fühlen und du würdest ihr damit ein Gefühl von Freiheit vermitteln, was sehr wichtig ist.
 
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  • #7
Mir wäre das nie passiert, weil ich immer dafür gesorgt hätte, dass ich einen Mann als "Auffangperson" neben mir habe. Kinder gehen eines Tages - müssen sie, sonst bleiben sie dumm und Taugenichte, wenn sie den Eltern das Händchen täscheln müssen. Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen im Leben machen, und du musst dich dagegen wieder auf dein eigenes Leben besinnen. Geh auf Partnersuche, oder willst du im Alter alleine sein? Es gibt kein Grund, die Partnersuche mit 50,60, oder 70 einzustellen. Es würde dich ablenken und dir neuen Sinn im Leben geben. Vor allem hält es einen geistig fit.
 
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