Liebe Fragestellerin,
nachdem ich davon ausgehe, dass Du klug und intelligent bist und wirklich weiterkommen willst:
Es ist menschlich, zu sagen: Er ist der Böse und Du bist das Opfer.
Solche Empfindungen werden aber von Dir nur dazu erschaffen, damit Du
a) Deinen Schmerz nicht fühlen kannst, weil Du es nicht willst
und
b) Deine Verantwortung für die Situation verneinen kannst.
Er ist zu 100% verantworltich dafür, dass diese "Beziehung" nun so ist, wie sie ist.
Du bist zu 100% dafür verantworltich, dass diese "Beziehung" nun so ist, wie sie ist.
Steck Euch beide in einen Sack und lass draufhauen, kein Falscher wird getroffen...
Wenn Du darüber rumjammern willst, wie schlecht unnd böse und gemein er, die Welt und die Männer sind, dann bitte, mach weiter, Tue es solange, bis Du nicht mehr kannst und willst.
Aber wenn Du wirklich weiterkommen willst, dann stelle Dir Fragen, zum Beispiel diese hier:
Wie konnte es soweit kommen?
Was habe ich getan, dass er gegangen ist?
Wo wollte ich zuviel haben und habe nichts gegeben?
Wo habe ich ihm die Schuld gegeben und meine Verantwortung verneint?
Wofür habe ich ihn benutzt?
Wofür habe ich mich von ihm benutzen lassen?
Warum ist es gut, dass es vorbei ist?
Welche Chancen bietet es mir?
Warum ist ein Ende mit Schrecken manchmal besser als ein Schrecken ohne Ende?
Wo habe ich die Augen zugemacht, wo ich besser hätte hinsehen müssen?
Wo habe ich als Frau nicht das getan, was mein Job gewesen wäre zu tun?
Wo habe ich nicht zugelassen, dass er das tun hat können, was er für sich gebraucht hat zu tun?
Wo habe ich ihn zu sehr eingeengt?
Wo habe ich mein Leben nicht gelebt?
Wo habe ich mir Dinge geholt, die mir nicht zustanden?
Wie entsteht Leid?
Warum ist Leid eine erschaffene Gefühlsreaktion auf einen Widerstand gegen eine erfahrene Realität?
Wo war ich total unglücklich in dieser "Beziehung"?
War es eine große Liebe oder war es eine "Aneinderherum-Erziehungs-Verziehungs-Beziehung"?
Jammere, klage, weine, stampfe mit den Füssen, tobe, wüte, brülle, dass die Wände wackeln, trauere, tue das, was Dein verwundetes Tier in Dir nun tun will und muss...
Aber vergiss darüber nicht, dass Du für alles, was in Deinem Leben passiert, geschieht und existiert zu 100% Deine Verantwortung ist und vielleicht sogar, wenn Du es so sehen willst, zu Deinem Besten?
Verzeihe Dir und vergebe Dir. Alles. Aber ihm bitte auch. Ihr seid beide Menschen und Menschen handeln eben mal nun so, wie sie handeln.
Was willst Du daraus lernen?
Alles Liebe Dir!
E. m 40 - 7E19E460