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  • #1

Wenn große Kinder Schule schwänzen, was tun?

Mein fast 19 jähriger Sohn schwänzt gern Schule.

Selten den ganzen Schultag, sondern bevorzugt die 1 Stunde oder, wenn wie so oft in der Oberstufe, Unterricht ausfällt, er es nicht einsieht, wegen einer oder zwei Schulstunden noch einmal hinzufahren (mit dem Rad in 10 Minuten).

In Klasse 9 ist er am Gymnasium sitzen geblieben. Dieses war letzten Endes damals die Folge von häufigem ganztägigen Schulschwänzen. Was ich allerdings viel zu spät bemerkt hatte, weil er zu der Zeit in die Stadt ging und zur Unterreichtszeit nicht nach Hause kam.

Er hat sein Arbeitsverhalten zwar stark gebessert, die Noten haben sich in den meisten Fächern positiv verändert. Aber er kann dieses schwänzen einfach nicht lassen und sieht das "ganz locker".
Hat auch immer irgendwelche Begründungen parat, warum dass so ok ist. Z.B. dass das ganz normal sei in der Oberstufe, die Lehrer ja auch andauern krank wären.

Mich macht das schier wahnsinnig. Zwar wird er vermutlich studieren nach dem Abitur, trotzdem finde ich, dass das nicht geht, und befürchte, dass wenn er einmal einer regulären Berufstätigkeit nachgeht, schnell rausfliegt.

Andererseits hat er in den letzen Sommerferien eine Woche in einem Betrieb gejobbt und war in dieser Hinsicht dort plötzlich sehr gewissenhaft.

Trotzdem, ich habe wahnsinnige Ängste, was seine Zukunft betrifft und befürchte, ihn im schlimmsten Fall, ihn noch Jahre finanzieren zu müssen. Der getrenntlebende Vater gibt nur 100,-€ Kindesunterhalt.

Außerdem finanziere ich ihm Nachhilfe in einem Fach, was mich mehr als 100,- € mt. kostet.

Was denkt Ihr darüber? Von welchen Erfahrungen könnt Ihr berichten, Eltern als auch evtl. Lehrer.
 
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  • #2
Musst keine Angst haben, und vor allen Dingen: Keine Mutmaßungen und kein Kopfkino! Wieso muss er überhaupt unbedingt Abitur machen? Muss er oder will er? Ein guter mittlerer Schulabschluß ist auch was wert, und die 100 Euro für die Nachhilfe würde ich mir klemmen, ganz ehrlich! Wie ist das bei Euch? Bei uns in Berlin bekommst Du mit Besuch des Gymnasiums den mittleren Schulabschluss automatisch quasi in Klasse 10.

Du bekommst 100 Euro vom Vater, aber auch 158 Euro Kindergeld - das ist nicht viel, aber besser als gar nichts. Schlag Deinem Sohn vor, sich jetzt einen Ausbildungsplatz zu suchen, die Zeit ist noch ausreichend, um etwas Gutes bis August zu finden. Mein Sohn hat sich genau so benommen wie Deiner, hatte auch keine Lust und ist teilweise bei einer Stunde Unterricht auch nicht mehr hingefahren. Die brauchen einfach nun mal Schlaf in dieser Zeit, das ist keine böse Absicht. Mit Beginn seiner Ausbildung hat sich dieser Schlendrian gelegt, und seit einem Jahr hat er seine Ausbildung beendet (Prüfung sogar vorgezogen), steht auf eigenen Füßen und verdient gutes Geld. Ist immer pünktlich und hat keinen einzigen Fehltag seither. Ich denke, zwischen Schule und Beruf ist ein großer Unterschied, zumal man in der Schule alles lernen muss, in der Ausbildung aber wirklich seine Neigungen und Vorlieben leben kann, z.B. Vorliebe für Naturwissenschaften. Selbst wenn er das Abi macht, mach Dich nicht verrückt, das Leben ist zu kurz dafür :)
 
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Angie

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  • #3
Für jede unentschuldigte Unterrichtsstunde kriegt dein Sohn normalerweise 0 Punkte und gut is..Wenn sich das häuft, dann kann das schon erhebliche Konsequenzen haben.
Auch wenn dein Sohn volljährig ist, kannst du unbesorgt die Oberstufenleitung konsultieren bzw die Fachlehrer deines Sohnes. Eventuell könntest du mit dem Tutor sogar vereinbaren, dass eine Attestpflicht verhängt wird.

Mach dir nicht allzu viele Gedanken, spätestens bei den Notenkonferenzen kommt heraus, dass Monsieur bevorzugt die 1./2. oder 7./8. Std abhängt. Dann werden die Kollegen schon reagieren.
Check doch mal anhand seines Stundenplans, welche Std / Fächer er bevorzugt abhängt. Solltest du in einem von ihnen Nachhilfeunterricht finanzieren, würde ich den streichen. Lohnt sich nicht, wenn er regelmäßig abhängt.

Ansonsten kann ich dich aber beruhigen. Allzu außergewöhnlich ist sein Verhalten nicht.Die Kids im ersten und zweiten Semester hängen gern mal zwischenzeitlich ab.Wenn es in Richtung Abitur geht, legen die meisten von ihnen dann allerdings eine erstaunliche Beflissenheit an den Tag. ;-) Ich bin selbst Tutorin und ziemlich kleinlich, was das Abhängen von Randstunden. anbetrifft, allerdings sehen das nicht alle Kollegen so "eng". Deswegen mein Rat: wende dich an die Oberstufenleitung bzw informiere einfach mal den Tutor deines Sohnes. Der verwaltet nämlich die Fehlzeiten deines Sohnes.
 
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  • #4
Liebe FS.
Ich bin Oberstufenlehrerin und kenne diese Schwänzerei von Jugendlichen. Wenn es in einer Klasse zu bunt wird, schreibe ich am Anfang jeder Stunde demonstrativ auf, wer keine Hausaufgaben gemacht hat. Diese Schüler werden nach draußen geschickt und müssen sich dann vorbereiten. 10 Minuten vor Stundenschluss müssen sie wieder kommen und nacherzählen, was sie gelesen haben - vor der Klasse, die den Stoff gerade durchgenommen hat. Das wirkt! Außerdem unangekündigte Tests sowie im Unterricht fachliche Fragen an Schüler, die passiv und gelangweilt dasitzen. Meistens teilt sich da die Spreu vom Weizen sehr schnell. Die Klasse teilt sich in fleißige, engagierte Schüler und unengagierte, faule Schüler. Ich rede auch mit dem Klassenlehrer und anderen verantwortlichen Personen an der Oberstufe. Eine gute Schulleitung sorgt dafür, dass die faulen Schüler administrativ recht schnell zur Rechenschaft gezogen werden und ggf. rausgeschmissen werden.
Wenn dein Sohn 19 ist, kannst du nicht mehr viel machen als Mutter. Eher wird er noch umengagierter werden, wenn du auf ihn eiertest und ihm den Nachhilfeunterricht bezahlst. Auf keinen Fall würde ich ihm von deinem knappen Geld noch Nahhilfe finanzieren; das regt nur seine Passivität noch an, weil du ja Verantwortung übernimmst. So lernt er, die Verantwortung von sich zu schieben.
Dein Sohn ist mit 19 selber verantwortlich für seine Ausbildung, und das solltest du ihm klar und deutlich kommunizieren. Worte helfen nicht mehr viel - eher Taten. Seine Faulheit muss merkbare Konsequenzen haben. Zum Beispiel, dass du ihn rausschmeißt von zu Hause. Dann lernt er auf eigenen Beinen zu stehen. Es wird am Anfang weh tun, aber auf Dauer wirst du nur so ein Ergebnis erzielen.
Auch du solltest akzeptieren, dass du dein eigenes Leben genießen sollst. Der Sohn ist alt genug, für sich die Verantwortung zu zeigen. Er wird auf längere Sicht einsehen, dass du dein Leben von ihm nicht anhängig machst und durch eigene Initiativen zeigst, dass man Eigenverantwortung hat. Exempla docunt.
 
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  • #5
Als Lehrerin stehe ich auf der anderen Seite des Dreiecks. Außerdem habe ich auch einen Sohn, der früher so eine Einstellung hatte.
Das Problem ist wohl, dass er 19 ist, also du eigentlich sowieso nicht mehr viel machen kannst. Er ist volljährig und kann seine fantasievollen Entschuldigungen selbst schreiben.
Nun kommt es einfach auf die Lehrer an. Ich schaue mir das meist ein paarmal an, dann bekommt der Schüler Attestpflicht. Er kann sich dann nicht mehr selbst entschuldigen, muss immer zum Arzt.
Nun ist das aber für einen cleveren Schüler auch kein Problem, denn mal 1 Std. später kommen, das geht immer und mit Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl bekommt man bei fast jedem Arzt eine Krankschreibung. Das wissen die Lehrer natürlich auch. Aber nun gibt es die Möglichkeit, bei immer noch hohem Krankenstand ein amtsärztliches Attest zu verlangen. Er muss dann immer sofort zum Gesundheitsamt gehen. Nicht, dass er hier nicht auch schwindeln könnte, aber es macht schon sehr viel Mühe und da kann er auch gleich in die Schule gehen.
Bei unentschuldigten Fehltagen können eben Verweis, verschärfter Verweis und Entlassung folgen.
Ich würde einfach mal mit dem Klasslehrer sprechen. Das Gespräch zwischen Eltern und Schule ist sehr, sehr wichtig. Dann sprecht mit dem Sohn und macht ihm das klar.
Mein Sohn hat auch Nachhilfe bekommen, es hat aber nicht viel gebracht, denn er hat sich dann nur auf den Nachhilfelehrer verlassen und hat den Unterricht dann noch mehr geschwänzt. Wozu in die Schule gehen, wenn man das auch in der Nachhilfestunde bekommt. Das habe ich dann schnell eingestellt und das Geld gespart.

Ich kann deine Situation sehr gut verstehen, mir ging es eben als Mutter genauso und ich erlebe es immer wieder bei Schülern.
Meist werden die Jugendlichen irgendwann vernünftiger, aber er wird nie ein Streber werden. Meiner hat erst kurz vor dem Abi angezogen und dann ein super Abi abgeliefert. Er meinte immer, dass er nur das lernen möchte, was er auch wirklich braucht. Er hat dann studiert, da war es ähnlich und ich habe mir immer noch Sorgen gemacht.
Inzwischen ist er berufstätig und macht seinen Job sehr gewissenhaft, ist so gut wie nie krank. Es macht ihm eben jetzt Spaß und er weiß, dass ein Arbeitgeber das nie mitmachen würde.

Ich kann dir nur sagen, dass weder schimpfen noch Taschengeldentzug viel bringen wird. Bleib im Kontakt mit der Schule und versuche mit deinem Sohn vernünftig zu reden. Argumente wie "die Lehrer sind auch krank" kannst du doch hoffentlich entkräften. Kündige die Nachhilfe, denn die braucht er nicht, wenn er in die Schule geht.
 
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  • #6
Liebe FS,
das ist das Dilemma, wenn die Kinder erwachsen sind und immer noch zur Schule gehen - sie können machen, was sie wollen, überblicken die Folgen nicht, schreiben sich selber die Entschuldigungen und die Eltern dürfen den Kontakt zur Schule nicht suchen.

Die wenigsten Lehrer handeln konsequent und verlangen ärztliche Attest. Sie nehmen den einfachen Weg und erkennen den Kurs wegen der hohen Fehlquote nicht an - dann gibt's auch kein Abi, egal, wie gut die Noten sind.

Es scheint, Dein Sohn ist mit der Freiheit, die die Schule ihm lässt ein wenig überfordert - im Job mit einem ganz engen Rahmen hat es besser geklappt. Da ist er für ein Studium wohl nicht geeignet.

Wenn er die Schule schwänzt, würde ich ihm keine Nachhilfe bezahlen und auch kein Taschengeld geben - er kann ja jobben, wenn er nicht zur Schule geht. Das ist ein erwachsener Umgang mit ihm: ihn nicht weiterhin pampern, sondern ihm die Verantwortung für sein Leben delegieren.
 
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  • #7
Ganz klar: Dein Sohn ist erwachsen und für sich selbst zuständig. Mit 19 weiß man genau, was man tut, zumindest, was Schule betrifft. Es ist schon sehr großzügig von dir, ihm teure Nachhilfe zu finanzieren, die evtl. gar nicht nötig wäre, wenn er sich intensiver mit Schule beschäftigen würde.
Du kannst ihm sagen, was du von seiner Schwänzerei hältst, aber ändern können wirst du nicht mehr viel.
 
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  • #8
Also dein Sohn ist 19. Oftmals ein Alter, wo viel junge Leute schon arbeiten oder mal gearbeitet haben bzw. ihre erste Ausbildung hinter sich haben, sofern sie kein Abitur gemacht haben... Viele junge Leute wollen in diesem Alter nicht mehr in die Schule sein, sondern solangsam mal Geld verdienen und das kann ich völlig verstehen!

Ich kann dir sagen, ich habe ab der Oberstufe und auch in der Ausbildung häufiger mal geschwänzt, wobei ich das früher als Musterschüler nie gemacht habe.
Es ist nun mal ein Alter, wo man solangsam kein Bock mehr auf Schule hat und arbeiten gehen möchte. Ich wusste mit 18 Jahren zum Beispiel, dass ich mich mal selbstständig machen will, seitdem konnte ich mich irgendwie gar nicht mehr auf die Schule konzentrieren, habe vor dem Abitur abgebrochen und meine eigene Firma gegründet und zwar sehr erfolgreich. Ich hatte zum Lernen einfach keinen Kopf mehr und wusste schon recht früh, was ich im Leben tun wollte!

Vielleicht redest du mal mit deinem Sohn, was er in Zukunft vor hat? Es ist ein schwieriges Alter. Er ist volljährig und nicht mehr schulpflichtig und kann demzufolge selbst entscheiden, wie es nun mit ihm weiter geht Ich hätte es damals zu meiner Zeit hilfreich gefunden, wenn die Mutter sich für meine Berufswünsche/Studienwünschen interessiert hätte und auch mal nachgehakt hätte oder mir Hilfe angeboten hätte. Also schimpf nicht mit deinem Sohn wegen der Schule, sondern hinterfrage mal, was ihn antreibt und wie du ihm helfen kannst! Vielleicht verschweigt er dir etwas, dass er gerne etwas anderes Berufliches tun möchte, als das, was du für ihn geplant hast? Nicht jeder will und muss studieren! Was denn überhaupt? Scheinbar hast du und dein Sohn noch nie ein Gespräch über die Passionen deines Sohnes geführt, was er denn überhaupt im Leben will... du stellst momentan nur Mutmaßungen an.
 
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  • #9
Mein fast 19 jähriger Sohn schwänzt gern Schule.
...
Mich macht das schier wahnsinnig. ...

Tja, nur weil es DICH wahnsinnig macht ist es noch lange kein Problem. Ich kennn das auch noch von mir selber, von meinen Kindern, von anderen und alle haben studiert hinterher. Kann es möglicherweise sein, dass er sich auch ein bisschen gegen deine Angst auflehnt? Du solltest Dir überlegen, was der Unterschied ist zwischen Angst und Gefahr. Gefahr seh ich heir keine. Und deine Angst ist Dein Thema, nicht seines.
 
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  • #10
Deinen Sohn kann ich gt verstehen. Seit seinem 6. oder 7. Lebensjahr sitzt er in der Schule. Schrecklich. Offensichtlich ist er einfach schulmüde.

Mir ging es damals ähnlich und in der 11. Klasse bin ich dann abgegangen, weil ich das sitzen und lernen nicht mehr ertragen konnte. Ich wurde immer dünner und konnte nicht mehr lernen.
Ich entschied mich für eine Gärtnerlehre und war nach 2(!) Wochen wach und gesund und hatte wieder Lebensfreude.

Vielleicht braucht Dein Sohn einen Ausgleich? Geld verdienen? Ehrenamt? Die Schule und Feiern alleine füllt nicht aus.
Was hat er für Wünsche? Reg ihn doch an, dafür Geld zu verdienen. Dabei lernt er den Arbeitsalltag kennen und hat dadurch vielleicht doch wieder Bock auf Schule.

Andere empfehlen hier, auf die Nachhilfe zu verzichten. Ds würde ich nicht unbedingt. Manchmal kapiert man es beim Lehrer nicht und da ist Nachhilfe gut. Aber er könnte das mit finanzieren!

Sorgen würde ich mir um ihn nicht machen. Das verwächst sich und im Beruf verhält er sich bestimmt ganz vernünftig.

w57
 
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  • #11
Bei uns in Berlin bekommst Du mit Besuch des Gymnasiums den mittleren Schulabschluss automatisch quasi in Klasse 10.

Komisch, ich wohne auch in Berlin, mein inzwischen volljähriges Kind musste für den MSA auf dem Gymnasium doch lernen, es ist lange nicht mehr so wie früher, dass einem der MSA hinter her geschmissen wird.

Zwei ehem Klassenkameraden meines Kindes haben den MSA auf dem Gymnasium nicht geschafft und sind dann gegangen.

Alle Schüler der 10. Klasse, egal welchen Schultyps müssen in Berlin die Prüfungen zum MSA absolvieren. Hinterher geschmissen wird schon lange nichts mehr. Die Zeiten sind lange vorbei.

Übrigens sagte mir letztens ein Berliner 1,0 Abiturient der fast mit dem Medizin-Studium fertig ist, er fragt sich immer noch, wo die bayrischen Abiturienten besser und klüger sein sollen. Er studiert mit einigen seid zig Jahren und sieht nicht, dass das dortige Bildungssystem bessere Schüler mit mehr Niveau hat, als die Abituirienten aus Berlin hervorbringt.

w50
 
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  • #12
FS, was helfen kann ist Taschengeld und Technik. Informier die Schulleitung / Oberstufenleitung / Klassenlehrer dass du weisst, dass er häufig schwänzt und du das nicht gut findest. Bitte sie darum, dich zu informieren wenn er fehlt bzw. lass dir die von deinem Sohn geschriebenen Entschuldigungen mit Lehrerunterschrift vorlegen. Geht leicht über die Internetgeschichte - das der technische Teil.

Taschengeld ist wie Arbeitslohn. Arbeitslohn gibt es nur für Arbeit und bei durch ärztliches Attest nachgewiesene Krankheit. Also - Erkläre Deinem Sohn, dass er ja pro Monat x Euro Taschengeld bekommt. Der Betrag wird durch 20 geteilt- das sind die Schultage im Monat. Für jeden Tag an dem er eine Stunde schwänzt wird 1/20 des Taschengeldes gestrichen und du gibst den Betrag dann für dich aus.

Dem Vater würde ich das Jugendamt auf den Hals hetzen. Oder das Finanzamt. Er kommt seinen Pflichten ziemlich offensichtlich nicht nach . Nichtzahlung von Kindesunterhalt ist erstens ein Straftatbestand. Das ist nicht dein Geld das er nicht zahlt- das ist das Geld des Kindes. Zweitens ist diese Zahlungsverweigerung ein Negativvorbild für euren Sohn- Vatern stiehlt sich auch der Verantwortung.
Grüsse W - ebenfalls A-Klasse-Mutter
 
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  • #13
FS, was helfen kann ist Taschengeld und Technik. Informier die Schulleitung / Oberstufenleitung / Klassenlehrer dass du weisst, dass er häufig schwänzt und du das nicht gut findest. Bitte sie darum, dich zu informieren wenn er fehlt bzw. lass dir die von deinem Sohn geschriebenen Entschuldigungen mit Lehrerunterschrift vorlegen. Geht leicht über die Internetgeschichte - das der technische Teil.

Grüsse W - ebenfalls A-Klasse-Mutter

Die Schulleitung wird sich weigern, mit der Mutter zu sprechen oder sie zu informieren, denn der Sohn ist volljährig. Die Schulleitung darf das nicht, wenn der Sohn sich nicht selber für zu unreif erklärt und explizit die Schulleitung auffordert wegen seiner persönlichen Defizite über die Mutter zu helfen, Selbststeuerungsfähigkeiten aufzubauen.
 
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  • #14
Die Schulleitung wird sich weigern, mit der Mutter zu sprechen oder sie zu informieren, denn der Sohn ist volljährig. Die Schulleitung darf das nicht, wenn der Sohn sich nicht selber für zu unreif erklärt und explizit die Schulleitung auffordert wegen seiner persönlichen Defizite über die Mutter zu helfen, Selbststeuerungsfähigkeiten aufzubauen.

Irrtum!
Als Lehrerin kann ich dir versichern, dass wir auch bei volljährigen Schülern Kontakt zu den Eltern aufnehmen, soweit die Schüler noch im elterlichen Haushalt wohnen.
Sollte der Schüler damit nicht einverstanden sein, dann müsste er beantragen, dass die Eltern nicht mehr informiert werden. Ist bisher noch nicht passiert.
 
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  • #15
Das klingt so toll, wenn hier so viele schreiben, dass aus Schulschwänzern und -verweigerern hinterher noch Akademiker werden, die im Beruf keinen einzigen Tag verpassen -

es entpsricht aber nicht den Tatsachen! In der Familienberatung sind die Gegenbeispiele sehr zahlreich.
Viele der Schulschwänzer sind bei weitem nicht geistig minderbemittelt und finden dennoch später nicht in eine Ausbildung, ein Studium, einen Beruf, der sie auch ernährt.

Daher sind die Sorgen der FS durchaus berechtigt und der Rat, sich da keine Sorgen zu machen, ist wohl eher ins Leere gesprochen.
Der Sohn der FS scheint nur bei der Sache zu sein, wenn ihm etwas Spaß macht (siehe eine Woche Praktikum), wär das Praktikum länger gewesen und auch hier der Alltag eingekehrt, wer weiss .... Ganz ehrlich: was ist eine Woche!

Auch Ausbildung/Studium/Beruf machen später nicht täglich Spaß, daher ist es durchaus ein Problem, wenn sich jemand verweigert, sobald er mal keinen Spaß hat.

FS, ich würde von so knappem Geld keine Nachhilfe zahlen und so seine Unlust, zu Schule zu gehen, noch unterstützen. Denn das tust Du damit.
Wenn er Schule nicht mehr mag, so er sich auf die Socken zu einer Berufsberatung machen und eine Ausbildung beginnen.
 
  • #16
Den Schüler aufklären: Es besteht Schulpflicht - für jede Schulstunde.

Die Eltern sind gesetzlich verpflichtet, diese Schulpflicht für ihre Kinder einzuhalten.
(In manchen Bundesländern gibt es sogar Bußgelder für Eltern)

Und ihm ankündigen, daß auch die Polizei kommen, und ihn zwangsweise zur Schule bringen kann.
(Das ist m.W. wirklich möglich)

Schon so etwas ankündigen, kann Wunder bewirken.

Und es ist peinlich, und keine Heldentat, wenn man von der Polizei begleitet wird - bis in den Klassenraum zu den Mitschülern.

(Die Hälfte der Kindererziehung ist reine Psychologie)

(m,52 mit schulpflichtigem Stiefsohn (12))
 
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  • #17
Hier nochmals die FS:

erstemal zum Abitur:
wenn es nach mir ginge, müsste er das nicht machen. Er will das.

Was meine Angst zu der Sache betrifft:
Ja, das ist richtig und mir auch bewußt. Daher suche ich ja den Austausch. Wie hier schon jemand schreibt, ich finde die Angst ist durchaus berechtigt.

Thema Oberstufenleitung:
Habe ich mehrfach versucht zu erreichen und um Rückruf gebeten. Bisehr nie passiert, aber ich werde es weiter probieren.

Was den Vater betrifft:
Er taucht durchschnittlich 1-2x pro Jahr auf, läd dann seinen Sohn in die Eisdiele od. Pizzeria ein, lebt in einem Yogazentrum, wo er 6 Tag die Woche arbeitet, und dafür Kost und Logis bekommt + 300,- € Taschengeld. Die 100 € "Kindesunterhalt" überweist er direkt an seinen Sohn. Der Vater hat schon immer befürchtet, dass ich mich durch den Kindesunterhalt "bereicher". Mein Sohn und ich haben dann abgesprochen, dass die 100,- € quasie sein "Klamottengeld + Taschengeld" ist. Er verdient sich allerdings noch ca. 150,-€ mtl. durch einen kleinen Job dazu.
Was ich jedoch noch von einer andern Exfreundin des Vaters erfahren habe, dass dieser angeblich derzeit eine Partnerin hat, die selbsständig ist, und dass er diese tatkräftig unterstützt. Kann ich aber natürlich alles nicht nachweisen. Außerdem leben wir in einer andern Stadt ca. 200km entfernt. Mir wurde vom Jugendamt gesagt, dass ich keine Chance hätte, vom Vater Geld zu bekommen, da man ihn nicht zwingen könne, eine andere Arbeit aufzunehmen. Ich könne froh über diese 100€ sein.
 
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  • #18
Den Schüler aufklären: Es besteht Schulpflicht - für jede Schulstunde.
Das weiß jedes Kind, das braucht man ihm ganz sicher nicht erklären, da macht man sich lächerlich.
Die Eltern sind gesetzlich verpflichtet, diese Schulpflicht für ihre Kinder einzuhalten.
(In manchen Bundesländern gibt es sogar Bußgelder für Eltern)
Er ist volljährig, also sind die Eltern eben nicht mehr verpflichtet. Ob das Kind verpflichtet ist, ist fraglich, wahrscheinlich nicht mehr. Die Schulpflicht endet i.d.R. nach 10 Schuljahren.

Er kann bei zu vielen Fehltagen von der Schule verwiesen werden und dann würde er als Arbeitssuchender auf der Straße sitzen. Aber dazu braucht es noch etwas mehr als ein paar Stunden blaumachen.

Und ihm ankündigen, daß auch die Polizei kommen, und ihn zwangsweise zur Schule bringen kann.
(Das ist m.W. wirklich möglich)
Ja, das wäre der letzte Weg, aber nur bei deinem 12jährigen Stiefsohn und nicht bei einem Volljährigen.

w 58 (Lehrerin und Mutter)
 
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  • #19
Liebe FS,

dein Junge will Abi machen. Unterstütze ihn darin. Er arbeitet und verdient Geld dazu. Macht er richtig und zeigt Einsatz.
Er schwänzt. Ist respektlos, unvernünftig und erhöht den weiteren Lernaufwand. Das weiß er, will es aber nicht wissen. Er ist 19. Meine 2 Jungs waren in dem Alter genauso. Zum Haareraufen. Da hilft keine Aufregung, keine Drohungen und dgl. Es gibt ihm sowas wie das Gefühl, Herr über das Geschehen zu sein, eine Art Demonstration der Macht, selbst zu entscheiden, dazu ein Motivationsloch.... Nach meiner Lebens-und Berufserfahrung gibt sich das meistens. (Natürlich nicht immer, aber man sollte vom Normalen ausgehen.) Heute ist die Ausbildungsaussicht glücklicherweise ziemlich gut, auch für Abiturienten, die nicht so Überflieger sind. Ich habe das reihenweise mit Freunden meiner Kinder erlebt, es ist eine Durststrecke für die Eltern. Lass ihn nicht fallen. Er hat außer dir niemanden. Wenn es in der Schule zu viel wird, bekommt er Attestpflicht. Hatten bei meinen Söhnen über die Hälfte der Klasse. Falls die Nachhilfe dazu verhilft, dass er das Abi schafft und sonst nicht, würde ich sie nicht absetzten. Sie ist alldieweil billiger als ein weiteres Schuljahr, falls er wiederholt. Das mit dem Lehrerkontakt würde ich lassen - außer Lehrer gehen auf Dich zu. Er wird dich hassen, wenn du ihm aus seiner Sicht in den Rücken fällst, Handhabe hast Du sowieso nicht, und dann wird er erst recht opponieren. Manche sind mit 19 noch eher Jugendliche - leider mit Erwachsenen-Rechten ausgestattet. Da gilt es Nerven zu bewahren. Wenn Du gezielt Einfluss nehmen willst, kannst Du es mit dem Teen-Triple-P-Programm versuchen. Da kannst Du einen Kurs besuchen, oder dir zum Selbst-Studium ein Buch kaufen, das Du durcharbeiten kannst. Dann bekommst Du etwas Struktur in das Ganze und selbst ein besseres Gefühl, weil Du Dich den Launen Deines Heranwachsenden nicht so ausgestzt fühlst.

Lass Dich mit dem Gedanken trösten, dass es meistens gut wird und er einen neuen Motivations-Schub bekommt, wenn er endlich das lernt, was ihn interessiert. D.h. im Studium oder in der Ausbildung. Dir viele gute Nerven.

Alles Liebe

Mutter, die selbst geschwänzt hatte, nachdem sie mit 18 selbst Entschuldigungen schreiben durfte. Danach Senkrechtstart im Studium mit mehreren Uni-Abschlschlüssen, heute leitende Funktion in sehr guten Lebensumständen - wäre ohne die Unterstützung meiner Mutter zur kritischen Schulzeit nicht möglich gewesen, ich bin ihr heute noch dankbar dafür.
 
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  • #20
Hier auch eine Mutter, mit Sohn 18 Jahre alt (der sich jajjjaaa so was von erwachsen ansieht).

Er schwänzt zwar nicht die Schule, macht dafür nur das Notwendigste, um grade mal so durchzukommen (macht aber eine Lehre, mit Berufsmatura.....in der Schweiz eher verbreitet, als in D).

Ich könnte ihn ab und zu an die Wand nageln, und bin manchmal echt entnervt. Aber ich denke, es ist eine Durststrecke und dient vielleicht auch zur "innerlichen" Ablösung.

Halte zu ihm, so wie ich es auch versuche zu tun. Sage ihm aber immer wieder, dass du sein Verhalten nicht toll findest.

Lg
 
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  • #21
Meine Tochter schwänzt nicht, tat aber auch nur das Allernotwendigste und ich habe ihr nach Beendigung der Schulpflicht gesagt, sie habe zu arbeiten, entweder für die Schule oder in einem Beruf - in der Schule Zeit absitzen ist nicht...

jetzt ist dein Sohn 19, wohnt aber kostenlos bei dir und du musst das natürlich nicht hinnehmen. Setze ihn vor die Wahl Beruf oder Schule und wenn er nichts macht, gibts kein Geld (für nichts) - er muss froh sein, dass er nichts zur Miete dazu beitragen muss...

nicht einen Euro Taschengeld würde meine Tochter bekommen, wenn sie Schule schwänzen würde...

bei ihr hat die Androhung, arbeiten gehen zu müssen übrigens gewirkt, weil sich auch selbst das Abitur will und nicht ich...

alles Gute!
 
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  • #22
...Wieso muss er überhaupt unbedingt Abitur machen? Muss er oder will er? Ein guter mittlerer Schulabschluß ist auch was wert, und die 100 Euro für die Nachhilfe würde ich mir klemmen, ganz ehrlich!....

Ein mittlerer Schulabschluss ist gar nichts Wert. Was soll das Kind damit denn machen? Handwerker werden oder Verkäufer bei Edeka?!

Liebe FS, solange keine Gefahr besteht, dass Ihr Sohn das Abitur vermasselt, würde ich gelegentliches Schuleschwänzen nicht überbewerten.

Vielleicht regen Sie Ihn einfach dazu an, sich schon einmal mit der Studienplatzwahl auseinanderzusetzen. Vielen Abiturienten ist oftmals gar nicht klar, dass ein schlechtes Abitur sie bei der Verwirklichung ihrer Ziele massiv behindert, weil sie den NC nicht schaffen oder erst gar nicht zu den speziellen Auswahlverfahren, die heute an vielen Universitäten üblich sind, eingeladen werden.

Ein Besuch bei der Studienberatung war schon für manchen allzu lässigen Oberstufenschüler ein heilsamer Schock. Schaden würde ein solches Beratungsgespräch in jedem Fall nicht.
 
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