• #1

Wenn Kinder des alleinerziehenden Partners die neue Beziehung attackieren

Liebe Forenteilnehmer,

sind Sie bereits eine Partnerschaft mit Alleinerziehenden eingegangen - und mussten die Erfahrung machen, dass die Kinder des Partners die Beziehung sabotieren?

Wie stellte sich die Situation aus Ihrer Sicht dar? Was waren Ihres Erachtens die Gründe, aus denen sich die Kinder gegen die Beziehung gesperrt haben? Welche Lösungen konnten gefunden werden oder ist Ihre Beziehung an der Problematik gescheitert?

Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion!

Ihre Saskia (ElitePartner)
 
G

Gast

Gast
  • #2
Meine Beziehung ist daran gescheitert. Es waren 3 Kinder vorhanden (9,12 und 14 J. alt).
Als sie merkten das Papa sich eine Freundin (mich) zulegte hatten wir keinen Tag mehr Ruhe. Ständig klingelte sein Handy entweder war seine überforderte Ex dran oder eines der Kinder.
Kennengelernt habe ich im Grunde nur eines seiner Kinder. Das war sehr nett (zumindest scheinbar - im Nachhinein hing es am Ende nur noch beim Vater in der Wohnung und machte so die Beziehung kaputt).
Ich wurde mit Themen behelligt die nie zuvor bei mir relevant waren. Dazu gehörten Schulprobleme, finanzielle Existenzängste sowie permanente Gespräche über seine Ex (wie komme ich aus den nervigen Unterhaltszahlungen raus und welche Tricks kann ich anwenden damit ich nicht zahlen muss).
Finanziell durfte ich für seine Kinder mit gerade stehen ... Essen gehen oder Kino ging nur wenn ich bezahlt habe. Zudem hat er hier ständig gebadet (hohe Nachzahlungen der Nebenkosten folgten im Jahr darauf).
Seinen Kindern gebe ich am scheitern nicht die Schuld sondern nur den Erwachsenen die nicht in der Lage waren sich zu sortieren.
Die Partnerschaften nach mir sind ebenfalls gescheitert und ich habe mit ihm abgeschlossen.
Rückfolgernd würde ich solch Beziehung nie wieder eingehen. Es hat jedoch auch dazu beigetragen mich und meine Grenzen kennen zu lernen.
Glücklicherweise habe ich mittlerweise einen ebenfalls kinderlosen Mann an der Seite.
Empfehlen kann ich eine Partnerschaft als Kinderlose mit Mann und Kind nicht mehr - zu oft sehe ich soetwas scheitern und das nicht nur bei mir.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Aus der Sicht als Scheidungskind kann ich sagen, das ist gut 15 Jahre her, muss man den Kindern klar machen, dass man ihnen den Elternteil nicht wegnehmen möchte. Ich hatte nie Probleme mit einem neuen Partner meiner Mutter. Andere Kinder schon. Mein Bruder hat systematisch versucht, die neue Ehe meines Vaters kapputzumachen und musste dann die Konsequenzen spüren ...! Man muss halt irgendwie das ,,Kinderherz" erreichen und auch bereit dazu sein. Dann hat man eine Chance.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Ich bin in einer Beziehung mit einem Vater der ein Kind bei sich hat und zwei weitere, die bei der Mutter leben. Meine Kinder sind bereits erwachsen und mischen sich nicht mehr wirklich ein, auch wenn sie noch bei mir mit im Haus leben.

Natürlich sind die Kinder in so einer neuen Beziehung immer ein Thema. Sie stehen ganz natürlich dauerhaft im Mittelpunkt. Dessen muss sich jeder bewusst sein, der sich auf eine Partnerschaft mit einem Vater oder einer Mutter einlässt.

Der Sohn (14) meines Partners hat zwar nicht direkt boykottiert, aber immer wieder irgendwelche Sachen angestellt, so dass es unmöglich war, ihn aus dem Auge zu lassen. Gleichzeitig hat er seinen Vater immer wieder darauf aufmerksam gemacht, welche Einschränkungen er hat, dadurch dass ich so viel Zeit mit ihm verbringe. Keine Zeit mehr für Modellbau und stundenlanges spielen vor dem PC zusammen mit seinem Sohn.

Man muss sich bewusst sein, dass so ein Kind im Endeffekt genauso viel Nerven und Zeit kostet wie ein eigenes. Zusätzlich erschwerend wirkt, dass man nicht das Recht hat sich einzumischen, da man nicht Erziehungsberechtigter des Kindes ist.

Als Vorteil sehe ich, dass man sehr gut beobachten kann, wie der neue Partner mit Stresssituationen umgeht. Hier kommen Schwächen, die sonst lange Zeit im Liebesgeflüster vertuscht werden können, relativ schnell zum Vorschein.
 
G

Gast

Gast
  • #6
Du sprichst mir aus der Seele. Selten sind es die Kinder die Boykottieren. Meist spüren sie einfach, dass sie nicht erwünscht sind und geben dieses Gefühl zurück.

Das stimmt leider so nicht!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich von Anfang an nicht akzeptiert worden bin. Ich hatte und habe nie eine wirkliche Chance von den Kinder bekommen. - Vielleicht natürlich auch, weil die Kindsmutter im Hintergrund quer treibt.
Egal was ich mache - ich kann 10 mal was Gutes tun und einmal was falsches und schon bin ich wieder auf der Negativliste.

Kinder könnten (sind) sehr berechnet - auch wenn viele das so nicht wahrhaben möchten.
 
  • #7
Das stimmt leider so nicht!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich von Anfang an nicht akzeptiert worden bin. Ich hatte und habe nie eine wirkliche Chance von den Kinder bekommen. - Vielleicht natürlich auch, weil die Kindsmutter im Hintergrund quer treibt.
Egal was ich mache - ich kann 10 mal was Gutes tun und einmal was falsches und schon bin ich wieder auf der Negativliste.

Kinder könnten (sind) sehr berechnet - auch wenn viele das so nicht wahrhaben möchten.

Dem möchte ich gerne wiederum widersprechen.

Meiner Meinung nach liegt es an den Erziehungsberechtigten. Wenn meine Tochter unberechtigt quertreiben wollte, kann sie entsprechend unverblümt meine Meinung hören oder alternativ, wenn es anders gar nicht geht, zur Mutter gehen. Tut sie aber nicht und ich bin froh, dass es so fantastisch läuft.

Auch für viele anderen Probleme (Unterhalt, Betreuungszeiten, Erziehung, etc) sind meiner Meinung nach hauptsächlich unklare Verhältnisse und Regelungen zwischen Mutter und Vater sowie die Unfähigkeit beider mit den neuen Verhältnissen ihren Alltag zu bewältigen ursächlich.

Da Kinder in der Regel schon eine Partnerschaft/Familie erlebt haben, sollte ihnen bereits bewusst bzw. bewusst gemacht worden sein, welche Konsequenzen und Auswirkungen das für alle Beteiligten hat.

Eher problematisch sehe ich, wenn eine kinderlose Partnerin, in meinem Alter, in einen Alltag mit Kind kommt. Zum Beispiel möchte ich gerade nicht das meiner Tochter alles Recht gemacht wird. Da darf es schon ruhig mal Kontra geben.
 
  • #8
Ich bin patchworkerprobt seit 22 Jahren - schon mein erster Mann brachte einen Zweijährgen mit in die Ehe. Am Kind ist es definitiv nicht gescheitert. In meiner darauffolgenden Beziehung scheiterte es an meinem Partner, der selbst ein spätes, extrem unselbständiges KInd mitbrachte und nicht mit der Patchwork-Rudelsituation zu fünft mit Hund klarkam, sondern sich dauerüberfordert fühlte und meinem Jüngeren die alleinige Schuld dafür gab.
Meine Jungs sind jetzt erwachsen und ja, ich habe jetzt eine Beziehung zu einem AE-Vater dreier Kinder - ich hätte mir auch etwas anders vorgestellt, jemanden mit mehr Freiheit, aber so ist es eben gekommen, und ich bin sehr glücklich damit. Und obwohl die Mutter mittlerweile chronisch quertreibt (ich glaube aus der unbegründeten Angst heraus, ihre Kinder zu verlieren), lieben mich die 3 abgöttisch - womit ich das verdient habe, weiß ich nicht. Aber ich hab sie auch sehr, sehr lieb.
 
G

Gast

Gast
  • #9
Hallo Saskia,

Kinder fühlen sich durch eine(n) neue(n) Partner(in) bedroht, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Wenn die Kindsmutter den Partner aufgrund der Trennung schlecht redet oder gar an Depression erkrankt, ist das für Kinder nicht hinnehmbar und sie wünschen sich die alten Verhältnisse zurück, "wo Papa noch lieb war und Mama gesund". Da wird die Ursache für die Trennung dann bei der Neuen gesucht, auch wenn diese erst Jahre in bereits kaputte Verhältnisse kommt.

Als milden Trost kann ich hinzufügen, dass ich nur die erste Frau abgelehnt habe und die zweite Partnerin zunächst kritisch beäugt aber dann mit offenen Armen empfangen habe. Zwischenzeitlich hatte ich die Beziehung meiner Eltern reflektiert, es war die zweite Frau nach meiner Mutter und ich war bereits einige Jahre älter.

w30
 
  • #10
Kinder fühlen sich durch eine(n) neue(n) Partner(in) bedroht,

Dass sich die Kinder durch einen neuen Partner bedroht fühlen ist vollkommen normal. Immerhin mussten sie schon miterleben, wie die Ehe ihrer Eltern in die Brüche gegangen ist und wie sehr die Eltern und sie selbst auch darunter leiden mussten. So etwas möchte niemand ein weiteres mal erleben müssen.

Daher braucht es viel Geduld und Verständnis um das Kind zu erreichen und ihm zu zeigen, dass man alles tun wird damit so etwas nicht noch einmal passiert. Allerdings spüren die Kinder auch sehr gut, wenn der erziehende Elternteil in der neuen Beziehung wieder in die alten Verhaltensmuster zurück fällt und eine Wiederholung der alten Situation droht.

Ich lebe selbst in einer Patchworkbeziehung mit einem alleinerziehenden Vater. Ich bin charakterlich komplett anders als seine erste Frau. Das spüren die Kinder und haben daher Vertrauen, dass es funktionieren kann. Natürlich gab es am Anfang Reibereien und Vorbehalten gegen mich. Aber nach einiger Zeit wurde es immer besser.

Was bleibt, ist das schlechte Gewissen der Kinder, wenn sie es zulassen, das Zusammensein mit mir und ihrem Vater in der neuen Familiensituation zu genießen.
 
  • #12
Es sind sicher immer mehrere Gründe, die das Scheitern einer neuen Beziehung mit und als AE verursacht.
Erlebt habe ich hier das absolute Fiasko. Die Noch-Ehefrau hatte alles in Bewegung gesetzt um möglichst viel zu zerstören.
Klar ist aber auch, dass ich mich nie mehr in eine Partnerschaft mit einem Mann begeben werde, wenn dieser nicht definitiv eine Trennung schon komplett vollzogen hat. Und: Erfahrung im Alleinleben gesammelt hat.
Bei mir ging alles über die Exfrau und die Schwiegereltern. Hier wurde erpresst, gedroht, geschmäht uvm. Alles unterste Schublade.
Und mein neuer Partner war gefangen in seinem schlechten Gewissen, seine Kinder kämen zu kurz, ect.
Hier war eindeutig für mich kein Platz. Alles was ich tat war falsch.
Unsere Tage sahen aus: nach der Arbeit fuhr mein Expartner zu seiner 'Exfamilie', um die Kinder zu sehen. Fand ich im Grund super. Aber das fand jeden Tag statt.
In sein neues zuhause (mit mir) kam er ab 20.15/20:30
Hier war nicht mal mehr ein gemeinsames Abendessen möglich.
Dazu noch 2x p/W Fussball und am WE morgens (Sa) früh Abfahrt zu seinen Kindern.
Hier wurden gemeinsame Unternehmungen mit Ex(?)frau + Kindern unternommen.
Sonntags dann Fussball und evtl. meist noch die Kinder danach besuchen...
Das habe ich ziemlich lange mitgetragen. Bei unserer Trennung wurde mir dann gesagt, ich sei nicht entspannt genug mit der Situation umgegangen.
 
G

Gast

Gast
  • #13
Liebe Forenteilnehmer,

sind Sie bereits eine Partnerschaft mit Alleinerziehenden eingegangen - und mussten die Erfahrung machen, dass die Kinder des Partners die Beziehung sabotieren?

Diese Probleme kenne ich aus dem nahen Umfeld, von Bekannten und Kollegen. Meistens sind es die Teenager-Töchter von alleinerziehenden Vätern, die der neuen Partnerin das Leben - im wahrsten Sinne des Wortes - zur Hölle machen. Seltsamerweise kann man mit den Söhnen von alleinerziehenden Männern gut auskommen.

Unabhängig davon würde ich mir so etwas nie antun. Ein Mann mit Kindern, - nein danke.
 
Top