4

49plus

Gast
  • #1

Wenn man in keine Schublade passt und kaum einzuordnen ist, dann..

hat man im allgemeinen Probleme, denn nach wie vor orientieren sich die meisten schnell und oberflächlich an :
Wohnort
Alter
Aussehen
Akademikerwürden oder nicht
Einkommen
....

So erste Fixpunkte werden abgefragt wie bei einer Bewerbung.

Nicht jeder Akademiker ist klug und nicht jeder Lehrling ungebildet.
Nicht jeder hat Stil trotz hohen Einkommens und beruflichen Erfolgs....
es wird sicher schon bemerkt worden sein, was ich meine.
Ich möchte nicht weiter langweilen.

Nun mein Problem, mein Anliegen:
Ich komme aus ganz einfachen Verhältnissen, habe aber aus Interesse und Neugier eine Bildung erreicht, die überdurchschnittlich ist.
Aber nur einen durchschnittlichen Beruf erlernt, aber auch mit diesem Phasenweise viel Geld verdient.
Das Abitur nachgeholt, aber dann doch nicht studiert.

Für die, die auch in dieser Liga sind, bin ich meist zu gebildet, zu anstrengend und nachdenklich...etc.
Als Akademikerin kann ich mich auch nicht ausgeben, wenn mal wieder ein Stammtisch sucht.
Und ich so gern geistig anregende Gespräche über Politik , Kultur, Bücher etc. hätte.
Oder einfach nur mit Esprit und Witz bei gutem Wein den Abend genießen.

Diese Gesellschaft unterteilt und grenzt aus und definiert über Beruf, Titel und Einkommen.

Ich habe zu bieten viel an Menschlichkeit, Herzensbildung, gute Gespräche, Witz und Humor...und so vieles mehr.
Und ich bin meist allein.

Obwohl ich das nicht unbedingt für wichtig halte, aber :
Ich gehöre nirgends dazu.

Früher nahm ich das persönlich, inzwischen bin ich oft erstaunt , wie ignorant und einfach Menschen reagieren . Und das durch alle Schichten.

Nicht Fisch und nicht Fleisch.

Wem geht es auch so?

Beste Grüße an alle, die das hier lesen werden.
 
  • #2
Was will man mit Leuten, denen Status wichtiger ist, als die Person ?

Ich habe mal eine Gruppe BWL-er getroffen, und mich gut mit ihnen unterhalten können. Denen interessierte gar nicht, was ich bin. Weil ich mit ihren Themen und Wissen gut mithalten konnte. Und "ihre Sprache" sprach.
Wenn man gut angezogen ist, sich gewählt audrücken kann, und über gutes Allgemeinwissen etc. verfügt - kann man recht weit rein kommen, wenn man will.
Hier gibt es wöchentlich Treffs in der Buchhandlung, nach Ladenschluss. Da trifft man auf andere Bücherfans.
Kulturell viele Angebote für Jedermann, und man kommt dabei mit entsprechenden Leuten zusammen. Danach gemeinsam im Lokal, und ggf. sich künftig wieder treffen.
Wenn man an arrogante Leute gerät, dann ist das im Moment Pech, aber nicht immer und überall.
Immerhin, die FS hat Abitur. Das ist schon ein gutes Prädikat.
Nicht Jeder, der studiert, wurde damit auch glücklich. Manche sogar arbeitslos.
 
  • #3
Mhm, dein Werdegang klingt für mich so, als wenn du "deine Mitte" noch nicht gefunden hättest. Und das muss keine Frage des Alters sein. Vermutlich strahlst du diese Zerrissenheit, die du schilderst, auch aus und bist deshalb meistens alleine. Und das nicht deshalb, weil andere in Schubladen denken, sondern weil DU das tust. Du blockierst dich damit selbst und findest deshalb keinen Anschluss. Das muss natürlich nicht so sein, war aber mein Gefühl, als ich deinen Text las...

Ich selber suche mir meine Kontakte / Bekannte / Freunde, nicht über die von dir ganz oben genannten Kriterien aus, sondern über die unteren: "Ich habe zu bieten viel an Menschlichkeit, Herzensbildung, gute Gespräche, Witz und Humor...und so vieles mehr." So findet sich in meinem Freundeskreis alles; von einer sehr intelligenten (das hat nichts mit Bildung zu tun) Frau ohne Schulabschluss, bis hin zur extremen Karrierefrau, die zugungsten ihrer Karriere auf Familie verzichtet hat etc.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Ich schließe mich Rosaliera an.

Eigentlich ist es nicht so schwer Freunde zu finden. Es fängt in der Schule an. Aus der Schulzeiten habe ich von 5 Freundinnen Kontakt zu 3. Dann aus dem Studium, Job, Freunde meines Mannes etc.

Ich könnte mir vorstellen, dass Du Dich bewusst oder unbewusst ausgrenzst. Einsamkeit kommt immer von innen. Wenn Du sagst, dass es bei den Nicht-Akademiker auch gebildete Menschen gibt, warum bist Du nicht mit denen befreundet? Ich vermute, dass Dir Selbstbewusstsein fehlt.
 
  • #5
Hm, ich wundere mich ein wenig.

Gerade heute haben doch viele Menschen eine eher gebrochene Biographie und müssten gut passen.

Immigranten, deren Uni-Abschluss hier in D nicht anerkannt wird, Menschen aus dem "wilden Osten" mit heftigen Wechseln, sonstige schräge Kandidaten wie mich mit kompletter Umorientierung wg. Kindern oder wie meinen Bruder wg Krankheit.

Ich vermute sogar, dass gerade solche biographischen Erdbeben einen Menschen weniger starr und steif werden lassen und auch im schon etwas vorgerückten Alter offen bleiben lassen. Weshalb solltest Du da keinen Anschluss finden?

Unlogisch. Wenn Dir das langjährig wirklich nicht gelingt, sorry, aber dann liegt es tatsächlich an Dir.

Vielleicht solltest Du Dir tatsächlich einmal ein Coaching o.ä. gönnen? Vermutlich wäre es sehr gut, einmal ein hartes und ungeschminktes feed-back zu erhalten.

Ich gehe davon aus, dass Du die Stolpersteine erfolgreich aus dem Weg räumen könntest, eine taffe Frau wie Du. Du schaffst das!
 
  • #6
Und ich so gern geistig anregende Gespräche über Politik , Kultur, Bücher etc. hätte.
Wenn du über Politik reden möchtest, suche das Gespräch mit Parteien. Das fängt damit an, dass dir in deiner Gemeinde alle Fraktionen zum Gespräch offen stehen.
Wenn du über Kultur reden möchtest, dann gehe dorhin wo Kultur stattfindet. Wenn du tatsächlich ein inspirierender Gesprächspartner bist, dann wirst du schnell Anschluß in Künstlerkreisen finden.
Wenn du über Bücher reden möchtest, dann gehe in Bibliotheken, besuche Buchlesungen, und suche den Austausch mit Gleichgesinnten in entsprechenden Foren.
Oder einfach nur mit Esprit und Witz bei gutem Wein den Abend genießen.
Wenn du guten Wein liebst, dann besuche Weinseminare, oder mache Feinschmeckerreisen mit Gleichgesinnten.
Ich habe zu bieten viel an Menschlichkeit, Herzensbildung, gute Gespräche, Witz und Humor...und so vieles mehr.
Gut für dich.
Für die, die auch in dieser Liga sind, bin ich meist zu gebildet, zu anstrengend und nachdenklich...etc.
Eigenlob stinkt. Und Überheblichkeit stinkt noch mehr. - Es mag Dinge geben in denen du andern Leuten überlegen bist, aber jeder Mensch hat auch Talente und Fähigkeiten wo er dir überlegen ist. - Wenn du "menschlich" sein möchtest, dann wirst du auch immer die Stärken des anderen sehen, und ihn daran wachsen lassen.
Mein Tipp an dich: Beginne damit bei anderen Menschen Herzensbildung, Witz, und Humor zu entdecken und zu schätzen, und du wirst als angenehmer Gesprächspartner schnell Freunde finden.
 
  • #7
Ich kann dich verstehen; mir geht es auch so (mit dem Gefühl, nirgendwo dazu zugehören)

Nicht Fleisch nicht Fisch, keine Gruppenzugehörigkeit, ich gehöre auch nicht hier hin, wo ich wohne, spreche nicht den Dialekt und habe durch viele Umzüge und Auslandsaufenthalte auch ein anderes "Weltbild". Die meisten werden das nicht verstehen, aber man kann auch dort hinein geboren sein und hat weder Mitte noch Heimat. Aber ich bin da nicht die einzige.

Ich habe geschafft, mir einen "Freundeskreis" zu sammeln, die ebenfalls so sind, wenn auch nicht gleich und alle wohnen leider auch nicht nebenan. Aber diese Menschen sind rar. Du musst "in den Lücken" suchen, selbstbewusst deine Interessen vorantreiben. So findest du eher das, was du suchst.
Quasi eher "Direktbewerbung" als "Onlinebewerbung mit Formular", wo man ganz schnell ausgesiebt wird. Ich möchte sagen: vertiefe deine Interessen und Hobbys; da sind letztendlich Menschen zu treffen, die irgendetwas mit dir teilen.
 
  • #8
Also ich weiß jetzt leider nicht was du konkret meinst aber ich gehe mal davon aus, dass du über Partnerbörsen sprichst?

Und DA muss ich dir durchaus Recht geben. Nicht umsonst werben Partnerbörsen mit einem hohen prozentuellen Akademikeranteil.
Ich finde das immer lustig, weil es in Wahrheit ja immer noch nichts über die Menschen, die hinter dem Titel stehen, aussagt. Aber es muss werbewirksam sein, sonst würde sich die Börse ja kaum so vermarkten?

Ich persönlich würde es wesentlich mehr schätzen, wenn damit geworben würde, dass die Mitglieder über einen überdurchschnittlich hohen EQ verfügen. Denn ein Studium sagt leider genau nichts darüber aus, wie menschlich dieser Mensch denn nun ist. Und wie gut er sein Leben, Situationen und Menschen handeln kann.

Stark entwickelte Persönlichkeiten verfügen oftmals über kein Studium, weil sie in diese Schablonen einfach nicht passen und auch ohne Titel überdurchschnittlich erfolgreich sind.

Aber vielleicht soll der Akademikeranteil ja auch nur signalisieren:"Da sind viele Menschen, die gleiche Werte und Weltanschauungen teilen."

Maybe.
 
F

Frau43

Gast
  • #9
Mir geht es ähnlich, was das berufliche angeht: normale Ausbildung und erst später Schule nachgeholt und studiert, komme aus sehr einfachen Verhältnissen, Vater Alkoholiker usw.
Ich war viel im Ausland arbeiten und dies in verschiedenen Berufen.
Ich konnte mein Leben immer sehr gut selbst finanzieren, passe aber in keine Schublade und arbeite zur Zeit im Büro.
Also unter dem Level, was ich könnte aber weit über dem, was aus mir hätte werden können.
ABER: ich sehe das als Bereicherung, nicht als „nirgends dazugehörend“.
Ich habe mich bei einer Wandergruppe angemeldet, bin einer Museumsgruppe dabei, gehe zu Sprachevents und regelmässig auf sportliche Aktivitäten, lade Leute zum essen ein und koche dann Gerichte aus den Ländern, in denen ich lebte und habe mit Golf angefangen.
Überall dort lerne ich so viele unterschiedliche Menschen kennen, vom bereits Pensionierten (aus Reichtum), über die Mama, wo die Kinder aus dem Haus sind, jüngere Menschen mit ganz anderen Ansichten usw usw usw.
Ich finde die Vielfalt, die ich mitbringe, super und bin froh, in keine Type zu passen. Ich geniesse die Zeit mit Menschen und ebenso den ruhigen Sofaabend.
Wichtig ist für mich nur, nicht gehetzt zu sein sondern auch mal daheim bleiben zu können.
So sehe ich das, wenn es jemanden nicht passt, dann ist das ok aber ich fühle mich recht wohl mit mir und das strahle ich anscheinend auch aus.
Deine Mitte findest du nur in dir, nicht um dich herum.
w42
 
G

Gast

Gast
  • #10
Hallo liebe Fs,

ich kann mir vorstellen, dass es mehr an Deiner Persönlichkeit liegt.

Arthur hat viele gute Anregungen geliefert Menschen mit Deinen Interessen zu treffen.
Menschen, die in keine Schublade gehören sind auf dem Ausgrenzungsohr besonders hellhörig. Du vielleicht auch?
Vielleicht gilt der distanzierte Blick, den Du als Deine fehlende universitäre Ausbildung betreffende wertest mehr Deiner Attitüde? Welche könnte das sein? Das weisst nur du.

Wohnort
Alter
Aussehen
Akademikerwürden oder nicht
Einkommen

Du wirfst hier Dinge unterschiedlichster Wertigkeit in einen Topf.

Alter? was meinst Du damit? Fühlst Du Dich sehr viel jünger und möchtest nur mit deutlich jüngeren Menschen sein? Aber die nicht mit Dir? Erzähl mal.

Natürlich ist Aussehen wichtig, es ist einfach so. Urteilst Du nicht nach dem Aussehen? Wie gepflegt ist jemand? Wie kleidet er sich…..alles wichtig, auch wenn wir doch alle so wenig oberflächlich sind und so viele tolle innere Werte haben und auch nur auf die tollen inneren Werte guckn………kannste vergessen…

Akademiker: natürlich kommt ein abgeschlossenes Studium besser rüber wenn Du mit Akademikern unterwegs bist…….aber Du kannst durch Intelligenz, Witz und Bildung vieles wett machen, kommt auf den Kreis an zu dem gehören willst……da gibt es schon manchmal eine gläserne Decke…..

Einkommen: es ist sehr selten, dass jemand über sein Einkommen spricht…….das sollte wirklich keine Hürde sein beim Kennenlernen.
auch hier gibt es eine gläserne Decke, aber Du willst die Leute ja nicht heiraten, sondern nur zum Austausch über Politik, Kunst, Literatur treffen? Und einer guten Freundin ist es schnuppe, wieviel du verdienst…….vielen Männern so wie ich hier lesen konnte auch…..

w
 
G

Gast

Gast
  • #11
Für mich bist du irgendwie ganz normal! Es ist nichts besonders, etwas nachgeholt zu haben. Das tut heute fast jeder, sich nach der Schule noch weiterzubilden, außerdem sagt das rein gar nichts über die Persönlichkeit aus, wie hier schon jemand gesagt hat. Die intelligentesten Persönlichkeiten die man so kennt, haben sogar früher die Schule abgebrochengen.

Es ist deine eigene Denke, die dich hemmt. Übrigens habe ich in meinem gesamten Bekanntenkreis keinen einzigen Akademiker. Ich bin die Einzige, die es zu bisschen mehr Bildung geschafft hat und ehrlich gesagt genau deswegen suche ich mir andere Kreise als die versnobten Akademikerkreise, weil da mindestens genauso viel Dummheit und Oberflächlichkeit kursiert, wie überall anders auch. Ich steh mehr auf Lockerheit und Unverklemmtheit.

Dein Problem ist, dass du für dich nicht sauber selektieren kannst, wer besser in deinen Bekanntenkreis gehört und wer nicht! Und da solltest du streng vom Bildungsgrad absehen.
 
A

Ars_Vivendi

Gast
  • #12
Früher nahm ich das persönlich, inzwischen bin ich oft erstaunt , wie ignorant und einfach Menschen reagieren . Und das durch alle Schichten.

Nicht Fisch und nicht Fleisch.

Wem geht es auch so?

Ich kenne das aus umgekehrter Sicht. Hochqualifizierter Akademiker "auf dem Dorf" in Schwaben. In die Freizeitaktivitäten passe ich auch nicht (Feuerwehr, Mandolinenclub etc.), ich habe aber guten, persönlichen Kontakt zu allen Nachbarn und orientiere mich ansonsten Richtung nächste Stadt. Es gibt Freizeitgruppen im Internet, auch habe ich kein Problem, bei Freizeitaktivitäten Abstriche hinsichtlich Bildungsniveau zu machen, warum auch nicht? Wenn Du Akademiker kennenlernst und Dich mit denen gebildet unterhalten kannst, werden viele Dich sicher nicht wegen Deinem fehlenden Studium ablehnen, aber natürlich wird jemand, der sein "Abitur" dann dauernd vor sich herträgt, eher belächelt. Ein Abitur bekommt heute jeder, der bereit ist, 14 Jahre zur Schule zu gehen.

In Partnerbörsen sortiere ich aber mittlerweile auch Frauen mit "nur" Abitur oder zum Teil auch mit FH-Studium aus, weil ich öfter die Erfahrung gemacht habe, dass die dauernd meinen betonen zu müssen, dass sie ja Abitur haben oder ihr FH-Studium und sie hätten ja auch studieren oder promovieren oder sonstwas erreichen können. Für mich schwingt da immer der Drang zur Entschuldigung und dauernde Unzufriedenheit mit. Warum macht frau es nicht?
Da ist mir die Frau mit Realschule und kaufmännischer Ausbildung lieber, die ihr Potential ausgeschöpft hat und damit zufrieden ist.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum Du in Deiner "Liga" für Freizeitaktivitäten mit "normalen" Menschen zu gebildet bist. Oder warum Du kein Glas Wein mit netten Menschen geniessen kannst. Für mich klingt das eher nach hochnäsig.

Natürlich hat jeder hier seine Kriterien, diejenigen, die EQ bevorzugen, werden da besser sein, die mit entsprechender Bildung dazu passende Partner suchen. Auch bei einem Studium geht es ja nicht nur darum, Wissen anzuhäufen, sondern die Lebenserfahrungen sind einfach andere und die grundsätzliche Denkweise ist anders als ohne Studium.
Ob dann die Allgemeinbildung bei manchem "nicht konventionell" Gebildeten höher ist, steht auf einem anderen Blatt.
 
G

Gast

Gast
  • #13
Ich habe das Gefühl, du hast Minderwertigkeitskomplexe. Deswegen hast du schulisch was nachgeholt und orientierst dich an "Akademikerwürdigkeit" und fühlst dich immer noch außen vor. Anders kann man es nicht beschreiben. Arbeite mal an deinem Selbstwert, denn das hast du versäumt und das versäumen viele gebildete Menschen, während du eifrig der Gehetzte der Gesellschaft warst, nur um zu beweisen, "gut genug zu sein".

Ab 30 interessiert mich ohnehin nicht mehr, auf welche Schule der Mensch ging. Da zählt viel mehr, was er aus seinem Lebeng emacht hat, ob er eine gute Persönlichkeit hat, freudnlich und nett zu mir ist, klug, um mit aller Art von Menschen umgehen zu kennen, wofür er brennt, wofür er sich arrangiert, welcher Mensch er ist!

Für mich hast du noch gar nichts erreicht, sorry! Du bastelst so gerade erste Schritte in Richtung: "wer bin ich eigentlich neben meiner gesellschaftlichen Bildung/meinem Job/meinem Geld/meinem Status?" Da kommt für viele Menschen häufig die düstere Erkenntnis.
 
G

Gast

Gast
  • #14
Nimms mir nicht übel, aber was kann man denn mit dir machen als Partnerin? Was biedest du einem Mann? Mich interessieren an einer Frau ganz andere Dinge, wenn ich mit dir zusammenleben soll. Hat die einen Hintern wie ein Pfannenkuchen? Vom vielen sitzen und lernen haben die Damen ja oftmals nicht gerade eine Topfigur. Versteht sie die Basics der Erotik? Sieht sie nett aus, damit man sich mit ihr auch blicken lassen kann? Ist sie sexuell interessiert oder eine Langweilerin hinter Büchern? Wofür engagierst du dich im Leben? Was sind deine Leidenschaften? Deine Hobbys sollten zu meinen passen, damit man sich versteht. Schmeiß deine Bücher weg, studier viel lieben die Männer und was sie eigentlich von dir wollen.

Du bist eine Frau, eine gebildete Frau ist anstrengend, hat Ansprüche. Ein toller, begehrter Mann dreht dir höchstwahrscheinlich den Rücken zu. Es ist nicht immer vorteilhaft, alles zu können, alles zu wissen, und vor allem von sich selber anzugeben, wie gut man doch wäre in den ganzen Dingen. Es interessiert einen Mann null. Eher vergraulst du ihn dir damit.
 
  • #15
Fehlende formale Bildungsabschlüsse machen doch nicht um ihrer selbst Willen einen Unterschied aus!

Das sind alles nur Werkzeuge!

Das Abitur ist nur ein Werkzeug um ein bestimmtes Studium aufnehmen zu können. Das Studium um einen bestimmtes Interesse mit maximaler Performance umsetzen zu können und selbst der Doktorhut ist nur ein Werkzeug ...und wenn er nur dazu dient, dass man damit einen Forschungsgeldtopf besser öffnen kann um seine Interessen besser umzusetzen.

Ganz ehrlich...

...wie viele Archeologinnen gibt es ohne Studium? Wieviele Restauratorinnen? Wieviele Unstudierte machen geologische Gutachten, wo das Öl zu finden ist? Und was ist mit formalen Hindernissen, wie Aprobationen, Bauvorlagenbechtigungen, oder Zulassung vor Gericht?

Man braucht für eine bestimmte Ebene einfach die Abschlüsse als Werkzeug, sonst macht man nur die langweiligen Sachen in der Ausführung ...vorgedacht von anderen.

Wer den Faustkeil nicht herstellen und benutzen kann, knackt die Nuss halt nicht! (oder braucht zumindest viel länger)

V.m44
 
  • #16

Ja, hier.

Früher hatte ich Komplexe, weil ich aus einem einfachen aber guten Elternhaus komme (und die einzige mit Abitur und Studium in der Familie bin). Dachte immer, man merkt mir an, dass ich ein armes Bauernkind bin und nicht mit denen mithalten kann, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden. Völlig unnötig sind solche Gedanken, man legt sich selbst nur Steine in den Weg. Denn wer einen deswegen für nicht gut genug hält, ist es selber nicht.

Mit Ende 40 ist für mich jedoch der Zug in Richtung Partnerschaft abgefahren. So etwas muss sich früher entwickeln, nicht erst, wenn man seine Jugend als Einzelgänger oder mit Leuten verbracht hat, die einen nicht wirklich gerne hatten. Denn in jungen Jahren ist es noch einfacher, Freunde zu finden (oder das, was sich so nennt). Wenn davon niemand übrigbleibt, weil viele meinen, sie bräuchten ihre Freundschaften nicht pflegen, dann wird es später nicht gerade leichter. Weil du dich erstens arrangiert hast, zweitens der Glaube an Liebe und co. etwas lädiert ist und drittens du das Gefühl hast, du müsstest dich rechtfertigen, dass du keine Freunde und wenig Erfahrungen mit Beziehungen hast. Die anderen könnten denken, dass dann etwas nicht mit dir stimmt.
Doch wenn man einen harten Blick auf das Wort Freundschaft wirft, werden sicherlich sehr viele Leute feststellen, dass sie weniger Freunde haben als sie dachten (wenn überhaupt).
Und das, was man so Liebe nennt, hält heute auch nicht länger als drei Jahre, dann ist meist die Luft raus, der ach so liebende Partner schaut sich nach etwas Neuem um und trennt sich.
Braucht man das auf Dauer? Ginge es nach mir, wäre ich mit meiner Jugendliebe noch heute zusammen, habe noch nie verstanden, warum man eine Beziehung nicht weiterführt, wenn es eigentlich ganz gut läuft, nur eben etwas langweilig geworden ist.
Mit 70 suchen sie dann nach dem Partner für den Rest des Lebens oder wie?
 
G

Gast

Gast
  • #17
Ich gehe regelmäßig zu einem BDSM-Stammtisch. Da kommen sehr unterschiedliche Menschen hin, denn der kleinste gemeinsame Nenner hat nichts mit dem Intellekt oder dem Status zu tun wie bei anderen Stammtischen. Und es kommen immer wieder neue Leute hinzu. Man fragt dort nie nach der Ausbildung, sowas bespricht man dort, wenn überhaupt, erst, wenn man sich länger kennt und gut findet.

Dort treffe ich schon seit Jahren einen Mann, der mir immer gut gefallen hat. Hat fast nie etwas gesagt, aber wenn, dann hat es gekracht. Immer so auf die ironische Art, ähnlich wie Columbo. So total naiv eben. Blöde Bemerkung und man kann sehr viel hineininterpretieren. Und hat oft auch genauso naiv-ironisch gelächelt, wenn jemand etwas doofes gesagt hat. Wie gesagt, das fand ich gut.
Ich war sicher, dass er Informatiker oder Physiker ist, wahrscheinlich promoviert, denn er hat etwas sehr nerdiges und nie eine Frau am Start.

Irgendwann fragte ich ihn also nach seinem Beruf. Er druckste sehr herum, aber ich war an diesem Abend aggressiv-penetrant drauf und ließ nicht locker.
Also: er ist Ende 30, hat keine Ausbildung und kein Abitur ( hab da nicht weitergebohrt, vielleicht also gar keinen Schulabschluß ). Hat mehrere Ausbildungen angefangen, aber alles so einen Eso-Kram, Heilpraktiker und Masseur und so was. Alle abgebrochen. Und ist seit langem arbeitslos. Hat keine Hobbies, pennt morgens lange und geht dann ein bißchen spazieren.

Oh Mann. Bin ich jetzt oberflächlich ? Ich finde ihn jetzt richtig doof.
Obwohl er immer noch so subtil grinst und fast nichts sagt.
Aber jetzt bewerte ich es eben anders.

w 47
 
  • #18
Ehrlich gesagt verstehe ich Dein Ansinnen nicht.

Ja, das trifft auf mich zu. Mir traut man das Anderssein per se zu und das ist und finde ich auch gut so.

Ich vermisse nichts - weder im menschlichen, sozialen noch materiellen Bereich. Ich sehe im "außerhalb des Normbereichssein" für mich viel Reichtum und bei vielen anderen Armut.

Genieße es! :)
 
G

Gast

Gast
  • #19
Ich würde den Blick auf akademische Laufbahn ganz schnell vergessen. Mit Abschluss des Gymnasiums hatte ich alle Möglichkeiten, meine Mitschüler studierten teilweise klassisch Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Jura, einige auch naturwissenschaftlich ausgerichtet. Bei Klassentreffen haben wir das private Elend. Die meisten sind mindestens einmal geschieden, der Pharmazeut sitzt gelangweilt in seiner Apotheke und zieht Schubladen, der Jurist ist heute mein Anwalt bei Rechtsfragen, der Ingenieurin wurde gerade gekündigt (Dienstwagen SLK), der promovierte Geologe hat seine Probleme mit Gorleben zwischen Verwaltung und Bürgermeinung.

Was ich damit sagen will, die persönliche Lebensgestaltung ist bis zu einem gewissen Alter eher undefiniert. Ich habe mit 27 alles hingeschmissen, die damit verbundene Absicherung gegen jeden Ratschlag aufgegeben, ich wollte etwas von der Welt sehen und gleichzeitig Geld verdienen. Fliegerei, für die Pilotenausbildung war ich zu alt, aber Kabine klar. Das waren in jeder Hinsicht die besten 10 Jahre meines Lebens. Einerseits absolute Disziplin mit wechselnden Crews, anderseits eine unglaubliche Erfahrung im Umgang mit Menschen unterschiedlichster Prägung.

Wer auf so etwas in seinem Leben zurück blicken kann, muss nichts nachholen und hat eine gute Wahrnehmung. Heute habe ich nur wenige im engsten Kreis. Dennoch pflege ich lose Kontakte im direkten Umfeld und muss da niemand vor den Kopf stoßen, der mir schon seit Kindertagen bekannt sind. Und ich finde es ganz Klasse, wenn die Jungs von der freiwilligen Feuerwehr bei mir klingeln und die Eintrittskarte zum Feuerwehrball vorbei bringen gegen kleines Entgelt.

Meine HNO hat mir heute in den Ohren rumgepuhlt, also ich möchte sowas nicht täglich tun müssen. Der gestresste Manager unter Druck von oben, dabei ist jetlag noch eines der kleinsten Probleme.

Die Befindlichkeit der TE kann ich schon nachvollziehen, ein guter Weg ist, sich einzulassen. Ich bin seit ich denken kann, an schnellen Autos interessiert, also fahre ich jetzt so eine Zecke und bin im entsprechenden club. Ich liebe Fotografie, also bin ich in einem Forum Fotografie 50plus, ich liebe Landleben, also bin ich im Forum landlive. Ich wuchs mit Weimaranern auf, also nehme ich jetzt eine verirrte Weimaraner Hündin auf. Was ich damit sagen möchte, ich möchte meine Leben nicht ohne Mann verbringen. Nur solange der richtige Mann durchaus auch via Internet nicht in meinem Leben ist, möchte ich dennoch nicht versauern.
 
  • #20
Ist doch schön, dass du bunter und vielschichtiger bist als Andere! Warum empfindest du das als Mangel - und nicht als das, was dich einzigartig macht?
 
  • #21
Ich habe zu bieten viel an Menschlichkeit, Herzensbildung, gute Gespräche, Witz und Humor...und so vieles mehr.

Liebe FS, Ihr Beitrag strotzt nur so vor Satzstellungen, die wirklich gebildeten Menschen geradezu körperliche Schmerzen bereiten.

Wirklich gebildete Menschen haben eben in aller Regel doch einen Universitätsabschluss - während Autodidakten meist peinlich und anstrengend sind.

Wenn Sie glauben, ein AkademikerInnenstammtisch sei der Rechte Platz für, warum holen Sie das Studium dann nicht einfach nach?

Die Fernuni Hagen bietet vollwertige Universitätsstudiengänge, die Sie von zuhause aus absolvieren können. Nur zwecks Prüfung müssen Sie sich noch in ein Studienzentrum begeben. Das wäre doch perfekt für Sie!
 
  • #22
Meine Erfahrung ist, wenn jemand überall ausgegrenzt wird, liegt es nicht am Einkommen etc. sondern einzig und allein am Charakter der Person. Liebe FS arbeite an Dir.
 
G

Gast

Gast
  • #23
Eine akademische Ausblidung und alternative und vielleicht ein wenig unkonventionelle Berufe sind doch keine "entwerder - oder" Entscheidung, sondern können durchaus eine "sowohl als auch" Strategie sein!

Ich würde den Blick auf akademische Laufbahn ganz schnell vergessen.

Ich habe mit 27 alles hingeschmissen, die damit verbundene Absicherung gegen jeden Ratschlag aufgegeben, ich wollte etwas von der Welt sehen und gleichzeitig Geld verdienen. Fliegerei, für die Pilotenausbildung war ich zu alt, aber Kabine klar. Das waren in jeder Hinsicht die besten 10 Jahre meines Lebens. Einerseits absolute Disziplin mit wechselnden Crews, anderseits eine unglaubliche Erfahrung im Umgang mit Menschen unterschiedlichster Prägung.

Meine Frau hatte einen abgeschlossenen Magister in Galloromanistik und sprach weitere Sprachen fließend (sie hatte am Ende 4 zusätzlich eingetragene Fremdsprechen, die auch gesondert bezahlt wurden (das gillt ab der 3. Fremdsprache)). Auch sie hatte keine Lust in einem Übersetzungsbüro zu verschimmeln, oder für eine international operietrende Firma schriftlich zu korrespondieren.

Sie bewarb sich also auch bei der Lufthansa für die Kabine!

Aber ...und das ist der entscheidende Unterschied ....aufgrund ihrer überragenden Sprachkenntnisse (und schriftlichen Erwähnungen von Pax (Passagieren) der First!) wurde sie nach relativ kurzer Zeit Purserette (Kabinenchefin) und nach Minimalzeit (mit Ende 20 eine der jüngsten ever) sogenannte "P2" (oberste Kabinenchefin auf Großraum/Langstrecke)

Und wo Du die wechselnden Crews ansprichst: Sie wurde im Führungskreis eingebunden, das sogenannte "Request-System" so zu verbessern, dass optimaler gesteuert werden kann, welche Crewmember psychologisch besser zusammen fliegen (und z.B. zu erkenen, welcher Copilot vermutlich mit einer bestimmten Saftschubse vögelt ;) ...was immer irgendwann Ärger gibt) Sie war in der Spreisenauswahlberatung von Skychefs und wurde auch vom recruiting befragt ...etc. etc.

Sie wäre heute 40 und vermutlich nicht mehr in der Kabine unterwegs, sondern Beraterin und/oder Trainerin!

Fazit: Man kann auch scheinbar simple Tätigkeiten, wie Flugbegleiterin, auf sehr hohem Niveau betreiben und dafür ist ein akademischer Abschluß die Eintrittskarte!
 
  • #24

Doch. Mir geht es nämlich genauso: für die Einkommensschicht, in der ich mich bewege (mir geht Berufung nun einmal vor Einkommen), bin ich geistig zu anspruchsvoll, und für die Akademiker nicht wohlhabend genug. Dazu kommt meine Neigung, die Dinge oft völlig anders zu sehen als die Leute um mich herum. Nicht einfach. Aber ich würde andererseits auch mit niemandem tauschen wollen.
 
Top