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  • #1

wenn mir nichts weh tut, warum ertrage ich es dann nicht, dich zu verlieren? G.

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  • #2
die Kunst des Loslassens
ist das vielleicht ein gutes Stichwort?
 
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  • #3
Ich versteh die Frage nicht!
 
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  • #4
Danke für eure Antworten.
Ich habe hier ein Gedicht von Erich Fried zitiert, in dem es um Trennungen geht. Obwohl man keinen körperlichen Schmerz verspürt, ist es doch so schwer zu ertragen, einen Menschen zu "verlieren".
Ich hatte einen sehr netten Kontakt mit einem Herrn aus Bayern - fantastische 98 MPs, so viele gleiche Interessen - es sah sehr hoffnungsvoll aus ... Aber nach 5 Tagen hatte er das Postfach geschlossen. Vielleicht hat es doch auch in einer gewissen Weise weh getan?!
G.
 
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  • #5
So etwas passiert doch hier ständig. Der Mann hat einfach kein weiteres Interesse an dir und du hast dich leider in Wunschvorstellungen hineingesteigert. Diese jetzt wieder loszulassen ist etwas schmerzlich. Komm auf den Boden zurück.
 
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  • #6
Je weniger man den Menschen kennt, in den man sich verliebt, um so größer ist der eigene Anteil, den man in ihn hineinprojiziert. In einem solchen Fall hilft es extrem weiter, sich zu fragen, was genau so "einzigartig und unwiederbringlich" an dieser anderen Person war. Aus der Antwort lässt sich viel ablesen, z. B. was man von einem Partner wirklich erwartet, welche Probleme aus der Vergangenheit man noch nicht aufgearbeitet hat, wo man selbst in seiner Entwicklung noch Nachholbedarf hat, welchen Illusionen man eventuell nachhängt usw. Dass es gerade bei einem Menschen, den man doch gar nicht kennt, so unglaublich weh tun kann, ist zwar dem Verstand nicht eingängig, aber das Gefühl hat dort eine besonders starke Triebfeder gesetzt, um zur Weiterentwicklung zu animieren.
Mir geht es gerade ebenso. Seit 5 (!) Monaten trauere ich schwer einem Mann nach, mit dem ich nur ein (!) Treffen hatte. Ich habe seither begonnen, eine große Baustelle in meinem Leben abzuschließen, habe das Bild revidiert, das ich mir von meinem zukünftigen Partner gemacht habe und ich habe einige sehr liebe Menschen kennengelernt, die mir emotional sehr weiter helfen, und die ich ohne dieses "Nachhängen" nie kennengelernt hätte. Und das alles, obwohl ich mit niemandem über mein Problem spreche - das wäre mir zu peinlich, weil pubertär.
 
  • #7
Ich glaube, wir sind zu sehr von dem Gedanken befangen, dass Geist und Körper getrennt sind. Das sind sie nicht. Der Geist (nicht das Bewusstsein) steuert ganz viele chemische Vorgänge im Körper.

Wenn wir geistig die Information einer real drohenden physischen Gefahr aufnehmen, dann schüttet der Körper z.B. Adrenalin aus. Es soll schnelle Reaktionen (kein langes Nachdenken) im Kampf ermöglichen, es soll Energien für die Flucht bereitstellen, es soll Vorbereitung für Verletzungen schaffen. Der Körper wird durch die Information, die durch den Geist strömt extrem auf einen anderen Modus umgeschaltet.

Wir alle haben das Bedürfnis nach Nahrung. Wenn wir die Nahrung nicht bekommen, sterben wir. Damit das nicht passiert, hat die Evolution Gefühle erfunden. Die sagen uns rechtzeitig Bescheid, dass ein Bedürfnis nicht erfüllt ist.

Die Evolution hat uns offensichtlich auch ein Bedürfnis eingepflanzt uns einen Partner zu suchen. (Warum nur, so was Dummes aber auch, das macht doch nur Schwierigkeiten und Scherereien und schafft soviel Unglück. ;-) Wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird, obwohl ein "geeigneter" Partner in der Nähe scheint, spüren wir Gefühle als Warnsignal.

Wenn der Geist feststellt, dass es mit dem Partner schlecht läuft, dann mischt er uns mit irgendeinem chemischen Cocktail so richtig auf! Und DESWEGEN erträgt man es nicht, auch wenn keine offensichtlich körperliche Verletzung vorliegt.

Geist und Körper sind ein System, zwei Zahnräder, die untrennbar miteinander verbunden sind. Es gibt nicht nur äußerliche Verletzungen, es gibt auch innerliche. Und ich glaube, dauerhafte, innerliche Verletzungen können einen Körper durch chemische Schiefstände ebenso ruinieren, wie äußerliche! Das scheint mir auch ein Mechanismus für Burnout und Depression zu sein.

Als ich erfuhr, dass meine Frau etwas mit einem anderen Mann anfängt, bin ich fast zusammengebrochen und es hörte auch nicht am nächsten Tag wieder auf, wie ich zunächst hoffte, sondern dauerte viel länger. Und in dem Augenblick, wo ich eine entsprechende Schlussfolgerung gegenüber einer Vertrauensperson äußerte und gleichzeitig endlich verinnerlichte, hörte es schlagartig auf (durch den Geist)!
 
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