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  • #1

Wer bringt die Braut zum Altar?

Meine Tochter heiratet demnächst kirchlich. Ihr Vater wurde von den Brautleuten bewusst nicht eingeladen. Nur ich mit meinem Partner. Ist es heutzutage noch üblich, dass der Vater seine Tochter am Altar dem Bräutigam übergibt? Könnte diese Aufgabe alternativ auch die Mutter übernehmen? Hängt es evtl. auch von der Anzahl der Gäste ab (hier etwa 150), die diese Geste notwendig erscheinen lässt? Oder ist diese Zeremonie ein entbehrliches Relikt aus alten Zeiten? Was meint ihr dazu? Danke für die Antworten.
 
  • #2
Natürlich ist diese Sitte ein völlig überflüssiges Relikt aus längst vergangenen Zeiten -- nichtsdestotrotz kann man das natürlich schön und ergreifend finden. Oder aber eben auch nicht. Genau die gleiche Frage kann man sich ja bezüglich der gesamten kirchlichen Heirat stellen. Auch die ist ein ebenso überflüssiges Relikt aus vergangenen Zeiten.

Die Lage ist doch eigentlich ganz einfach: Das Brautpaar möchte den Vater nicht dabei haben, also muss es wohl auf den Vater als Begleitung der Braut verzichten. Eine Mutter kann das nicht ersetzen, das ist grotesk bis albern.

Ich denke, das Brautpaar kann auch ganz einfach ohne elterliche Begleitung zum Altar gehen. Das fällt am wenigsten auf und fühlt sich bestimmt auch ganz normal an.
 
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  • #3
auf keiner einzigen Hochzeit im Bekannten- und Freundeskreis wurden Bräute von Vätern zum Altar gebracht. Das Brautpaar kam immer gemeinsam den Gang entlang.
 
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  • #4
Der westliche Kulturkreis teilt sich im Wesentlichen in zwei Teile. Der eine Teil liegt jenseits des Atlantiks. Dort sind wir nicht, aber dort liegt u. a. Hollywood.
Der andere Teil liegt diesseits des Atlantiks. Dort sind wir. Und wir schauen uns hier ständig die Liebesfilme aus Hollywood an.

Es ist in Kontinentaleuropa niemals üblich gewesen, dass die Braut vom Vater zum Alter gebracht wird. Es gibt auch keine alte oder moderne Tradition in dieser Richtung.

Es ist in den USA aber seit je her Sitte, dass die Braut vom nähesten erwachsenen, männlichen Verwandten zum Altar begleitet wird. Dies wird im Allgemeinen der Brautvater sein. Falls dieser bereits verstorben ist, übernimmt meist der Bruder, Großvater oder Cousin die Aufgabe.

Jetzt mag da mancher denken, es ist eine schöne Sache, amerikanische Liebesfilme nachzuahmen und Rituale aus anderen Kulturkreisen zu imitieren. Andere mögen eher den Eindruck haben, so etwas sei alberner Firlefanz. Wir sind hier, die Amis dort und jeder hat seine eigenen Traditionen.
Entscheide dich halt, welche Traditionen Dir eher zusagen.
 
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  • #5
Nee, das ist kein Relikt aus alten Zeiten !
Das ist eine Kopie aus Hollywood-Filmen.
In Deutschland ist das "in alten Zeiten" nicht üblich gewesen. Nach der ursprünglichen deutschen Sitte geht das Brautpaar gemeinsam in die Kirche.
Ich finde das auch schön und angemessen. Denn nur noch sehr selten lebt die junge Braut noch in ihrem Elternhaus und müsste vom Vater an den Ehemann übergeben werden.
Für eine selbstständige junge Frau finde ich diese amerikanische Schnulzen-Sitte ohnehin albern.
w49
 
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  • #6
Der Brauch, dass der Vater die Tochter zum Altar bringt, stammt aus den USA und hat in unseren Breitengraden erst seit den 1990er Jahren Verbreitung gefunden. Ursprünglich hat - in beiden großen Konfessionen - hierzulande der Bräutigam die Braut selbst zum Altar geführt. Dabei ziehen sie gemeinsam mit dem Pfarrer/ der Pfarrerin ein. Meiner Beobachtung nach ist dies auch heute immer noch die am meisten gewählte Variante. - Die Auflösung Deiner Sorge könnte also darin bestehen, sich für diese Alternative zu entscheiden. (- Nebenbei: Find ich eh viel besser!)
 
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  • #7
Ihr zukünftiger Mann bringt sie zum Altar! Alles andere sind fremde oder alte Zöpfe!
 
  • #8
Der Brautvater bringt die Braut nicht zum Altar. Ich war öfter mal Bumenkind in den 60ern. Der Bräutigam führt seine Braut zum Altar. Wenn überhaupt, wird das Paar von Trauzeugen begleitet.
 
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  • #9
Nee, nun ist mal gut. Die meisten Frauen müssen nicht vom Bräutigam "geführt werden", sie können ganz gut an der Seite ihres Mannes alleine laufen.... ;-)
 
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  • #10
Ich habe noch keiner Hochzeit, auf der ich anwesend war, gesehen, dass der Brautvater die Braut zum Altar bringt. Im Übrigen stammt dieser Brauch aus dem Mittelter, um die Herrschaft über die Tochter an den Ehemann weiterzugeben.

Ich vermute, dass die Begleitung durch den Brautvater, wo schon wartend der zukunftige Ehemann wartet, ohnehin eine reine Hollywood-Schnulze ist.
 
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  • #11
mein mann und ich heiraten jetzt endlich kirchlich (nach 5 jahren ehe)
wir werden als paar zusammen rein gehen.
ich dachte auch erst mein vater könnte mich vorbringen ,aber der pfarrer hat mir gesagt,das es ganz andere bedeutung gehabt hätte als bekannt.
naja es ist glaub ich für deutschland sowieso nicht sitte.
ich bin ja nicht mit meinem vater verheiratet ;-D
 
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  • #12
Und dann gibt es noch die schöne texanische Tradition der "Flintenhochzeit":
Dabei führt der Brautvater den Bräutigam mit Hilfe einer geladenen Flinte zum Altar, damit dieser auch sicher die schwangere Braut heiratet.
Aufgrund der deutschen Waffengesetze hat sich diese festliche Tradition hierzulande allerdings nicht durchsetzen können.
 
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