• #1

Wer hat schon Trennungen erlebt, bei denen er nicht wusste warum?

Inm Kontext der anderen Threads zum Themenkomplex.

Seid Ihr wirklich schon mal verlassen worden
a) ohne es auch nur zu ahnen, dass es kriselt
b) ohne dass Euch hinterher die Gründe klar waren.

Braucht Ihr wirklich eine Begründung durch den Verlassenden, weil Ihr nicht selbst wissen, was passt und was nicht und wo es Reibungsverluste, Uneinigkeiten, Inkompatibilitäten gab?
 
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  • #2
a) jein - geahnt habe ich es und angesprochen auch. Ich dachte, es renkt sich wieder ein.
b) ja - kenne die wahren Gründe bis heute nicht.

Und ich würde auch heute gerne noch die wahren Gründe wissen, die für ihn damals eine Rolle spielten.

Meine Freundin sagt immer, ich sollte eine Therapie machen, um darüber hinweg zu kommen.
Ich finde aber, das wäre gutes Geld schlechtem (der Beitragsgebühr hier) hinterhergeworfen.
Ich möchte im persönlichen Gespräch von ihm die Gründe hören, warum er damals die Beziehung am Telefon beendet hat. Das ist die einzige "Therapie" für mich, die hilft, damit ich endlich meinen Frieden mit der Sache machen kann.
Ich konnte nie und kann nicht Dinge einfach so hinnehmen, weil sie ein anderer so beschließt. Ich habe damals schließlich dazu gehört, daher habe ich das Recht, alles zu erfahren. Persönlich.

Es ist nämlich nicht so, wie F. hier oft schreibt: Dass zum Eingehen einer Beziehung zwei gehören, zum Auflösen aber nur einer. Wir sind hier nicht im Berufsleben mit Arbeitsverträgen, sondern sprechen über den Privatbereich.
 
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  • #3
Ja ich wurde nach sechs Jahren verlassen, wir haben eine gute Beziehung geführt und für mich war es ein Schock zu hören : Ich Liebe dich nicht mehr so, wie es sein sollte! Eine Woche vorher haben wir uns zusammen ein Haus angeschaut weil er schon länger diesen Wunsch hatte. Es gab keine Anzeichen. Immer und immer wieder habe ich mir den Kopf zerbrochen und überlegt ob ich sie vielleicht nur übersehen habe.Nein da war nichts. Keine Reibungen, Sex und Zärtlichkeiten vorhanden ....er hat mir gesagt wir sind ein super Team aber Liebe wohl eher nicht.
 
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  • #4
a) jein
b) ja

Das ist schon einige Jahre her. Natürlich habe ich damals gemerkt, dass es kriselt. Aber ich hatte keine Ahnung von den Gründen und sie waren auch nicht aus ihm herauszubekommen. Es gab keinen Streit, keine Vorwürfe und auch keine Vorschläge oder Wünsche von ihm, wie man es wieder hätte einrenken können. Er wirkte nachdenklich und zog sich immer mehr zurück, ich wurde immer unglücklicher darüber und irgendwann machte er Schluss. Es gab keine Erklärung oder Begründung, was die Verarbeitung der Trennung sehr schwer machte.

Mehr als zwei Jahre später stand er plötzlich wieder vor meiner Tür und wollte das damals nicht erfolgte Gespräch nachholen. Er entschuldigte sich dafür, dass er damals nichts erklärt hatte. Er hätte aber selbst nicht genau in Worte fassen können, was in ihm vorging und wollte das mit sich selbst ausmachen. Im Kern ging es einfach darum, dass er sein Studium beendet hatte und sich in seinem Leben neu orientiert wollte. Dabei hatte er sich sozusagen komplett neu erfunden und das alte Leben inklusive mir hinter sich zurückgelassen. Diese - wenn auch sehr verspätete - Erklärung hat mir sehr geholfen, mit dieser Beziehung und diesem Mann meinen Frieden zu machen.
 
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  • #5
a) nein
b) nein


Das konnten ganz unterschiedliche Gründe sein von "Verliebtheit ist Desillusionierung gewichen" über "Auseinanderleben", "Übelste Grenzverletzungen" bis hin zur "Illusionären Fernbeziehung".
Mal war ich Verlassene, mal Verlassende.

Ich fand es jedoch immer wichtig, die relevanten Details ausgesprochen zu haben. Sonst kann sich einer klammheimlich aus der Verantwortung für sein Verhalten stehlen, sich eigene Fehler schönreden oder gar die Facts verdrehen, und ich hätte für mein Leben keinen Seelenfrieden gefunden. Manchmal braucht es eine Zeit, bis man fähig ist, zu den Tatsachen zu stehen.
 
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  • #6
a) jein
b) ja

Das ist schon einige Jahre her. Natürlich habe ich damals gemerkt, dass es kriselt. Aber ich hatte keine Ahnung von den Gründen und sie waren auch nicht aus ihm herauszubekommen. Es gab keinen Streit, keine Vorwürfe und auch keine Vorschläge oder Wünsche von ihm, wie man es wieder hätte einrenken können. Er wirkte nachdenklich und zog sich immer mehr zurück, ich wurde immer unglücklicher darüber und irgendwann machte er Schluss. Es gab keine Erklärung oder Begründung, was die Verarbeitung der Trennung sehr schwer machte.

Mehr als zwei Jahre später stand er plötzlich wieder vor meiner Tür und wollte das damals nicht erfolgte Gespräch nachholen. Er entschuldigte sich dafür, dass er damals nichts erklärt hatte. Er hätte aber selbst nicht genau in Worte fassen können, was in ihm vorging und wollte das mit sich selbst ausmachen. Im Kern ging es einfach darum, dass er sein Studium beendet hatte und sich in seinem Leben neu orientiert wollte. Dabei hatte er sich sozusagen komplett neu erfunden und das alte Leben inklusive mir hinter sich zurückgelassen. Diese - wenn auch sehr verspätete - Erklärung hat mir sehr geholfen, mit dieser Beziehung und diesem Mann meinen Frieden zu machen.

Das ist ja sehr interessant, dass du hier fast meinen Kommentar übernimmst. Sollte mir das zu denken geben? Tut es nicht, keine Angst. Für mich kommt trotzdem nur ein persönliches Gespräch in Frage. Denn hier kann ja jeder schreiben, was er will, stimmen muss es noch lange nicht. Genausowenig, wie das, was man von irgendwelchen (Ex)frauen erzählt bekommt.
 
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  • #7
Zweimal ganz klares Ja. Es gibt leider Frauen, die einen falschen Verdacht nicht aussprechen, sondern ihre (unberechtigte) Enttäuschung hinter irgendwelchen plausibel klingenden Ausflüchten verbergen. Man hat nicht die geringste Chance, a) die Veränderung zu durchschauen und tappt b) auch nach der unerwarteten Trennung weiterhin vollkommen im Dunkeln, weil man sich ja nicht der geringsten Schuld bewußt ist.

Ich kann ja verstehen, daß eine Frau sich keinem Mann hingeben will, der sie betrogen hat. Aber dann soll sie das doch bitte aussprechen und nicht irgend etwas erfinden, das den Mann an ihrer Seite dazu bringt, sein erotisches Interesse vorübergehend auf Sparflamme zu drehen, bis es ihr wieder besser geht.

Auf meine Briefe, in denen ich nach dem Warum fragte, habe ich niemals eine Antwort bekommen. Erst als ich im Fernsehen einen Film sah, bei dem eine Frau irrtümlich annahm, ihr Mann sei ihr untreu gewesen, fiel es mir wie Schuppen von den Haaren - äh, Augen.
 
  • #8
ich wurde verlassen ohne zu ahnen, dass es kriselt.
Das Schw*** hat sich geweigert, mir eienn grund zu nennen. Er vetröstete mich damir, er würde sich in einieg Wochen melden, dann würden wir weitersehen. Dieser elende Feigling tat es bis zum heutigen Tag nicht!
Es ist unfair, es ist feige, es ist wiederlich!
 
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  • #9
Ich möchte im persönlichen Gespräch von ihm die Gründe hören, warum er damals die Beziehung am Telefon beendet hat. Das ist die einzige "Therapie" für mich, die hilft, damit ich endlich meinen Frieden mit der Sache machen kann.

Dem kann ich (m53) nur von ganzem Herzen zustimmen. Wenn Du Dir nichts, aber auch gar nichts zusammenreimen kannst, weil es einfach keinerlei Signale gab, wie könnte ein Dritter (Therapeut) da irgend etwas wieder einrenken?
 
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  • #10
Ja.
Zunächst: Ich (W35) war auch immer der Meinung, dass man so etwas merken muss, es höchstens nicht wahrhaben will. Deshalb fällt es mir ja auch so schwer, damit umzugehen:

Er hatte immer wieder beteuert, dass es für ihn Liebe auf den ersten Blick gewesen, ich seine Traumfrau sei, sprach schon nach einigen Wochen davon, dass wir irgendwann zusammenziehen sollten, stellte mich Freunden und Familie vor (was er wohl sonst nie getan hatte) das ganze Programm. Wir waren ein halbes Jahr zusammen. Es gab keine Krise.

Nach einem kleinen Streit (unserem ersten) aus nichtigem Anlass bekam ich am nächsten Tag eine mail, in der er das Aus verkündete. Drei Tage vorher hatte er noch einen Kurztrip gebucht, der vier Wochen später sein sollte, mir noch ein Geschenk gemacht, dass nur zu zweit Sinn machte. (ein Spiel)
Alles, was ich je dazu erfahren habe, war, dass es eben für ihn Aus war.
Damit kann ich nach dem ersten Schock leben, Gefühle können sich ändern.

Woran ich bis heute zu knabbern habe, ist die Art und Weise:
- ich kenne bis heute keine Gründe, außer, dass er nicht mehr mag. Mein Verstand hätte gerne Erklärungen, warum sich innerhalb von wenigen Tagen alles ändern kann. (Dass es nicht mehr passt aus seiner Sicht ist ein Grund, passt aber nicht zum restlichen Verhalten)

- Habe ich ihn unabsichtlich im Streit verletzt? Hat er mir lange etwas vorgemacht und nur einen Auslöser gesucht sich zu trennen? Bin ich so ignorant, dass ich nicht merke, wenn mein Partner mich nicht mehr liebt? Eine Antwort wäre mir wirklich eine Hilfe. Aber auch mit einigem Abstand: Ich habe nichts bemerkt, das kann ich drehen und wenden wie ich will.

Kann man nicht auch darauf vertrauen, dass ein Partner zumindest anspricht, wenn er nicht zufrieden ist? Er hat immer betont, wie glücklich er sei. (Ich war es ja auch). Offenbar stimmte es nicht. Wie soll ich je wieder jemandem glauben und vertrauen?

- per mail: Ich war nicht einmal so viel Respekt wert, mir das Ganze persönlich zu sagen. Warum nicht? Liegt es irgendwo an mir? Ich zerbreche mir immer noch den Kopf, auch wenn ich mir sage, dass es sinnlos ist.

- einen Brief hat er erwartungsgemäß nicht beantwortet (damit hatte ich auch nicht gerechnet). Er hat immer noch Sachen von mir, mails mit Aufforderung nach Herausgabe werden nicht beantwortet. Ich kannte ihn als einen absolut korrekten Menschen - so kann man sich täuschen.


diese Erfahrung schleppe ich leider in neue Bekanntschaften mit. Ich kann im Moment nicht mehr vertrauen und emotional an mich heranlassen.
 
  • #11
Ja habe ich. Nun ich war die Traumfrau eines Ex, er war tief beeindruckt von mir, hat sich in mich verliebt und konnte sich vorstellen mit mir zusammen zu leben. Doch eigentlich entschied er sich weder für mich noch gegen mich. Wenn ich mich nicht selber getrennt hätte, dann wäre ich die dümmste Frau auf der Welt geblieben.
Bis heute weiss ich nicht voran es lag. Er lernte mich als Rollstuhlfahrerin kennen, er verliebte sich so in mich und er sah in mir die Traumfrau.
Bis heute kenne ich nicht den Grund, warum er uns keine Chance gab: War es doch mein Rollstuhl? Hatte er Angst vor Verantwortung?, War es ihm peinlich, hat er sich geschämt eine Partnerin im Rollstuhl zu haben?, War ich für ihn eine nicht vorzeigbare Trophäe? Oder alles zusammen?
Ich habe bis heute keine Ahnung. Er hat mir nie eine Antwort gegeben. Nie!

Was ich habe sind nur Vermutungen. Keine Wahrheiten.
 
  • #12
Frederika es fühlt sich so an, als wäre jemand gestorben und man weiss nicht mal den Grund!. Hoffentlich hast Du nie so eine Erfahrung machen müssen und hoffe Du musst das nie im Leben erfahren. Wenn es keine Gründe gäbe, dann ist es nicht schlimm, keine Antwort zu haben, (wie bei bestimmten Krankheiten, deren Ursache die Medizin noch nicht kennt).

Aber zu wissen das es für eine Trennung immer Gründe gibt und ihn nicht zu kennen, ist schwer zu ertragen. Die Ungewissheit ist viel schlimmer als die Wahrheit - egal wie schmerzhaft sie sein sollte. Darum sage ich dem Partner, wenn ich mich trenne, warum ich das tue, weil ich weiss, wie unerträglich es sein kann mit Ungewissheiten zu leben.
Deshalb habe ich bei der anderen Frage von Dir: "Nennt ihr bei einer Trennung die wahren gründe?" geschrieben, dass ich es tue, sofern ich sie kenne; was meistens der Fall ist.
 
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  • #13
Ich hätte es merken müssen, dass etwas nicht stimmt.
Seine sms wurden weniger, Treffen manchmal verschoben.

Die Trennung seinerseits erfolgte, aber wortlos.
Er meldete sich einfach nicht mehr. Von Heute auf Morgen Funkstille.
Ich schrieb ihm dann nach 2 Wochen nochmal eine mail, bis heute (es ist 5 Monate her) keine Antwort.
Ja, wie kann man (Frau) damit leben.
Sehr schlecht. Ich habe mir immer wieder überlegt, was war?
Es gab keinen Grund für einen Kontaktabbruch ohne Worte.
Ich bin vom Wesen ein ruhiger Mensch, kann sachlich argumentieren, kann zuhören.
Mir hätte es gereicht, wenn er gesagt hätte, es ist vorbei.
Es wäre sicher hart gewesen, aber ich hätte abschliessen können.

Es ist die grösste Sauerei was man einem Menschen antun kann.
Ich habe ihn für einen Mann mit Stil gehalten, den hat er aber wohl nicht.
Am Anfang war ich verzweifelt, dann kamen Selbstzweifel, dann wurde ich wütend.
Heute tut er mir manchmal leid.
Was ist er nur für ein feiger, kleiner Schwächling.

Aber: Alles kommt zurück im Leben. Vielleicht kommt er auch mal an den Punkt, wo ihm so etwas passiert,
 
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  • #14
Ja, die Beziehung dauerte zwar nur 6 Monate, aber war sehr intensiv. Er sprach immer wieder davon, dass es schön wäre, wenn ich zu ihm ziehen würde (was aber für die nächsten 2 Jahre aus beruflicher Sicht für mich nicht möglich gewesen wäre). Wir wohnten 100 km auseinander, sahen uns aber jedes Wochenende und 1 x unter der Woche.
Er hatte seine Macken, aber ich war bereit, damit zu leben bzw. daran zu arbeiten.
Eines Tages stand er vor meiner Tür und erklärte mir, dass er die Beziehung beenden möchte. Als Grund gab er an, dass die Liebe nicht mehr so stark wäre wie am Anfang.

Ich war echt platt. 2 Tage vorher waren wir noch gemeinsam übers Wochenende zusammen und alles war bestens.

Das ist nun 3 Jahre her, aber es hängt mir immer noch nach. Die Sache ist innerlich für mich noch nicht abgeschlossen und es schmerzt mehr als die Trennung von meinem Mann nach 18jähriger Ehe. Da war klar was Sache ist und es hat sich lange angezeigt. Aber von heute auf morgen und ohne Grund - das war hart.
 
  • #15
Es ist die grösste Sauerei was man einem Menschen antun kann.
Ich habe ihn für einen Mann mit Stil gehalten, den hat er aber wohl nicht.
Am Anfang war ich verzweifelt, dann kamen Selbstzweifel, dann wurde ich wütend.
Heute tut er mir manchmal leid.
Was ist er nur für ein feiger, kleiner Schwächling.
Das stimmt, alle Menschen, die sich ohne Angabe von Gründen trennen, sind feige und Schwächlinge! Sie haben kein Rückgrat! Und vor allem sind es Männer, die bei Trennungen häufiger so vorgehen. Oft habe ich mich gefragt, woran es liegt, dass sie wortlos gehen. Möglicherweise glauben sie, sie würden uns sonst verletzen, wenn sie uns die Gründe nennen. Dabei können sie nicht verstehen, dass nicht die Trennung selber so viele Fragen offen lässt - die akzeptiert und respektiert man - sondern die ungeklärten Gründe. Rückblickend denkt man nur negativ über solche Menschen. Es bleibt eine kleine Verachtung übrig, langanhaltende Enttäuschung, ein bitterer Nachgeschmack. Es gibt keine Spur von Fairness.
 
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  • #16
Und vor allem sind es Männer, die bei Trennungen häufiger so vorgehen.

Oh nein, das können Frauen sogar noch besser. In den allermeisten Fällen dürfte es sich um Mißverständnisse handeln, die eine Frau verletzt reagieren lassen, obwohl objektiv gar nichts vorgefallen ist. Und wenn sie dann in ihrem Stolz auch noch versucht, sich ihre Verletzung nicht anmerken zu lassen, hat der Mann noch nicht einmal eine Chance, das Mißverständnis aufzuklären.
 
  • #17
Ja.
Ich war 17, er war mein erster Freund. An unserem Jahrestag habe ich mit einer Rose vor ihm gestanden, was ihm sehr peinlich war, denn ihm war dieses Datum nicht bewußt. Just an diesem Tag wollte er mit mir Schluß machen, was er dann auch tat.
Und ich hatte wirklich NICHTS gemerkt, obwohl es viele Anzeichen gab, die ich im Nachhinein sehr wohl sah.
Seitdem sehe ich immer alle Anzeichen, auch wenn sie gar nicht da sind. Ich hab da echt einen Schaden davon getragen.

Seine Gründe: nix Besonderes, keine Liebe mehr. Ist ja in dem Alter nichts Ungewöhnliches, da orientiert man sich, völlig normal.
 
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  • #18
Nur Menschen mit großer Charakterschwäche und mit extremer Unsicherheit, was die eigene Person betrifft, die verhalten sich so. Oft wehren sie während der Beziehung auch Kritik ab, weil sie damit nicht umgehen können und man kann keine Konflikte konstruktiv lösen. Es ist immer unbefriedigend,
man hat das Gefühl man tritt auf der Stelle.

Diese Warnsignale sollten die Partner in der Beziehung nicht übersehen. Um es auch einmal von der positiven Seite nach Kontaktabbruch oder Trennung ohne Worte zu betrachten: der Verlassende wird sich weiterhin mies verhalten, weil er nicht anders kann, aber der Verlassene kann sich glücklich schätzen! Er ist befreit von Übel.
 
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  • #19
...ich habe es getan und mich per sms getrennt. Ich wäre sonst nie von ihm losgekommen.
Zuvor war er bei einem längeren Lehrgang, wir sahen uns einige Wochen nicht.
Ich asste Mut, trennte mich nach fünf entwürdigenden Jahren der Demut, des Wartens, des sich geparkt fühlens.

Hätte ich ihn gesehen, sehr attraktiv, diese glitzernden Augen, Schatz, ich bin wieder da, freu dich, hast so lieb auf mich gewartet, jeglicher Entschluss wäre zunichte gewesen.
Es ist meine einzige Chance gewesen, ich bin nicht stolz darauf, aber befreit.

ich hätte nicht die Kraft gehabt, es ihm ins Gesicht zu sagen.
Unendlich feige, ich weiß.
 
  • #20
a) nein
b) ja

Begründungen wurden von ihr gegeben, die sich aber zum Teil hahnebüchend widersprachen oder an Nichtigkeit kaum zu übertreffen waren. Ich weiß nicht, ob sie es selbst nicht weiß, ich zu dumm bin ihre Gründe nachzuvollziehen oder, davon gehe ich aus, sie mir ihre wahren Gründe verschweigen wollte. Offenheit war nicht gerade ihre Stärke. Von ihrem Vater hat sie auch gelernt, Probleme zu verschweigen und eine heile Fassade aufrechtzuerhalten, auch allen anderen Gegenüber incl ihrer Kinder.

Ich kann mir vorstellen, dass dies Problem auftaucht, wenn emotionale Mensch und ein eher rationaler Menschen treffen, und diese Art der Trennung zermürben die rationalen Menschen.
Meine erste Partenrin hatte dagegen triftige Gründe für die Trennung, und die Trennung ließ sich auch sehr gut und produktiv verarbeiten.
Deswegen darf man aber nicht den Fehler machen, diese Erfahrung auf andere zu übertragen, sonst belastet man den neuen Partner über Gebühr!
m43
 
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  • #21
#19; Das ist wohl die größte Herausforderung, die Irrungen und Wirrungen aus den Vorbeziehungen nicht in seine Zukunft mitzuschleppen. Dinge stehen zu lassen, wo sie hingehören und nicht den neuen Partner damit zu belasten ist ja schwierig und zumindest wenn es Streit gibt, merke ich zumindest manchmal, hey, das ist eine alte Baustelle, die gerade wieder von mir aufgerissen wurde...

Ich glaube man muss auch etwas unterscheiden, nach Alter, nach Länge der Beziehung und nach Intensität. In jungen Jahren hat, glaube ich, doch jeder, ich zumindest weiß es für mich, schon den Fehler begangen sich aus einer Beziehung rauszuschummeln. Reflexion über das eigene Handeln ist mit 20 ja noch nicht so ausgeprägt. Bei Beziehungen die länger als 1 Jahr existieren, und ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich eigentlich erst ab dann von Beziehung spreche, weil vorher doch noch alles in der Findungsphase ist, auch wenn man verknallt oder verliebt ist, merkt man doch das etwas nicht stimmt. Ok, bei Fernbeziehungen ist das etwas anderes, aber da dauert es doch noch länger bis eine Vertrautheit da ist.
w/44
 
  • #22
Ich antworte dann auch mal auf meine eigene Frage:

a) Ja, ich habe es immer gemerkt, wenn eine Beziehung kriselte. ich mag enge, nage, vertraute Beziehungen und viele Gespräche und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man das nicht merken kann. Nähe, Zärtlichkeit, Wellenlänge, Vertrauen, Geborgenheit. Wie kann man Krisen übersehen?

b) Manchmal lebt man sich auseinander, manchmal wird die Liebe einfach schwächer undman entliebt sich. Das muss als Grund manchmal einfach reichen, denn mehr Gründe als diese Gefühle gibt es manchmal eben nicht. In anderen Fällen sind die unfindbaren Kompromisse, die divergierenden Ansichten, die persönliche Auseinanderentwicklung, die Reibereien natürlich auch klar spürbar und bennenbar.

Natürlich möchte man wissen, woran es gescheitert ist. Aber wenn der Partner einfach nicht mehr zu einem passt oder er einen nicgt mehr liebt -- ja, was für Gründe soll er noch nennen? Wenn man sich nicht mehr liebt, dann ist das so und hat oftmals keine wirklich konkreten, aufzählbaren Gründe. Ich finde, viele Teilnehmer übertreiben hier.

Ich stimme aber zu, man sollte es sich persönlich und respektvoll sagen. Aber gnadenloser Klartext ist dann eigentlich nicht mehr nötig. Wenn es nicht mehr passt, dann passt es nicht mehr. Jeder darf sich trennen, wenn er meint, er möchte nicht mehr Partner des anderen sein. Oftmals sind Gefühle eben nicht faktisch so klar begründbar.
 
  • #23
Natürlich möchte man wissen, woran es gescheitert ist. Aber wenn der Partner einfach nicht mehr zu einem passt oder er einen nicgt mehr liebt -- ja, was für Gründe soll er noch nennen? Wenn man sich nicht mehr liebt, dann ist das so und hat oftmals keine wirklich konkreten, aufzählbaren Gründe. Ich finde, viele Teilnehmer übertreiben hier.
Nein, die Teilnehmer übertreiben hier überhaupt nicht. Du hattest nur ein grosses Glück, die Krisen zu bemerken. Und das geht nur, wenn dein Partner sich emotional öffnet und dir persönlich erzählt, was er denkt, fühlt, wie er sich die Partnerschaft wünscht. Genau das Gleiche musst Du auch tun. Nur so könnt ihr "alles" voneinander Wissen. Aber wenn Du einen Partner hast, der verschlossen ist, nichts von sich erzählt (über seine Ängste, Sorgen, Freud und Leid, Wünsche, Bedürfnisse usw.) bzw. lieber über Gott und die Welt redet, dann kannst Du wenig merken. Und wenn er sich innerlich von Dir gelöst hat und beschlossen hatte sich zu trennen, dann fällt der Verlassene aus allen Wolken.

Dann sage mir, wie kann ich einen Menschen dazu zwingen, mir zu sagen, was er gerade denkt oder überlegt, sich wünscht, die Partnerschaft gestalten will usw. wenn er das von sich aus nicht möchte? Du kannst niemanden zwingen zu reden, Dir Auskunft über sein Empfinden zu geben. Auch deinen Partner nicht.

Es ist verletzend, allen hier zu unterstellen, sie würden - einschliesslich mich - übertreiben. Das ist nicht fair!
Ich bin immer eine Person, die die Konflikte nicht runterschluckt und nichts sagt, um sich von heute auf morgen wortlos vom Partner zu trennen. Und ich weiss meistens ziemlich genau, wie sich die Krise eingeschlichen hat, was dazu geführt hat, dass die Zärtlichkeit, Zuneigung, Geborgenheit, Vertrautheit verloren gegangen sind. So gut kenne ich mich. Von nichts kommt nichts! Grundlos geht nie eine Beziehung zu Ende.
 
  • #24
Und das geht nur, wenn dein Partner sich emotional öffnet und dir persönlich erzählt, was er denkt, fühlt, wie er sich die Partnerschaft wünscht. Genau das Gleiche musst Du auch tun. Nur so könnt ihr "alles" voneinander Wissen.
Wie führt Ihr denn Beziehungen? Kein Wunder, dass es so oft so merkwürdig zuende geht, wenn es bei Euch schon so seltsam anfängt... also ich würde niemals eine Beziehung eingehen, wenn ich nicht über alles sprechen könnte und auch sicher wäre, dass mein Partner das genießt und sich mir wirklich öffnet.

Es ist doch das Wesen von Partnerschaften, dass man ein Leben teilt, dass man zusammen lebt und nicht nur zusammen wohnt. Natürlich möchte ich erkennen, wie es ihm gerade geht, ob ihn etwas bedrückt, erfreut, Angst macht oder was auch immer. Ich erwarte auch von meinem Partner, dass er sich entsprechend für mich und meine Gefühle interessiert.

Aber wenn Du einen Partner hast, der verschlossen ist, nichts von sich erzählt (über seine Ängste, Sorgen, Freud und Leid, Wünsche, Bedürfnisse usw.)
Wie kann man eine Partnerschaft führen, wenn man sich nicht öffnet?! Sorry, das ist absurd.

Dann sage mir, wie kann ich einen Menschen dazu zwingen, mir zu sagen, was er gerade denkt oder überlegt, sich wünscht, die Partnerschaft gestalten will usw. wenn er das von sich aus nicht möchte?
Das geht natürlich nicht -- er muss es schon von sich aus wollen. Aber Du hast die Wahl, ob Du ihn als Partner in betracht ziehst. Man muss sich halt erst gut verstehen und dann als Partner erwählen und nicht umgekehrt.
 
  • #25
Wie führt Ihr denn Beziehungen? Kein Wunder, dass es so oft so merkwürdig zuende geht, wenn es bei Euch schon so seltsam anfängt... also ich würde niemals eine Beziehung eingehen, wenn ich nicht über alles sprechen könnte und auch sicher wäre, dass mein Partner das genießt und sich mir wirklich öffnet.
Es ist irgendwie eigenartig. Dann müsstest gerade Du jetzt in einer jahrelangen Partnerschaft leben, da Du und Deine Partner immer euch emotional öffnen und euch alles gegenseitig vertrauensvoll erzählen konntet. Die besten Voraussetzungen hast Du sogar für eine lebenslange Partnerschaft. Warum funktioniert es trotzdem nicht? Wenn Du schon während der Beziehung die Konflikte und Probleme sofort lösen kannst? Oder bist Du selber nicht genug kompromissbereit? Das verstehe ich nicht.
Aber Du hast die Wahl, ob Du ihn als Partner in betracht ziehst. Man muss sich halt erst gut verstehen und dann als Partner erwählen und nicht umgekehrt.
Am Anfang öffnet sich ein Mensch - wie langgezogen dieser Anfang ist, kann man nicht genau bestimmen - einem anderen gegenüber - erstmal, um mit ihm in Kontakt zu trennen, sich kennenzulernen, sich ineinander zu verlieben - bis die Beziehung begonnen hat. Danach, weiss man nie wie es weitergeht. Kannst Du wirklich voraussagen, ob Dein Partner z.Bsp. in 3 Jahren genau gleich sein wird wie in den ersten 3 Monaten war? Eben.
Und dass sich 2 Menschen (Mann+Frau) in der Kennenlernphase von ihrer Schokoladenseite zeigen, ist kein Geheimnis.

Es ist auch eine Selbstverständlichkeit, dass jeder sich trennen kann, wenn für ihn die Beziehung keinen emotionalen Gewinn mehr darstellt: mehr Freunde, Gemeinsamkeit, Unterstützung, Loyalität, ähnliche Interessen, Empathie und vieles mehr.
 
  • #26
Dann müsstest gerade Du jetzt in einer jahrelangen Partnerschaft leben, da Du und Deine Partner immer euch emotional öffnen und euch alles gegenseitig vertrauensvoll erzählen konntet.
Ja, in Deiner vereinfachten Denkweise vielleicht -- aber Labern ist eben nicht alles. Man kann auch gerade durch viele vertraute Gespräche feststellen, dass man in manchen Dingen unvereinbare Ansichten oder divergierende Lebenspläne hat. Nur weil man sich vertraut und einander öffnet, bedeutet das doch nicht, dass man zueinander passt.

Außerdem, und das willst Du offensichtlich einfach nicht hören und begreifen, kann auch trotz innigster Gespräche die Liebe einfach verlorengehen. Gefühle sind nicht rational steuerbar und auch nicht einfach so durch Gespräche belebbar oder rettbar.

Sieh es doch bitte mal ein: Wir beide halten Gespräche für extrem wichtig. Ich aber sage Dir, sie sind notwendige, aber eben nicht hinreichende Voraussetzung für eine erfüllende Partnerschaft.

Warum funktioniert es trotzdem nicht? Wenn Du schon während der Beziehung die Konflikte und Probleme sofort lösen kannst? Oder bist Du selber nicht genug kompromissbereit?
Nun, in meiner persönlichen Vergangenheit gab es die unterschiedlichsten Gründe. Eine Partnerschaft scheiterte an völlig unterschiedlicher Einstellung zu Nähe-vs-Distanz und daraus habe ich zum Beispiel gelernt, dass dieser Aspekt extrem wichtig ist, gerade auch weil ich bei vielen anderen Pärchen ähnliches beobachtet habe. Wenn es passt, dann harmoniert es, wenn nicht, dann hapert es meist ganz fundamental, egal wieviele andere Facetten eigentlich toll passen. Wir haben vertraute Gespräche geführt, sind aber diesbezüglich nie auf einen Nenner gekommen. Ich würde nie wieder in so einer Lage versuchen, eine Beziehung zu führen. Das Nähe-Distanz-Bedürfnis muss einfach passen.

Verstehe bitte auch hier: Nur weil man sich aufrichtig und offen erzählt, wie man fühlt und auch den anderen wirklich versteht, bedeutet das doch nicht, dass man auch gute Kompromisse finden kann. Manche Dinge sind eben unvereinbar und da nützt auch das intensivste Labern nichts.

Kannst Du wirklich voraussagen, ob Dein Partner in 3 Jahren genau gleich sein wird
Nun, ich kann ziemlich sicher sagen, dass sich jeder Mensch kontinuierlich verändert. Wichtig ist, dass man sich in einer guten Partnerschaft miteinander verändert und weiterentwickelt. Dass man gemeinsame neue Hobbys und Interessen findet, dass man viel zusammen unternimmt und erlebt und durchsteht.

Allerdings ist es schon so, dass gewissen fundamentale Charakter- und Persönlichkeitsmerkmale in den allermeisten Fällen stabil bleiben und sich nicht ändern. Sicherlich gibt es einschneidende Erlebnisse oder Lebensphasen, aber ganz grundsätzlich verändern sich Menschen z.B. bezüglich so wichtiger Aspekte wie Nähe-Distanz oder Dominanz-Unterordnung nicht, auch nicht wesentlich in bezug auf Zuverlässigkeit oder Ehrlichkeit.
 
  • #27
Das war meine Absicht, dass Du Dir selber diese Antwort gibst, darauf kommst, wie komplex der menschliche Geist ist und das zwischenmenschliche Beziehungen alles andere als einfach und durchschaubar und planbar sind. Die Erkenntnis, dass die Menschen sich immer verändern, nicht nur wenn sie Single sind sondern noch mehr und gerade und durch Beziehungen hast Du zum Glück selber gewonnen. Entschuldige für den vorherigen provokanten Beitrag. Ziel erreicht ;-)

Auf den Punkt gebracht: genau das haben wir alle hier geschrieben. Damit gleichzeitig unausgesprochen die Persönlichkeit des Partners und unsere eigene, die zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion und die unterschiedlichen Bedürfnissen der Partner vorausgesetzt. Sie sind nicht immer und zur gleichen Zeit deckungsgleich. Vermutlich auch eine der Hauptquellen der partnerschaftlichen Konflikte, des ausbleibenden Kompromisses, die unterschiedlichen Ziele, welche sich aus der ganz individuellen Entwicklung der Person ergeben.

Deswegen frage ich dich, wie kannst du Folgendes schreiben:
Wie führt Ihr denn Beziehungen? Kein Wunder, dass es so oft so merkwürdig zuende geht, wenn es bei Euch schon so seltsam anfängt...
da Du niemanden von uns kennst, nie gesehen hast, die Umstände gar nicht kennen kannst und noch weniger unser Ex-Partner? Wie kannst Du nur aus einem anonymen Forum ganze Schlüsse über unsere merkwürdigen Beziehungen ziehen, da Du nicht mal fähig bist deine Beziehungen zu analysieren? Dementsprechend sind deine Beziehungen nicht minder merkwürdig. Genauso wie unsere, die du aber nicht kennst, sondern nur deine eigene.
Das finde ich nicht nur verletzend sondern auch überheblich und arrogant.
 
  • #28
Außerdem, und das willst Du offensichtlich einfach nicht hören und begreifen, kann auch trotz innigster Gespräche die Liebe einfach verlorengehen. Gefühle sind nicht rational steuerbar und auch nicht einfach so durch Gespräche belebbar oder rettbar.

Genau das habe ich mir von dir gedacht: "Warum kann sie nicht begreifen und einsehen, dass Gefühle einfach da sind und man sie nicht rational steuern kann, sie unterliegen ständigem Wandel und Veränderungen.
Wichtig ist, dass man sich in einer guten Partnerschaft miteinander verändert und weiterentwickelt.
Je nach dem welche Art von Partner man möchte: Es gibt Menschen, denen eine grosse Übereinstimmung in der Freizeitgestaltung, Interessen, Ziele, zu grosse Ähnlichkeit in der Weltanschauung und Lebenseinstllung nicht behagt. Und zwar deswegen nicht, weil sie (die kompatiblen Partner) ihnen mit der Zeit nu grosse Vertrautheit, Gewöhnung, Bequemlichkeit bieten. Eine Garantie für eine lahme Beziehung auf Sparflamme.
Darum gibt es Menschen, die gerade eine konträre Person als ihren Partner sich wünschen und wählen: so bleiben sie immer spannend und ein wenig fremd füreinander, der Reiz das geheimnisvolle Fremde zu entdecken und erforschen ist immer gegeben. zBsp. "Warum denkt sie so anders als ich darüber, wie kommt sie zu diesen Ansichten", wenn der eine das Hobby des anderen ausprobiert und umgekehrt auch. Sie spielt einmal Fussball mit ihm er Jazztanz mit ihr. Sie mag philosophische Bücher, er Fachbücher über Gehirnforschung usw. Solche Beziehung finde ich immer lebendiger, aufregender, verbindender.

Das grösste Problem sehe ich nicht in meinem Partner sondern viel mehr in der eigenen Unklarheit: welcher Partner passt wirklich zu mir? Brauche ich einen, der möglichst viel Kompatibilität mit mir hat, oder einen, der gerade weniger kompatibel zu mir ist. Oder vielleicht zu ca. 50% kompatibel ist, damit es einerseits nicht zu langweilig und andererseits wird auf der andere Seite nicht zu unruhig.
 
  • #29
Nun, in meiner persönlichen Vergangenheit gab es die unterschiedlichsten Gründe. Eine Partnerschaft scheiterte an völlig unterschiedlicher Einstellung zu Nähe-vs-Distanz und daraus habe ich zum Beispiel gelernt, dass dieser Aspekt extrem wichtig ist, gerade auch weil ich bei vielen anderen Pärchen ähnliches beobachtet habe.
Jeder von uns, der einmal eine Liebesbeziehung hatte, hat aus seiner persönlichen Vergangenheit gelernt, warum die Beziehung gescheitert ist. Jeder kennt die fundamentalsten, die bedeutendsten Gründe. Welche Bedürfnisse erfüllt und welche nicht erfüllt wurden. Die Menschen gehen vor allem aus verschiedenen menschlichen Bedürfnissen Beziehungen ein; zumal wir soziale Wesen und biologisch auf Bindung "programiert" sind.
Was mich aber sehr störte und ich mich vor dem Kopf gestossen fühlte, ist uns fast allen hier merkwürdige Beziehungen zu unterstellen, ohne uns überhaupt zu kennen.
In meinem letzten Beitrag wollte ich dich zum Nachdenken und zur Erkenntnis bringen:
Nun, ich kann ziemlich sicher sagen, dass sich jeder Mensch kontinuierlich verändert.
Etwas, was nicht nur ich sondern jeder erwachsene Mensch sowieso weiss. Und alle, welche auf deine Frage geantwortet haben. Ich bin froh, hast Du verstanden und gesehen, dass das Leben Veränderung heisst.
Selbst wenn Du:
Ich würde nie wieder in so einer Lage versuchen, eine Beziehung zu führen. Das Nähe-Distanz-Bedürfnis muss einfach passen.
...kann es passieren, dass es mit einem neuen Partner nach einigen Jahren nicht möglich wird die Beziehung weiterzuführen, weil sich der Partner ändert oder Du. Dann müsstest Du sie beenden und erneut auf die Suche nach einem noch passenderen Mann begeben. Sonst kann man nicht mehr von Veränderungen reden, die normal, gesund und alltäglich sind. Was Du indirekt erwartest ist unmöglich und unrealistisch, denke ich.
 
  • #30
Liebe FS,

es gibt Menschen, die aufgrund ihrer Biografie grosse Schwierigkeiten haben sich zu öffnen und in Jahrzehnten gelernt haben sich unglaublich effektiv zu verstecken.

Ein Ex-Partner konnte mit dem Umstand "Fernbeziehung" nicht umgehen, signalisierte dies aber keineswegs klar. Vor Allem hat er am Anfang vehement propagiert, dass es nur auf die Gefühle an käme- die Entfernung sei doch völlig unwichtig. Er trennte sich dann - warm, wie sich später herausstellte- per Mail, ohne jede Begründung.

Etwa ein halbes Jahr später gab es nochmals Kontakt, da ich endlich meine Besitztümer heraus haben wollte, zudem gerne Klarheit. Mit mir reden bei der Abholung konnte er immer noch nicht, aber er schrieb dann wenigstens, dass er einfach mit der Distanz nicht leben konnte, noch nie mit einem Menschen so reden konnte wie mit mir, mich unendlich vermissen würde und mich keinesfalls noch einmal treffen könne- dann ginge Alles wieder von vorne los.

In der Rückschau wurden mir winzige Warnsignale klar: Er bat mich, eine Anschaffung für eine gemeinsam geplante Unternehmung noch zu verschieben. Er sagte, er könne sich selbst am Besten weh tun. Er sagte, ich sei wirklich eine unglaublich erotische Frau- da hatte er wohl schon den Vergleich mit der Dame für den warmen Wechsel im Kopf. Er brauchte am letzten Wochenende sehr lange zum Kochen und verscheuchte mich aus der Küche- da hat er wohl geweint.

Und sonst fiel mir NICHTS ein, auch im Rückblick nicht- und ich bin keine schlechte Beobachterin. Ich hätte solch ein Verhalten für einen ansonsten sturm- und krisenerprobten Mann nie erwartet, vor Allem, weil es in durchaus absehbarer Zeit eine Chance für sehr viel mehr Nähe gegeben hätte. Aber ein bis eineinhalb Jahre durchzuhalten, war wohl nicht machbar- und wir haben uns immerhin alle vierzehn Tage für drei bis vier Tage gesehen. Schwaches Bild für einen Mann, der sich selbst für charakterstark hielt!
 
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