Liebe FS,
als Mutter von drei Kindern, die ich seit vielen Jahren allein erziehe, kann ich nur sagen, dass es neben der Unterhaltsfrage sehr viel wichtigere Themen gibt: Wie sind die Kinder glücklich? Wie ist die Mutter glücklich? Wie ist der Vater glücklich?
Beide Elternteile zusammen haben eine Summe X zur Verfügung, und die Kinder benötigen Y Zeit Betreuung, je nach Alter und evlt. zusätzlichem Bedarf. Und dann gibt es den Kontakt zu den Eltern, der weder in Geld noch in Zeit aufgewogen werden kann. Ein glückliches Kind ist sehr viel mehr wert als ein Kind, für das jeden Monat viel Unterhalt gezahlt wird. Und eine glückliche Mutter ist m.E. die Voraussetzung dafür, dass sie ihr Kind auch gut erziehen kann.
"... eine Mutter ZWINGEN, Vollzeit zu arbeiten" - wenn es soweit kommt, läuft es bereits gründlich schief, und zwar für alle Beteiligten. Das Kind hat keine Eltern, die vernünftig miteinander umgehen.
Ich selbst habe nie Betreuungsunterhalt erhalten, obwohl mein jüngstes Kind bei der Trennung erst drei Jahre alt war. So lebte ich zunächst von meinem Ersparten. Heute ist mein Jüngster 9 Jahre alt. Um für ihn und seine Geschwister ein glückliches, friedliches Zuhause zu schaffen, arbeite ich "nur" halbtags (26 Std./Woche). Ihr Vater verdient sehr viel (brutto EUR 15.000/Monat); für die Kinder erhalte ich monatlich 1.300 Euro, was im Vergleich zu vielen anderen Müttern auch bereits viel ist und mir meine Halbtagstätigkeit ermöglicht.
Wenn ich also mehr Geld haben wollte, wäre ich wohl gezwungen, eine Vollzeitstelle anzunehmen, weil der Vater nicht mehr Geld zahlen würde und müsste - aber für das Glück der Familie, das weiß Gott nicht am Geld hängt, stecke ich beruflich gern zurück.