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Gast

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  • #31
Wir sind Jahrgänge 62/65 und machen den Haushalt zusammen. Jeder tut, was gemacht werden muß, ohne Diskussionen. Macht mein Mann Bau- oder Gartenarbeiten, muß er nicht noch putzen. Dann ist es für mich selbstverständlich, den Haushalt alleine zu machen. Wir arbeiten beide Vollzeit. Hausarbeit war für uns noch nie ein Streitthema.
 
  • #32
dass mehr Ehen am übermäßigen als am mangelnden Interesse der Frauen am Haushalt scheitern.

Das ist zwar gut beobachtet, aber nur die halbe Wahrheit. Was die Beziehung belastet ist, daß dieses übermäßige Interesse auch dem Mann auferlegt wird, der seinerseits aber keine Notwendigkeit sieht, ständig alles im Zustand wie geleckt zu halten. Und es folglich auch nicht tut, was ihm dann Vorhaltungen einbringt, die Frau "müsse" alles alleine machen.

P.S.: ist ja eine uralte Frage, wie ich aber erst jetzt sehe.
 

Regina70

Gesperrt
  • #33
Wer sich somit fragt, der hat anscheinend keine wirklichen Probleme

Gut bei mir und meinen Ex-Mann waren die Rollen dann eher anders verteilt. Gekocht hat im Prinzip nur er und auch die Küche war sein Revier. Da er aber selber beruflich Koch war, war dies eher naheliegend. Zwar ist von meinen zubereiteten Speisen noch niemand gestorben, aber er konnte es einfach schneller und besser. Dafür habe ich vieles im Haushalt erledigt wo er eher langsamer war. Wenn man die Arbeit so aufteilt, dass es am Ende am schnellsten geht, dann haben eigentlich beide gewonnen. Das Einzige was mich oft ein wenig geärgert hat, war wenn Fremde zum Essen kamen. Er hat dann ein Top-Menü gezaubert und es so hingestellt als hätte ich es gekocht. Vielleicht war es sehr nobel vom Ihn, aber es hat mich sehr geärgert. Jeder in unseren Freundes- und Bekanntenkreis wusste, dass ich "Kochtechnisch" eine Niete bin und vor Fremden stell er dies ganz anders dar.

Jedenfalls gab es ganz andere Gründe für unsere Scheidung und es war nicht die Hausarbeit.
 
  • #34
Ich habe kein besondere Neigung zur Hausarbeit (außer Kochen). Obwohl ich formal nicht viel arbeite, leisten wir uns daher eine Hilfe. Die ist ordentlich bezahlt und angemeldet. Alle Vierteljahr kommt noch ein Fensterputzer. Das ist es mir wert. Alleine diese schrecklichen Gefühle, wenn man denkt "ich müsste ja....". Nein, danke. Ich muss nicht. Und wenn mein Mann eine 60-80h Woche mit Interkontinentalflügen etc. hinter sich hat, dann soll der auch nicht putzen müssen. Das wäre eine absurde Vorstellung, dass er an seinem freien WE wertvolle Lebenszeit verliert für sowas. Lieber verzichte auf Essen gehen oder sonstigen Schnickschnack als selbst zu putzen.
Allerdings darf man nicht darüber sprechen, dass man eine Haushaltshilfe hat. In den Großstädten schießen die Firmen dafür zwar wie Pilze aus dem Boden. Aber wenn man Freundinnen (womöglich noch mit Kindern) davon erzählt oder auch nur erwähnt, erntet man nur Mißgunst und Häme. Daher lieber schweigen und sich loben lassen für das perfekte saubere Heim!
 
  • #35
was mich oft ein wenig geärgert hat, war wenn Fremde zum Essen kamen. Er hat dann ein Top-Menü gezaubert und es so hingestellt als hätte ich es gekocht.

Wenn er sich mit fremden Federn geschmückt hätte, könnte ich den Ärger verstehen, aber so herum hätte das auch von mir kommen können. Soso, Ihr habt Euch getrennt, das kann ich sehr gut verstehen.

Generell sollte gelten: jeder macht das, was er besser kann, so lange es insgesamt ausgewogen bleibt - wobei ich auch den Beruf in diese Ausgewogenheit würde mit einbeziehen wollen. Mit anderen Worten: wer Freizeit hat, während der andere arbeitet, der kann und sollte sich in dieser Zeit nützlich machen – dabei aber kein schlecht geputztes Bad (Mann) und keine krumm geschnittene Hecke (Frau) fabrizieren, sondern umgekehrt: gerade Hecke (Mann) und sauberes Bad (Frau).
 
  • #36
Hi Apfeldieb,

Wie kommt Mann auf so alte Posts und dann auch noch scheinbar unbeabsichtigt?

Sei es drum: Schönes Thema!

Um so mehr bin ich im Zeitalter der Gleichberechtigung und Emanzipation wieder einmal doch sehr über die meisten Antworten erstaunt.

Ich erwarte von einer Frau Vollberufstätigkeit und sich selbst um ihre Angelegenheiten kümmern können und wollen. So wie ich auch. Erst Recht im Haushalt. Dafür habe ich auch nichts dagegen (genauso) nach einem langen Arbeitstag oder bei freier Zeit Wasch- und Spülmaschine sowie Staubsauger und Putzlappen zu betätigen oder für die Kinder und deren Erfordernisse dazu sein.

Eine Putzfrau ist für mich auch nur ein/e Andere/r, um den eigenen Mist zu erledigen.

In unserem 4-Personenhaushalt war Haushalten und Alltäglichkeiten nie eine Frage, sondern eine gemeinsam zu erledigende Notwendigkeit.

So handhabe ich es jetzt als AE und werde es auch für und mit einer neuen Partnerin nicht ändern.

M46
 
G

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  • #37
Was die Beziehung belastet ist, daß dieses übermäßige Interesse auch dem Mann auferlegt wird, der seinerseits aber keine Notwendigkeit sieht, ständig alles im Zustand wie geleckt zu halten.
Das ist aber noch die Frage. Wenn eine Frau da weniger Interesse hat als ein Mann und sich weder an Staub noch an rumliegenden Socken stört, findet der Mann das dann akzeptabel? Wenn er der treibende Keil ist in Bezug auf Saubermachen?

Was ich beobachten konnte war schon, dass von der Frau erwartet wird, dass sie Anstoß an Unordnung und Staub nimmt und dem Mann sagt, was er machen soll. Das kommt vermutlich davon, dass deren Mütter immer verantwortlich für die Sauberkeit im Haus waren?
Weiterhin wird die Frau gefragt, warum es "hier so aussieht", wenn Mutter oder Schwiegermutter zu Besuch kommen. Und der Mann wird wegen der unordentlichen Frau bedauert.

Eine Freundin erzählte mir, dass der Mann sie drauf aufmerksam macht, wenn er Schmutz sieht, aber selber nicht Wischlappen und Eimer holen geht.
Ein anderer Mann war gewaltig genervt davon, dass er jedes Wochenende putzen sollte (was ich gut verstehen kann). Er hat es dann einige Jahre mitgemacht und irgendwann keinen Bock mehr gehabt, sein WE so zu verbringen. Daraufhin fing die Frau an, sich zu beklagen. Naja, das alte Lied. :D
 
  • #38
Ich (Anfang 40) muss meinen Mann im Haushalt manchmal eher ausbremsen ;) Er saugt und hängt total gerne Wäsche auf, das ist für ihn entspannend - mir völlig unbegreiflich, aber okay und bei drei Kindern, Hund und Katze ja auch öfter nötig. Die Küche ist mein Revier, da "darf" er bei mir sitzen zum Reden oder Schnippeln oder beidem. Ansonsten macht jeder das, wozu er Lust und Zeit hat, was gerade so anliegt eben, inklusive der Kinder übrigens. Aber wir (vor allem ich) können da auch fünfe gerade sein lassen. Irgendwie hat sich aber auch ein bisschen eine Rollenverteilung eingebürgert, z.B. er gräbt um, ich pflanze und zupfe Unkraut. Er halt das Grobe, ich das Feine, die Kinder wie es passt. In "heißen" Phasen hatten wir immer mal wieder eine Putzfrau, momentan klappt es super ohne, zweimal im Jahr reinigt ein professioneller Fensterputzer die Fenster, zwischendrin pfusche ich da mal dran rum. War nie ein Streitpunkt, wir leben lieber statt zu putzen oder darum zu streiten.
 
M

Mooseba

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  • #39
Alle beteiligen sich am Haushalt - auch die Kinder spätestens mit 6 Jahren!
 
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  • #40
Bei uns (45) wird sich der Haushalt geteilt. Nicht nach einem festen Regelbereich, aber Gewohnheiten schleichen sich schnell ein.
So räume ich auf, wische Staub, koche, bügel währen mein Mann die Fenster putzt, wischt, sich um Wäsche und Müll kümmert, Rasen mäht, den Zuber heizt, etc. ;-)
Das Frühstück am Wochenende bereitet er. Unvorstellbar für mich, mit einem Mann zu leben, der sich an der Hausarbeit nur marginal beteiligt.
An eine Haushaltshilfe dachten wir auch schon, allerdings widerstrebt es mir, einer fremden Person , derart intime Einblicke in mein Leben zu gewähren.
 
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  • #41
Wenn er sich mit fremden Federn geschmückt hätte, könnte ich den Ärger verstehen, aber so herum hätte das auch von mir kommen können.
Damit zeigt man aber unterschwellig, dass es erstens nötig ist, wenigstens irgendwas zu erfinden, damit die Frau positiv rüberkommt, und zweitens sieht es so aus, als wollte sie es, dass er das sagt, wo aber die Bekannten wussten, dass sie nicht gut kochen kann.
Es ist irgendwo demütigend, wenn man nicht als Erwachsene so bestehen kann, wie man ist, sondern der Partner meint, irgendwas tun zu müssen und die Partnerin damit zu schmücken.

Ich steh dazu, wenn ich was nicht kann. Da brauche ich nicht jemanden, der das für mich macht und dann für mich eine Show abzieht.
Finde ich völlig schräg.
Stell Dir das mal mit irgendwas umgekehrt vor, wenn Deine Freundin irgendwas macht und es dann so darstellt, es sei es von Dir.
 
  • #42
Hey,

meine persönliche Antwort auf diese Frage ist:

Beide und jeder für sich (bin kein Freund von zusammenwohnen, vor allem weil ich Hausarbeit gerne mal liegen lasse (was nicht heißt das sich bei mir schimmelnde Teller stapeln und Müll rumliegt), da ich unter der Woche keine Lust auf den Käse habe und kein Ordnungsfanatiker bin (im Gegenteil)), da ich mir ungern zum tausendsten mal anhören will, das ich doch bitten den Müll raustragen und abspühlen sollen (etc.) - ausserdem (Anmerkung: was jetzt kommt ist ein Erfahrungswert d.h. nichts was allgemeingültig ist) lassen einen viele Frauen nach ihrer Pfeife tanzen (d.h. sie will das neu gestrichen wird - aber anstatt es selber zu machen wird der Mann genervt das zu machen, solange bis er aufgibt und es macht um danach seine Ruhe zu haben!) und das obwohl sie (die Frauen) das alles eigentlich selber könnten (ich bin kein Anhänger von der Theorie das Männer sich dadurch geschmeichelt fühlen...ich find's einfach nur blöd ehrlich gesagt!), weil sie solche Dinge (Malern, Steckdose setzen, ein Loch in der Wand zu machen etc.) schon mal gemacht haben (als sie noch allein gewohnt haben!)

mfg LAX (m, ende 20)
ps: So und nun dürft ihr mich für nicht Beziehungsfähig erklären und mir vorwerfen das ich Bindungsängste hätte (was nicht mal komplett falsch ist, aber das ist die Erfahrung (Scheidung meiner Eltern, Praktikum beim Anwalt für Familienrecht, Scheidungsstatistiken etc.) d.h. ich würde keine Therapie dafür wollen (geschweige denn das diese funktionieren würde, da ich meine Meinung für logisch halte!))
 
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