G

Gast

Gast
  • #1

Wer sind die Klammeraffen, Männer oder Frauen oder hat es mit Geschlechtlichkeit nichts zu tun?

Wie sind eure subjektiven Empfindungen gegenüber euren aktuellen und verflossenen Partnern? Und wie schätzt ihr euch selbst ein? Was versteht ihr unter Klammeraffen? Ich fang einfach mal an: ich erlebte meine Partner nur in der Jugend als klammernd, später wählte ich solche Menschen erst gar nicht mehr. Selbst bin ich eher freiheitsgewährend da ich dies selbst so dringend brauche. Klammernde oder fordernde Menschen kann ich generell nicht lange ertragen. Freiheit zu gewähren heisst ja nicht gleich auch in jeder Hinsicht tolerant zu sein. Klammeraffen meine ich an folgendem zu erkennen: - > unerschöpflichen Fragereien wo der andere war oder wo er gerade ist, was er macht, über Erwartungen was er bitte zu erfüllen hat (grauselig für mich sind konservative Familienfeiern). So nun bin ich gespannt! Viola.
 
V

Vicky

Gast
  • #2
Mmh, es ist schwierig, zu sagen, was "klammern" überhaupt ist. Für den einen ist viel Nähe und viel Zeit zusammen verbringen wunderschön, für den anderen ist es schon klammern. Wichtig ist, daß man für sich selbst erkennt, was für ein Typ man ist, also, ob man eher viel Nähe oder viel Distanz will. Dann muß man dazu stehen und sich einen passenden Partner suchen. Denn es bringt nichts, wenn sich jemand zu Nähe zwingt, der eigentlich viel Freiraum braucht. Derjenige wird irgendwann überkochen und einen Riesenstreit vom Zaun brechen oder Schluß machen. Andersrum bringt es auch nichts, wenn sich jemand, der gerne viel Nähe hat, künstlich rar macht, um sich für den Partner interessant zu machen.

Klischeemäßig gedacht, sind wohl Frauen diejenigen, die mehr klammern. Viele Studien sagen ja, daß Frauen geradezu darauf angelegt sind, überall da, wo sie sind, gute und stabile Beziehungen zu allen möglichen Leuten aufzubauen.

Ich persönlich halte mich nicht für einen "Klammeraffen" (ich mag das Wort auch nicht). Ich muß meinen Partner nicht unbedingt jeden Tag sehen oder mit ihm telefonieren. Aber ich verbringe gerne viel Zeit mit ihm - mehrheitlich alleine. Aber es ist natürlich auch mal schön, etwas zusammen mit anderen zu machen. Ich kann oft gar nicht verstehen, warum Leute überhaupt einen Partner haben, wenn sie diesen dann nicht auch oft alleine sehen wollen. Es gibt ja auch einige Leute, die zwar einen Partner haben und mit diesem vieles unternehmen, dies aber fast ständig mit einer ganzen Mannschaft an Leuten tun. Das verstehe ich nicht unter einer echten Paarbeziehung.

Gegen Familienfeiern habe ich überhaupt nichts. Verstehe in diesem Zusammenhang das Wort "konservativ" überhaupt nicht. Was sind denn dann "nicht konservative" Familienfeiern. Ich mag meine eigene Familie und den größten Teil meiner Verwandtschaft gerne und mag auch die Familie meines Freundes gerne. Natürlich möchte ich dann nach und nach auch seine Verwandtschaft kennenlernen. Ist doch schön, wenn man alle so nach und nach kennenlernt und merkt, daß die Leute ganz sympathisch sind.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Hallo Viola,
das ist eine sehr interessante Frage!.ab welcher Zeit erkennst Du den Klammeraffen, gilt das schon bei der Kontaktaufnahme per email oder sind da Fragen an den Gegenüber noch legitim?

Zu Deiner Hauptfrage, ich meine dass dieses Verhaltensmuster die Menschen innehaben, die Kontrolle ausüben müssen/wollen und den Anderen wenig respektieren.Wobei auch ganz wichtig ist, dass der Partner/die Partnerin ihre NoGoes aufzeigt.Stimmst`s?

Freiheit(geistig) und gegenseitiger Respekt sind zwei ganz wichtige Säulen für das Fundament einer guten liebevollen Beziehung.
Eigene Einschätzung:manchmal ertappe ich mich in einem Gedanken, der ähnlich ist:
Ich empfinde ein Gefühl, dass ich jemanden, den ich sehr schätze, durch eine unbedachte? Äußerung, nicht schlimm da eine persönliche, gute Empfindung, jedoch wohl zu früh geäussert, zu nahe getreten bin und damit vermutlich , bei ihr den Klammergedanken ausgelöst habe, den ich aber nicht leben will und meiner "Herzensdame" auch nicht antun würde.
Auch ich bin, wie Du gespannt, wie sich dieser Thread entwickelt.
LG
Frank
 
G

Gast

Gast
  • #4
zico,m
Jemanden mit seiner vermeintlichen Liebe zu erdrücken finde ich sind Klammeraffen,da halten sich Mann und Frau sicher die Waage.Aber es kommt auf das Empfinden an,der die Eine/r läßt mehr und der die anderen lassen weniger Nähe zu-womit jeder Leben kann muß auch jeder selbst herausfinden.
...manches ist auch Mißtrauen,dann lieber gleich auf und davon!
 
G

Gast

Gast
  • #5
@Vicky,

konservative Familienfeiern sind für mich eben jene, die durchorganisiert sind bis ins Detail, also statisch sind.
Liberale Familienfeiern sind entsprechend welche, bei denen das Ende offen ist, sowie der Ablauf und alles spontan entwickelt wird und der einzelne Mensch die Freiheit hat, sich anzuschliessen oder auch nicht. Desweiteren gehört für mich viel Spass, Lachen, Spiel dazu.
Besonders öde finde ich generell Feiern, bei denen wenig Bewegung dabei ist und hauptsächlich viel Rederei und Tischhockerei (da sinkt mein Blutdruck beängstigend und die Blässe in meinem Gesicht wird für jeden erkennbar).

@Frank

ich denke, dass ich nach mehrmaligen Email-Wechsel schon den Klammeraffentyp erkenne.
Da ich die Freiheit liebe, lass ich mich auch nicht festnageln, wann ich antworte.
Wenn eine gewisse Regelmässigkeit zuvor gegangen ist, welche nun meinerseits eine kleine Zeitpause erfährt (1 oder 2 Tage, ist ja wohl auch nicht viel, davon mal abgesehen) und der andere dann gleich anfängt, wo ich war usw, da weiss ich doch Bescheid.

Ja, ich stimme dir zu. Es handelt sich um Menschen, die den anderen nicht respektieren. Menschen die zu eindringlich sind, werden zum Fremdkörper der abgestossen werden soll.

Welche wäre denn so eine unbedachte Äusserung die den Klammeraffengedanken auslösen könnte, welche dir über die Lippen geht? Hast du ein klares und reales Beispiel dafür? Möglicherweise empfindest du es auch nur so und interpretierst deine eigene Bewertung in deine Herzensdame.

Viola
 
V

VirginiaWoolf

Gast
  • #6
Ich sehe das ähnlich wie zico #3, vielleicht klammern Frauen mehr, wollen lieber erdrückt werden in der Liebe statt - trotz Emanzipation - Freiräume zu geben und für sich zu gestalten.
Und Misstrauen kann auch zum Klammern führen.
Gruß Virginia
7E20CD34
 
  • #7
Ich war noch nie mit einer "Klammeräffin" zusammen, aber ich erinnere mich an einen EP-Kontakt, der mir E-Mails in beliebiger Länge, in Hülle und Fülle und immer mit Lesebestätigungsanforderung schickte. Das waren für mich ganz klar Hinweise auf übertriebenes Nähebedürfnis, was mich schließlich auch veranlasste, den Kontakt zu beenden.

Es ist schwierig, sein eigenes Nähebedürfnis in einer Partnerschaft zu beschreiben, um einen Eindruck zu vermitteln, ob man selbst die Klammeraffeneigenschaft besitzt. Ich selbst würde mir mindestens ein Jahr Zeit lassen mit dem Zusammenziehen und gönne jeder Frau, dass sie auch außerhalb der Partnerschaft persönliche Ziele erreichen oder Hobbys ausüben möchte. Ich möchte grundsätzlich aber schon wissen, was sie so treibt und mit wem, und ich frage auch nach.

Da die Eigenschaft Klammeraffe nicht klar definierbar ist, wird man kaum belastbare Informationen darüber finden, ob nun Männer oder Frauen eher betroffen sind. Gefühlt sind die Frauen die größeren Klammeraffen. Ich sehe einen engen Zusammenhang zu Eifersucht. Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Rationelle Psychologie sagen 28% der Frauen und 32% der Männer von sich selbst, dass sie „extrem eifersüchtig" seien. Das muss aber nicht bedeuten, dass die Konsequenz daraus auch ist, dass Männer mehr klammern.
 
G

Gast

Gast
  • #8
In meiner Jugend war ich (w) immer sofort weg, wenn einer geklammerte oder Forderungen stellte. Dann habe ich mein 'perfect match' gefunden. Alles war leicht und unbeschwert - eben perfekt. Nach der Heirat hatte ich dann plötzlich ein unbestimmtes Gefühl, dass etwas in unserer Beziehung fehlt, aber erst nach der Geburt unseres Kindes wurde mir langsam bewusst, was es war: wir hatten gar keine Beziehung. Nach dem ersten verliebten Rausch lebten wir nur noch unpersönlich nebeneinander her. Heute weiß ich, dass wir beide beziehungsunfähig waren. Wir vermieden jeden emontionalen und körperlichen Kontakt außerhalb der Sexualität. Ich wollte mehr. Mein Mann hatte alles was er brauchte.
Heute - lange nach der Scheidung - suche ich einen Partner für eine 'richtige' Beziehung. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich noch viel lernen muss und ich - zumindest zu Beginn - meinem Partner in seiner Beziehungsform folgen muss. Schließlich habe ICH keinen Plan. Ich denke auch, dass ich dann noch sehr lange zwischen meinen Bedürfnissen einerseits nach Freiheit und andererseits nach Bindung schwanken werde. Ich hoffe, dass mein zukünftiger Partner dafür Verständnis haben wird, wenn er meine Geschichte kennt.
 
  • #9
Mit Geschlechtlichkeit wird das wohl nichts zu tun haben. Mit dem Geschlecht aber auch nicht.
 
G

Gast

Gast
  • #10
@Viola
Ich beantworte Dir gern diese Frage.es war meine Empfindug.
Nach einen sehr intensiven E-mail-Austausch(mehrfach amTag)trat ein plötzliche Situation ein, ohne eine kommunizierte Info
.Ein Tag Pause, zwei Tage Pause.gegen meine Sensibilität kann ich mich nicht wehren, es fiel mir nur auf und ich fragte mich nachdem Grund und fand Ihn selbst in der Formulierung, dass ich Sie gefragt habe, ob Sie Nähe mag;i(ch weiß ich war zu schnell).

...mittlerweile ist die Situation geklärt, durch wiederaufgenommene Kommunikation ihrerseits.
Darum bin ich sehr froh, denn so etwas ist mir in solch einer Intensität auch noch nicht passiert.
LG
Frank
 
G

Gast

Gast
  • #11
Lieber Frank, Skorpione klammern, Wassermänner brauchen ihre Freiheit. (Egal, ob blond oder braun!)
 
G

Gast

Gast
  • #12
Vielen Dank für eure Antworten.
LG
Viola
 
Top