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  • #1

Wer von Euch ist konfliktscheu?

Ich bin eine Frau, die Streit eher aus dem Weg geht, bin sehr hamoniebedürftig. Aber wenn das Fass mal übergelaufen ist, dann kann es ganz schön knallen, nicht immer zum Vorteil der Beziehung.
Wie ist es bei Euch? Seid Ihr auch konfliktscheu? Wenn ja, was tut Ihr dagegen?
Oder streitet Ihr gerne?
w/51
 
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  • #2
In der Beziehung streite ich mit meinem Partner (seit 9 Jahre zusammen) mittlerweile gar nicht mehr. Und wenn mir was nicht gefällt, dann spreche ich es nur noch ganz milde an. Ich habe mir das mittlerweile abgewöhnt, nachdem ich früher eine regelrechte Xanthippe war und Wutausbrüche bis zum geht nicht mehr hatte, dass es einmal auch die Türe aus den Angeln gehauen hat oder auch das Auto getroffen hat. Dass das so nicht weiter ging, war mir selber klar....

Also musste ich lernen, das Problem anders auf die Reihe zu bekommen. Wenn ich wütend bin auf meinen Partner, verlasse ich den Raum und reagiere mich erstmal anders. Streitgründe gibt es mittlerweile bei uns nach so vielen Jahren auch kaum mehr. Vielleicht ist das auch eine Frage des Alters, der Erfahrung und der Gelassenheit?
Was soll das bringen, außer noch mehr Streitigkeiten? Jeder Mensch ist verschieden und das muss man so akzeptieren, und der Partner ändert sich durch Streit sowieso nicht zum Besseren.

Mit konfliktscheu hat das nichts zu tun, eher mit Klugheit. Man sollte vorher überlegen, was man überhaupt damit erreichen möchten. Eine harmonische Beziehung oder möglichst ein nahes Ende? Wenn es so unangenehm ist, was der Partner macht, dann trennt man sich besser, als das selbe Problem 1000 mal durchzukauen. Das Jammern habe ich mir ebenfalls abgewöhnt. Wenn man beim Partner bleibt, muss man eben auch seine Macken ertragen.

Also sogesehen: nein, ich streite absolut nicht gerne und gehe jedem Konflikt aus dem Weg. Mein Stresspegel ist durch meinen Job eh schon hoch genug.

w33
 
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  • #3
An FS:

Also ich streite nicht gern und habe gerne Harmonie. Man kann es allerdings schaffen, mit von 0 auf 100 inklusive anschließender Explosion zu bringen: In dem man mich unbegründet blöd anmacht, einfach aus heiterem Himmel. Das kann ich nicht ab, und ich kann mich dann auch nicht mehr kontrollieren.

Aus diesem Grund hat es mit meinem Partner sehr oft gekracht. Er hatte etwas angestaut, sagte aber nix, sondern er ging auf einmal hoch - und ich mit.

Irgendwann hatte er sich angewöhnt, vernünftig zu sagen, was los ist bzw. auch nicht aus dem Nichts pampig zu reagieren und schon war alles o.k. und auch wenn wir mal diskutieren - also bevor es eskaliert, hören wir beide damit aus.

Bei Kleinigkeiten überlege ich mir einfach: Ansprechen? Oder einfach akzeptieren. Oder einfach mal 5 gerade sein lassen. Und wenns weiter wirklich stört, dann ansprechen.

w, 41
 
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  • #4
Konfliktscheu zu sein führt eher erst zum Streiten, weil du dann vorher zu lange nichts sagst und das, was dich ärgert, für dich behältst. Irgendwann läuft das Fass über und dir platzt der Kragen. Fairer und konstruktiver ist es, Dinge, die einem nicht passen, freundlich aber bestimmt anzusprechen und miteinander zu klären, Kompromisse zu finden, dann muss man gar nicht erst streiten.
 
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  • #5
Um dich zu wehren, könntest du auch passive agressiv sein *Teufelsgesicht* Rache ist ja bekanntermaßen süß ;-)!
 
  • #6
ich bin beruflich alles andere als Konfliktscheu, privat streite ich mich so gut wie nie. Liegt aber auch daran das ich Probleme oder auftretende Probleme möglichst schnell anspreche und löse..
 
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  • #7
Konfliktscheu und streitsüchtig sind andere paar Schuhe.

In der Partnerschaft soll man in der Lage sein, seine Probleme zu äußern, den Konflikt auszuhalten, sich der Situation zu stellen, anstatt davonzulaufen.

Wer Angst vor einem Konflikt hat, beseitigt nicht die Ursache dieser Spannungen, sondern er versucht, den Konflikt selbst unter allen Umständen zu meiden. Möglicherweise mit der Folge, dass der Konflikt dadurch nicht vermieden, sondern im Gegenteil noch angeheizt wird. Wenn jemand Konflikte offen und sachlich bis freundlich anspricht, stehen in der Regel die Chancen gut, dass der andere entsprechend reagiert.
 
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  • #8
Seid Ihr auch konfliktscheu? Wenn ja, was tut Ihr dagegen?
Oder streitet Ihr gerne?
w/51

Liebe FS,
ich bin ueberhaupt nicht konfliktscheu und streite trotzdem nicht gern. Streiten klingt für mich emotional, wenig konstruktiv und beides ist nicht mein Ding. Ich bin eher ruhig und sachlich. Männer tun sich mit diesem Kommunikationsstil sehr schwer. Ich glaube, sie nehmen nicht ernst, was ich sage, erkennen die Wichtigkeit nicht, die es hat.

Ich bestehe nicht darauf, meinen Willen durchzusetzen, denn so funktioniert Partnerschaft nicht. Ich bin auch nicht daran interessiert, meine Energie in Machtkämpfen zu verschleißen. Irgendwann ziehe ich die Bilanz und fällt sie negativ aus, bin ich ohne weitere Konfliktgespraeche einfach weg. Wenn man sich vorher nicht einigen und aufeinander zubewegen konnte, dann möchte ich ein Beziehungsende nicht als Druckmittel einsetzen, sondern beende es.

Ich hatte es mehrfach in frühen Anbahnungsphasen, dass die Männer über dieses Verhalten geschockt waren. Sie wollten sich eine starke Ausgangsposition verschaffen und ich echte Partnerschaft. Als ich mich trennte, wollten sie mir entgegen kommen, verstanden nicht, dass ich sie in ihrer Art respektierte und sie garnicht ändern, sondern lassen wollte, wie sie sind - für mich als Partner jedoch ungeeignet. Das ist der Vorteil unabhängiger Frauen und des LAT-Modells, es lässt sich einfach beenden, wenn es nicht passt, ohne unangenehme Streitereien.
w, 50
 
  • #9
Nein, ich war und bin nie konfliktscheu, dieses devote und lieber den Mund halten ging mir schon immer gegen den Strich, am Ende bringt es garnichts, außer mieser Selbstachtung.

Somit habe ich mir immer Respekt und Achtung verschaffen können, vor allem beruflich, aber auch privat. Frechheit siegt ist ein alter Spruch oder nett ist nicht sexy.

Privat kenne ich ein paar weibliche "Duckmäuser", sie führen Partnerschaften, wo sie immer nachgeben und immer weiter ausgenutzt werden, sie selbst bleiben dabei auf der Strecke und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie ihrem Partner lästig oder einfach nervig werden.

Ständiges Nachgeben führt zu Identitätsverlust.
Man sagte auch einmal....der Klügere gibt nach....heute heisst es, wenn der Klügere immer nachgibt, wird die Welt bald von den Dummen beherrscht.
 
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  • #10
Konfliktscheu bin ich nie und nimmer.Es liegt immer am Sachverhalt und worüber man sich aufregt.
Ich habe eine relativ hohe Frustrationstoleranz.Macht jemand jedoch 3 Mal genau das,was mich ärgert,so spreche ich das auch ganz sachlich an.Beim 4. Mal bin ich dann nicht mehr so diplomatisch.
Natürlich muss man immer im Auge haben,was das Ziel ist und nie wild um sich schlagen.
Dein Post hört sich nach 9 Jahren eher als Resignation an.Sorry.Keine gute Beziehung,wenn man so Konflikte unter den Tisch kehrt.Aber Sachen zertrümmern oder verbale Entgleisungen stehen sich in nichts nach.Such. Dir einen neuen Partner und arrangier Dich nicht mehr .
W
 
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  • #11
In meiner nächsten Beziehung möchte ich ganz viel Harmonie und Loyalität und dass man an einem Strang zieht und gemeinsame Ziele hat und dass man auch streiten kann.

Mit meiner ex-Frau hatte ich super viele Konflikte, aber wir konnten nicht streiten. Sie hat einfach nicht geantwortet, wenn ich gesagt habe, was ich nicht so gut fand. Sie war gegen alles was ich wollte, konnte aber nicht erklären warum. Wollte es wohl auch nicht, ich weiß es nicht, sie hat ja dann geschwiegen, nachdem sie ihre Mißbilligung zum Ausdruck gebracht hatte. Das war für mich passiv aggressiv und ich kann nicht erkennen, was an einem passiv-aggressiven Verhalten produktiv sein kann.

Ich als Mann gestehe Frauen zu, dass sie gerne ausgleichend und kompromisssuchend sind. Das finde ich gut und bin selbst auch so. Man muss aber auch streiten können; und zwar produktiv, nicht beleidigend, sondern sachlich und gleichzeitig seine eigene Gefühlslage zum Ausdruck bringen und sich auch mal aufregen.

m
 
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  • #12
Ich denke, du setzt irrtümlicher Weise das “Harmoniebedürfnis“ dem „konfliktscheu“ gleich.

Wenn man vor möglichen Konflikten davon läuft und Probleme stillschweigt, ist es definitiv keine Harmonie. Harmonie ist ein Zusammenspiel, in dem die beiden Seiten ihre Wünsche, Bedürfnisse und Sorgen äußern und gegenseitig darauf eingehen, um eine gemeinsame Lösung zu finden und den Zustand der Ausgeglichenheit zu erzielen.

w, 30+
 
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  • #13
Wenn ich merke, es geht meinem Gegenüber nicht um eine sachliche Lösung, höre ich auf zu diskutieren, auch wenn ich genau weiß, daß ich die besseren Argumente habe.
Meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, daß es einfach nichts bringt, in solchen Fällen weiterzureden. Vielen Menschen geht es heute im tägliche Leben nur noch darum, recht zu behalten.
Die üblichen Mittel solcher Leute sind:
- stur stellen
- laut werden
- den Gegenüber einfach totlabern
- hinterrücks intrigieren
Die Gegenmittel sind in solchen Fällen
- den Gesprächspartner wechseln
- das Problem einfach umgehen
- an die nächsthöhere Instanz wenden

m
 
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  • #14
Als Frau wünsche ich mir einen selbstsicheren und belastungsfähigen Mann. Leider viele junge Männer im meinen Alter scheitern sich an der Lösung elementarer Konflikte, die halt zum Leben gehören und die Beziehung stärker machen.
w,ü30
 
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  • #15
Liebe FS


ich gehe den Sachen lieber auf den Grund und muss die Wahrheit kennen.
Ich bohre bis es weh tut und ich finde Meinungsverschiedenheiten eher normal und absolute Übereinstimmung ein Glücksfall. Probleme totschweigen liegt mir nicht.

Er hatte eine devote Frau die ihn immer kontrolliert aber nie was gesagt hat. Er hat einen Managerposten und gibt gern Anweisungen und erhält selten Gegenstimmen.
Kannst dir denken was wir durchmachen.
 
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