Ich bin eine Karrierefrau und ich kann nur sagen, dass es in jungen Jahren schwer war, einen Mann zu finden, mit ich leben kann. Es war nicht so, dass ich ausselektiert wurde, sondern dass ich ausselektiert habe - die Mehrzahl der Maenner war einfach nicht geeignet, zu wenig Watt im Kopf und zu uebellaunig (Opferhaltung).
Mit dem downdating, das m,37 durch diverse Themenstraenge erfleht, geht es einfach nicht. Es lag weniger an mir, als an den Maennern, die garnicht damit umgehen koennen, wenn einer Frau alles gelingt, sie sich dafür noch nicht mal anstrengen muss und dabei noch gut drauf ist. Ich hatte kein Problem damit, besser zu sein und mit Leichtigkeit zu performen, aber ich möchte mich nicht von jemandem beschulmeistern lassen, nur weil er Mann ist und meint, per Geschlecht den großen Durchblick zu haben. Und wenn er dann einsehen musste, dass er den Durchblick nicht hat, wurde er richtig schäbig, vor anderen demütigend usw. Daran lag es, dass ich mich trennte.
Überraschend gut komme ich jetzt im fortgeschrittenen Alter bei Aerzten in Fuehrungspositionen (Chefärzte) an. Die habe ich lange verachtet, weil sie damals Tussen heirateten, von denen sie angebetet wurden, allein ihres Seins wegen. Da waren die Maenner jung und das war der Tropfen, mit dem sie ihr Ego endgültig zum strahlen brachten. Mit den Jahren stellten sie fest, nachdem sie die Aufbaujahre hinter sich hätten, dass da niemand an ihrer Seite ist, wenn sie etwas Stütze brauchen. Die Ehen scheiterten nach 20 Jahren krachend mit erheblichen finanziellen Verlusten. Mit 50+ wollten die Maenner dann Partnerinnen, die ihre komplexe Welt verstehen (aufgerieben zwischen Patienten, Mitarbeitern und Klinikkonzern) die nicht nur nehmen, sondern ihnen Aufmerksamkeit geben, sie beraten können, weil sie beruflich gleiches erleben und Dampf rausnehmen können.
Mein aktueller Partner ist der ganz lässige und erfolgsverwoehnte, von allen Frauen angehimmelte Doc, der das aus Distanz geniesst, aber eine Frau an der Seite haben moechte, die selber was zu erzählen hat, der andere zuhören. Das bringt ihm Respekt derjenigen ein, die ihm wichtig sind. Er braucht nicht mehr das warme Abendessen auf dem Tisch und jemanden, der ihn anhimmelt oder vollnoelt, sondern geht lieber essen und führt ein Gespräch um Dinge, die uns wichtig sind und hat jetzt lieber eine Frau an der Seite, die wegen ihrer Kompetenzen ein Renomee hat und in der Fachwelt geschätzt wird.
Karrierefrauen müssen also nur lange genug abwarten, dann gibt es auch gute Optionen.