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  • #1

Werden Kinder von alleinerziehenden Frauen verhätschelt?

Also, ich bin mit einer Frau zusammen, die eine 20-jährige Tochter hat, die zu Hause wohnt. Meines Erachtens ist die Tochter erwachsen (sollte ja auch mit 20 so sein). Tatsache ist jedoch, dass die Tochter nichts aufräumt, ihre Wäsche auf den Boden wirft, keine Wäsche macht und auch sonst absolut nichts im Haushalt macht. Wenn man fragt, was und wann sie essen will kommt : ich kann mich nicht festlegen. Wenn man dann etwas kocht, was ihr nicht schmeckt, dann kocht die Mutter schnell noch was, egal, um welche Uhrzeit. Sogar das Essen aufzuwärmen oder einen Tee zu kochen übernimmt die Tochter nicht. Wenn ich etwas dagegen sage, heißt es nur: du nörgelst immer an meiner Tochter rum, oder: die ist nocht ein Kind trotz ihres Alters. Dazu muss ich sagen, dass ich die Tochter ansonsten sehr gerne mag und gut mit ihr auskomme.
 
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  • #2
Dass die Tochter verhätschelt wird, hat nichts mit dem Status des Alleinerziehens zu tun. Übermäßig gepämperte Kinder gibt es genauso in normalen Ehen, da habe ich schon so manches Exemplar kennen gelernt.

Du kannst da übrigens nicht viel machen, da Du nicht der Vater bist. Wehren kannst Du Dich allerdings, wenn das Verhalten der Tochter Dich ganz direkt betrifft, das musst Du Dir nicht gefallen lassen und das darf die Mutter Dir auch nicht übel nehmen. In allen anderen Fällen bleibt Dir nichts übrig als zu schweigen, es sei denn, Deine Partnerin fragt Dich um Rat. Wenn die Kommunikation zwischen den beiden zu unerträglich wird, kannst Du Dich auch mal zurückziehen, mit dieser Konsequenz muss die Mutter dann leben.
 
  • #3
Ich habe lediglich hin- und wieder feststellen müssen, daß es sich bei diesen "Auswüchsen" meist um Einzelkinder handelt ("Mein/unser ein und alles.").

Es ist also nicht so sehr der Umstand der Alleinerziehung aussdvhlaggebend, sondern die Tatsache, daß es sich um Kinder ohne Geschwister handelt,
 
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  • #4
FS:

Natürlich, ALLE AE-Mütter verhätschenl ihre Kinder. Ist doch logisch!!!!

Ironie-Modus aus!


Ich bin Single-Mama einer Tochter und kann nur sagen, dass meine Tochter nicht verhätschelt wird. Ich finde das Verhalten der 20jährigen Tochter aber wirklich etwas noch unreif und würde die Mutter unter 4 Augen deine Bedenken erzählen und ihr zu erzählen, dass du ein Verhalten von einer 20jährigen in der Hinsicht anders erwartest.

Wie ist die junge Frau ansonsten so drauf? Ausbildung gut, Freund, respektvoller Umgang zwischen Tochter und Mutter?

Seit wann lebt die Mutter mit der Tochter alleine? Kann es vielleicht sein, dass die Tochter "eifersüchtig" ist und daher sich so pupertätsmäßig verhält, um Aufmerksamkeit zu bekommen?

Ansonsten kann ich #1 nur zustimmen.

w 47 mit 15j. Tochter
 
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  • #5
Was hat das mit der Situation einer Alleinerziehenden zu tun?

Ich kenne das eher umgekehrt. In unserem gutbürgerlichen Stadtteil sind immer noch viele Frauen nur sehr geringfügig erwerbstätig, eher engagieren sie sich für ein paar Stunden karitativ. Manche Kinder sind verzogen und verhätschelt, dass es eine wahre Pracht ist!

Meine Beiden mussten sehr früh selbst Dinge regeln, Termine wahrnehmen, Besorgungen machen, Essen wärmen bzw sogar kochen. Meine Tochter ist mit knapp 19 ausgezogen und brauchte nur noch minimal Rat und Unterstützung- ansonsten wuppt sie das alleine.

Wenn Deine Partnerin solch eine seltsame Auffassung von ihrer Rolle als Mutter hat, ist das, fürchte ich, ihr Problem. Es wird ihr nicht gedankt werden!
 
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  • #6
Da gebe ich #1 recht, das ist unabhängig ob alleinerziehend oder Familie.
Aber ich gehe noch weiter und sage, dass es auch nicht unbedingt davon abhängt, ob sie von Mutter/Vater sehr verwöhnt wird.
Ich war eher eine "Rabenmutter" und habe meinem Sohn garantiert nichts nachgetragen, ich habe versucht, ihn sehr schnell zur Selbständigkeit zu erziehen und trotzdem hat er sich ähnlich verhalten. Es war ein täglicher Kampf, den ich meistens verloren habe, da ich auch noch Nerven für Mann und Beruf gebraucht habe, er nur zum Streiten.

Bei euch spielt ganz sicher auch eine gewisse Eifersucht eine Rolle.
Halte dich einfach raus und mach es der Mutter nicht noch schwerer. Wenn die Tochter 20 ist, hat sie die Pubertät sicher bald überwunden (ist eh schon spät dran) und dann wird sie wieder normal werden. Sie wird sicher nicht mehr lange zu Hause wohnen, es lohnt nicht, sich diese kurze Zeit noch mit Streiten zu verderben.

w 55
 
  • #7
Mit so einem Exemplar (allerdings in der männlichen Ausführung) hatte ich eine Beziehung: Einzelkind einer alleinerziehenden Mutter. Er wusste mit Mitte 30 beispielsweise noch nicht, wie eine Waschmaschine funktioniert, weil das ja immer Mama bzw. die Ex gemacht hat. Und er hat sich auch in der Beziehung mit mir einem "Lernprozess" verweigert.

Ich sehe es zwar ähnlich wie #2, dass das Verhätscheln sehr viel mit dem Status als Einzelkind zu tun hat. Allerdings hat mir Mutter meines Ex irgendwann einmal erklärt, dass sie ihn so verwöhnt hat, weil der arme Junge ja ohne Vater aufwachsen musste. Zumindest in diesem Fall hat also die Tatsache, dass die Mutter alleinerziehend war, zum übermäßigen Verhätscheln beigetragen. Dass man das so stark verallgemeinern kann, glaube ich jedoch nicht.
 
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  • #8
Allgemein werden heutzutage die Kinder mehr verhätschelt,egal ob AE oder nicht.ME liegt das Problem am oft nicht endenden Erziehungsurlaub von Müttern,sie möchten eine gute Mutter sein ,machen sich mit dem Verhätscheln vermeintlich unentbehrlich,sie sind jederzeit erreichbar und die Selbstständigkeit und Erziehung zur Eigenständigkeit der Kinder,wird dadurch zeitlich bis ins Erwachsenenalter verschoben.AE fehlt der männliche Erziehungs-Part,gerade für Jungen für mich in der Erziehung ein großer Verlust-sie verweiblichen,werden zum Nesthocker und oft gestaltet sich ihre Zukunft dann weichlicher und weiblicher.Warum sonst vermissen immer mehr Frauen gstandene "richtige" Männer,so wie man Saat ausbringt so wird man Ernten.
FS wenn du dich nicht wohlfühlst unter diesen Umständen,würde ich an deiner Stelle in eine eigene Wohnung ziehen und ein gemeinsames Wohnen erst wieder in Aussicht stellen,wenn die Tochter weg ist.

m48
 
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  • #9
Ich würde meinen, das liegt am Einzelkind-Status.

Alleinerziehende haben in der Regel nicht so viel Zeit, ihre Mäuse nach Strich und Faden zu verhätscheln.

Mein Rat: Mach's wie die Mutter, nur übertreibe noch ein wenig. Vielleicht merken sie es ja dann. Wenn der Tochter also die Spaghettis nicht passen, die auf dem Tisch stehen, spring auf und biete an:

Soll ich vom Chinesen was ordern? Lasagne zubereiten? Mit Nachtisch? Oder doch McDonald? Oder alles - dann brauchst du dich entscheiden?

Mach das zehnmal, dann fällt es auch der Mutter auf, und der Tochter sollte es irgendwann peinlich sein.
 
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  • #10
Es liegt ganz klar daran, dass sich zwei Probleme potenzieren. Zum einen der Einzelkind-Status, zum anderen, dass die Mutter alleine ist und keine andere Bezugsperson hat.

Das Problem gab es früher auch schon - auch zu Zeiten, als das Verhätscheln der Kinder noch nicht so üblich war.
Als ich klein war, gab es wegen des Krieges noch viele Witwen. Weder die Frauen, noch deren Kinder hatten es leicht. Die weitaus größten Probleme hatten aber die Witwen mit nur einem Kind. Diese Kinder wurden ständig in Watte gebettet und oft wurde es nie richtig erwachsen. Meist hatten sie dann auch Probleme, flügge zu werden und selbst einen Ehepartner zu finden. Bei Söhnen waren die Probleme übrigens deutlich größer, als bei Töchtern.

Eigentlich haben wir heute noch die gleiche Situation. Der einzige Unterschied ist der Grund, warum die Frauen alleine sind.
 
  • #11
ich habe den eindruck, dass ae´s ihre kinder schon hätscheln!
auslöser dafür, ist ...so vermute ich...das schlechte gewissen, ihnen den vater genommen zu haben.
das hätscheln äußert sich in konsequenzlosigkeit - auswüchse sind dann die, vom fs beschriebenen symptome bei der 20-jährigen.
 
  • #12
Das ist doch kein spezifisches Merkmal der Kinder von AE. Im Gegenteil glaube ich, dass AE (Mütter oder Väter) viel weniger Zeit haben, ihre Kinder so zu erziehen. Diese haben viel zu sehr damit zu schaffen, dass sie das Leben mit Kind(ern), Arbeit etc. geregelt bekommen, als sich mit solch falsch verstandener Elternliebe zu bechäftigen.

Ich bin kein Psychologe, aber solche Mütter (oder Väter) kompensieren damit andere Schwierigkeiten/Defizite, manchmal auch ein unbewusstes Gefühl (das nicht wirklich stimmen muss), dass sie irgendetwas anderes versäumt haben und denken, es auf die Art ausgleichen zu können.

Ich kann diese Handlungsweisen nicht nachvollziehen. Kinder soll man unendlich lieben, ja. Aber das hat nichts mit Liebe zu tun. Eine altersgemäße Aufgabenteilung schadet keinem Kind und ist auch immer zumutbar, sogar notwendig. Grenzen aufzuzeigen und die Konsequenzen bei Nichteinhaltung, sind ebenso wichtig wie Liebe und Geborgenheit. Nur so kann man dann auch Kinder mit der Gewissheit loslassen, dass man sie zu selbständigen und Menschen erzogen hat, die nicht gleich in Panik geraten und den Weltuntergang sehen, wenn etwas nicht so läuft im Leben, wie sie sich das vorstellen.

Thema Essen: Es gibt einen alten Spruch, der oft auch heute angewendet werden kann: Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der bekommt was übrig bleibt (oder eben gar nichts; oder das, was er sich selbst macht).

Das Erziehungsmuster des Threads bezieht sich auch ganz sicher nicht nur auf die Mahlzeiten. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie diese junge Frau später mal ihr Leben gestaltet. - Die 'Problemfrau' für alle Männer. Aber ich bin der Meinung, dass es mindestens ebenso viele Jungen/Männer gibt, die so erzogen werden/wurden und sich damit die ganze Problematik also spiegelt...

Interessant ist, dass die Eltern solcher Kinder sich oft gern Mitleid heischend bei anderen über das Verhalten ihrer Kinder auslassen. - Mir erzählen sie das immer nur 1 Mal, danach werde ich mit Mühe noch gegrüßt... ;-)
 
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  • #13
zu#10

Na klar, MadMax, alle AE verhätscheln ihre Kinder, weil sie den Kindern den Vater genommen haben. Mein Gott, wie bist du drauf, so wenig differenzierend denken zu können. Mag vielleicht in deinem speziellen Fall so gewesen sein, aber von deinem Fall auf ALLE AE-Mütter zu schliessen ist für mich ein Zeichen von nicht reparabler Verbitterung und wenig emotionaler Reife.

w 47
 
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  • #14
es gibt verschiedene Mütter unabhängig ob AE oder nicht. Verwöhnen wird leider zu oftt mit lieben verwechselt. Einem Kind Grenzen setzten ist nicht leicht denn man muss diese Ansagen dann auch gemeinsam mit dem Kind aushalten. Und das mal lockere 18 Jahre.
Selbst AE frage ich mich gerade woher die Frau die Zeit nimmt. AE Kinder sind oft selbständiger, zeigen früher Verantwortung. Mein Sohn 11 Jahre deckt Mittags den Tisch. Wenn ich dann von der Uni komme kochen wir oft gemeinsam. Abends richtert er sein Bett selbst usw. Mein Standpunkt ist immer folgender und damit fahre ich super. Wenn er mehr Rechte will, wird dafür im Gegenzug eine Verantwortung mehr übernommen. Das heißt für mich erwachsen werden und das Kind begleiten auf diesen Weg. Da muss man aber auch schon gleich anfangen, sobald sie aus dem Bauch sind.

W41
 
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  • #15
w45, weitestgehend alleinerziehend

Ich schreibe deshalb weitesgehend, weil mein Sohn gelegentlich Papa-Wochenenden hat.
Mein neuer Partner hat nie Kinder gehabt und so seine Ansichten, wie das mit der Erziehung laufen sollte. Daß er sich damit meilenweit vom wirklichen Leben weg befindet ist ihm nicht klarzumachen.
Und so raucht es ab und an mal bei uns. Ich bemühe mich da neutral zu bleiben aber vor nicht allzu langer Zeit hab ich eine Krisensitzung einberufen und gesagt, daß ich nicht zwischen zwei Stühlen sitzen mag. Erstaunlich...seitdem nörgelt der eine nicht mehr laufend rum und der andere geht mir zur Hand in Haushaltsdingen und kümmert sich viel besser um seinen Schulkram.
Allerdings hat mein Partner auch immer nur gesehen, daß ich nur am wirbeln bin und gemeint, ich quäle mich und mein Sohn war nun nicht mehr ausschließlich die Nr. 1
So hab ich die zusammen zum Holz sägen usw. geschickt und der Bengel (15) durfte abends dann auch mal ein Bierchen mit ihm trinken....und seitdem gehts.
 
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  • #16
Ich denke, dass aufgrund von Schuldgefühlen AEs ihr Einzelkind eher verhätscheln ist durchaus denkbar. Dennoch gibt es auch genug Frauen, die Angst haben, wenn die Kinder aus dem Haus sind, keine Daseinsberechtigung mehr zu haben, weil sie ja keinem Job nachgehen - und deshalb das Kindchen verhätscheln. Dumm und kurzsichtig ist es auf jeden Fall - wie sollen da verantwortungsbewusste Erwachsene daraus werden. Der Sohn meines LGs wurde von seiner Mutter auch so bevorzugt behandelt - ich habe es mir nicht gefallen lassen und interveniere immer wieder, wenn ich merke, das sind Marotten, die man nicht durchgehen lassen. Zugute kommt mir, dass mein LG die gleichen Ansichten hat wie ich - so habe ich hier wenigstens Rückhalt. Nur einen Teenager nochmal umzuerziehen, wenn Mama doch alles so gut findet ist ein hartes Stück Arbeit, doch ich denke es lohnt sich. Denn auch seine Welt besteht nicht nur aus Mama...
 
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  • #17
zu#15

Ja, es ist denkbar und es gibt sicherlich auch Einzelfälle, wo halt AE-Mütter-Väter ihr Kind/er verhätscheln. Aber hier wird mir zu schnell verallgemeinert und nicht differenziert und dass kann ich nicht nachvollziehen.

Hier wird zu schnell gedacht: wenn mir das passiert ist, wird es woanders auch IMMER so sein. Das ist für mich kein emotional reifes erwachsenes Denken.

w 47
 
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