G

Gast

Gast
  • #1

Wie aussagekräftig ist die Persönlichkeitsanalyse bei der tatsächlichen Begegnung?

a) Erkennt ihr euch selbst überhaupt in der Analyse wieder? b) Konntet ihr nach näherem Kennenlernen eines Mitglieds (Treffen, ggf. Beziehung) die Ergebnisse der Analyse bestätigen? (Nähe-Distanz, Unterordnung-Dominanz, Schicksalerwartung-Wachstumerwartung, Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Konfliktfähigkeit und Stressverarbeitung). Ich weiß, dass die Persönlichkeitsanalyse das reale Kennenlernen nicht ersetzen kann. Sie kann allenfalls einer Selektion dienen und Wahrscheinlichkeit der Kompatibilität erhöhen. Dennoch frage ich mich, wie eure Erfahrungen diesbezüglich sind!
 
  • #2
Ich erkenne mich zum Teil wieder -- gleicher Effekt wie bei Horoskopen, wo sich auch 75% in DEMSELBEN Horoskop wiedererkennen. Nein, realistisch gesehen stimmt manches, anderes auch gar nicht und der ganze Persönlichkeitstest ist aus meiner Sicht nicht sehr aussagekräftig.

Ich schaue mir das Persönlichkeitsprofil überhaupt nicht mehr an. Es bringt mir keine wertvolle Information. Vieles scheint mir auch wenig stichhaltig. Die Matchingpunkte ignoriere ich ebenso.

Für mich zählt nur der selbstgeschriebene Profiltext und die ausgetauschten Nachrichten. Alles andere kann man vergessen.
 
  • #3
Lieber FS, gegen den weiter oben erwähnten „Horoskopeffekt“ würde ich mich als gänzlich immun bezeichnen, aber die EP Persönlichkeitsanalyse fand ich äußerst aufschlussreich:

Natürlich ist es nicht das Ziel eine Person bis ins kleinste Detail zu beschreiben und zukünftiges Verhalten zu extrapolieren. Aber die Einordnung von „Leitmotiven“ finde ich sehr hilfreich und gut gelungen - auch in meinem persönlichen Fall.

Das von Dir erwähnte Spannungsfeld „Nähe-Distanz“ hat sich bei mir einige Male mit verblüffender Konstanz vom Profil zu den Mails bis zum Treffen und danach durchgezogen. Auch andere Charaktermerkmale sind mir so in der Realität aufgefallen.

Deshalb würde ich Dir (und den entsprechenden Studien) zustimmen, die feststellen, dass eine Persönlichkeitsanalyse die Chance auf „Kompatibilität“ erhöhen und einem dabei im Zweifelsfall viel Kummer ersparen kann.

Viele Grüße!
 
G

Gast

Gast
  • #4
Ich habe mir alle Profile sehr genau angeschaut. Und ich kann Dir bestätigen, dass die Matchingpunkteanzahl sehr wichtig ist. Je mehr Übereinstimmungen da waren, desto besser habe ich mich mit den Personen verstanden. Es war viel einfacher und die Analysen haben sich bestätigt. Selbst meine eigene, über die ich anfangs entsetzt war, hat mir nach näherem nachdenken bestätigt, dass ich tatsächlich so bin.

w/43
 
G

Gast

Gast
  • #5
Hängt denn das ausfüllen der Profilfragen nicht ein wenig von der "Tagesform" ab ?. Bei mir war es zumindest sicherlich so. Von meinem Ehemann belogen und betrogen und schliesslich auf unwürdigste Weise verlassen, wollte ich ganz sicherlich nicht noch einmal "looser" sein.

Nicht verbittert, aber halt vorsichtiger und nicht mehr mit Haut und Haaren alles gebend. Unter diesem Eindruck antwortend, habe ich nun in meinem Profil die schlechtesten Werte im Punkt Einfühlungsvermögen und bin sehr distanziert. Du liebe Güte! Mit einem Partner mit meinen "Persönlichkeitsmerkmalen" wollte ich selbst nicht zusammen sein. Ich kann nur hoffen, dass es NICHT gelesen oder zumindest nicht Ernst genommen wird.

w/53
 
  • #6
Ich bin ja nun Naturwissenschaftler und habe nun auch große Probleme mit Horoskopen. Horoskope sind aber eben so geschrieben, dass sie dem Ego in Summe schmeicheln und daher werden sie problemlos akzeptiert. Eingestreute negative Punkte erhöhen die Glaubwürdigkeit, denn Lobhudelei wird als überhaupt nicht glaubhaft eingestuft und weckt Mißtrauen.

Bei psychologischen Gutachten kommt dagegen des Öfteren vor, dass das Ergebnis nicht dem Eigenbild entspricht. Zum Teil liegt das daran, dass die verwendeten Begriffe anders definiert sind als die Eigendefinition. Zum anderen setzt sich ein hartnäckiges Eigenbild im Kopf fest und jede Abweichung davon wird gerne ignoriert (kognitive Dissonanz). Bei einigen mehr bei anderen weniger. Erstere nenne ich gerne faktenresistent. Charakterisierungen von Menschen , die einen nicht mögen sind auch sehr aussagekräftig, wenn man ihnen die beleidigende Schärfe nimmt.
Wenn ich #4 durchlese, die verwendeten Adjektive und deren Superlative anschaue, dann wirkt das auf mich in der Tat stark distanziert und ja, ich nehme das durchaus sehr ernst. Ich habe mir auch abgewöhnt zwischen guten und schlechten Eigenschaften zu unterscheiden, und für mich gibt es kompatible und inkompatible Eigenschaften .
Zur Tagesform These: Egal wann ich den Test mache aus mir wird nie ein dominanter Partylöwe oder ein selbstunsicherer Mann mit großem Nähebedürfnis, der ständig Bestätigung benötigt.
Diese psychologischen Tests gehen aber nicht darauf ein, ob jemand Grünen-Wähler ist oder Humor hat oder Hunde mag oder doch eher Kafka. Das sind Sachen, die man im persönlichen Gesprächen feststellen muss.
 
  • #7
Ob die persönliche Analyse passt oder nicht ist mir eigentlich recht egal, die Anwendung und derern Anwendungsregeln sind so oder so unbrauchbar, ich hatte die höchste Matchingpunkteanzahl (101 MP) mit einer 68 Jährigen Dame aus Hamburg.. Ich bin 37 ..
 
G

Gast

Gast
  • #8
Ich habe mich wegen dieser idiotischen Zuordnungen endgültig abgemeldet.

Ich bin ein äußerst eigenständiger Typ und zudem zwar im Alltag völlig pflegeleicht und kompromissfähig, aber an wirklich wichtigen Punkten, z.B. wenn es um die Kinder geht, beisst sich jeder an mir die Zähne aus. Ich brauche also dringend einen eigenständigen Alpha-Mann, sonst gibt es eine Katastrophe.

Mir wurden bei EP serienweise nähebedürftige Weicheier zusortiert. Das bestätigte sich auch im persönlichen Kontakt, leider!
Ich habe nach einer Weile gezielt nach den niedrigen Punktzahlen geschaut, da wurde es etwas besser.

Aber ich habe mich derartig bevormundet gefühlt, dass ich den Vertrag nicht verlängert habe. Diese Theorie Distanz-Mensch braucht Nähe-Ergänzung passt vielleicht häufig, aber warum kann ich solch eine Sortiererei nicht einfach ausschalten?
 
  • #9
@Hellekeen: Das fragt aber der Test nicht ab. Es könnte ja sein, dass du auf reifere Frauen stehst und mit ihr eine Beziehung eingehen möchtest.Es ist doch auch sehr einfach herauszufinden, ob jemand älter oder größer oder literaturinteressierter ist als man selber. Der Test nimmt nicht das eigenständige Denken ab. Aber ob die Frau gegenüber dominanter ist als ich, dass kann man anhand der Testergebnisse schon in etwa abschätzen, in einem 1. Date oft nur schwer. Später beim Zusammenleben versucht sie dann einen herumzukommandieren. Meine Schwester ist in der Praxis sehr dominant und würde im Date aber immer sehr charmant sein.

Ich möchte einfach keine dominanteren oder subdominanteren Frauen. Der Test hier geht davon aus, dass ein Gefälle in diesem Punkt wichtig ist, ich bin aber persönlich anderer Meinung. Es ist für mich eine Frage der Augenhöhe und der konflikt- und lernfähigkeit, aber ich gebe zu, dass diese These ein Risiko beinhaltet.
m43
 
G

Gast

Gast
  • #10
Also was den Punkt "Konfliktfähigkeit" angeht, da passte das profil mit der Lebnswirklichkeit in alllen Fällen, wo ich dies habe überprüfen können (3) völlig überein.
Alle drei Herren, waren äußerst empfindsam und sind sofort in die Selbstverteidung "Ich bleibe so wie ich bin" . Ich meine, dies bleibe ich doch da auch, wenn ich es möchte - sperre mich jedoch nicht so vehement, wenn mcih jemand liebevoll auf etwas aufmerksam macht oder nachfragt, um mich besser kennen zu lernen.
 
G

Gast

Gast
  • #11
@9 Ich kann ebenfalls bestätigen, dass die Konfliktfähigkeit und die Kommunikationsfähigkeit absolut mit der Realität übereinstimmen.

Was ich nicht bestätigen kann sind die drei ersten Eigenschaften: Nähe-Distanz, Unterordnung-Dominanz, Schicksalerwartung-Wachstumerwartung.

w
 
Top