Ich bin ja nun Naturwissenschaftler und habe nun auch große Probleme mit Horoskopen. Horoskope sind aber eben so geschrieben, dass sie dem Ego in Summe schmeicheln und daher werden sie problemlos akzeptiert. Eingestreute negative Punkte erhöhen die Glaubwürdigkeit, denn Lobhudelei wird als überhaupt nicht glaubhaft eingestuft und weckt Mißtrauen.
Bei psychologischen Gutachten kommt dagegen des Öfteren vor, dass das Ergebnis nicht dem Eigenbild entspricht. Zum Teil liegt das daran, dass die verwendeten Begriffe anders definiert sind als die Eigendefinition. Zum anderen setzt sich ein hartnäckiges Eigenbild im Kopf fest und jede Abweichung davon wird gerne ignoriert (kognitive Dissonanz). Bei einigen mehr bei anderen weniger. Erstere nenne ich gerne faktenresistent. Charakterisierungen von Menschen , die einen nicht mögen sind auch sehr aussagekräftig, wenn man ihnen die beleidigende Schärfe nimmt.
Wenn ich #4 durchlese, die verwendeten Adjektive und deren Superlative anschaue, dann wirkt das auf mich in der Tat stark distanziert und ja, ich nehme das durchaus sehr ernst. Ich habe mir auch abgewöhnt zwischen guten und schlechten Eigenschaften zu unterscheiden, und für mich gibt es kompatible und inkompatible Eigenschaften .
Zur Tagesform These: Egal wann ich den Test mache aus mir wird nie ein dominanter Partylöwe oder ein selbstunsicherer Mann mit großem Nähebedürfnis, der ständig Bestätigung benötigt.
Diese psychologischen Tests gehen aber nicht darauf ein, ob jemand Grünen-Wähler ist oder Humor hat oder Hunde mag oder doch eher Kafka. Das sind Sachen, die man im persönlichen Gesprächen feststellen muss.