• #61
@Inanna
Der Hedonismus deiner Freunde geht mir gegen den Strich , ich könnte mit solchen Menschen nicht befreundet sein.
Es sind nur ein paar meiner Freunde und ich kenne solche Geschichten vermutlich nur, weil ich nicht direkt ablehnend reagiere und sie dafür verurteile, das Thema gab es hier ja schon öfters, und ich habe aus vielen Gründen keinerlei Sorge, dass eine Bekannte mit meinem Freund fremdgehen könnte.

Einige kenne ich schon viele Jahre, teilweise seit meiner Grundschulzeit. So jemand kann mir von einer Affäre erzählen und ich beende deswegen nicht gleich die Freundschaft, warum sollte ich denn? Ich höre mir das interessiert an und gebe Kommentare zu den Einzelheiten ab, wir können uns ganz normal darüber unterhalten und ich betrachte das dann aus Sicht meines Gesprächspartners, so was ergibt sich im Gespräch bzw. eine Freundin ruft mich extra alle paar Monate an, um mir von ihren neuesten abenteuerlichen Männergeschichten zu erzählen, wir haben ein vertrautes Verhältnis und manchmal Spaß am Austausch solcher privater Tratsch-Geschichten, deswegen kenne ich einige Details. Und ja, ich lasse mir gerne von anderen Menschen ihre Lebensgeschichten erzählen, finde das interessant und erwähne gelegentlich Geschichten anderer, wenn ich keine eigenen Erfahrungen zu dem Thema habe.

Techtelmechtel und Affären, auch bei der Arbeit, kommen oft vor, wie man ja auch an den entsprechenden Threads hier zu dem Thema sieht, nur erfährt man bei den Leuten, die das nur vorübergehend machen und sich nicht erwischen lassen, in der Regel nicht davon.

Ich habe diese Beispiele gebracht als Beispiele für "richtige" Affären im engeren Sinne, also wo einer oder beide verpartnert sind und beiden bewusst ist, dass es eine Affäre ist und sein soll, denn oft wird der Begriff auch verwendet für lockere Sexbeziehungen (die ominöse "Freundschaft plus") oder das, was ich als einseitige Affäre bezeichne, wo es für einen von beiden eine Affäre ist und der andere was anderes will (eine Beziehung).

Innerhalb des (natürlich durchaus fragwürdigen) Konstrukts Affäre scheint mir gegenüber dem Affärenpartner eine einvernehmliche Affäre ehrlicher und netter als eine mit manipulativen Hintergedanken wie der Hoffnung oder dem Plan, seine Beziehung möge zerbrechen (wenn er das gar nicht will).

Ich bringe diese Beispiele auch als Beispiele dafür, dass es Menschen gibt, die ihren Partner oder ihre Partnerin lieben und die Beziehung wollen, aber trotzdem fremdflirten oder fremdgehen. Sie haben ihre Gründe dafür und sind deswegen nicht automatisch verwerfliche Menschen. Ja, man kann es vielleicht als Charakterschwäche bezeichnen, aber viele Menschen haben Schwächen oder Eigenarten und das ist für mich kein Grund, z.B. eine Freundschaft zu beenden, erst recht nicht, wenn ich die Person, ihren Lebensweg und Charakter lange kenne und verstehe, sie haben ihre Gründe und die gestehe ich ihnen zu.
w28
 
  • #62
Der Typ begrapscht sie und zum Dank bläst sie ihm einen?
Nein, er hat sie nicht begrapscht, sondern ihr in Bezug auf ihre Beinverletzung eine Oberschenkel-Massage oder -Anwendung gegeben und dabei vorsichtig und zunächst unverfänglich ihre Grenzen ausgetestet, sie hat Gefallen daran gefunden, ist jeweils mitgegangen und so hat sich eine schweigende Zustimmung und mehr entwickelt, es lag Spannung in der Luft und beide haben sich darauf eingelassen, eine Steigerung zugelassen. Das ist doch eine ganz gewöhnliche Geschichte, so geschieht es viele Male, wenn beide offen dafür sind.

So, wie @Joggerin oben schreibt, fragen Leute, die "ihr Handwerk beherrschen", in der Regel nicht direkt "Willst du eine Affäre/Sex mit mir?", weil das viel zu plump und direkt ist und das erwähnte Stress-, Konflikt- und Dramapotential birgt. Es ist meistens doch eher ein gegenseitiges Annähern und Grenzenaustesten, unverfänglich und subtil. Und natürlich haben beide ihren Anteil daran, es gibt ein Einverständnis und beide machen Schritt für Schritt mit.

Wie gesagt, man kann grundsätzlich gegen Affären sein, aber wenn Affäre, dann könnte man sich hinterfragen, ob man der Typ dafür ist und es "kann", und zwar richtig. So lässt sich viel Drama und Stress vermeiden, im besten Fall haben beide einfach vorübergehend ihren Spaß und es hat keine Folgen, weder am Arbeitsplatz noch für die Beziehung des Verpartnerten. Dazu gehört wohl eine gewisse Professionalität und Integrität, und dass man nicht hinterhältig sekundäre Absichten verfolgt. Ich meine rein in Bezug auf die Affäre, denn es geht ja in dem Thread darum, wie sich eine Affäre anbahnt oder wie man eine Affäre anbahnt. Das kann man auf die eine oder andere Art machen, und manche Arten sind vielleicht gelungener als andere (in Bezug auf zu vermeidenden persönlichen Stress).

Der Thread hat anscheinend einen persönlichen Aufhänger, aber ich dachte, es geht auch einfach allgemein darum, wie man eine Affäre beginnt oder (passiv dargestellt) woran man merkt, dass sich eine entwickelt, und wie die Abgrenzung zu Freundschaft und Beziehung ist.

Und eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang wäre eben, ob man sich darüber bewusst ist, ob man wirklich eine Affäre oder aber eine Beziehung will, und inwiefern darüber (stummes) Einverständnis herrscht.
w28
 
  • #64
Nein, er hat sie nicht begrapscht, sondern ihr in Bezug auf ihre Beinverletzung eine Oberschenkel-Massage oder -Anwendung gegeben und dabei vorsichtig und zunächst unverfänglich ihre Grenzen ausgetestet, sie hat Gefallen daran gefunden, ist jeweils mitgegangen und so hat sich eine schweigende Zustimmung und mehr entwickelt, es lag Spannung in der Luft und beide haben sich darauf eingelassen, eine Steigerung zugelassen. Das ist doch eine ganz
Den Typen müsste man anzeigen.
Wenn der das bei jeder versucht.
Ihm gehört die Erlaubnis als Physiotherapeut zu arbeiten entzogen!

Das ist doch eine ganz gewöhnliche Geschichte, so geschieht es viele Male, wenn beide offen dafür sind.
Im Ernst???
Eine ganz gewöhnliche Geschichte?
Manchmal muss man sich echt wundern, was du von dir gibst….

Es ist normal, dass Physiotherapeuten ihre Patientinnen begrapschen und langsam ihre Grenzen austesten???

Ist das dann auch bei Ärzten normal, bei Lehrern, bei allen möglichen Therapeuten?

Der Typ gehört angezeigt.
Übergriffig. Deine Freundin sollte sich schämen. Und das noch in der Praxis….
 
  • #65
Der Typ gehört angezeigt.
Übergriffig. Deine Freundin sollte sich schämen. Und das noch in der Praxis….
Unfug. Sie war nicht seine Schutzbefohlene. Deshalb hinkt der Lehrer-Vergleich gewaltig. Im Übrigen spürt man ob das Gegenüber ein sexuelles Interesse hat. Ich denke darauf basierend hat der Mann ausgetestet ob da mehr geht. Also dafür dass du an Jesus Christus glaubst, der laut Erzählungen niemals jemanden verurteilte, hast du erstaunlich wenig von seinen Lehren verstanden.
 
  • #66
Unfug. Sie war nicht seine Schutzbefohlene. Deshalb hinkt der Lehrer-Vergleich gewaltig. Im Übrigen spürt man ob das Gegenüber ein sexuelles Interesse hat. Ich denke darauf basierend hat der Mann ausgetestet ob da mehr geht. Also dafür dass du an Jesus Christus glaubst, der laut Erzählungen niemals jemanden verurteilte, hast du erstaunlich wenig von seinen Lehren verstanden.
Was hat das mit meinem Glauben zu tun?
Es ist einfach ekelhaft, dass der Therapeut sich an seiner Patientin in der Praxis vergreift - während vielleicht noch andere im Wartezimmer warten?

Ich glaube die Geschichte sowieso jetzt nicht mehr. In der Praxis Sex haben - klingt nach zu viel Porno geguckt.
Welcher Therapeut setzt seinen Job aufs Spiel, um sich in der Praxis einen blasen zu lassen?

Wenn das rauskommt, kann er seinen Laden schließen.
Zuhause kann er es treiben wie er es will.
Aber in der Praxis???
Und nein - ich bin keine Heilige. Sorry.
Bin aber auf dem Weg 😄
 
  • #68
Nein, er hat sie nicht begrapscht, sondern ihr in Bezug auf ihre Beinverletzung eine Oberschenkel-Massage oder -Anwendung gegeben und dabei vorsichtig und zunächst unverfänglich ihre Grenzen ausgetestet, sie hat Gefallen daran gefunden, ist jeweils mitgegangen und so hat sich eine schweigende Zustimmung und mehr entwickelt, es lag Spannung in der Luft und beide haben sich darauf eingelassen, eine Steigerung zugelassen. Das ist doch eine ganz gewöhnliche Geschichte, so geschieht es viele Male, wenn beide offen dafür sind.

So, wie @Joggerin oben schreibt, fragen Leute, die "ihr Handwerk beherrschen", in der Regel nicht direkt "Willst du eine Affäre/Sex mit mir?", weil das viel zu plump und direkt ist und das erwähnte Stress-, Konflikt- und Dramapotential birgt. Es ist meistens doch eher ein gegenseitiges Annähern und Grenzenaustesten, unverfänglich und subtil. Und natürlich haben beide ihren Anteil daran, es gibt ein Einverständnis und beide machen Schritt für Schritt mit.

Wie gesagt, man kann grundsätzlich gegen Affären sein, aber wenn Affäre, dann könnte man sich hinterfragen, ob man der Typ dafür ist und es "kann", und zwar richtig. So lässt sich viel Drama und Stress vermeiden, im besten Fall haben beide einfach vorübergehend ihren Spaß und es hat keine Folgen, weder am Arbeitsplatz noch für die Beziehung des Verpartnerten. Dazu gehört wohl eine gewisse Professionalität und Integrität, und dass man nicht hinterhältig sekundäre Absichten verfolgt. Ich meine rein in Bezug auf die Affäre, denn es geht ja in dem Thread darum, wie sich eine Affäre anbahnt oder wie man eine Affäre anbahnt. Das kann man auf die eine oder andere Art machen, und manche Arten sind vielleicht gelungener als andere (in Bezug auf zu vermeidenden persönlichen Stress).

Der Thread hat anscheinend einen persönlichen Aufhänger, aber ich dachte, es geht auch einfach allgemein darum, wie man eine Affäre beginnt oder (passiv dargestellt) woran man merkt, dass sich eine entwickelt, und wie die Abgrenzung zu Freundschaft und Beziehung ist.

Und eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang wäre eben, ob man sich darüber bewusst ist, ob man wirklich eine Affäre oder aber eine Beziehung will, und inwiefern darüber (stummes) Einverständnis herrscht.
w28
Danke für deine Beiträge, Inanna! Meiner Meinung nach sachlich, aufgeschlossen, vorurteilsfrei und über den Tellerrand blickend. Top!
 
  • #69
Danke für deine Beiträge, Inanna! Meiner Meinung nach sachlich, aufgeschlossen, vorurteilsfrei und über den Tellerrand blickend. Top!
Hm, dann lass uns dochmal teilhaben an Deine Überlegungen.

Denkst Du wirklich, Du könntest das so hinkriegen, wie @Inanna das hier skizziert ?

Dir ist schon klar, dass den meisten Leute so ein Szenario letztlich nach wenigen Monaten bis Jahren nicht mehr reicht und auf die so "schöne, enstpannte" Zeit dann eine ganz bittere Zeit für Dich folgen wird, weil die große Liebe mit dem, was sie an Sehnsüchten in Dir auslöst, dann letztlich unerfüllt bleibt ?
 
  • #70
Man weiß, dass die Person vergeben ist, und buhlt trotzdem weiter. Eine Affäre sendet immer zweideutige Signale. Einerseits bleibt sie unabhängig, einerseits kommt sie, wenn sie was braucht. Sie verwirrt. Das Spiel kann spannend sein und kostet so manchen den Kopf.
 
  • #71
Es ist einfach ekelhaft, dass der Therapeut sich an seiner Patientin in der Praxis vergreift - während vielleicht noch andere im Wartezimmer warten?
Du solltest dich mal ein bisschen mit dem Thema Gewaltfreie Kommunikation beschäftigen. Gewaltvolle Sprache ist manipulierend und kann Scham und Schuldgefühle auslösen. Ist es das, was du möchtest? Dass deine Gesprächspartner sich schämen? Die beschriebene Situation von @Inanna* ist NICHT ekelhaft. Es mag vielleicht ungewöhnlich sein, aber definitiv nicht ekelhaft. Ekelhaft mag es sein, wenn jemand kleine Kinder missbraucht, seine Tochter in den Keller sperrt und 7 Kinder mit ihr zeugt, wenn jemand Exkremente isst oder nach ihnen riecht. Das mag sein.
Das andere Leute im Wartezimmer noch warten, ist bei den entsprechenden Leuten teil des erotischen Kicks. Na und?
Ich glaube die Geschichte sowieso jetzt nicht mehr. In der Praxis Sex haben - klingt nach zu viel Porno geguckt.
Manche guggen Pornos, und manche leben sie. Das ist nichts, worüber sich irgendein Mensch rechtfertigen muss, geschweige denn, sich dafür schämen muss. Das ist das freie Ausleben von Sexualität, wie es dem Individuum beliebt.
Welcher Therapeut setzt seinen Job aufs Spiel, um sich in der Praxis einen blasen zu lassen?
Als ob der Job auf dem Spiel stünde. Erstens kann ein selbstständiger Physio in seiner Praxis machen, was er will, zweitens kriegt das gar keiner mit (wer weiß, was du schon alles nicht mitbekommen hast) und drittens ist die beschriebene Situation einvernehmlich zwischen zwei Menschen.
Wenn das rauskommt, kann er seinen Laden schließen.
Das kommt aber nicht raus. Und ob er dann zumachen muss, steht auch in den Sternen. Es findet ja nicht jeder so nette Begriffe wie „ekelhaft“.
Zuhause kann er es treiben wie er es will.
Aber in der Praxis???
Ganz alleine seine Sache und die der betreffenden Frau.
Hätte, glaub ich, auch keiner je vermutet. Du bist genau so fehlbar wie wir alle und irrst mindestens genauso oft.
 
  • #72
Hm, dann lass uns dochmal teilhaben an Deine Überlegungen.

Denkst Du wirklich, Du könntest das so hinkriegen, wie @Inanna das hier skizziert ?

Dir ist schon klar, dass den meisten Leute so ein Szenario letztlich nach wenigen Monaten bis Jahren nicht mehr reicht und auf die so "schöne, enstpannte" Zeit dann eine ganz bittere Zeit für Dich folgen wird, weil die große Liebe mit dem, was sie an Sehnsüchten in Dir auslöst, dann letztlich unerfüllt bleibt ?
Nee, ich denke nicht, dass ich könnte. Dafür hänge ich generell emotional zu sehr an Menschen.
Aber ich finde es einfach erfrischend, dass nicht sofort die Moralkeule geschwungen wird, wie es bei so einem Thema üblich ist.
Ich finde es erfrischend mal eine vorurteilsfreie Meinung dazu zu lesen.
 
  • #73
Ich erwarte von Menschen , die mir körperlich nahe kommen aufgrund ihres Berufs absolute Integrität und Zurückhaltung . Würde ich da körperliche Annäherung bemerken wäre ich angeekelt und würde sofort wechseln . Es ist übergriffig und passt nicht . Ich bin da ganz einer Meinung mit Süsse65.
 
  • #74
Die beschriebene Situation von @Inanna* ist NICHT ekelhaft.
Für ekelhaft gibt es aber keine objektive Definition. Was jemand als ekelhaft oder nicht ekelhaft empfindet, ist individuell unterschiedlich. Auch wenn die Mehrheit, die von Dir genannten Beispiele als ekelhaft bezeichnen würde, so liegen sie damit nicht "richtiger" als @Süsse65 .
Ganz alleine seine Sache und die der betreffenden Frau.
Ganz so locker flockig würde ich das nicht sehen. @Inanna* ´s Freundin wird nicht die Einzige sein, die er mit seiner bewußtseinserweiterten äh körpererweiterten Masche beglückt. Lass Patientin x zufällig auf Patientin y treffen. Die Beiden unterhalten sich und stellen fest, dass sie doch nicht so singulär sind wie angenommen. Dann kann das Ganze schnell bei der Staatsanwaltschaft landen und das wars dann mit der hippen Bewußtseinserweiterung und er kann den Laden schließen. Monsieur Physiotherapeut bewegt sich auf sehr dünnem Eis.
Einige Gynäkologen-Prozesse lassen grüßen.

Je mehr ich gerade schreibe, umso mehr stelle ich fest: ich finde das Verhalten von M. Physiotherapeut ziemlich ekelhaft und wüsste auch nicht, warum ich es verteidigen sollte.
 
  • #75
Du solltest dich mal ein bisschen mit dem Thema Gewaltfreie Kommunikation beschäftigen. Gewaltvolle Sprache ist manipulierend und kann Scham und Schuldgefühle auslösen.
Hier bin ich bei Dir. Allerdings liest sich die Erzählung von @Inanna* in meinen Augen schon ziemlich krass. Eine Frau geht zum Physiotherapeuten und dieser testet seine Grenzen aus? In diesem Fall war es gut ausgegangen, aber dieser Gedanke bereitet mir großes Unbehagen.

Ich habe es als junge Frau zwei Mal erlebt, wie Ärzte "ihre Grenzen austesteten". Einer von ihnen war Gynäkologe. Ich war wohl zu jung und sehr naiv, um mich zur Wehr zu setzen, heute würde ich solche Ärzte ordentlich die Meinung geigen und ggf. anzeigen. Die gynäkologische Praxis gibt es nicht mehr - ob eine Frau ihn wohl angezeigt hat? Ich hoffe es.

Dass hier einige aber sehr sensibel reagieren finde ich verständlich. Ich gehe nicht zum Physiotherapeuten oder zum Arzt, um einen Typen klarzumachen.

w38
 
  • #76
Du solltest dich mal ein bisschen mit dem Thema Gewaltfreie Kommunikation beschäftigen. Gewaltvolle Sprache ist manipulierend und kann Scham und Schuldgefühle auslösen. Ist es das, was du möchtest? Dass deine Gesprächspartner sich schämen? Die beschriebene Situation von @Inanna* ist NICHT ekelhaft. Es mag vielleicht ungewöhnlich sein, aber definitiv nicht ekelhaft. Ekelhaft mag es sein, wenn jemand kleine Kinder missbraucht, seine Tochter in den Keller sperrt und 7 Kinder mit ihr zeugt, wenn jemand Exkremente isst oder nach ihnen riecht. Das mag sein.
Das andere Leute im Wartezimmer noch warten, ist bei den entsprechenden Leuten teil des erotischen Kicks. Na und?

Manche guggen Pornos, und manche leben sie. Das ist nichts, worüber sich irgendein Mensch rechtfertigen muss, geschweige denn, sich dafür schämen muss. Das ist das freie Ausleben von Sexualität, wie es dem Individuum beliebt.

Als ob der Job auf dem Spiel stünde. Erstens kann ein selbstständiger Physio in seiner Praxis machen, was er will, zweitens kriegt das gar keiner mit (wer weiß, was du schon alles nicht mitbekommen hast) und drittens ist die beschriebene Situation einvernehmlich zwischen zwei Menschen.

Das kommt aber nicht raus. Und ob er dann zumachen muss, steht auch in den Sternen. Es findet ja nicht jeder so nette Begriffe wie „ekelhaft“.

Ganz alleine seine Sache und die der betreffenden Frau.
Auch einvernehmlicher Sex mit Patienten ist strafbar.
Lies dich ein in den Paragrafen 174c Absatz 1 Strafgesetzbuch stellt den sexuellen Missbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs-, oder Betreuungsverhältnisses unter Strafe.

Nochmal extra für dich:
Auch einvernehmlicher Sex zwischen einem Therapeuten und einer Patientin ist strafbar.

Ich erwarte von Menschen , die mir körperlich nahe kommen aufgrund ihres Berufs absolute Integrität und Zurückhaltung .
So ist es.
 
  • #77
Ich habe es als junge Frau zwei Mal erlebt, wie Ärzte "ihre Grenzen austesteten". Einer von ihnen war Gynäkologe. Ich war wohl zu jung und sehr naiv, um mich zur Wehr zu setzen,
Richtig.
Das ist mir als blutjunge Frau ebenfalls bei einem Gynäkologen passiert.
Ich war nur wegen der jährlichen Krebsvorsorge da.
Er fasste mich grob an. Fragte mich über intime Dinge aus, wann ich meinen letzten Sex gehabt hatte.
Ich habe gespürt, dass er Grenzen überschreitet.
Seine Berührungen waren nicht professionell.
Mir war extrem unwohl.
Nie wieder bin ich zu diesem Arzt.
Heute würde ich was sagen.
Damals war ich zu jung und schüchtern.
 
  • #78
Hier bin ich bei Dir. Allerdings liest sich die Erzählung von @Inanna* in meinen Augen schon ziemlich krass. Eine Frau geht zum Physiotherapeuten und dieser testet seine Grenzen aus? In diesem Fall war es gut ausgegangen, aber dieser Gedanke bereitet mir großes Unbehagen.

Ich habe es als junge Frau zwei Mal erlebt, wie Ärzte "ihre Grenzen austesteten". Einer von ihnen war Gynäkologe. Ich war wohl zu jung und sehr naiv, um mich zur Wehr zu setzen, heute würde ich solche Ärzte ordentlich die Meinung geigen und ggf. anzeigen. Die gynäkologische Praxis gibt es nicht mehr - ob eine Frau ihn wohl angezeigt hat? Ich hoffe es.

Dass hier einige aber sehr sensibel reagieren finde ich verständlich. Ich gehe nicht zum Physiotherapeuten oder zum Arzt, um einen Typen klarzumachen.

w38
Ich teile grundsätzlich das Unbehagen. Auf der anderen Seite aber waren hier zwei erwachsene, denkende Menschen zugange - beide haben die Entscheidung getroffen weiterzumachen und über Monate im geheimen dranzubleiben. Keinem wurde etwas genommen, keiner wurde verletzt. Also kein Grund, die beiden zu verfluchen - aber auch kein Grund, sie übertrieben zu feiern.

Das Motto ist einfach "Leben und leben lassen".
 
  • #80
Das Motto ist einfach "Leben und leben lassen
Nein, sehe ich im medizinischen Bereich nicht so.
Wo setzt Du denn Grenzen? Beim Physiotherpeuten, der massiert bis das Ganze im Blow Job endet? Oder beim Gynäkologen, der halt mal ein bisschen intensiver fingert solange sich die verdutzte Patientin im Gynäkologenstuhl noch fragt, ob alles mit rechten Dingen zu geht?
Sorry, der Typ hat seinen Beruf verfehlt und zwar gewaltig. Soll er sich an die nächste Saftabfüllflaschenmaschine stellen und damit sein Geld verdienen. Da kann er massieren und fingern solange es die Flaschen zulassen, aber doch nicht an Patientinnen.
 
  • #81
Ich frage mich, wie falsch verkabelt man sein muss, wie sozialbedürftig man sein muss, sich vom Therapeuten vernaschen zu lassen, der seine Arbeit anders machen sollte, wofür er auch bezahlt wird! Punkt!
 
  • #82
Das ist doch eine ganz gewöhnliche Geschichte, so geschieht es viele Male, wenn beide offen dafür sind.
Eine ganz gewöhnliche Geschichte ist es für dich, wenn Therapeuten mit ihren Patientinnen rummachen und Sex haben?

Sorry @Inanna* für dich ist es ja auch ganz normal und interessant, wenn sich in Berlin in der Silvesternacht die Männer gegenseitig mit Raketen und Böllern beschiessen…

Und du guckst interessiert zu und befeuerst die eine Seite gegen die andere Seite.
Hast du erstletzt so geschrieben.

Ich frage mich manchmal was bei dir nicht stimmt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #83
Weil es nur ein kurzes Beispiel von mehreren war, hatte ich die Geschichte zusammenfassend dargestellt und wollte auch gar keinen Fokus auf seinen Beruf legen. Dadurch hört sich das vielleicht zugespitzt und nach fiktiver Porno-Fantasie an, aber wie man z.B. auch hier im Thread lesen kann, passieren solche Sachen durchaus öfters oder könnten öfters passieren, wenn beide mitmachen und sich darauf einlassen, mir ging es eigentlich vor allem darum, dass in der Regel beide beim Zustandekommen einer Affäre beteiligt sind (man nähert sich an, flirtet, testet sich aus und signalisiert Offenheit) und es auch klare Affären ohne Beziehungsabsicht gibt, manche Leute können ja zwischen Liebe/Beziehung und Sex trennen.

In dem Fall war es natürlich nicht so, dass sie sich begrüßen, sie ihm direkt einen Blowjob gibt und sie dann wilden Sex in der Praxis haben, sondern es hat sich über längere Zeit entwickelt, sie war öfters zur Krankengymnastik dort, hat Übungen gemacht und die Sitzungen sind ihr zur liebgewonnenen Routine geworden, sie hat sich immer drauf gefreut und fand ihn heiß. Einmal war auch mal sein Sohn kurz in der Praxis -- seitdem wusste sie, dass er Familie hat, sowieso haben sie sich auch viel unterhalten. Irgendwann meinte er, sie soll beim nächsten Mal eine kurze Hose anziehen, sie hat sich extra eine sehr knappe, enge und sexy Hose angezogen und er hat ihr Bein massiert und kam nah an ihren Po, es lag eine sexuelle Spannung in der Luft. Das hat sich über mehrere Termine gesteigert, ihr gefiel auch der Reiz des Verbotenen. Ihre Termine endeten dann und sie hat sich nochmal Krankengymnastik verschreiben lassen (es ging also über mehrere Monate, halbes Jahr oder so), hat sich diesmal bewusst immer den spätesten Termin geben lassen, sie haben immer nett geplaudert und dann auch ihren WhatsApp-Kontakt ausgetauscht, dann haben sie auch gechattet, sie wollte ihn unbedingt verführen, die Anziehung beruhte auf Gegenseitigkeit. Es kam dann zu ein paar intimen Berührungen. Er meinte, er macht immer Sport im Park, ob sie mitmachen will? Dann haben sie sich jeden Samstag zum Joggen und für Übungen im Park getroffen und sind sich näher gekommen .... Und so weiter, eigentlich ganz langweilig, schließlich hatten sie auch einige Male richtigen Sex, aber jetzt nicht mitten am Tag laut stöhnend im Praxiszimmer, während draußen zehn andere Menschen sitzen und jeden Moment jemand reinkommt.

Ich will es gar nicht gutheißen, sondern nehme es zur Kenntnis, finde solche Geschichten und ihr Zustandekommen manchmal ganz interessant und lasse sie mir detailliert erzählen. Ich denke, es gehört eine gewisse Offenheit und Bereitwilligkeit dazu. Es besteht auch kein Grund zur Sorge um den Partner oder Eifersucht, denn in der Regel werden Leute nicht einfach so gegen ihren Willen verführt. Wenn man nicht mitmacht, endet so was ganz früh und entwickelt sich gar nicht erst weiter, die Bereitschaft wird halt subtil ausgetestet.
w28
 
  • #84
Ich teile grundsätzlich das Unbehagen. Auf der anderen Seite aber waren hier zwei erwachsene, denkende Menschen zugange - beide haben die Entscheidung getroffen weiterzumachen und über Monate im geheimen dranzubleiben. Keinem wurde etwas genommen, keiner wurde verletzt. Also kein Grund, die beiden zu verfluchen - aber auch kein Grund, sie übertrieben zu feiern.

Das Motto ist einfach "Leben und leben lassen".
Genau so meinte ich meinen Beitrag. Niemand hat gesagt, dass ich das unbedingt gutheiße und genauso machen würde.
Aber einvernehmlichen Sex in der verrücktesten Situation als „ekelhaft“ zu beschimpfen, geht einfach zu weit. 🤷‍♀️ Da kann man sich auch anderer Vokabeln bedienen.
 
  • #85
Das war aus Deinem vorherigen Beitrag nicht zu lesen.
Diese Aussage ebenso wenig:
Niemand hat gesagt, dass ich das unbedingt gutheiße
Ganz im Gegenteil:

Als ob der Job auf dem Spiel stünde. Erstens kann ein selbstständiger Physio in seiner Praxis machen, was er will, zweitens kriegt das gar keiner mit (wer weiß, was du schon alles nicht mitbekommen hast) und drittens ist die beschriebene Situation einvernehmlich zwischen zwei Menschen.
Ist doch alles paletti, war Dein Tenor.

r einvernehmlichen Sex in der verrücktesten Situation als „ekelhaft“ zu beschimpfen, geht einfach zu weit
Da verdrehst Du was. @Süsse65 hatte sich ziemlich eindeutig auf den Physiotherpeuten bezogen, der zumindest gemäß Beitrag 1 von @Inanna* nicht korrekt handelte. Es ging nicht generell um einvernehmlichen Sex in verrückten Situationen. Das hast Du Dir gerade zurecht gesponnen.

ekelhaft“ zu beschimpfen, geht einfach zu weit
Und wer entscheidet, dass bei verurteilten Pädophilen oder bei einem Herrn F. aus Ö. ekelhaft erlaubt ist, bei einem übergriffigen Physiotherpeuten aber nicht? Du, die Gesellschaft oder die Mehrheit der Gesellschaft? Es wäre mir neu, dass es diesbezüglich eine allgemeingültige Messlatte geben würde.

Solange Meinungen wie Deine usus sind, dass hinter verschlossenen Arzttüren alles erlaubt sei, wenn anscheinend einvernehmlich und Beide ü 18 sind, solange wird es auch übergriffiges Personal im medizinischen Bereich geben, um mal eben "die Grenzen auszuloten." Und das ist in meinen Augen -mit Verlaub- ekelhaft.
 
  • #86
sag mal, kann es sein, dass du einfach eine sehr blühende Fantasie hast,
Sind schon sehr viele Affairen die sie in ihrem Umfeld direkt mitbekommt. Ob das alles wahr ist? Ich glaube es nicht.

Die Story mit dem Freund der dann einfach nochmal schreibt und zur Drogen-Sex-Orgie einlädt - ganz easy geht die Freundin auch hin und hat Sex mit dem Freund ihres Freundes und xy anderen Leuten und nichts davon kommt raus.
Wer tut sowas?

Am besten finde ich in allen
Affairen- Erzählungen den Nebensatz " wie sehr doch der Partner geliebt wird".

Wer wirklich liebt betrügt nicht! Aber das ist ein anderes Thema.
 

Laleila

Cilia
  • #87
Dann eignet sich aber ein ungebundner Mann doch viel mehr dazu, als ein verheirateter, nach dessen Zeitplan und Bedingungen du dich dann richten bzw. Rücksicht nehmen musst.

Entspannt mal Essen gehen, abends ausgehen, übers We wegfahren, oder Ähnliches, ist nicht so einfach drin, weil er sich immer Ausreden einfallen lassen muss, die glaubhaft sind. Das ist doch total unentspannt.

Zumal, was machst du, wenn er sich in dich vergucken sollte, oder du in ihn?

Dann kannst du ihm nicht einfach aus dem Weg gehen und musst gegebenenfalls den Job wechseln. Wäre dir das die Sache wert?
Genau das waren gerade meine Gedanken, als ich hier las.

Liebe @Lilli_Fee88


oder eine Freundschaft+ die man zuvor genau miteinander aushandelt. Das müssen dann nicht langjährige Freunde sein. Der Unterschied zur Affäre: bei einer Freundschaft+ macht man auch Dinge ausserhalb des Bettes.

das läuft wohl individuell. Je nachdem wie draufgängerisch Männer sind. Aber immer wieder Hinweise und Gespräche zum Thema Sex, Berührungen die unter reinen Freunden nicht sind, körperliche Nähe suchen, Anspielungen etc. Das würde auf eine Affäre deuten.

Sobald einseitig Gefühle kommen wird es schwierig.. sehr sogar und ich denke, so wie ich dich lese bis du schon mit zu viel Gefühl dabei als dass dir eine Affäre "gut tun würde".

Sind schon sehr viele Affairen die sie in ihrem Umfeld direkt mitbekommt. Ob das alles wahr ist? Ich glaube es nicht.

Am besten finde ich in allen
Affairen- Erzählungen den Nebensatz " wie sehr doch der Partner geliebt wird".

Wer wirklich liebt betrügt nicht! Aber das ist ein anderes Thema.
Liebe und Sex sind trennbar.

Bei dem Betrügen bin ich bei Dir, so es nicht das fremd gehen sondern das pure Hintergehen betrifft.
Aber selbst dann, nein, ich maße mir nicht an, dann jemanden grundsätzlich das Lieben abzusprechen.

Bei der Story mit dem Physiotherapeuten denke ich, er hat kein Recht, bei einer Dienstleistung körperliche Grenzen in sexualisierter Absicht auszutesten Das ist massiv übergriffig. Allerdings gehe ich auch nicht zu männlichen Gynäkologen oder Physiotherapeuten, wenn es dabei um Massagen geht.

Dazu kommt, dass er durchaus auch einfach nur auf ihr Flirtverhalten reagierte, was wir in dem Fall nicht wissen, zumal sie es, ganz offensichtlich, nicht als übergriffig empfand.
 
  • #88
Freundin wird nicht die Einzige sein, die er mit seiner bewußtseinserweiterten äh körpererweiterten Masche beglückt. Lass Patientin x zufällig auf Patientin y treffen. Die Beiden unterhalten sich und stellen fest, dass sie doch nicht so singulär sind wie angenommen. Dann kann das Ganze schnell bei der Staatsanwaltschaft landen
Ich hatte ja diese Beispiele extra ausgewählt für Leute, die einvernehmlich eine vorübergehende Affäre haben, keine sekundären manipulativen Absichten verfolgen und daher keinen Stress und kein Drama verursachen. Sie hat gar keinen Anspruch auf den Mann erhoben und es ging ihr nicht darum, seine einzige Geliebte zu sein oder daraus eine Beziehung werden zu lassen, daher kann es ihr egal sein, was er sonst mit anderen Frauen macht, es war nur eine vorübergehende Sexgeschichte. Warum sollte sie ihn anzeigen oder sonstwie sein Leben zerstören? Es geht ja hier allgemein um Affären und nicht um sexuelle Belästigung.
Sind schon sehr viele Affairen die sie in ihrem Umfeld direkt mitbekommt.
Die fanden nicht alle gleichzeitig statt und indirekt kenne ich noch mehr, mein Partner hat etwa einen Arbeitskollegen, der zu Hause eine Frau und im Ausland eine Freundin hat -- nun, man kann sich trotzdem nett unterhalten. Affären kommen vor, ich weiß auch von einigen Affären meiner Eltern- und Großelterngeneration.
und zur Drogen-Sex-Orgie einlädt - ganz easy geht die Freundin auch hin und hat Sex
Am besten finde ich in allen
Affairen- Erzählungen den Nebensatz " wie sehr doch der Partner geliebt wird".
Es ist ja nicht immer "einfach", sondern wenn man genauer hinschaut, schon ein bisschen vielschichtig. Die Leute haben ihre Gründe und Gedanken. In diesem Beispiel sind es junge, sexuell offene Leute aus der Großstadt, die jeweils schon mit über 100 Personen Sex hatten und auch ausgefallenen, dann aber feste Beziehungen begonnen haben. Meine Deutung ist, dass meine Freundin schon besseren Sex als mit ihrem Partner hatte, außerdem Bestätigung daraus zieht, wenn Männer sie attraktiv finden. An dem Abend haben sie gemerkt, dass sie auf einer Wellenlänge sind. Sie konnte vielleicht auch noch nicht absehen, dass die Beziehung zu ihrem Freund länger dauert -- vielleicht würde sie es jetzt nicht mehr machen, aber soll sie es ihm nun erzählen?

Die beschriebenen Freunde sind bis auf einen nicht verheiratet und haben alle weder Kinder noch gemeinsame Immobilien. Sie könnten sich trennen, aber haben stattdessen Affären -- ja, sie lieben ihre Partner. Vielleicht nicht "richtig" und "wirklich" -- wer kann das sagen? Vielleicht wären offene Gespräche besser, aber vielleicht auch nicht. Ich betrachte es eventuell als menschliche Schwäche, aber sie sind trotzdem nette Menschen und meinen es auf ihre Art gut.
w28
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #89
Nein, er hat sie nicht begrapscht, sondern ihr in Bezug auf ihre Beinverletzung eine Oberschenkel-Massage oder -Anwendung gegeben und dabei vorsichtig und zunächst unverfänglich ihre Grenzen ausgetestet
Ich kenne deine Definition von „begrapschen“ nicht. Aber die Grenzen eines anderen Menschen zu erweitern, indem man sie schrittweise überschreitet, spricht in dem Kontext nicht für einen vertrauenswürdigen Menschen. Nehmen wir mal an, dass das stimmt. Was hätte er getan, wenn sie das nicht gewollt hätte? das ist doch keine Dating Situation, wo ein Mann zumindest theoretisch von einem Interesse an ihm ausgehen kann und schrittweise körperliche Nähe aufbaut.

So, wie @Joggerin oben schreibt, fragen Leute, die "ihr Handwerk beherrschen", in der Regel nicht direkt "Willst du eine Affäre/Sex mit mir?",
Ich dachte immer, dass man sich eine schriftliche Zustimmung einholt. :D ist doch selbstredend, dass dem eine Menge flirty und doppeldeutiges Geplänkel vorangeht. Aber nochmal: seine Aktion ist respektlos ihr gegenüber gewesen. Daran ist nichts sexy oder verrucht.

By the way: viele Männer gehen nicht mit Frauen fremd, die sie für überaus begehrenswert halten. Sondern mit denen, die sie für eine leichte Option darstellen und wo sie wenig Aufwand betreiben müssen, um sich einen Ego Booster abzuholen. Denn darum geht es oft: um die Stabilisation des eigenen Selbstwertgefühles. Nicht selten sitzt dann eine unzufriedene und nörgelnde Ehefrau zuhause, die ihnen nicht mehr das Gefühl gibt, der Held für sie zu sein. Was sie dann allerdings von den Side Chicks innerlich wirklich halten, willst du gar nicht wissen.

Genau das waren gerade meine Gedanken, als ich hier las.
Zumal man doch nie mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sagen kann, wohin die Reise schlussendlich geht.

Ich habe schon zu oft erlebt, dass aus „Ich will gerade nichts Festes“ schnell ein „ich habe mich verliebt“ wird. Deswegen schlafe ich nicht mehr mit Männern, von denen ich nichts Langfristiges will. Auf lange Sicht gab es mehr Stress als Freude.

Daher vorab mal ehrlich zu sein: was will ich wirklich?
 
  • #90
Aber nochmal: seine Aktion ist respektlos ihr gegenüber gewesen.
Was "ihr gegenüber" respektlos ist, entscheidet immer noch sie selbst. Und nicht du oder ich vom Schreibtisch aus nach reiner Aktenlage.

Sie selbst hat das offenbar als OK empfunden, die Annäherung akzeptiert und forciert. Wir sollten also nicht den Fehler machen, vom moralischen Hochsitz aus über ihren Kopf hinweg zu werten. Ich kann mir vorstellen, dass der Kerl einer Frau, die von Anfang an andere (oder gar keine) Signale sendet, nicht zu nahe kommt. Sonst würde er sofort die Konsequenzen zu spüren bekommen.

Meine Meinung.
 
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