Zur Bewältigung Deiner Wut kann evtl. folgendes kleines Buch helfen:
http://www.amazon.de/Was-deine-sagen-will-%C3%BCberraschende/dp/3873876256/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1255700482&sr=8-1-spell
(Rosenberger: Was Deine Wut Dir sagen will)
Es hilft Dir selbst, zu erkennen, was dahinter steht und worum es Dir eigentlich geht, was Du brauchst. Dahinter steht das allgemeinere Konzept der "gewaltfreien Kommunikation". Es ist hier insbesondere auf ein Gefühl: Wut spezialisiert. Es erklärt anhand eines drastischen Beispielfalls, was passiert.
Es gibt folgende Schritte:
* Auslöser erkennen, die zu Wut und Ärger führen: es geht darum, ganz genau zu beschreiben, welche konkreten Handlungen anderer Personen den Kern Deiner Wut ausmachen.
* Zwischen Auslöser und Ursache unterscheiden. Wir suchen typischerweise IMMER die alleinige Schuld bei dem anderen/der auslösenden Handlung, das ist aber nur die halbe Wahrheit. Es kann sein, dass in zwei Fällen mit derselben Handlung derselbe Betroffene einmal wütend und einmal nicht wütend und auch nicht verärgert ist. Es geht in folgenden Beispiel um einen schmerzhaften Fausttreffer auf der Nase. In beiden Fällen waren es verschiedene Personen. Der einen Person wurde aber Böswilligkeit unterstellt und dies löste Wut aus, der anderen Person wurde Hilflosigkeit/Bedürftigkeit unterstellt und es löste Verständnis und Hilfsbereitschaft aus. Die Ursache ist in diesem Falle eine innere Einstellung/ein URTEIL der wütenden Person nicht die Handlung selbst! Die Handlung selbst führt nicht IMMER automatisch zu Wut!
* Der SCHWIERIGSTE Teil: das eigene Bedürfnis erkennen, dass hinter dem Urteil liegt und durch das Urteil ausgedrückt wird: Trivialbeispiel: "die sind unfair", Bedürfnis: sie sollen mich fair behandeln ("abstraktes" Bedürfnis), im Buch ging es um ein Beispiel, in dem ein Gefängnisinsasse einen für ihn SEHR wichtigen Ausbildungsbewilligungsantrag gestellt hat, und keine Reaktion innerhalb von 3 Wochen erhalten hatte. Sein KONKRETES Bedürfnis war, dass sie seinen Antrag so schnell wie möglich positiv beantworten, auch noch nach den 3 Wochen. So wie für Dich sicherlich die Beziehung sehr wichtig war und eine Beendigung zumindest "fair" ablaufen sollte.
Steht hinter Deiner Wut weiterhin ein Bedürfnis, dass Du weiterhin erfüllt haben möchtest, warum Du einfach nicht von Deinen Tiraden ablassen kannst? Pochst Du auf Dein Recht? Dein Recht für was? Drücke Deine Wünsche/Forderung positiv aus! (DAS ist das "verborgene Geschenk" des Ärgers, dass auf der Titelseite versprochen wird und dass Du entdecken must.) Vergiss die Tiraden, damit erreichst Du nichts. Selbst wenn Du Deine Wünsche/Forderungen angenehm positiv formulierst, hast Du keine Garantie, dass sie erfüllt werden. Insbesondere nicht nach Deinen bisherigen Tiraden. Aber Dein Chance ist BESSER, egal wie schlecht sie derzeit ist. Und das ist die Lehre daraus: deswegen der LETZTE Schritt:
* Formuliere eine konkrete Bitte! Etwas, was der andere ganz genau befolgen kann. Nicht etwas Abstraktes, so wie "sei fair beim Beenden der Beziehung"! Eher so etwas wie: "Bitte erkläre mir ganz genau, warum Du mich verlassen hast." Die Bitte muss aber noch mehr Informationen enthalten, damit der Empfänger es gut verstehen kann:
1. Wir teilen dem Empfänger den Auslöser mit
2. Wir sagen, was wir fühlten (ohne dabei Ärger oder Wut zu unterdrücken!)
3. Wir sagen, warum wir so fühlten: was unsere unerfüllten Bedrüfnisse sind: "weil ICH ... brauchte" (nicht weil DU ... gemacht hast)
4. Wir formulieren eine Bitte zu einer KONKRETEN Handlung durch die andere Person.
Auch wenn Deine Wünsche/Forderungen in dieser einen Sache weiterhin nicht erfüllt werden, ist es das, was Du daraus lernen kannst: hinter ALL Deinen starken Gefühlen stehen Bedürfnisse! Wenn Du Hunger hast, dann ist es das Bedürfnis nach Nahrung, wenn Du ... So funktioniert unser Gehirn seit Urzeiten: Gefühle zeigen nicht erfüllte Bedürfnisse an! Schon ein Säugling hat ein Hungergefühl, aber hat ein Säugling schon gelernt, dass Hunger durch Nahrung gestillt werden kann? Wahrscheinlich ist das ein Lernprozess und so müssen wir lernen hinter ALL unseren starken Gefühlen die Bedürfnisse zu deuten!
Du musst das Buch wahrscheinlich lesen, um es genauer verstehen zu können, insbesondere für den schwierigsten Teil. Du brauchst im wesentlichen nur Seite 10 bis 23 zu lesen und wenn es klappt bist Du nicht nur in dieser einen Sache, sondern auch in Zukunft um Meilen weiter/"reifer". Ich glaube aus eigenen Erfahrungen, genau dieses allgemeine Problem, seine genauen Bedürfnisse hinter all den verschiedenen negativen Gefühlen wie Wut, Ärger, Enttäuschung etc. zu finden, ZERSTÖRT so viele Beziehungen! Ich glaube, wer gelernt hat, dies zu lösen, hat viel bessere Chancen in seiner Beziehung! Das deuten der Bedürfnisse ist am Schwierigsten, es gelingt am Besten, wenn es nicht so viele Dinge gleichzeitig durcheinander sind und wenn man sofort beim Einschlagen der Gefühle darüber nachdenkt: 1. was war das auslösende Ereignis, 2. was ist das Gefühl, 3. was ist das Bedürfnis, was dahintersteckt?
Das etwas dickere Buch, dass das Prinzip noch viel breiter erklärt ist:
http://www.amazon.de/Gewaltfreie-Kommunikation-Eine-Sprache-Lebens/dp/3873874547/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1255703432&sr=1-1
(Rosenberger: Gewaltfreie Kommunikation)
Es ist ein eher typisches Sachbuch. Für mich war es genau richtig, ich habe es damit sehr gut verstanden. Es ist schön logisch aufgebaut. Aber vielleicht nicht jedermanns Fall.
Es gibt auch eine andere Variante, die versucht, dass Prinzip in Form eines Interviews des Erfinders verständlich rüberzubringen. (Ich habe es, aber kenne es noch nicht.)
http://www.amazon.de/Konflikte-L%C3%B6sen-durch-gewaltfreie-Kommunikation/dp/3451054477/ref=pd_sim_b_4
(Rosenberger: Konflikte Lösen durch gewaltfreie Kommunikation)
E.