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  • #1

Wie bekomme ich wieder mehr Lebensfreude?

Ich habe heute so einen richtigen Durchhänger! Eine Erkältung hat mich in Griff. Mein Chef, den ich mehr als gerne mag, war heute dermaßen grantig und lästig zu mir, hat sich über jeden Satz, den ich sagte, lustig gemacht, hat den Satz in alle Einzelteile zerpflückt und analysiert. Ich wollte dann gar nichts mehr sagen und hab mich kurz angebunden ins WE verabschiedet. Meine Arbeit, die er sonst sehr schätzt, hat er heute nicht wirklich angemessen honoriert - richtig demotivierend. Irgendwas hat ihm nicht gepasst. Im Büro habe ich zwar viel zu tun, aber irgendwie bring ich nichts weiter, obwohl ich meinen Job sehr gerne mache.
Wenn ich dann über mein Privatleben so nachgrüble – oje, oje…. Ich stecke irgendwie fest. Komme einfach nicht voran, so wie ich es mir wünsche und wie ich mich ständig darum bemühe.
Ich weiß auch gar nicht, wie und wo ich beginnen soll. Das betrifft meine Wohnung, die Liebe, meine sonstigen Kontakte, meine Urlaubswünsche, generell meine Freizeit.
Andere sind ständig auf Achse, reißen die Welt nieder. Mir fällt nichts ein.
Was ist das bloß? Ist der Mars rückläufig? Midlife crisis? Kennt ihr auch solche Tiefs?
w/49
 
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  • #2
Das Leben verläuft immer in Hoch- und Tiefphase, manchmal dauern die Hochphasen lange, manchmal die Tiefphase, aber eines ist sicher: Nach einer Tiefphase kommt immer eine Hochphase.
Oft reichen bei mir Kleinigkeiten um den ersten Schritt aus einer Tiefphase zu schaffen, zB irgendwelche überraschenden Erfahrungen zu machen, von einer unbekannten Person einfach so angelächelt zu werden, etc. Meist häufen sich dann wie durch Zauberhand die Erfolgserlebnisse wieder über einen längeren Zeitraum und alles ist wieder gut.
Wenn du mit vielen Dingen unzufrieden bist, schreibe dir auf was du gerne hättest und was du ändern kannst. Und dann geh die Dinge der Reihe nach durch, beginnend mit jenen Sachen, die sich am einfachsten ändern lassen.
 
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  • #3
...Im Büro habe ich zwar viel zu tun, aber irgendwie bring ich nichts weiter ...
Wenn ich dann über mein Privatleben so nachgrüble – oje, oje…. Ich stecke irgendwie fest. Komme einfach nicht voran, so wie ich es mir wünsche und wie ich mich ständig darum bemühe.
Ich weiß auch gar nicht, wie und wo ich beginnen soll. Das betrifft meine Wohnung, die Liebe, meine sonstigen Kontakte, meine Urlaubswünsche, generell meine Freizeit.
Andere sind ständig auf Achse, reißen die Welt nieder. Mir fällt nichts ein.
Was ist das bloß? Ist der Mars rückläufig? Midlife crisis? Kennt ihr auch solche Tiefs?
w/49

Geht mir ganz genau so! Aber schon länger …
Ich tippe auf Midlife crisis, bei Frauen heißt das ja Wechseljahre. Hoffe immer, dass das irgendwann mal wieder besser wird, wenn die Phase überstanden ist, und man wieder mehr Energie hat und besser drauf ist. Aber sicher bin ich mir da im Moment nicht, Kräfte und Gesundheit werden ja mit dem Alter naturgemäß nicht üppiger ...

w48
 
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  • #4
HAllo FS, Du fragst:

Ein längeres Zitat als Anregung gefällig?

Von Charles Haddon Spurgeon aus "Guter Rat für allerlei Leute"

Wenn Leiden kommen, so nützt es nichts, Gott zu trotzen durch harte Gedanken über seine Vorsehung. Die Bäume biegen sich im Winde, und so müssen wir's auch machen. Jedes Mal, wenn das Schaf blökt, verliert es einen Mund voll Futter, und jedes Mal, wenn wir uns beklagen, entgeht uns ein Segen. Murren ist ein schlechtes Geschäft und bringt nichts ein. Aber die Geduld hat eine goldene Hand. Unsere Leiden werden bald vorüber sein. Nach dem Regen kommt heller Sonnenschein. Auch schwarze Krähen haben Flügel. Jeder Winter verwandelt sich in Frühling. Jede Nacht geht in den Morgen über. Auch ein heftiger Wind legt sich wieder. Wird eine Tür zugeschlossen, so wird Gott eine andere dafür auftun. Geraten die
Erbsen nicht, so können dafür die Bohnen geraten. Wenn eine Henne ihre Eier verlässt, so wird eine andere sie alle ausbrüten. Alle Dinge haben eine Licht- und eine Schattenseite, der treue Gott ist auf allen Seiten. In der schlimmsten Woge des Ungemachs ist irgendwo eine trockene Stelle, auf der die Zufriedenheit festen Fuß fassen kann, ist es nicht der Fall, so würde sie schwimmen lernen. Freunde, lasst uns unsere Zuflucht nehmen zu Geduld und Wassersuppe, wie die Alten sagten, und nicht statt dessen ins Klagefieber verfallen und auch andere mit derselben Krankheit anstecken, indem wir Gottes Wege in gottloser Weise kritisieren.
Genug der Sabbelei ... jetzt iss ein Bütterchen, trink einen Kaffee dazu und dann schaut die Welt schon wieder anders aus :)
 
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  • #5
Seit ich meinen Hund habe, hat meine Lebensfreude deutlich zugenommen. Sonst sitze ich auch den ganzen Tag am Schreibtisch. Wenn man regelmäßig 2 Stunden spazierengehen muss, merkt man, wie wichtig Bewegung ist, um sich wohlzufühlen. Viele führen ein völlig denaturiertes Leben ohne emotionale Wärme und womöglich mit ungesunder Ernährung und wundern sich dann über die verlorene Vitalität.
 
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  • #6
Hattest du im Leben noch nie einen schlechten Tag oder was?!

Das ist doch keine Mitlife-Krise! Ich könnte auch jeden Tag über mein Leben heulen, weil ich einen doofen Job habe, keine Freunde, keine Partner, eine hinterrückste Familie, nicht genügend Geld, eine schlechte Gesundheit, daheim ein totkrankes Kind, von allen ausgenutzt und beschimpft werde. Soll ich mich jetzt deswegen erhängen? Dir geht es doch supergut, im Gegensatz zu anderen!!! Ich glaube, du weißt gar nichts zu schätzen!

Warte bis Montag, dann ist die Sache doch schon wieder vergessen!
 
  • #7
Ich habe dank Yoga und Tantra (nicht nach westlicher Vorstellung) wieder zu mir gefunden.

Boah.... das Zitat von #3 würde mich depressiv machen...
 
  • #8
Liebe FS,
mir half immer alles was mir schon vor 25 J. geholfen hat, da ich mich schon damals für div. Dinge begeistern konnte und ich mir diese Gabe noch Gott sei Dank bewahrt habe.
Z.B. gehe ich dann gerne ins Kaffeehaus und trinke einen Kaffee und genieße meinen Topfenstrudel. Dann lese ich noch die Salzburger Nachrichten und spätestens wenn ich beim Teil aus aller Welt angelangt bin, stelle ich dann fest wie gut es mir doch geht und wie viel Glück ich doch hatte in der richtigen Region der Welt auf gewachsen zu sein und dort leben zu dürfen.


Bisher war dies für mich ein Fremdwort und eventuell erwischt es mich ja nächstes Jahr, wenn mein 50.
Geburtstag ins Haus fällt. Meine Großmutter meinte immer beim Thema Alter:
Wer Angst hat alt zu werden, muss sich jung aufhängen.

Vielleicht stelle ich ja dann nächstes Jahr hier im Forum die Frage:
Ich bin jetzt 50 und was soll ich doch nur machen? :)
 
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  • #9
Denke mal an die Menschen, die todkrank sind und wissen, dass sie bald sterben werden, egal wie alt sie sind, viele hängen noch am Leben und wären gerne noch für Familie, Freunde, Bekannte da.

Sie würden sofort mit Dir tauschen, wenn sie wieder ihre Gesundheit dadurch erlangen könnten.
 
  • #10
Trenne das, was Du nicht ändern kannst, gedanklich, schiebe es zur Seite, und genieße das, was Du heute, mit genau der "Kraft", die Du noch hast, beeinflussen kannst. Heißt: lass Dir ein schönes Bad ein, schlüpf mit einem guten Buch ins Bett (Über "Die Verteidigung der Missionarsstellung" hab ich mich auf fast jeder Seite schlappgelacht), gönne Dir eine gute Schokolade (oder eine halbe ;-)... und sei in Gedanken mal gedrückt! Ja, klar, so einen Blues kenne ich auch. Wer nicht?

Wenn Du Deinen Chef zu gern hast, aber nicht kriegst, hilft nur ein anderer Mann. Nichts löst die entsprechende Sehnsucht, das ist hoffnungslos. Aber wenn es da nicht vorwärtsgeht, wie Du möchtest, verordne Dir einfach eine Suchpause. Oft kommt dann, womit man im Moment gar nicht mehr rechnet, weil Deine Umgebung Dein Durchatmen wohlwollend zur Kenntnis nimmt, Du wieder entspannter bist und anziehender wirkst. Alles Gute!
 
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  • #11
Liebe FS,
das klingt für mich nicht wie der Beitrag einer Frau im fortgeschrittenen Alter, sondern wie eine verwöhnte spätpubertierende Göre, die einen schlechten Tag hat.

Spätestens nach dem zweiten dummen Satz würde ich meinen Chef einfach sitzen lassen und gehen. Vermutlich geht er aber so mit Dir um, weil Du Dich selber albern verhältst. Es ist von beiden Seiten ein extrem unprofessioneller Stil.
Wieso muss er jeden Tag Deine Arbeit angemessen honorieren? Du wirst dafür bezahlt, dass Du sie gut machst. Anerkannt werden außergewöhnliche Leistungen, nicht das Alltagsgeschäft. Das ist durch das Gehalt abgeglichen. Und so, wie Du schreibst, bist Du mehr mit Dir selber befasst, als mit beruflichen Husarenritten.

Kann es sein, dass Du etwas zu begeistert von Deinem Chef bist und daher zickig wirst, wenn er Dich nicht ausreichend hätschelt? Steckst Du gerade wegen allgemeinem Lebensfrust in einer Krise und bist daher etwas unersättlich nach Lob im Job, um überhaupt ein positives Erlebnis zu haben und das geht ihm so auf den Keks, dass er Dich noch provoziert?

Dreh Dich nicht in Unzufriedenheitsendlosschleifen, sondern greif Dir ein wichtiges Thema z.B. Wohnung und mach' die Baustelle fertig- sonst wird das nie was.
 
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