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  • #1

Wie bemerke ich wahre echte Liebe?

Angeregt durch Postings hier und dem Gesamteindruck, das an den Oberflächen "herumgedoktort" wird, möchte ich gerne diesen Thread eröffnen, da ich den Eindruck habe, das viele junge Menschen keine Vorstellung davon haben, was LIEBE überhaupt ist. Aber sie suchen sie alle. Ich lese die langen No-Go Listen, die vielen Verurteilungen einzelner Merkmale wie Hobbies Beruf etc, die als Ausschluskriterium herangezogen werden. Das geht aus meiner Sicht in die falsche Richtung und ich würde gerne eine andere Richtung aufzeigen.

Wer hat sie erlebt, die wahre, tiefe Liebe, die über alle Oberflächlichkeiten/ Ausschlusskriterien hinaus geht? Wie können wir sie den vielen Suchenden beschreiben?
 
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  • #2
Aber ist es nicht so, dass Liebe nur dann entstehen kann, wenn man jemanden gefunden hat, der den eigenen Vorstellungen entspricht? Das ist doch die Grundlage dafür, dass man sich auf jemanden einlassen möchte.
Ich habe auch schon sehr nette und sympathische Arbeiter kennengelernt und fühlte mich zu ihnen hingezogen. Aber ich habe die Entstehung von irgendwas für mich absolut ausgeschlossen, weil das einfach nicht passt. Und selbst wenn ich mich in so einen Mann richtig verlieben würde, würde ich da nichts zulassen. Ich will so jemanden einfach nicht, selbst wenn die Gefühle noch so stark sein sollten.

Ich würde eher jemanden nehmen, bei dem die Emotionen nicht ganz so stark sind, der aber ansonsten dem entspricht, was ich mir so vorstelle. Es muss ja nicht die große Liebe sein, wenn das Leben mit ihm ansonsten traumhaft ist. Dass Gefühle trotzdem vorhanden sind, setze ich natürlich voraus. Aber was nützt mir eine große Liebe, wenn der Mann Alkoholiker und arbeitslos ist und einen Berg Schulden hat?
 
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  • #3
Ich habe den letzten Mann in meinem Leben verlassen, weil er mich nicht liebte, ich ihn dafür umso mehr!
Ich liebe ihn heute noch, obgleich der Schmerz nachgelassen hat. Mir wurde im Laufe der Beziehung immer deutlicher, dass ich für ihn nur ein Notnagel bin, eine Zwischenlösung, bis die wahre "Traumfrau" seinen Lebensweg kreuzen würde. Indirekt gab er mir zu verstehen, dass dies für ihn ein Grund wäre alles Bisherige in Frage zu stellen und die aktuelle Partnerschaft zu beenden. An der Glaubwürdigkeit seiner Ansicht bestehen keine Zweifel, zumal er schon einmal so gehandelt hatte. Das hatte mich sehr verletzt. Instinktiv war ich mir dessen bewusst, den Vergleich mit meiner Vorgängerin nicht Stand halten zu können. Er liebte mich nicht, ich fühlte mich nur benutzt! Punkt. Daraus zog ich meine Konsequenzen.

Wahre Liebe lässt frei, ohne Bitternis, ohne schlechte Wünsche für sein Gegenüber. Wahre Liebe erträgt vieles, akzeptiert viele Unzulänglichkeiten und Mängel. Wahre Liebe benötigt ein Gegenüber mit ähnlichen Empfindungen. Wahre Liebe will dem Anderen nichts Schlechtes, deshalb erträgt sie keine Gewalt, egal in welcher Form sie ausgeübt wird. Wahre Liebe ist treu, treu der Liebe die einen miteinander verbindet. Wahre Liebe will alles in einem - Körper, Geist und Seele. Wahre Liebe rechnet nicht auf, sie gibt gerne und aus vollstem Herzen. Wahre Liebe ist kämperisch und benötigt Exklusivität und verhält sich konträr zu häufigem Partnerwechsel.

Die wirkliche Liebe beginnt, wo keine Gegengabe mehr erwartet wird. (Antoine de Saint-Exupèry).
 
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  • #4
Das ist die Frage.......was ist eine wahre Liebe zwischen Mann und Frau?
was gehört für mich dazu?
Für mich heute folgendes : sehr grosse Anziehung auf körperlichem und menschlichem Gebiet.
Augenhöhe, Einstellungen, Werte, die ich teilen kann.
Grosse Einfühlung füreinander,genug Distanz , um weiter frei atmen zu können.
Rücksicht und Respekt gegenseitig. Ein gemeinsamer Wunsch, dem andern Schönes
im Leben zu geben! Freude zu teilen! Leid gemeinsam tragen ein Stück weit auch.
Keine Kontrolle ausüben wollen bei beiden-
bei Streit Versöhnungsbereitschaft bei beiden!
viel Toleranz !
w51
 
  • #5
Welche andere Richtung möchtest du denn aufzeigen? Kannst du bitte etwas konkreter werden?
 
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  • #6
"Wie können wir sie den vielen Suchenden beschreiben?"

So vielleicht:

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. (1. Korinther 13,4-7)
 
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  • #7
Wahre Liebe zu empfinden setzt voraus, dass ich selbst die Liebe in mir trage.
Ich muß im Reinen sein mit mir und meiner Umwelt.
Mein Partner muß das auch sein.
Wahre Liebe entsteht, wenn zwei sich wirklich sehr ähnlich sind.
Sie haben ähnliche Vorstellungen vom Leben und der Partnerschaft.
Sie haben die gleiche Definition für Vertrauen, Gefühle, Leidenschaft, Treue, Nähe-Distanz.
Sie sind auf gleicher Augenhöhe und fühlen, wenn sie das nicht sind.
Sie lieben sich, egal was alles passiert.
Sie lieben sich auch dann, wenn sie glauben, nicht mehr zu lieben.
Sie lieben sich auch bei einem Streit, sie gehen respektvoll miteinander um.
Sie fühlen sich angekommen, empfinden die Liebe als Ruhepol im Leben.
Sie trennen sich niemals mehr.
Es ist das schönste Gefühl, die wahre Liebe zu empfinden.
w/44
 
  • #8
Es tut mir leid, aber diese Definition finde ich schlichtweg schrecklich!

Aber ist es nicht so, dass Liebe nur dann entstehen kann, wenn man jemanden gefunden hat, der den eigenen Vorstellungen entspricht? Das ist doch die Grundlage dafür, dass man sich auf jemanden einlassen möchte.
Ich habe auch schon sehr nette und sympathische Arbeiter kennengelernt und fühlte mich zu ihnen hingezogen. Aber ich habe die Entstehung von irgendwas für mich absolut ausgeschlossen, weil das einfach nicht passt. Und selbst wenn ich mich in so einen Mann richtig verlieben würde, würde ich da nichts zulassen. Ich will so jemanden einfach nicht, selbst wenn die Gefühle noch so stark sein sollten.

Ich würde eher jemanden nehmen, bei dem die Emotionen nicht ganz so stark sind, der aber ansonsten dem entspricht, was ich mir so vorstelle. Es muss ja nicht die große Liebe sein, wenn das Leben mit ihm ansonsten traumhaft ist. Dass Gefühle trotzdem vorhanden sind, setze ich natürlich voraus. Aber was nützt mir eine große Liebe, wenn der Mann Alkoholiker und arbeitslos ist und einen Berg Schulden hat?

Einen Arbeiter gleich zu schubladisieren mit "Alkoholiker / Arbeitslos und Schulden", finde ich völlig daneben.

Auch ich muss es immer wieder merken, dass es ein Unterschied ist, ob ich im Anzug und Kravatte beim Kundengespräch bin oder ob ich direkt von der Baustelle komme. Aber ob im "Schlipsträger" mehr drin steckt als im Mann " mit den Bauschuhen" das könnt ihr Frauen nicht riechen.
Vielleicht hat der "Bauarbeiter" sogar einen Dipl. Bau Ing. Titel.

Ich frage mich manchmal wirklich, was die Kommentare hier drin sollen, vor allem von weiblicher Seite.
 
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  • #9
@7: Du warst doch der mit dem Swingerclub, oder? Wie verträgt sich das denn mit deiner Definition von "wahrer Liebe". DAS finde ich noch viel schrecklicher!
 
  • #10
Auch ich muss es immer wieder merken, dass es ein Unterschied ist, ob ich im Anzug und Kravatte beim Kundengespräch bin oder ob ich direkt von der Baustelle komme.

Stimmt natürlich, ich habe in meinem ersten Leben in meiner Arbeitskleidung auch manchen schiefen Blick kassiert. Aber wenn mann oder frau den Mund aufmacht, ist doch schnell zu bemerken, was oder wer sich hinter der Fassade versteckt.

Ich persönlich finde es ziemlich einfach, echte Gefühle zu bemerken. Plötzlich sind alle Äußerlichkeiten, Vorbehalte und Problemchen Geschichte- nur noch der Mensch und seine Gefühle zählen.

Das kann natürlich einseitig sein- und dann ist es wichtiger, dass er oder sie glücklich ist und seinen Weg geht, als die Erfüllung der eigenen Wünsche. Es kann sehr schwer sein loszulassen- aber es geht.
 
  • #11
Wahre Liebe: Wenn die persönliche Sehnsucht Beide zueinander treibt. Und Beide sagen: Den, und keine/n Andere/n-.

Es gibt schon Niveau- und Interessen-Unterschiede ob z.B. Arbeiter/in oder Akademiker/in. Ohne Bewertung, sondern Respekt zu Beiden. Und selbst der Bau-Ingenieur in Gummistiefeln + Helm auf der Baustelle, wird persönlich trotzdem nie "Einer von ihnen" unter den Bauarbeitern werden.

Ich habe mehr Liebe und Warmherzigkeit in den "ärmsten Hütten" gesehen, als in den "edelsten Palästen".
Und die m.E. schlimmste Beziehung unter der "Elite": Kalt, streng, herrisch. Trotzdem sind die seit 13 Jahren zusammen, mit gemeinsamer Wohnung (ETW), nicht verheiratet, keine Kinder.

Aber trotzdem kann es schwierig werden, wenn der Eine z.B. für Hausmannskost, Fernseher, Schlager und Bierzelt-Atmosphäre schwärmt. Während der Partner/in ganz andere Interessen hat.

Mir scheint, daß man in schweren Zeiten seine wahre Liebe leichter finden konnte. Wo man nicht oberflächlich war, und nicht so schnell ablehnte. Sondern wo es wirklich auf innere Werte und Zusammenhalt ankam.
 
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  • #12
Mir hat das Buch "Die Kunst des Liebens" die Augen geöffnet.

"... Für viele Menschen endet die Liebe jedoch dann, wenn sie glauben, den anderen kennengelernt zu haben, und oft ist die sexuelle Vereinigung dann noch das einzige Mittel, die Getrenntheit zu überwinden. Wenn aber das Verlangen nach körperlicher Vereinigung nicht von Liebe getragen wird, erotische Liebe also nicht auch Liebe zum Nächsten ist, führe sie niemals zu einer über die temporäre orgiastische Vereinigung hinausgehenden Einheit.

Des Weiteren ist die erotische Liebe nicht universell, sondern exklusiv. Diese Exklusivität wird oft mit dem Wunsch verwechselt, vom anderen Besitz zu ergreifen. Wenn aber Verliebte niemanden sonst lieben, ist das nicht mehr als ein zweisamer Egoismus; sie haben das Problem dann nur insoweit gelöst, als sie die Einsamkeit auf zwei Personen erweitert haben. Die erotische Liebe schließt Liebe zu anderen jedoch nur im Sinne einer erotischen Vereinigung, nicht aber im Sinne von Nächstenliebe, aus. Fromm beschließt die Abhandlung über die erotische Liebe mit der Feststellung, dass Liebe nicht nur ein Gefühl sei – denn Gefühle können auch wieder abflauen –, sondern auch eine Entscheidung, ein Versprechen ..."

Hört sich anfangs kompliziert an, aber ich kann nur zustimmen, dass Liebe kein Gefühl ist, das vom Himmel fällt und das beide Partner diese Einstellung teilen.

Liebe ist für meine Begriffe das stärkste Gefühl, zu dem ein Mensch fähig ist - und was uns von allen anderen Lebewesen abhebt.
 
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