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  • #1

Wie dankbar seid ihr?

Seid ihr dankbar für eure Augen, die sehen, für eure Ohren die hören, für eure Beine die euch überall hin tragen, für eure Hände die so viel für euch erledigen. für eure Zähne die so alles beißen, stellt euch doch nur mal vor nur eines von diesen Körperfunktionen zu verlieren. wie wäre das? und dann liest man hier so viel banales..
 
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  • #2
Diese Dankbarkeit und das Erkennen des Glücks ist für viele nicht mehr sichtbar, geschweige denn fühl- und erlebbar. Ja, ich bin dankbar und mache es mir auch immer mal wieder bewusst. Dies gilt auch, wenn du selbst gesund bist, gesunde Kinder hast und gut leben kannst. Doch meistens benötigst du dazu einen Anstoss von außen: Wir haben vor Kurzem eine Familie mit behindertem Kind gesehen und uns mit ihnen unterhalten - dann sieht man die Probleme der eigenen pubertierenden Kids in einem ganz anderen Licht!
 
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  • #3
Die Frage ist, wem soll man denn dankbar sein? Ich schulde niemandem Dankbarkeit nur weil mein Körper und alle dazugehörenden Fähigkeiten, so wie die natürliche Evolution den Menschen geschaffen hat - oder Gott, normal funktionnieren.
Das Wichtigste ist doch, dass man sich dessen bewusst ist und diese Funktionen sinnvoll nutzt.
 
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  • #4
w,41, ich bin für meinen gesunden Körper sehr dankbar. Das war nicht immer so, vieles das man hat, empfindet man für selbstverständlich und normal.

Ich habe mir vor ca. 2 Jahren mal eine Liste gemacht, was mein Körper alles für mich macht, welche hochkomplexen Vorgänge in meinem Körper ablaufen, wie perfekt alles aufeinander abgestimmt ist (ich bin kein Mediziner, sondern habe das mit meinen eigenen Worten und auch nicht wissenschaftlich geschrieben).
Ich habe das damals für mich gemacht, weil ich einfach für mich auch ein besseres Körpergefühl und Körperbewusstsein bekommen sollte.
Mir wurde da bewusst, welche Aufgaben von den verschiedenen Organen erfüllt werden und dass mein Körper wirklich ein phantastisches Wunderwerk ist. Ich lese diese Liste immer mal wieder, sie macht mich demütig und dankbar.
 
  • #5
Dankbarkeit empfinden insbesondere diejenigen, die schwere Krankheiten und/oder Operationen gut hinter sich gebracht haben.
Gerade in jungen Jahren wird die "Funktionsfähigkeit" des Körpers als normal und selbstverständlich gesehen - was sie ja im Grunde genommen auch ist. Aber mit steigendem Alter, wenn die ersten Zipperlein kommen und im Umfeld (Eltern, Freunde, Kollegen) Todes- und Krankheitsfälle auftreten, spätestens dann kann und sollte es Momente des Innehaltens geben, in denen man sich vor Augen führt, wie gut es einem doch geht. Dieses Gefühl - das geht an #2 - bedarf keines Gegenübers, es ist für mich eine Form des "bewussten" Glücks.
 
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  • #6
Oh, ich bin sehr dankbar!

Dankbar, ohne Schmerzen aufzuwachen. Dankbar, dass ich sehen, hören, fühlen, denken, gehen und, und, und kann.

Welch ein Wunder!!!

Glücklicherweise bin ich schon lange dankbar und brauchte keine schwere Krankheit, um wach zu werden. Zivilidienst auf der Onkologie reichte.

Da wird einem, pardon, wurde mir - denn Leuten wie #2 geschieht so etwas vermutlich erst, wenn sie am Verrecken sind - schnell klar, wie lächerlich es ist, Geld und Karriere hinterher zu laufen :-O.

Eben: Soll mir doch mal einer ein Auge konstruieren... ;-)

"Ehrfurcht vor dem Leben" formulierte Albert Schweitzer. Und ich möchte die Tiere hier ausdrücklich einbeziehen. Ein Jammer, dass so wenig Menschen diese Ehrfucht, diese Dankbarkeit empfinden können und sich stattdessen im Tanz um das Goldene Kalb gegenseitig und selbst beharken!

Hm, gerade vorhin habe ich gedacht, dass ich froh bin, die gemeinsame Zeit mit einem ganz phantastischen Lebewesen so richtig genossen zu haben. So dürfte das Scheiden annehmbarer sein. Gerne habe ich dafür "meine Karriere" "geopfert". ;-)
 
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  • #7
Ich habe auch manchmal Schwierigkeiten für die kleinen, schönen Dinge im Leben Dankbar zu sein.
Es zählt doch sowieso nur noch Leistung!
W43
 
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VirginiaWoolf

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  • #8
wie #5
dankbar, dass ich weitestgehend gesund bin, kaum Schmerzen habe.
Doch Dankbarkeit allein ist es nicht, man muss auch etwas tun, dass es so bleibt.

aus wikipedia:
Mens sana in corpore sano ... „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“.
 
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  • #9
@6

"Es zählt doch sowieso nur noch Leistung!"

Vordergründig vielleicht. Bei genauerer Betrachtung wäre zumindest der Begriff "Leistung" zu klären.


Was hat es z.B. mit Leistung zu tun, Banken zu ruinieren bzw. gar die ganze Weltwirtschaft ins Wanken zu bringen? Oder, im Kleineren, Pfusch im Handwerk, im Krankenhaus (für stolze Kurse) etc.?

Schon sprechen Soziologen auch nicht mehr von einer Leistungs-, sondern einer Abzockgesellschaft.

"-gesellschaft" wohlgemerkt. Die Discount-Fleisch (von gequälten Mitgeschöpfen) grillenden Schnäppchenjäger gehören nämlich auch dazu.

Fragt sich, wie weit man/frau bereit (und gezwungen) ist, da (warum und wofür?) mitzumachen?

Sich - im Interesse der Wahrnehmungsfähigkeit von #5 - weitgehend zu entziehen, setzt vermutlich voraus, zuvorderst die typischte der menschlichen Eigenschaften in sich selbst anzugehen: Die Habgier?

Und siehe da: Mit anderen Wertvorstellungen lassen sich die "kleinen Wunder" wunderbar genießen. Allerdings eher allein. Denn dieser Weg erfordert Konsequenzen (Neins), die letztlich Macht, Status und Geld (samt andere Lebensmöglichkeiten) kosten. Und für einen solchen Weg lassen sich kaum junge und mittelalte Menschen begeistern.

Eher Alte und Kranke (die die Endlichkeit spüren und nicht nur mal davon gehört haben). Oder Tiere. Letztere haben nämlich ein via Instinkt eingebaute Sättigungsgefühl und kommen gar nicht auf die Idee, den ganzen Tag im Office zu verbringen, um sich dann Dinge leisten zu können, die (Bewegungsmangel, Überfressen) sie letztlich nur krank machen.

W43, wenn du wissen willst, wie gut es dir geht, dann mach mal ein Praktikum in Krankenhaus oder Altenheim...
 
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  • #10
@#6- ja es zählt Leistung. Aber Leistung kann was wunderbares sein. All die Eigenschaften, die aufgezählt wurden sind körperliche Leistungen- ohne die wir unser Leben kaum gestalten könnten.
Aus eigener Erfahrung: wenn der Körper versagt, ist das etwas furchtbares. Und es ist nicht unbedingt so, dass man nur weil man weiß, wie's ist nicht laufen zu können, nicht sprechen zu können, nicht denken zu können, nun die Rosen jeden Tag genussvoller riecht und betrachtet. Das ist ein kurzfristiger Effekt. Man sollte Krankheit nicht romantisieren. Aber und das ist glaub ich das Wesentliche: das Zeitgefühl ändert sich. Der Moment wird zum zentralen Ort des Geschehens. Manchmal frustrierend, zum heulen gar, manchmal angstbesetzt, manchmal leicht und befreit aber meine Kraft konzentriert sich (fast) ausschlieslich auf das Jetzt. Und ich möchte soviel leisten, wie mir mein Körper erlaubt. Das muss ich von Tag zu Tag neu erproben.Und für alles was mein Körper mir erlaubt zu leisten- tag für tag- bin ich dankbar.
 
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  • #11
von #2 an #5

Da sieht man wieder mit wie wenig Aufmerksamkeit gelesen wird !
Ich bin erstaunt !
Nun, nein, es ist kein Wunder wenn der Körper ganz normal funktionniert. Es ist die Natur. Zu dieser Natur gehört Gesundheit aber auch Schmerz, Krankheit und Tod.
Dies habe ich verstanden und mich damit abgefunden. Wenn man einen Krebskranken Menschen gepflegt und bis zum letzten Atemzug begleitet hat, wird einem bewusst, dass dies alles zur Natur dazu gehört. Ich schätze mein Leben, ich schätze meine Gesundheit, bin mir beidem bewusst aber ich bin nicht dafür dankbar.
Und am allerwenigstens laufe ich Geld und Karriere nach, denn im Gesundheitswesen sind die wenigsten karrieregeilen Menschen zu finden.
 
  • #12
Ich bin dankbar dafür, dass ich genau in diesem schönen Land geboren bin. Ohne große Naturkatastrophen, einer reichlichen und gesunden Ernährung, Luft, Wasser, einem industrialisierten, komfortablen Land, in dem eine gute Bildung, großartige interessante Tätigkeiten in einer interessanten Zeit der menschlichen Entwicklung möglich sind.

Ich bin froh darüber, dass ich in einer sehr schönen, mittelgroßen Stadt leben kann, in der es an nichts wesentlichen mangelt mit vergleichsweise geringen gesellschaftlichen Problemen, geringer Kriminialität und verbundenen Ängsten und eine, in der ich ein Haus finanzieren und trotzdem mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren kann. Damit meine erfreuliche Büroarbeit (in einem netten Team) körperlich ausgleichen kann, Zeit, Geld und Arbeit spare, gesund bleibe, die frische Luft, das Wetter und die Leute genießen kann.

Ich bin glücklich, dass ich ein wunderschönes Dach über dem Kopf habe, bis jetzt meine gesunden, glücklichen und gelungenen Kinder und ihre Liebe genießen kann, die immer wieder auch den Mitmenschen schon bei den ersten Anblicken viel Freude bereiten.

Ich bin froh, dass ich bei meiner Arbeit ein kleines Stück dazu beitragen darf, eines der derzeit größten Probleme der Menschheit zu bearbeiten.

Und natürlich bin ich mir auch dessen bewusst, dass ein unversehrter, "normal" ausgebildeter und wie ich selbst finde, schöner Körper ein riesengroßes Glück und keine Selbstverständlichkeit ist.

Sobald ein Zahnrad eines Uhrenwerks defekt ist, funktioniert die Uhr gar nicht mehr. Wir können froh sein, wenn nicht jedes Körperteil so wichtig ist, wie jedes einzelne auch das kleinste Zahnrad, trotzdem bedeutet jeglicher Verlust eine erhebliche Einschränkung, die jederzeit droht bei nur einer Unachtsamkeit im Verkehr, bei Arbeiten, im Alltag.

Ich glaube, viele Menschen, die genau all diese glücklichen Umstände auch haben, sind sich dessen NICHT bewusst. Sehen immer nur den Rest, der ihnen fehlt, und schauen damit immer nur auf das Unglück.

Schade.
 
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  • #13
@11 Fürwahr!

Nur: Was machst du bei ElitePartner?!

Mein Tipp: Alleinerziehende Mutter, Teilzeit-Job, Unterhalt vom Kindesvater (der vermutlich nicht ganz so glücklich ist mit seiner Situation)?
 
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  • #14
#12 Jeder ist seines Glückes Schmied.
w38
 
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  • #15
@13 nein, die Gene sind unseres Glückes Schmied ;-)
mfg
7E1FBBA7
 
  • #16
@12 Nur weil ich dankbar bin und weiß, was ich habe, vergesse ich nun auch trotzdem nicht, was mir (gerade wieder) fehlt.
 
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  • #17
ich bin dankbar dafür, dass ich noch lebe. ich hatte vor einigen jahren einen schweren unfall, lag mehrere tage im koma und es geht mir heute wieder sehr gut. ich kann arbeiten, kann sport treiben und habe kaum noch schmerzen. bin dankbar für die 2. chance und die warnung, denn ich hatte ein leben auf der überholspur geführt.
 
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  • #18
Stimmt, die wichtigsten Dinge beachtet man viel zu selten. Ich bin sehr dankbar für meine Gesundheit und der meiner Lieben. Ich bin dankbar in diesem schönen Land geboren zu sein denn in einigen anderen Ländern erleben Mädchen und Frauen die Hölle.
 
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  • #19
Ich bin froh und dankbar, gesund und nicht behindert zu sein. Aber das hilft den Kranken und Behinderten leider auch nicht.

Wenn ich mich aufrege, dass es das Shirt nicht in meiner Größe gibt oder mein Lieblingsjoghurt ausverkauft ist, dann ist das vielleicht banal aber das ist nun mal das wahre Leben. Andersherum freue ich mich auch, wenn ich meinen Joghurt bekomme. So ist es halt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn solche banalen Dinge auch in Zukunft meine einzigen Probleme bleiben könnten!
Ich hab noch meine Eltern, den tollsten Mann überhaupt, meine Mädels (Hühnergruppe) und ganz liebe Arbeitskollegen. Dafür bin ich noch viel dankbarer als für meine Gesundheit!
 
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  • #20
Klar. Ich ernähre mich gesund, ich mache jeden Tag Sport. Der Körper ist das höchste Gut, das man hat und man dementsprechend auch pflegen sollte. Rauchen und Alkohol trinken kommt für mich niemals in Frage. Außerdem gehört dazu, dass man als Mann und Frau alle 3-6 Monate zur ärztlichen Vorsorge(Krebs-)untersuchung geht. Und ich erwarte, dass mein Partner das genauso sieht!

Dementsprechend kämen für mich 90% der Menschen als Partner niemals in Frage. Keine Raucher, keine Alkohltrinker, keine Solariumesucher, keine Übergewichtigen oder Essgestörten. Ich bin so dankbar für meine Gesundheit, dass meine Ansprüche eher noch gestiegen sind in meiner Partnerwahl.

w
 
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