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  • #1

Wie definiert Ihr ( bedingungslose ) Liebe?

Manche sagen, wenn ich ohne ihn/sie nicht sein kann. Wieder andere sagen sogar, "wenn Du nicht eifersüchtig bist, liebst Du nicht..." Die für mich zutreffendste Aussge: Wenn Du den Anderen seinen eigenen Weg gehen läßt, ohne, negative als auch positive, Manipulation, dann liebst Du ihn, auch wenn der Weg nicht der deinige ist ( der andere trennt sich )...und trotzdem mit Deinem Schmerz klar kommst, weil Du gefühlvoll bist. Ja, und da gibt es ja noch die Eigenliebe...wenn Du Dich nicht selber liebst, kannst Du auch niemand anderen lieben, weil alles in Dir beginnt... Was meint Ihr? Gefragt von: El capitan
 
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  • #2
Erich Fromm schrieb dazu, dass jede Liebe (Vater/Partnerschaft) an Bedinungen geknüpft sind. Diese Liebe ist meist an Bedingungen (oder Forderungen) gebunden und man bekommt nur etwas zurück, wenn man diese erfüllt, wobei die Mutterliebe zu ihrem Kind als "bedingungslos" bezeichnet wird.
 
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  • #3
Die drei Formen der Liebe: Eros, Philia, Agape. Nur die letzte ist die bedingungslose (göttliche) Liebe, zu der Menschen erst nach entsprechender Reifung fähig werden können. Meistens ist es die Form der "brüderlichen" und allgemeinen Nächstenliebe oder eben die sinnlich-erotische Partnerliebe
 
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  • #4
bedingungslose Liebe = wahllose Liebe?
 
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  • #5
Ganz einfach: Es verbindet einem ein derartig unerklärliches tiefes Gefühl mit dem anderen, dass man diesen Menschen mit allen seinen Eigenschaften akzeptiert und liebt.
 
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  • #6
@2: Jawohl, sehr schön. Wenn ich soetwas in einem EP-Profil lese, ist das schon mal ein Anreiz zur Kontaktaufnahme für mich. Hast du ein EP-Profil?
 
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  • #7
siri
Bedingungslose Liebe empfinde ich nur meinen Kindern gegenüber.
An einen Partner stelle ich auch Ansprüche (verhaltenstechnisch!) und ich lege auch Wert darauf, daß er Ansprüche an mich und mein Verhalten stellt! Es wäre mir schon recht, wenn er mich liebt, weil ich soundso bin. Wenn mein Verhalten egal ist, dann bin ich es ja auch irgendwie...

Bedingungen sind doch nicht zwangsöäufig etwas negatives.
 
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Fieser Friese

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  • #8
Die große Liebe? Hmm, was ist die große Liebe für mich?
Liebe - Hass, Dominanz - Unterwürfigkeit, Ergebenheit - Eigenständigkeit, Glück - Elend, Einzeln - Gemeinsam, Alles - Nichts ...

Die große Liebe gibt einem all das und noch viel mehr.


MfG
Der Fiese Friese
 
V

volker

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  • #9
Das erst was mir dazu einfällt: Kann ich "Liebe" überhaupt definieren?
Ich kann das nicht wirklich, aber ich kann auch nicht exakt definieren, was ein für mich "guter Wein" ist, aber ich kann ihn trotzdem genießen!

zu "bedingungslos" find ich den Beitrag von siri und #2 sehr intressant:

Die Kinder liebt man bedingungslos , also scheint das eine Form der "erwachsenen Liebe" zu sein, für die eine gewisse Reife notwendig ist. Die Kinder selbst wollen meist "etwas haben" - nicht selten hört man ja auch aus Kindermündern " wenn ich dies oder jenes nicht bekomme, dann hab ich Dich nicht mehr lieb" ... es liegt ja auch in der Natur der Sache, dass die Kinder von den Eltern etwas "haben wollen" ..ja sogar "haben müssen" weil sie alleine nicht klar kommen. Sie machen ihre Liebe wohl fest an dem was ihnen (an Liebe) gegeben wird. Deshalb lieben logischerweise Adoptivkinder auch ihre Adoptiveltern, weil diese die "Gebenden" sind. Oft suchen sie später ja auch ihre leiblichen Eltern und stellen fest, dass sie zu ihnen keine Bindung haben.

Bleibt die Frage ob wir einen Partner auch bedingungslos lieben können?
Ich denke schon! Denn letztlich muss ich mir die Frage stellen: "liebe ich gutes Verhalten, oder diesen Menschen?"
Und wer Kinder hat, weiß vielleicht auch, dass die sich manchmal alles andere als "gut verhalten" und dennoch scheint es unsere Liebe zu Ihnen nicht im Grundsatz zu erschüttern. Und wir können sie auch im Laufe ihrer Entwicklung loslassen ( El capitan erwähnt das Loslassen auch in seiner Definition).
Das soll aber nicht heißen, dass ich "über mich hertrampeln lasse" wie über einen Schuhabtreter - diese bedingungslose Liebe darf/soll/muss meines Erachtens auch Grenzen setzen dürfen (das machen wir bei unseren Kindern ja auch!)

Ich denke wenn 2 Erwachsene sich lieben wollen und jeder in erster Linie dem anderen ein guter Partner sein will, und keiner von beiden nur einen guten Partner haben will, und jeder auf das schaut wie der andere ist, und vor allem es nicht verlernt auf das zu schauen, was er von dessen Eigenschaften, dessen Wesen liebt , ja dann kann es gelingen sich gegenseitig bedingungslos zu lieben. Das bedeutet dann auch sich gegenseitig Raum zu lassen zu wachsen und sich zu entwickeln, jedem in seiner Art und in seinem Tempo...

Zu dem "Göttlichen" #2 fällt mir natürlich noch Siddharta ein, der seine Erleuchtung am Fluß gefunden hat. Der Fluß der mal leise und sanft dahinfließt, der mal brausend tobt, mal silbern in der Sonne glänzt, mal finster und grau bei Regen ausschaut..... Und dennoch: Es ist immer der gleiche Fluß!

Sind wir Menschen nicht auch ein wenig wie Flüsse? Verändern unser Aussehen, sind ma still, am laut, mal glänzend, mal klar, mal (be)trüb(t)? Und dennoch irgendwo in uns ist unser Wesen, das wohl unveränderbar und immer gleich scheint.

Und wenn wir dieses "Wesen" in unserem Partner lieben und es nicht aus den Augen verlieren, dann gelingt es uns vielleicht auch mal ein Brausen oder Toben "nicht so wichtig" zu machen für unsere Liebe zu ihm und dann kommen wir vielleicht auch dahin, dass unsere Liebe "bedingungsloser" wird.

Man sieht nur mit dem Herzen gut! Das Wesen(tliche) bleibt den Augen meist verborgen!

Einen Menschen zu nehmen wie er ist, ist aber eine Sache! "Die Kunst" besteht wohl eher darin, ihn auch so zu wollen!
 
C

Caelum

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  • #10
Ja, wahre Liebe ist immer jenseits von Gut und Böse, schrieb Nietzsche mal. Aber die findet man tatsaechlich nur bei der Liebe der Mutter zu ihren Kindern.
Diese Liebe geschieht egal ob die Kinder moralisch gut oder schlecht sind.
Bei Pärchen wird man diese Form der reinen Liebe selten finden.
mfg
7E1FBBA7
 
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  • #11
El capitan, ein sehr schönes Stichwort "Bedingungslose Liebe" - im Grunde Tautologie. Liebe ist immer bedingungslos - aber triff mal eine, mit der du das leben kannst.
Das kannst du auch nicht mal eben definieren, selbst Fromm reicht nicht aus. Und nach dem, was ich hier im Forum so lese, würde ich mich nicht hinstellen und hier darüber philosophieren.

Du kannst aber davon ausgehen - so meine Erfahrungen - dass dir (du bist doch m und hetero, nicht wahr) der Großteil der Damen so was von auf die Birne geben, dass dir Hören und Sehen vergeht; warum soll das hier anders sein. Und warum ist das so?! Na, weil die Grundvoraussetzung für das Leben einer bedingungslosen Liebe der Verzicht jeglicher gesellschaftlich konstruierter Sicherheiten ist. Das Beispiel, bei dem die Sirenen kreischen, ist dann "ich liebe dich (mit dem Hintergedanken) ""aber nur, wenn du mir treu bist""".

Bedingungslose Liebe fordert nämlich m.E. keine Treue ein - Treue hat aber eine große Chance in dieser Konstellation, sich per se zu entwickeln und dann auch da sein zu wollen, ZU WOLLEN, nicht zu sein, damit die Beziehung nicht den Bach runter geht.

Und genau dieses Ding mit der Treue, das wird dir dann um die Ohren gehauen von denen, die das nicht leben können aus Gründen, die ich hier nicht angebe, denn ich will, dass dieses Post nicht einkassiert wird von den Mods.

Was ich hier sage ist nicht mal die Spitze des Eisbergs bei diesem Thema. Aber ich habe mich nach anfänglichem Zögern doch dazu entschlossen, hierzu was zu sagen, weil mir dieses Thema selber ein hohes Anliegen ist und das höchste Ziel in meinem Leben, das ich zumindest versuche anzupeilen.

Aber, wie oben schon gesagt, für dieses Thema brauchst du Leute, die sich ihrer Vorurteile erwehren können.

mamamia
 
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  • #12
@mamamia: Sehr gut.
Bedingungslose Liebe fordert nichts ein, das stimmt - ABER ( grins ), ich muß auch sagen, mit bestimmten Sachen könnte ich nicht leben, in einer Beziehung, z.B. Untreue.
Und ist dann nicht bedingungslose Liebe, dem untreuen Menschen nicht böse zu sein ( auch nicht über "Verzeihen" nachzudenken, weil es nichts zu verzeihen gibt ), aber sich von ihm zu trennen, weil man sich selbst liebt und in so einer Beziehung nicht bleiben will, weil es weh tut?
El capitan
 
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  • #13
Ganz klares Ja von mir (w/45) zum Loslassen-Können, den anderen seinen Weg gehen lassen können, el capitan! Und nicht nur das, darüberhinaus auch ihn weiter wertschätzen als der Mensch, der er halt einfach ist, helfen und zur Seite stehen, den Kontakt nicht einseitig abbrechen, auch wenn es z.B. zu einer Auflösung der Liebesbeziehung gekommen ist, usw.
Bedingungslos ist für mich nicht das richtige Wort, klingt mir zu sehr nach Selbstaufgabe, mir fällt aber gerade kein treffenderes ein. Und noch mal ja - ohne Eigenliebe zu verstehen und zu leben ist Liebe in einer nicht besitzergreifenden, kontrollieren wollenden Form aus meiner Sicht nicht möglich.
 
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  • #14
@ 12: Besitzergreifend ist mir klar...mag ich nicht, weder aktiv noch passiv...kontrollieren geht auch nicht, ist gar nicht möglich.
Aber kann ich Dinge erwarten, die ich selber gebe, oder kann ich nur nehmen, was ich bekomme, ohne zu fordern?
Graf Dracula sagte hier im Forum: Was Du liebst, laß´gehen. Kommt es zu Dir zurück, bleibt es für immer ( Konfuzius ).
Da ist was dran...aber ist Übereinstimmung in den essentiellen Dingen nicht die Grundvoraussetzung für eine harmonische und funktionierende Beziehung?
Und ist das dann nicht ein unheimliches Glück, wenn man das bekommt?

El capitan
 
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  • #15
siri
ein Partner, der mich immer liebt, egal was ich mache, ist so erstrebenswert, wie das ewige Leben. Hört sich gut an und ist die Hölle!


Mir käme so eine Beziehung wie eine Wattewand vor. Ich möchte, so blöd es sich anhört wissen, wo die Grenzen der Belastbarkeit meines Partners sind. Schließlich erwarte ich auch, daß er meine Grenzen respektiert.

Konkret gesagt, ich erwarte nicht, daß er z.B. Untreue akzeptiert. Aber im Fall des Falles wäre ich vielleicht froh, wenn er mir verzeihen könte

Andererseits erwarte ich von einem Partnerschaft, daß man zueinander steht, wenn einer eine schwere Krankheit hat. Wenn er das nicht könnte, hätte ich das Gefühl mein leben mit dem falschen Partner verbracht zu haben.
 
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  • #16
@8, Volker: Man sieht nur mit dem Herzen gut-das dritte Auge?
Das mit dem Fluß und der Erleuchtung hat mir übrigens sehr gut gefallen.
La belle puce
 
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  • #17
bedingungslose liebe:) ein sehr schönes thema, das mich aber doch sehr verwirrt, wenn ich versuche darüber nachzudenken

ich beschränke mich mal auf die liebe in einer partnerschaft (liebe eltern - kinder klammere ich zunächst mal aus)

auf jeden fall handelt es sich um ein ideal, etwas das im wahren leben nicht erreicht werden kann
jede liebe ist an bedingungen geknüpft - wie sollte sie sonst entstehen? es hat immer einen grund, warum ich mich in jemanden verliebe -z.b. das wesen, ändert sich das wesen, ist dann auch die liebe weg
bedingungslose liebe könnte doch nie zu ende gehen, oder? wie sollte sie auch?
und etwas, das nie zu ende geht, muss schon immer da gewesen sein - zumindest käme mir etwas anderes seltsam vor, es kann doch nicht einfach so auftauchen, oder? ohne grund? und gibt es einen grund, kann dieser jederzeit wieder verschwinden, oder? aber das habe ich schon gesagt, hm.

oder kann es auch sein, dass die liebe immer schon in dir (eigenliebe) getragen wurde und nur auf den richtigen menschen gewartet hat, um sich auszudehnen. trotzdem: warum ist der richtige der richtige? dann hab ich da schon wieder einen grund. egal, magie, energiefeld, wasauchimmer, lassen wir das mal.

weiter gesprochen, wenn diese bedingungslose liebe das ideal wäre, dann gäbe es doch auch nur eine einzige liebe im leben - diese würde dafür ewig dauern.

der partner könnte sich trennen, machen, wasauchimmer er wollte, die liebe würde nicht zu ende gehen, d.h. natürlich nicht, dass ich meinem partner hörig sein sollte, werde ich verletzt, sollte ich aufgrund der eigenliebe, die diese bedingungslose liebe ja ebenso umfasst, meine konsequenzen ziehen und mich trennen, dennoch würde ich die person weiter lieben.

das problem: geht das, jemanden lieben, der mich z.b. betrügt, ohne gegen sich selbst zu handeln, ohne dass es schmerzt, denn das würde doch dem wesen der liebe widersprechen. -darf liebe weh tun?- ich denke, es geht, wenn die eigenliebe stark genug ist. an dieser sollte man vielleicht zuerst arbeiten, wenn man das ideal der bedingungslosen liebe anzustreben versucht.

aber wenn diese liebe zu einem menschen auf immer bestehen wird, kann ich dann noch weitere partner lieben, ist das möglich?
und wenn ja, kann ich dann noch monogam leben? schließlich liebe ich die andere person auch noch. müsste ich nicht dann eine offene beziehung führen?
oder ist es zwar zum ursprünglichen partner noch liebe, aber sie hat sich verändert, sodass die sexuelle komponente wegfällt und ..?

ich bin verwirrt, es ist ein schwieriges thema.
 
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  • #18
Ja capitan, ich dachte mir das schon, und das in zweierlei Hinsicht. Das eine ist leicht abzuhandeln, weil formal: es könnte sich ein Dialog entwickeln, was sicher nicht hier im Forum gewollt ist. DAS wäre aber die sinnvollste Art, das Thema angemessen zu diskutieren. Auch die anderen Beiträge sind natürlich relevant, aber die Crux ist in so einem Thread, dass es dann, willst Du alle Beiträge berücksichtigen, leicht sehr unübersichtlich und vor allem etwas "zick-zack" wird.

Nimm doch nur mal das Stichwort "Treue". Wir beide können uns wohl schnell darauf einigen, dass ich schrieb in dem Absatz "BL (für Bed. Liebe) fordert nämlich m.E. keine Treue ein ....." und dass da nichts steht von "BL geht einher mit Untreue" oder so was in der Art.
DU musst selber bedingungslos zu lieben versuchen, wenn DICH eine bedingungslos zu lieben versucht - Du siehst, ich bin vorsichtig ... "zu lieben versucht".
Es ist zum einen immer wechselseitig, also nie funktioniert so was einseitig, und zum anderen ist es ein ständiger Prozess, immer im Gang, ankommen wirst du wohl nie, aber du wirst Stationen dabei haben, die es dir wert erscheinen lassen, weiter zu machen. Und da uns Kindern unserer Eltern so eine Form der Liebe leider zu selten mitgegeben oder vorgelebt wird, müssen wir das erlernen und versuchen, nach unseren Erkenntnissen zu handeln.
(Du siehst, alles ist hier nur bruchstückhaft, denn es ist ein gewaltiges Thema und das hier ist alles auch nur meine eigene Meinung, ich zitier hier kein einzelnes Buch). ;-)

Aber Deine Frage will ich beantworten:

Ich will mal etwas reißerisch sagen: Bedingungslos liebende Menschen müssen fähig und willens sein, auch allein leben zu können und vor allem, dabei glücklich zu sein. Treffen zwei solcher Menschen aufeinander, dann haben sie eine Chance, die Momente, die ihnen dann das Seite an Seite sein schenkt, glücklich zu genießen.
Aber wenn einer nur so leben kann und der andere leidet darunter, dann kannst Du den Traum von BL knicken. Es wäre auch dem Leidenden gegenüber nicht fair, denn dann wäre das, was der andere Teil lebt, und das zu diesem Leiden geführt hat, purer Egoismus.

Und noch was zum Schluss hier: Du spricht die Eigenliebe an. JA, das kommt dann bei den Bedingungslos Liebenden obendrein auch noch dazu - nur, weil sie sich im Grunde selber sehr mögen, selbstbewusst sind, in sich ruhen, über sich selber nachdenken können, selbstkritisch sind (sag ruhig alles in allem "sich selber lieben") haben sie ´ne Chance auf Annäherung an BL.

Auch wenn es noch so schwierig scheint, warum soll man das tolle "Ding" nicht mal versuchen? ICH jedenfalls möchte nicht irgendwann in der Kiste liegen und noch kurz vorher by chance gedacht haben "Schade eigentlich, dass Eifersucht immer Hand in Hand mit der "Liebe" einhergeht".

mamamia
 
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  • #19
Bedingungslose Liebe zu den Kindern?
Also so einfach ist/war das für mich nicht. Natürlich hab ich sie als Mutter gern, aber auch hier muss ich mit Eigenschaften der Kinder leben, darunter solche, die mir gar nicht gefallen - keine konnte ich mir aussuchen und kein Kind kann ich zurückgeben - das ist das Wesen einer bedingungslosen Liebe - einer Liebe, die dennoch darum kämpfen muss, aufrecht zu bleiben - das ist nicht so einfach. Bitte macht euch da keine Illusionen.
Einen Partner hingegen kann ich aufgeben, wenn mir was ganz gegen den Strich geht. Da stellt sich immer die Frage, was wichtiger ist. Ein Kind, das eigen Fleisch und Blut gibt man sehr schwer auf, das ist mein Kind und bleibt es immer ohne Wenn und Aber.

Sollten wir uns daraus ein Beispiel nehmen für die Liebe zu einem Partner?
 
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  • #20
Lass uns ein treffenderes Wort suchen und uns dabei Zeit lassen, #12
Ich glaube nicht, dass das Konstrukt "BL" auch nur in die Nähe der Selbstaufgabe gerückt werden kann. Ganz im Gegenteil. Aber über die Benennung !! lohnt sich mit Sicherheit nachzudenken.


mamamia
 
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  • #21
Und noch etwas, Capitan, bevor ich mich für 3 Wochen verabschiede, ein Punkt muss noch herausgestellt werden, ohne den „Bedingungslose Liebe“ gar nicht funktionieren kann, das ist ein Höchstmaß an Verlässlichkeit, das von beiden gleichermaßen eingebracht werden muss. Du musst immer das Gefühl haben, dass, wenn Du ihn brauchst, der andere dann für Dich da ist. Das ist kein „Brauchen“ a la 24/7, also volltäglich und das ganze Leben über, sondern es ist ein „Dasein“, das auch über Entfernungen klappt. Siehst Du, das ist wieder so ein Punkt, der meist auf Kopfschütteln trifft - „Wenn ich einen so doll liebe, dann will ich ihn auch immer nahe mir wissen, nahe, das heißt, bei mir, auch räumlich, und zwar möglichst dauerhaft“.
Weil das aber genau das ist, was eine Bedingungslose Liebe nun schon gar nicht als Voraussetzung hat, um so funktionieren zu können, kommt hier die Vorstellung hinzu, die auch schon bei Vorrednerinnen genannt wurde, nämlich die Fähigkeit „Loslassen zu können“.
Stell Dir mal, um das zu durchdenken, das Lied einer Nachtigall oder das Dahingleiten eines Delphins vor. Sperr´ dann mal gedanklich den Vogel in einen schönen, großen Käfig und dem Delphin spendierst Du einen supergroßen Swimmingpool, alles gedanklich in bester Ausstattung ;-) .... was, meinst Du, passiert mit den beiden nach einiger Zeit? Denkst Du, die strahlen immer noch diesen Flair aus, weswegen Du sie mal „lieben“ gelernt hast?

Auf dem Weg, über ein paar der genannten Eckdaten aus dem Thema, die hier im Thread auftauchen, nachzudenken, kommst Du so langsam an die Dimension heran, die etwas mit „Bedingungsloser Liebe“ zu tun hat. Und vergiss nicht, es braucht immer zwei Menschen zur Verwirklichung. Ein langer Prozess, gemeinsame Entwicklung, die - knapp gefasst - auf Augenhöhe stattfindet. Begegne mal so jemandem in seiner Totalität .... und zur Totalität, denn das, Capitan, wollen wir ja bei all dem Philosophieren nicht vergessen, zur Totalität gehört ja auch noch die erotische Komponente, und damit ein ansprechendes Äusseres. ... seufz ;-)
So long.

mamamia
 
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  • #22
@mamamia: Das waren aber jetzt gleich ein paar Bedingungen in Deinem letzten posting...erotische Komponente, ansprechendes Äußeres, Verläßlichkeit...lauter Bedingungen und Voraussetzungen...und ( bedingungslose ) Liebe fragt doch nicht, oder?
Grf Dracula
 
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  • #23
Definition Liebe ist in wikipedia zu finden (bedingungslos, (meine Interpretation) wenn sich der Verstand völlig ausschaltet oder wenn ein solcher nicht vorhanden ist)

Mir erscheint aber diese Begriffsbildung höchst oberflächlich weil sie nur ihre Erscheinungsform beschreibt. Vermutlich gibt es auch eine umfassendere Definition ( im eigenen Gedächtnis und im web hab ich nichts brauchbares gefunden) ( begebe mich nun aufs Glatteis, weil Laie, anonym)

Nach meinem Verständnis ist Liebe ein Prinzip der Natur (lebender Wesen, die ihre Gattung durch Paarung aufrechterhalten, (die Säuger meine ich),

Ab dieser Ebene erscheint es mir angemessene den Begriff zu diskutieren, weil
die Erscheinungsformen, bzw. deren Raum sind/ist unendlich, das ist ähnlich wie mit der Dummheit (Universum Einstein)

Gruß anonym
 
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  • #24
Wie vereinbart sich bedingungsslose Liebe mit den zahlreichen No go`s ? hier bei EP? Wäre doch mal ein Anfang, die No go`s wegzulassen und mal zu schauen, ob sich die Liebe dann nicht viel schneller einstellt....weil sie durch nichts an ihrem Fluß gehindert wird....
 
V

volker

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  • #25
#23 da stimme ich mal voll und ganz zu! ein "no go" zu haben ist als Basis für eine bedingungslose Liebe ein "no go" quasi ... oder wird das jetzt zu kompliziert?

ich fühle mich öfter an Groucho Marx erinnert wenn ich hier im forum stöbere...

der hat mal gesagt "ich möchte nicht Mitglied in einem Verein sein, der Leute wie mich als Mitglied hat!" ;-)
 
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  • #26
Bedingungslose Liebe beschreibt für mich zunächst ein wunderbares Gefühl. Dieses braucht nicht gerichtet zu sein, auch nicht auf eine Person, kann aber. Wer nach Nachteilen davon sucht und diskutiert lebt glaube ich noch zu sehr gefangen in gelernten Konventionen, die ja auch ihren Sinn haben, und für viele Menschen eben noch einen Halt suggerieren. Ich würde mich freuen, einmal jemanden kennen zu lernen, der das wirklich auch fühlt.
 
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  • #27
Lieber FS

ich fühle mich am besten wenn ich die Menschheit liebe und Gott liebe, die Tiere, die Schöpfung, alles. Mein Herz quillt über. Aber sobald das "bedingungslos lieben" sich auf einen Mann bezieht wird es haarig und kompliziert.

Liebe zur Arbeit, Liebe für das was einem wichtig ist. Morgens mit einem Lächeln auf den Lippen aufstehen ! Aber mit bedingungsloser Liebe zu einem Menschen kette ich mich an einen bestimmten Menschen und bin ihm auch ein Stückweit ausgeliefert. Ich denke man endet damit dass man den hasst den man anfangs bedingungslos liebte sofern man enttäuscht wird.
 
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  • #28
So unglaublich es sich anhört, aber diese sogenannte "bedingungslose Liebe" habe ich in dem Moment empfunden, als klar wurde, dass meine Frau sehr krank werden wird (höchst pflegebedürftig) und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch daran stirbt. Ich wußte, dass ich all meine Zeit, all meine Kraft und all meine weltlichen Resourcen aufwänden werde, um das etwas abzumildern.

Vorher würde ich meine Liebe zu ihr nicht als "bedingunglos" bezeichnen, denn sie war ja in ihrem Verhalten und auch im Bezug auf mich, absolut wahlfrei!

Fakt ist: erst solche Umstände bringen es zutage! (oder eben auch nicht...)

m43
 
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  • #29
Also ich suche die bedingungslose Liebe schon lange. Es ist die Liebe die den Verstand ausschaltet. Aber je gebildeter ein Mensch ist desto größer ist sein Ich Ego. Und das verhindert diese Begegnung in der Realität. Man kann seine verkrusteten Strukturen aus Vorstellungen und Wünschen nicht aufgeben und der wahren Liebe ohne Verstand eine Chance geben. Deshalb gibt es so viele Singles, weil das Ego heute als Normal gilt. Aber wer es sterben lässt, weil es in Wirklichkeit gar nicht existiert wenn man in sich forscht hat es überwunden und kann die bedingungslose Liebe finden. Egos sind wie Wände zwischen den Menschen, das ist gewollt. Singles konsumieren mehr und Partnerschaften die nicht auf bedingungslose Liebe beruhen kaufen auch viel. Die Kinder werden zum Status und nur geliebt wenn sie leisten usw. Das ganze blöde System. Gott die Liebe ist gescheitert auf dieser Welt. Und so geht die Welt auch zum Teufel. Wegen der fehlenden Liebe.
 
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