• #1

Wie den Auszug überstehen?

Hallo ihr Lieben,

Ich war bisher immer eher stille Mitleserin hier - Aber vielleicht gibt's doch noch den ein oder anderen Tipp, den ich beim durchforsten des Forums noch nicht gefunden habe.

Meine Beziehung ist nun nach etwas ueber 2 Jahren in die Brueche gegangen. Ich bin damals ins Ausland gezogen und habe ihn als Mitbewohner kennengelernt (die Bez. hat sich aus einer Freundschaft entwickelt) - Wir wohnen derzeit also noch zusammen in unserer 2-Zimmer Wohnung, gemeinsam mit seinen 2 Hunden, die ich aber natuerlich ueber die Zeit auch wahnsinnig ins Herz geschlosse habe und selbst als "meine" Hund bezeichne, da wir uns die Verantwortung seitdem ich hier bin 50/50 geteilt haben.

Ich bin also noch immer im Ausland, meine Familie und engsten Freunde wohnen einen Langstreckenflug entfernt. Sicher habe ich in den letzten Jahren Anschluss hier gefunden, aber richtig enge Kontakte, die dir durch die Trennungszeit helfen koennen, habe ich hier inzwischen kaum noch da viele meiner Maedels Ende letzten Jahres weggezogen sind (Ort an dem ich lebe ist sehr teuer, Beziehungen sind zerbrochen etc.).

Mein Auszug steht also bevor. Ich bemuehe mich derzeit im Job zu funktionieren, regelmaessig yoga zu machen, ins gym zu gehen, mich abzulenken mit den Freunden die noch hier sind - Aber jedes Mal, wenn ich nach Wohnungen schaue online oder mir tatsaechlich etwas angucke, dreht sich mir regelrecht der Magen um. Ich weiss einfach derzeit nicht woher ich die Kraft nehmen soll, dass alles innerhalb kurzer Zeit umzusetzen - mein altes Leben zu verlassen, meinen besten Freund & meine Hunde zu verlieren, etc...

Vielleicht hat jemand aehnliche Erfahrungen gemacht?
 
  • #2
Verstehe den Sinn Deines Anliegens nicht.
Wenn Schluß ist, wirst Du Dir eine neue Unterkunft/Zimmer/Wohnung suchen müssen.

Wenn Du die Zeit hast und die Muße für Hunde, dann musste Dir selbst einen anschaffen. Brauchst Du Tiere als Baby-Ersatz?
Willste nicht lieber mal zusehen, Dich um Deine wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern, die da wären: Wohnung, andere Arbeit?....neue Stadt, neues Umfeld oder so...damit Du unabhängig wirst.
 
  • #3
Liebe Tweety1
Ich habe nicht genau vergleichbare Erfahrungen gemacht. Aber was ich aus deinen Zeilen lese, lässt mich dich als eine starke Frau sehen. Wer es schafft, sich a) innerhalb von 2 Jahren im Ausland zu etablieren, mit Kollegenkreis und Job, b) sich mit Freund und 2 Hunden in einer Zweizimmerwohnung zu arrangieren, und c) nach einer Trennung konstruktiv mit der Situation umzugehen (Yoga, Gym, Kontakte pflegen).. der bekommt das hin! Gib dir ein paar Monate Zeit, dich zu sortieren und glaub an dich.
Du hast dich was getraut - fern der Heimat, der Liebe gefolgt. Es hat nicht für immer sein sollen, und auch die beiden Hunde werden dir zunächst fehlen. Aber diese Auslandserfahrung und das Wagnis kann dir niemand nehmen. Du hast nun auch die Wahl, nehme ich an, wo du dich dauerhaft niederlassen willst. Im Ausland oder doch wieder im Heimatland. Beides birgt Chancen in sich.
Und wenn die Hunde allzu sehr fehlen, bedenke, du hast nun zwar die beiden nicht mehr. Aber vielleicht hast du dafür, wenn du dich neu orientiert hast, Platz für ein herrenloses Haustier, das ansonsten gar keine Bleibe hätte. Dann kommst du über den Kummer hinweg und tust erst noch was Gutes.
Mein Tipp wäre: Versuche nicht (ausser ihr könnt Freunde bleiben, was ich bezweifle), weiterhin mit für die Hunde zu sorgen. Macht den Abschied nur länger und hält dich in Gedanken beim Ex.
 
  • #4
Du fühlst Dich alleine und traurig

Bisher war immer jemand da, jemand der nahsteht, wenn etwas passiert ist

Dabei kann man sich auch in der Menge alleine fühlen.
Und einsam obwohl man Kinder oder Freunde hat.
Weil das Traurig sein in einem alleine ist!
Weil man nicht weiss wie man es schaffen soll...
Man trägt es mit im Job, wenn man so taff die Wohnung neu streicht, so bewundernswert fair bleibt ...und das Innen sieht trotzdem untaff und 0 lustig bunt aus.

Liebe FS Du machst das schon toll und genau richtig.
Hab nur nicht den Anspruch an Dich selbst, morgen fröhlich durch die Welt zu hüpfen.
Freu Dich über den Tag an dem Du nicht schon beim aufwachen daran denkst und über den, wenn es erst Mittags passiert.

Und ein Flug in die Heimat ist auch keine Schwäche.
 
  • #5
funktionieren, regelmaessig yoga zu machen, ins gym zu gehen, mich abzulenken mit den Freunden die noch hier sind - Aber jedes Mal, wenn ich nach Wohnungen schaue online oder mir tatsaechlich etwas angucke, dreht sich mir regelrecht der Magen um. Ich weiss einfach derzeit nicht woher ich die Kraft nehmen soll, dass alles innerhalb kurzer Zeit umzusetzen - mein altes Leben zu verlassen, meinen besten Freund & meine Hunde zu verlieren, etc...
Vielleicht solltest du dich bemühen, weniger zu funktionieren und es allen recht zu machen, sondern den Blick zu dir zu lenken und Prioritäten setzen. Deine Beziehung ist in die Brüche gegangen. Es ist nicht so, als ob du unpassende Schuhe gekauft hast und muss sie umtauschen. Du hast viel in die Zukunft investiert - emotional und finanziell und jetzt stehst du vor den Trümmern.Das muss zuerst realisiert und verdaut werden und kostetviel Kraft! Hör auf zu Yoga und ins gym zu laufen und dich mit Freunden abzulenken. Du brauchst momentan wichtiges zu tun, nämlich neue Wohnung zu suchen, danach ziehst du dich zurück und weinst dir Augen aus dem Kopf. Ich kann nicht ab, wenn Frauen immer wieder eingetrichtet wird - sei stark, lass keine Emotionen zu, funktioniere, schließlich schaffen es andere Frauen auch. Erlaube dir schwach und verletzlich zu sein, wenn du schwach und verletzlich bist!! Was deinen Freund betrift - momentan ist er nicht dein bester Freund, sondern dein Ex-Partner! Zieh gesunde Grenze ab und geh zu ihm auf Distanz, wenn du wütend auf ihn bist dann sei wütend! Ihr könnt sowieso keine richtige Freunde mehr sein, weil der Sex immer zwischen euch stehen wird.
 
  • #6
Solche Einschnitte machen einen stark im Leben. Vorher kann man einfach nicht stark sein. Du wirst durch dieses Übel gehen müssen, weil es dir gut tut.

Da der Hund nicht dir gehört, hast du zu viel emotionale Abhängigkeit in deine Beziehung gesteckt, die einfach derart schwach macht. Bei aller Tierliebe, täte es manchen heutzutage besser, sie würden emotional stabiler werden. Wenn ich sehe, was heutzutage alles los ist: Hunde als Partnerersatz, Veganismus, Tierschützer an jeder Ecke, etepetete beim Essen sein. Kriegt mal endlich euer Leben auf die Reihe und werdet taffer, härter und mutiger, sonst erreicht ihr das 35. Lebensjahr nicht mehr!

Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber wenn dir schon eine Wohnungssuche so große Mühe bereitet, was denkst du, wie das später erst wird? Weiß nicht, wie alt du bist, aber so etwas wird dir noch mehrfach im Leben mit mehreren Partnern passieren. Abschied wird es immer wieder geben.

Mehr kann ich als Mann nicht sagen.
 
  • #7
Aber jedes Mal, wenn ich nach Wohnungen schaue online oder mir tatsaechlich etwas angucke, dreht sich mir regelrecht der Magen um. Ich weiss einfach derzeit nicht woher ich die Kraft nehmen soll, dass alles innerhalb kurzer Zeit umzusetzen
Liebe Tweety, eine Trennung ist nicht einfach, diese Erfahrung müssen viele (von uns) machen. »Erschwert« finde ich deine äußeren Bedingungen nicht, die Wohnungssuche ist hier vor Ort - zumindest in den Städten - alles andere, als ein Zuckerschlecken, Freunde ziehen auch hier weg oder trennen sich, die Hunde - naja.

Natürlich geht dir eine wichtige Beziehung verloren, die zu deinem Freund, doch du hast IMMER die Chance, dir neue Freunde zu suchen! Sieh es einfach positiv, denn jetzt nimmst du dein Umfeld einmal durch deine alleinige Brille wahr, bist nicht mehr auf deinen Freund fokussiert, kannst dich den Menschen zuwenden, die du früher übersehen hast. Da du einen Job hast, ist da zumindest auch ein ausbaufähiges Umfeld vorhanden ... und glaub' mir, es ist nicht immer gut, sich nach einer Trennung von einem Partner sofort in die Arme der Ursprungsfamilie zu stürzen. Du lernst sehr viel mehr für dein Folgeleben, wenn du Probleme alleine angehst und bewältigst.

Du hast folgende Möglichkeiten:
  • Zuerst vereinbarst du mit deinem Freund eine etwas längere Bleibemöglichkeit in der bisher gemeinsamen Wohnung (warum musst eigentlich du, und nicht er, ausziehen?)
  • dann erkundigst du dich bei deinem Arbeitgeber (ich habe verstanden, du arbeitest im Ausland?), ob er dir bei der Wohnungs- bzw. Zimmersuche unter die Arme greifen kann
  • parallel dazu fragst du bei den (verbliebenen) Freunden, ob du vorübergehend dort ein Zimmer mieten kannst
  • die Wohnungssuche selbst solltest du nicht ruhen lassen, allerdings musst du dabei bedenken, dass Hunde (solltest du in deiner Einsamkeit zuerst an diese Anschaffung denken) ein Hemmnis sein könnten
  • funktioniert das alles nicht (von-gleich-auf-jetzt solltest du vergessen), kannst du immer noch in Erwägung ziehen, wieder in die Heimat zurück zu kommen; gute Jobs für gute Leute gibt es auch hier.
Alternativ bleibt dir natürlich, dich in eine Ecke zu verkriechen und still vor dich hin zu weinen: MEIN Ding wäre das nicht !!
 
  • #8
Dear Mrs FarAway, die gute Nachricht ist: Es ist egal, ob Du dies gerade in Abu Dhabi oder Vancouver mit oder ohne Freunde liest. Die Lösung steckt nämlich ganz allein in Dir und Deinem Kopf. Und deshalb schaffst! Du! das! auch.
Ich war mal an diesem dunklen Ort, an dem Du Dich gerade innerlich befindest, an einem ähnlichen Punkt.
Mir half Folgendes: Ich zog mich 2 Wo. auf eine thailändische Insel komplett zurück, und ich war erst dort, fern vom Ort der Trennungsgeschehnisse/Alltag/Job in der Lage, mir klar zu werden. Ich dachte paar Tage lang nichts als nur über Alles nach, und zwar über alle No Go´s in der Beziehung, über die Überschreitungen meiner eigenen Werte & Lebensgesetze, über sein Verhalten, über ALLES, was das Scheitern meiner Liebe herbeigeführt hatte, über alles, was ich warum toleriert und mitgemacht hatte und ich entwickelte endlich Wut-die hatte all die Zeit vorher Monate lang gefehlt. Ich wurde mir richtig klar über die Beziehung und mich selbst. Der Wut folgte die Entschlossenheit. Am letzten Tag vor Rückflug schickte ich meinen Leuten: "Keine Besucher, keine Ablenkungen-BIS ich eine Wohnung habe." Ich machte ernst. 6 ätzende Wochen später mit nix als entschlossener Wohnungssuche hatte ich einen Mietvertrag, weil ich unbedingt, unbedingt meinen eigenen Ort wollte, um neu anzufangen und alles aufzuarbeiten. Ich hätte auch ein mieses Loch gemietet, so entschlossen war ich. Und? Ich hatte Glück! Ich fand wirklich eine wunderbare, bezahlbare Bleibe und zog schnell um. Aber es brauchte wirklich Mut und Entschlossenheit. Mein Chef half mir mit Tipps; er stuppste mich in letzter Minute an, als ich beim Makler zögerte. Aus dieser Wohnung schreibe ich Dir jetzt gerade. Mein Leben wurde klasse. Es geht mir sehr gut. Alles wurde gut.
Du kannst etwas von dem, was Profis "Trennungsaggression" nennen, gebrauchen. Wenn Du an den point of no return kommst, kommt die Entschlossenheit und damit die power. Dann willst Du nur noch was Neues, dann ist Dir die Vergangenheit so unerträglich, daß Du wie eine Pershing nur nach vorne agierst.
Wenn Du irgendwie kannst, hau mal ab aus der Wohnung und von den Hunden, zieh Dich zurück, und mache Dir Gedanken, warum diese Beziehung scheiterte. Was alles Mist & unmöglich war. Erlaube Dir große Gefühle wie Wut, Ekel, Abscheu, Entrüstung, und alles, was in Dir aufsteigt. Das können bittere Momente werden, und je bitterer, desto hilfreicher, denn sie zeigen Dir den Weg in die Veränderung. Und Dir schaut ja niemand zu, deshalb sollst Du Dich ja zurückziehen.
Werde Dir klar über Deinen wirklichen Selbstwert, Deine Wünsche, Rechte und Sehnsüchte, und was Du alles kannst.

Und dann entscheide Dich. Das Universum ist immer mit entschlossenen, dynamischen, frisch getrennten Frauen. Ich schwör´s Dir. Ich war dabei.
 
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