Zum Enttäuschtsein gehören zwei, einer der täuscht und eine, die sich täuschen lässt. Andere kann man nicht ändern, aber sich selbst.
Jeder ist nunmal seines Glückes Schmied.
Wenn ich mein Glück dann mal wörtlich genommen schmieden möchte, dann würde das im Umkehrschluss bedeuten, dass ich niemandem mehr trauen kann, er könnte mich ja täuschen und bewusst lügen. Auch nicht so erstrebenswert, so ein Panzer um mein Herz,der erstmal geknackt werden muss. Zu recht als zu anstrengend empfunden von ehrlichen Menschen.
"einer der täuscht" ist schon korrekt formuliert.
Die Frage ist hier gewesen, wie man sich davor schützen kann oder wie man das erkennen kann.
Eine gute Täuschung erkennt man nicht so schnell. Das ist leider das Problem.
Und das ist nicht das Problem dessen, der oder die sich täuschen lässt.
Es ist das Fehlverhalten des Täuschers. Diese Wahrheit verliert nicht an Gewicht, wenn ich die Verantwortung für mein "mich Täuschen lassen" übernehme. Das sind in meinen Augen zwei paar Schuhe. Ich kann trotzdem sagen, okay, ich bin getäuscht worden, nächste Mal passe ich besser auf, die Täuschung selber wird dadurch nicht abgeschwächt.
Mir klingt das, was Herakles so schreibt, fast schon wie ein Freispruch für die Täuscher, frei nach dem Motto....was jault ihr rum, dumm seid´s ihr, wenn ihr euch täuschen lasst. Und selbst schuld.
Nun, ich möchte nicht in einer erkalteten Welt leben, in der sich alle in sich zurückziehen und niemandem glauben können, was er sagt.
Deshalb sind für mich die Täuscher das Problem.
Natürlich sollte man aber aus seinen persönlichen Erfahrungen Schlüsse ziehen, keine Frage. Aber sich von einem richtig guten Täuscher blenden zu lassen, das kann jedem, der nicht mit Panzer um sich rum läuft, passieren und das auch mehrfach. Nicht weil man naiv ist, sondern weil man einfach jedem gegenüber erstmal offen ist.
Ich möchte mir meine Offenheit jedenfalls nicht nehmen lassen.
W51