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  • #1

Wie einen Beziehungsängstlichen "knacken"?

Wie seht ihr das: Ist ein beziehungsängstlicher Mann überhaupt "zu erobern"? Die Gründe für die Ängstlichkeit sind nachvollziehbar: Urvertrauen schon im Elternhaus erschüttert, dann ein paar Damen, die den Rest besorgten sowie Kollegien, die Unsolidarität vorlebten. All das trug (nachvollziehbar, nachvollziebar) nicht gerade zur Begeisterung für und Vertrauen in Menschen bei. Ist so ein Mann überhaupt noch für eine Beziehung zu gewinnen? Meine Vermutung: Wenn, dann nur mit einer Geduld, die meine Lebenserwartung übersteigen würde? ;-)
 
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  • #2
Ohoh!! Das klingt nach einem Mann, der es sehr geschickt versteht, allen anderen die Schuld für sein verpatztes Leben zu geben!! Meine eigene Erfahrung dazu war, dass die Partnerin in das Schubladenraster der Ex-Frauen/ Familien etc. gedrückt wird und einem bereits schon vorher Verhaltensweisen unterstellt wurden, die zwar den Exen entsprachen, aber nicht dem, wie man selbst handeln würde. Jeder kleine Streit wird zum Anlass genommen, wegzulaufen.
Was du schreibst, kommt mir merkwürdig bekannt vor!! Diese Menschen haben ein vollkommen gestörtes Selbstwertgefühl und versuchen auf die Mitleidsschiene Eindruck zu machen. "Ach alle waren so böse zu mir, aber jetzt bist du ja da, mit dir wird alles anders"...und eh du dich versiehst findet er Gründe, warum es auch mit dir nicht klappt.
 
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  • #3
Wie bei Alkoholikern gibt es auch bei Beziehungsphobikern Coabhängige, die wiederum durch ihre eigene Geschichte geprägt bzw. selbst Beziehungsphobiker sind. Und wie bei Alkoholikern gilt die Grundregel, dass ein Betroffener, sich selbst helfen (wollen) muss. Die Verantwortung für die Beziehung (bzw. Abstinenz) auf den Partner zu übertragen, ist nicht möglich. Du siehst es richtig, die Hilfe würde Deine Lebenserwartung übersteigen. Jeder Mensch hat die Kraft für EIN Leben (evtl. noch für das Leben seiner Kinder). Die Verantwortung für einen erwachsenen Menschen übernehmen zu wollen, ist – gelinde gesagt – Selbstüberschätzung.
 
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excuse-me

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  • #4
"knacken" ist glaube ich ganz schlecht gedacht. Man kann nur "da sein" - hoffen, durch Beständigkeit und Loyalität Vertrauen zu gewinnen - den Weg der kleinen Schritte gehen. Wenn der Andere völlig abblockt und sie nicht mitgehen möchte oder kann, ist es leider sinnlos.
 
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  • #5
Allein die Perspektive auf den anderen, die sich durch das Wort "knacken" ergibt, finde ich brutal.
Ein beziehungsängstlicher Mensch wird aufgebrochen...das ist doch genau das, was er am meisten fürchet?!

Wenn er eine Beziehung mit Dir WILL und über das Thema offen gesprochen wird (Nähe, Distanz, Wünsche und Bedürfnisse usw.), dann ist eine Beziehung auf jeden Fall möglich - ganz ohne knacken, sondern mit Verständnis und Austausch und Achtung der gegenseitigen Bedürfnisse.
 
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  • #6
Wenn er Dich wirklich will, wird er seine Angst schnell vergessen. Ein Mann, der so redet, ist nicht verliebt. Willst Du Dir daran die Zähne ausbeißen? Willst Du einen Mann "erobern"? Wünschst Du Dir nicht einen, der Dich liebt und begehrt, ohne wenn und aber und ohne Dir von Kindheitstraumata und schlechten Erfahrungen mit Frauen zu berichten? Hast Du ernsthaft die Energie und die Geduld? Willst Du für einen Mann die Therapeutin sein?
Nein? Ich würde das auch nicht wollen! Tu Dir einen großen Gefallen: lass es!
 
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  • #7
"knacken" geht gar nicht, weil du in deinen Gedanken seine Veränderung gewalttätig ("knacken" ist brachial und unfreiwillig!!) angehst.

Wie wäre es, ihn in Ruhe zu lassen? So wie er ist. Und dir selbst zu überlegen, ob du ihn liebst oder nicht. Oder ob du weiterhin Bedingungen stellst (dass er seine zurückhaltung aufgeben müsse etc.), auch wenn du es freundlich formulierst. Du willst ihn anders haben "geknackt". Wärest du die Frau, die mich knacken will, ich würde mich von dir verabschieden. das sind keine liebevollen, erleichternden, hoffnungsvolle Grundlagen für eine partnerschaftliche Beziehung.

Partnerschaft lebt von Gleichrangigkeit und gegenseitiger Akzeptanz. Beides bringst du nicht auf. Er soll offener sein, weil du das/ihn so haben willst und ihn nicht so akzeptierst, wie er jetzt ist. Und von wegen Gleichrangigkeit: du weißt es besser und er ist der "Arme", der geknakct werden soll. Vorsicht, Vorsicht. Du bist nicht liebend, sondern manipulativ. Auch verständlich, weil du ihn haben willst und eine gelingende Beziehung. Dafür brauchst du offensichtlich einen nicht-so-zurückhaltenden Mann, wie er grade ist.

Überlege dir, was DU brauchst und dann verabschiede dich von ihm, wenn's nicht passt. Oder du liebst ihn, wie er ist, dann "knack" mal deine Ansprüche und deine Beziehungsvorstellungen zugunsten dessen, was wirklich jetzt da ist und nicht nur in deinem Kopf - - und er soll dazu passen....

Er wird sich ganz von selbst öffnen, wenn du sein Vertrauen gewonnen hast. DU hast also etwas zu erbringen, um ihn und sein Herz zu gewinnen.

Marlene
 
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  • #8
Kommt drauf an, ob Du unglücklich werden willst oder ob Du eine erfüllende Beziehung suchst.

Wenn Du gerne Problemfälle sammelst, ist er der richtige für dich. Du wirst Dich immer schlecht fühlen und je mehr er sich zurückzieht, um so mehr Energie, Liebe und Kraft wirst Du ihm geben wollen. Bis Du Dich ausgehöhlt und leer fühlst.

Dann wird er eine andere Knall auf Fall heiraten und mit ihr glücklich werden. Oder die nächste unglücklich machen.

Es ist Deine Entscheidung, aber ich rate Dir ab.
Alles Gute
 
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  • #9
Ich stimme #2 zu.
Schau einmal bei dir selbst nach. Warum willst du dich auf so einen Mann einlassen? Findest du vielleicht generell die interessanter, die du nicht haben kannst?
Ich kenne das Muster und gerate immer wieder in solche ungleichen Beziehungen. Ich tue das oft sehenden Auges und schaffe es trotzdem nicht einmal mein eigenes Problem "zu knacken". Wie willst du das bei einem anderen hinbekommen?!
 
  • #10
Zu knacken geht so jemand wahrscheinlich nicht. Er muß die Beziehung auf einer Basis von Vertrauen und Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit selbst wollen. Dies wird er nur mit jemandem wagen, der ihm durch sein Verhalten und seinei Einstellung und seinen Hintergrund/bisheriges Leben keinerlei Grund zu Mißtrauen gibt und die Basis sehr ähnlich definiert und als schützenswert ansieht.
Daß man sich dennoch immer entwickelt weiß so jemand. Aber man hat weniger Angst davor und auch Vertrauen in den Partner, wenn man sich darauf verlassen kann, daß der einen stets anständig und ehrlich behandelt und einen nicht hintergeht. Es ist einfach ein Unterschied, ob man offen und ehrlich rechtzeitig miteinander spricht oder ob einer den anderen hintergeht und ihm keinerlei Möglichkeit für eine Reaktion oder Aktion gibt.

Ich finde daß sich bei jemandem, der sich bewußt sehr gut aussucht, wem er vertraut und der Beziehungen nicht inflationär eingeht auch ein großes Wachstumspotential verbirgt. Es geht ja nicht um ein Einengen, sondern darum, in der Gemeinsamkeit dennoch frei zu sein und gemeinsam zu wachsen. So gesehen präferiere ich den Egoismus, der erwächst aus dem sich lieber vor offensichtlich auf einen zukommenden Schmerz schützen zu wollen statt den Egoismus, auf schwacher Basis öfter Partnerschaften einzugehen, um nicht alleine sein zu müssen.

Mary - the real
 
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  • #11
Jawoll, alle anderen sind schuld. Nunja, der Mann ist erwachsen, er hatte genug Zeit, an diesen Dingen zu arbeiten. Ich gestehe, hätte ich Sozialarbeiterin werden wollen, wäre ich das heute. In meiner Partnerschaft möchte ich zumindest intakt starten. Wenn das schwere Zeiten kommen, bin ich auch Fels in der Brandung, aber am Anfang solls passen.
w/45
 
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  • #12
Es gib ein sehr gutes Buch zu diesem Thema "Narzißmus-das innere Gefängnis" von Heinz-Peter Röhr. Ich habe selber fast 3 Jahre versucht einem Mann beizustehen, aber zwecklos.......Nähe macht ihnen panische Angst und sie gehen immer wieder in den Rückzug. Man selber ist dann am Boden zerstört! Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, ist mir einiges klarer geworden. Das Zauberwort heißt "Loslassen"........!!
 
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  • #13
Wer behauptet, dass der Mann "beziehungsängstlich" ist - sagt er das von sich oder Du? Vielleicht ist er (noch) nicht bereit für eine feste Verbindung und dafür die Verantwortung für eine Partnerschaft zu übernehmen. Sprich' doch einmal mit einer Ex von ihm oder mit seinen Eltern, Bekannten, Freunden. Welchen Eindruck haben sie von ihm? Und wenn Du Dir nicht sicher bist, guck' einfach und gewinne mehr Zeit, um Dir einen umfassenden Eindruck zu machen. Ich war ebenfalls hoffnungslos in sogenannte "beziehungsängstliche" Männer verliebt und habe auf einen davon zwei lange Jahre "gewartet", er hat sich dann innerhalb von 3 Monaten mit einer schrecklichen Zicke verlobt und diese auch geheiratet! Ich war eben einfach nicht sein Typ... nur Männer sagen einer Frau da ungern die Wahrheit.
 
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  • #14
Ein beziehungsängstlicher Mann ist kaum zu erobern. Ich war und bin das selbst etliche Jahre gewesen.
Entweder kommt er selbst auf dich zu oder es wird nichts, denn er wird immer weglaufen. Und selbst wenn er auf dich zu kommt, sollte immer die Sorge dabei sein das es so geschieht wie #7 beschrieben hat.
Denk einfach dran das ein Therapeut nie der Partner sein wird.

Du kannst ihm helfen durch deine Wärme und Liebe seine Ängste zu überwinden, das er aus seinem Kreis des Misstrauens raus kommt. Aber sobald er "gesund" ist, wird er sich seines "Marktwertes" bewusst sein, merken das das Leben toll und weit ist und dann kommt die nächste Frau.
Ich habe ähnliches mit Frauen nun schon einige Male durch, das sie mich brauchten um sich aufzubauen und dann weg waren. Du musst einfach selbst wissen was du möchtest, willst du einen gesunden Partner der sich seines Weges sicher ist, oder willst du hoffen/bangen/kämpfen und therapieren und dann zu sehen wie er langsam durch dich innerlich heilt und dann weg ist?

Gruß
Simia
 
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  • #15
Aus meinen Erfahrungen heraus frage ich mich auch, ob Beziehungsängstlichkeit nicht Hand in Hand mit sozialen Ängsten einhergeht. Wenn das Deiner Beschreibung nach bei Ihm tatsächlich der Fall sein sollte, unterscheidet es Ihn von denen, die das nur als Ausrede vorschieben. Ohne sich zunächst dessen gewahr zu sein, ist so etwas auch möglich...So weit, so gut; aber jetzt ist Er derjenige, der an sich arbeiten muss. Drängst Du Dich Ihm als „Therapeutin“ auf und bevormundest Du Ihm damit, besteht das Risiko eines baldigen Endes und alle Deine Mühe war umsonst.
Ich hatte auch einmal einen Kontakt auf EP hier, zu der ich auch aufgrund Ihrer ganzen Art des E-Mailverkehrs, den wir hatten, ziemlich bald Vertrauen gefasst habe. Auch ich bin jemand, der längst nicht Jedem schnell vertraut und auch heute noch ein ansonsten wenig redseliger Mensch ist. Als Therapeutin habe ich Sie nie empfunden, auch wenn Sie mir doch zu manchen Schwänken meines Lebens so einige Fragen gestellt hatte; einfach mal nur hinterfragt zum verstehen wollen...Ich finde, dass Sie das sehr gut gemacht hat und auch wenn der Kontakt schon länger nicht mehr besteht, denke ich immer noch gerne an Sie und manchmal frage ich mich, wie es Ihr seitdem wohl ergangen sein mag. Na gut… Wichtig ist aber schon, dass Er bereit ist, so manches an seinem Verhalten zu reflektieren, zu überdenken, mit sich reden zu lassen. Wenn alles nur darauf hinauslaufen sollte, allem Anderem die Schuld zu geben, wirst Du Ihn nicht erreichen... Und ob Du dann noch weitermachen solltest, kann man hier wohl eher schlecht sagen. Ich hätte zumindest Verständnis für diverse Einwände dagegen, möchte selbst aber kein Urteil fällen...
 
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