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  • #1

Wie finde ich heraus, welche Gefühle ich noch für ihn habe?Ist es noch LIEBE?

Habe eine fünfjährige Beziehung.. bei der ich mir nicht mehr sicher bin, ob sie noch Zukunft hat. Wir sind sehr unterschiedlich (Temperament, Freizeit, soziale Kontakte) und schaffen es nicht miteinander "gut zu streiten". Er regt mich mit Kleinigkeiten ab und zu auf, in denen ich denke: "Nein, das ist nicht der Richtig für mich." Ich möchte den Kontakt zu ihm nicht verlieren, weil er eine der wichtigsten Bezugspersonen ist, doch ist Freundschaft nach der Trennung noch möglich. Oder schaffen wir es vielleicht aus diesem "Tief" wieder? Bin nicht der Typ, der kampflos aufgibt oder die "Flinte schnell ins Korn wirft", doch so langsam weiß ich nicht mehr weiter...
 
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  • #2
An die Fragestellerin:

Hallo,

leider bin ich kein Beziehungsexperte, aber ich habe vor kurzem unter sehr schmerzhaften Bedingungen eine fast achtjährige Beziehung beendet. Aus meiner Sicht gehört eine gute Streitkultur zu einer gut funktionierenden Beziehung. Ich hatte mit meiner Ex-Freundin eine sagenhafte Streitkultur. Wir waren beide sehr harmonisch, aber wir konnten beim Streiten beinhart sein, aber haben doch den Rahmen gewahrt. Es können, es müssen manchmal (bei mir nur in Ausnahmefällen) die Fetzen fliegen, aber die Grenzen zu kennen ist dabei enorm wichtig. Zu wissen, wann die Gürtellinie erreicht ist, zu wissen, wann eine Pause angebraucht ist, zu wissen, wann man aufeinander wieder zugehen soll. Aber auch sie hält alleine eine Beziehung nicht am Leben. Leider hatten wir zum Schluss sogar das Streiten verlernt. Kleinigkeiten sind das Salz in der Suppe. Ich persönlich sehe Unterschiede im Freizeitverhalten, im Temperament und sozialen Kontakten nicht zwangsläufig als Trennungsgrund. Unterschiedlichkeiten können auch anziehend wirken. Wie bei vielen Dingen: die Mischung machts. Das zumindest ist meine Einstellung dazu.

"Ist Freundschaft nach der Trennung noch möglich?" Das ist von Fall zu Fall sicher unterschiedlich. Ich persönlich glaube wohl eher nicht. Aber Ausnahmen, so heisst ein schönes Sprichtwort, bestätigten die Regel.

Das Einzige was mir wirklich auffällt, ist ein Satz von Dir. Nur ein Satz.

"Bin nicht der Typ, der kampflos aufgibt oder die "Flinte schnell ins Korn wirft"". Er ist Dir aber nicht gleichgültig und das spricht wiederum für Euch.

Du wirst keinen Therapeuten, Freund oder sonstwen brauchen, um herauszufinden, welche Gefühle Du für ihn noch hegst und Du ihn noch liebst.

Schöne Grüße und alles Gute,

R.
m,34
 
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  • #3
Hi, mir (w) ging es ähnlich in einer 7jährigen Beziehung. Wir haben letztendlich gemeinsam den Schlussstrich gezogen und versucht Freunde zu bleiben. An der Wortwahl erkennst du schon, dass es nicht geklappt hat. Wir hatten erstmal ähnlich weiter gemacht wie bisher, d.h. auch Dinge unternommen. Immer mal wieder hat er mir erzählt wie sehr er mich doch vermisst, aber das ich die Zeit bekommen soll die ich brauche. Dann kam der Tag als er mir erzählte, dass er einen gemeinsamen Termin absagen musste, weil er mit "einer Freundin" in einen Wochenendtrip fährt! Diese Info erhielt ich übrigens per Email, genauso wie zwei Wochen später das diese Person nun seine Freundin ist. Komischerweise konnte er mir damit, obwohl ich ihn nicht mehr liebte enorm weh tun. Er machte halt in allen Belangen weiter wie bisher, die Wunden Punkte wurden immer wieder getroffen.

Nach den Neuigkeiten mit der neuen Freundin habe ich mich vollends zurück gezogen, weil das Vertrauen einfach weg war. Ich bemerkt habe, dass auch die Freundschaft mir nicht gut tut!

Du klingst, als ob es dir nicht gut geht, deshalb solltest du wirklich über die Trennung nachdenken. Wenn es beiden gut tut, versucht es mit der Freundschaft. Spätestens wenn einer von euch aber einen neuen Partner kennenlernt, wird diese auf eine harte Probe gestellt. Bei uns lag das Problem in der Art und Weise, wie er es mir mitgeteilt hatte. Und das er mir mit den selben Verhaltensweisen weh tun konnte. Inzwischen geht es mir gut, ich bin ein viel beschäftigter "noch"-Single, weil gerade frisch verliebt. Manchmal ist es nur die Angst aus den gewohnten Mustern auszubrechen, was die Angst vor der Trennung ausmacht. Aber es kann sich auch lohnen, man lernt sich von ganz neuen Seiten kennen :) - Ich wünsche dir alles Gute!
 
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  • #4
Das einfachste wäre es doch es für dich und ihn herauszubekommen, in dem Ihr euch eine Auszeit nehmt. Manchmal wirkt es Wunder. Viel Glück!
 
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  • #5
Da habe ich einen ganz tollen Büchertipp: "Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest", ein Ratgeberbuch von einer Frau Zurhorst, die damit auf der Bestsellerliste der Sachbücher gelandet ist.
Verständlich auf den Punkt formuliert.
 
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  • #6
Hallo Unbekannte,
habe mich das gleiche nach einer fast 25-jährigen Ehe mit meinem Ex-Mann auch gefragt und für mich folgende Lösung gefunden. Zunächst gab es eine bewußte räumliche Trennung. In der Zeit konnte ich zunächst Abstand zu den andauernden Problemen finden. Ich habe mir aufgeschrieben, was ich gut bzw. schlecht an der Beziehung finde und welche grundlegenden Dinge aus meiner Sicht geändert werden müssen, wo Kompromisse machbar sind und was mich wirklich nicht stört; die Beziehung halt richtig analysiert.
Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich meinen ehemaligen Partner, während der Trennungsphase überhaupt nicht vermisse - aus meiner Sicht leider wirklich ein Zeichen, dass die Liebe zumindest vorübergehend wirklich verloren ist.
Wir haben dann nach einem Monat einen Neustart gewagt, der aus meiner heutigen Sicht scheitern musste. Für mich war die Beziehung nicht mehr zu leben - sie hat mich nicht bereichert, sondern zunehmend zerstört.
Ich kann Dir sagen, dass mir die Entscheidung für die endgültige Trennung nicht leicht gefallen ist, aber sie war richtig. Freundschaft nach so einem Schritt ist schwierig. Entscheidend dafür ist, dass man in der Lage ist, ohne Verletztheit, Bitterkeit oder gar Hass damit umzugehen.
Wünsche Dir die Zeit und die Kraft die für Dich beste Lösung zu finden.
Gruß Siggi
 
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  • #7
Männer pflegen im allgemeinen keine Freundschaften zu der Ex-Partnerin, gerade wenn die Trennung einseitig verlief. Es sei denn, beide wollten die Trennung und es verlief absolut friedlich.

Unterschiede in einer Partnerschaft empfinde ich als wichtig. Solange man nicht unglücklich dadurch wird, ist es durchaus spannend.

Eine Lösung gibt es immer, ich denke mitlerweile aber, dass man eine Menschen nur noch geringfügig ändern kann. Wenn es also überhaupt nicht passt, wird sich das auch nicht ändern lassen.
 
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  • #8
Ich möchte laut aufschreien, wenn ich hier immer wieder den einen oder anderen lese, der zur Trennung rät ! Trennung ist der leichteste Weg, man muss sich keine Mühe geben !

Bitte, liebe Fragestellerin :
Nichts überstürzen, und vor allem keine Trennung ! Nimm Dir mal allein Urlaub (sag ihm aber, Du fährst zur Kur - denn da kann er nicht mit) - dieser öffnet Horizonte - auch über die eigenen Gefühle dem anderen gegenüber. Sag ihm, dass Du diese Erholung brauchst, aber sprich nicht gleich Trennung oder Auszeit an. Wenn das Wort einmal fällt, ist alles aufgebaute Vertrauen dahin, der Andere wird nur noch in Angst leben. Dann hat die Beziehung mit dem besten Willen keine Chance mehr. Danach bist Du Dir vielleicht im Klaren.
w,33
 
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  • #9
@ 1: ich denke, sie hat dich verlassen? in einem anderen thread habe ich von dir gelesen, dass sie plötzlich, von heute auf morgen, ohne was zu sagen, weg war und es für dich sehr schmerzhaft war, und.....und.... war das dieselbe? oder zwei kurz hintereinander?
 
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  • #10
@7: Du rätst zur Lüge? Wie soll das einer auf wackeligen Beinen stehenden Beziehung nutzen? Bringt doch höchstens noch Mißtrauen mit in die verfahrenen Fakten, wenn herauskommt, daß sie nicht zur Kur gefahren ist sondern ohne ihn in den Urlaub! Jede ehrliche Erklärung würde dann von ihm (zu recht) als Lüge bezeichnet werden können, denn wenn nichts dahinter steckt, dann kann man auch sagen, daß man mal ein paar Tage alleine wegfahren möchte.

Ich halte nichts davon, den Partner anzulügen, aber eine Trennung halte ich für sinnvoll, bevor das Miteinander mehr Qual ist als schön.
 
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  • #11
an9# von 7# Nein, zur Lüge rate ich nicht. Mein Gott, das geht garnicht! Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich habe auf die Schnelle "Kur" geschrieben, meinte dies jetzt aber nicht im gesundheitlichen Sinne. Es gibt solche Wellness - oder Erholungsangebote welche für mich auch unter die Kategorie Kur fallen, aber doch eher Urlaub sind. Und das macht man eigentlich allein, um aus dem Alltagsstress mal herauszukommen. Das kann ein Mann nachvollziehen und würde nicht auf die Idee kommen, mitkommen zu wollen. Jedenfalls kann man dadurch den nötigen Abstand nehmen und sich seiner Gefühle gewisser werden, ohne aber sagen zu müssen, dass man eine "Auszeit" braucht. Denn wie gesagt, ist es ausgesprochen, ist der andere so verunsichert, die Beziehung nur noch verkrampft und letztendlich geht sie in die Brüche.
 
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  • #12
Vielen Dank #1 und # 2.
Es ist toll, meine Situation auch von anderen Standpunkten (mit euerer Hilfe) zu betrachten.
Danke für eure Sichtweisen!

Schön, dass ihr mir Möglichkeiten aufzeigt, die ich im Moment noch nich tsehe.. das hilft mir vielleicht mich zu lösen.
Denn ja, es geht mir nicht mehr gut. Dieses ewige Hin und Her macht mich fertig. Es ist viel Angst dabei.. Angst, ob ich jemand "Neues" finde, der mich so nimmt und akzeptiert wie ich bin, Angst allein zu bleiben (sicherlich auch der mangelnde Selbstwert, den ich schon mit vielen Aktionen versuche zu stärken!), Angst vor dem Unbekannten.. andererseits bin ich manchmal gespannt darauf, wie es sich mich jemand anders anfühlen könnte. Dennoch hält mich irgendwas an meinem jetztigen Partner, die Vorstellung ohne ihn zu leben ist mir im Moment noch nicht möglich. Vielleicht hilft eine PAUSE?
 
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  • #13
die gewohnheit hält euch noch zusammen. was ja grundsätzlich nicht schlimm ist. eigtl ist es sogar sehr schön, wenn man mit den macken des partners leben kann, denn in meinen augen kommt es darauf an. niemand ist perfekt, man muss nur schaun, wie man sich arrangiert! das er andere interessen hat als du finde ich auch ok. man muss ja nicht ständig was zusammen unternehmen! aber was bei euch glaub ich schief läuft ist auch die tatsache, dass ihr nicht streiten könnt! evtl auch wenig miteinander kommuniziert und du denk ich auch schon irgendwie das handtuch geworfen hast. ich glaube du versuchts dich jetzt abzulenken ein bisschen von ihm weg zukommen damit die trennung für dich leichter ist! vlt irre ich mich...kann natürlich sein.

ich würde dir raten, die sache zu beenden. was jahre od. monate nicht gut gelaufen ist, wird sich so schnell nicht ändern. und eine pause hahah naja das kenn ich noch von teenie-zeiten...!! hilft nicht...
 
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  • #14
Ich habe mir nach 20 Jahren Ehe das Ganze auch nicht leicht gemacht. Wir haben uns auf Zeit getrennt um dann enen Neubeginn zu versuchen. Wir wollten es wirklich...es hat das Ganze aber noch viel schlimmer gemacht.
Ist die Glut erst erloschen kann man noch so viel wedeln...es bleibt aus.
Heute geht es mir super, hätte nie gedacht, das ich mich nach diesem Schritt je so gut fühlen würde und wie viel ich verpasst hätte, ..war völlig eingefahren und ein absolutes Gewohnheitstier.. ...trotzdem war die Trennung auf Zeit gut...haben es wenigsten versucht...
 
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