• #1

Wie finde ich, Jahre nach der Trennung, meinen eigenen Frieden?

Hallo,
vor über 4 Jahren habe ich mich von meinem damaligen Partner getrennt, mit dem ich zuvor einige Jahre zusammen gelebt habe. Es gab keine gemeinsame Basis mehr.

Die Trennung ist dann aber leider nicht fair abgelaufen. Mein Freund war nach der Trennung verletzt und beleidigt und hat nicht mehr mit mir geredet. Alle Bemühungen unsere Beziehungen fair zu beenden sind damals gescheitert. Bis heute hat er mir trotz mehrfacher Aufforderung einige persönliche Dinge nicht zurück gegeben. Mehrere zuvor vereinbarte Treffen wurden in einem Zeitraum von 6 Monaten immer wieder kurzfristig von ihm angesagt. Es wäre auch ganz einfach gewesen, mir meine Sachen mit der Post zu schicken.

Das war damals für mich sehr verletzend. Seit 4 Jahren haben wir keinen Kontakt mehr.

Wie kann ich mit dieser Situation meinen eigenen Frieden finden?

Nun habe ich einen persönlichen Brief geschrieben. Ohne Vorwürfe, nur kurze sachliche Erklärungen und noch einmal die Bitte, mir meine persönlichen Sachen auszuhändigen, auch mit guten Wünschen für die Zukunft.

Macht es überhaupt Sinn, so einen Brief nach so langer Zeit abzuschicken?

Danke für Eure Meinungen.

Kastanie (47J)
 
  • #2
Diese unabgeschlossenen Beziehungen sind schlimm. Das tut mir leid für Dich! Formuliere den Brief wahrheitsgemäß mit aller Wut und Schimpfwörtern und Enttäuschungen und was Du Dir gewünscht hättest. Dann lies ihn nochmal, schrei in ein Kissen und trauere mal ausgiebig drüber. Dann verbrennst Du den Brief. Du hast ein Recht glücklich zu sein und respektvoll behandelt zu werden. Sein Unvermögen ist nicht Deine Schuld. Es ist so passiert wie es passiert ist und er hat sich verletzend verhalten. Er konnte in diesem Moment nur so reagieren, warum auch immer. Er hat es nicht verbalisiert. Das hat NICHTS mit Dir zu tun.
 
  • #3
Es macht keinerlei Sinn. Nach 4 Jahren, wird er abgeschlossen haben, warum jetzt ein Theater, wegen alter Sachen vom Zaun brechen? Wenn es wertvolle Dinge gewesen, hättest Du diese längst - gleich nach der Trennung - bereits eingeklagt oder falls es deine Familienerbstücke waren, damals wohl mehr Druck ihm Gegenüber ausgeübt, sogar anwaltlich.
Wenn es sowas wie Fotos, Möbelstücke, Kleidung, Bücher, Geschirr, das Fahrrad, etc. von Dir waren, hast Du sicherlich nach 4 Jahren Dir Ersatz beschafft und er wird Deine Sachen sicherlich entsorgt, verscherbelt oder weiter benutzt (abgenutzt) haben. Jetzt nach 4 Jahren auf diesem Weg, einen gütlichen Abschluss zu erreichen und ein klärendes Gespräch zu bewirken, wird kräftig misslingen.

Stelle Dir umgekehrt die Situation vor, Du bekommst nach Jahren einen Brief eines Ex, der irgendwelche Dinge von Dir zurück fordert. 4 Jahre konnte er darauf verzichten und der Brief würde eher gedeutet, dass er (Du) jetzt dafür einen finanziellen Ausgleich haben willst, für Deine ehemaligen Sachen.
Er wollte damals nach der Trennung keinen Kontakt mehr zu Dir und wird es heute erst recht nicht mehr wollen. Einen Dialog oder Einsicht bei ihm sehe ich nicht, auch nicht nach der langen Zeit. Wenn Du jetzt darauf bestehst, wird es vor Gericht enden. Aber willst Du das? Willst Du über Anwälte mit ihm kommunizieren? Ich denke, dies reißt bei Dir nur unnötig die alten Wunden auf.
Wenn es Dir auf das Finanzielle ankommt, so wird es auf einen wirtschaftlichen Vergleich hinauslaufen. Lass Dich anwaltlich beraten, wie dafür Deine Chancen stehen.
Der Brief mit Deinen Forderungen wird unbeantwortet bleiben und der Trubel vor Gericht hilft Dir mitnichten, mit der Beziehung abzuschließen.

Frieden findest Du nur, wenn Du Dir bewusst machst, warum Du Dich damals von ihm getrennt hast, was zwischen Euch nicht gepasst hat und ihn - als Person - als auch die alten Dinge, die bei ihm verblieben sind, loslässt und nach Vorne schaust.
 
  • #4
Ich glaube, er ist schwerst enttäuscht und hat sehr unter der Trennung gelitten. "Freunde sein" ist in der Situation sich selbst Gewalt anzutun. Völliger Kontaktabbruch die einzige Möglichkeit, wieder auf die Beine Zu kommen.
 
  • #5
Liebe FS,
es sind nur Sachen. Brauchst Du diese wirklich oder kannst Du die wichtigen Erinnerungen nicht auch ohne die Sachen behalten?

Du hast doch 4 Jahre ohne diese Dinge Leben können. Wenn sie so wichtig sind, warum hast Du sie bei Deinem Auszug nicht mitgenommen?
Alles was mir wichtig ist, habe ich in meiner Erinnerung, auch emotional - das braucht keine Dinge (auch keine Fotos).

Du hast genau 3 Möglichkeiten nach 4 Jahren:
- es ist unwahrscheinlich, dass er nun mit Dir noch Kontakt haben will, d.h. er wird nicht reagieren, Du musst es aufgeben
- Du schickst ihm den Brief, unwahrscheinlich, dass ihn das nach 4 Jahren noch interessiert ob und was Du schreibst
- Du schreibst eine Liste der Dinge, die Du zuruckforderst und schickst sie ihm über einen Anwalt zu. Wenn die Dinge wirklich wichtig sind, werden sie Dir die Anwaltskosten wert sein. Es ist vermutlich eine formale Drohgebaerde ohne rechtliche Relevanz, kann ihn einschuechtern oder auch nicht.

Ich glaube nicht, dass Du über den (Nicht-)Austausch von Sachen Deinen Frieden mit der unschön verlaufenen Trennung machen kannst. Das geht nur über radikale Akzeptanz, abhaken und vergessen. Im hier und jetzt Leben, statt Nebenschauplaetze (Erinnerungsstücke) aufzumachen.
 
  • #6
Ich hatte eine destruktive Beziehung, die ich erstmal nicht abschließen konnte.
Er kam immer ca 2 Monate später wieder an, geläutert und wirkte sehr reflektiert.
Da die vorherigen zwei Endungen sehr böse waren, er allgemein in der Zeit zu mr hyde wurde und Dinge um sich herum böse wahrnahm....zog mich die Läuterung magisch an. Alles in mir suchte die Heilung der Wunden durch den, der sie geschlagen hat.
Zum letzten Ende hin, hatte ich viel mehr verstanden, es war seine eigene Lebenswut die älter war als unsere Beziehung.
Zum Schluss schlug er verbal auf alles ein, wo er ahnte es trifft.
Aber da wusste ich, dass ich alleine dafür zuständig bin mich zu heilen.
Und mich vorallem davon zu befreien, dass er seine Gedankenwelt verlässt und gut von mir denkt. Ich wollte nichts mehr von ihm erwarten...Auch wenn es ein innerer Kampf war.
Ich habe alles einfach zurückgelassen und weder meine Sachen eingefordert noch später seine Emails beantwortet, wo er mir Dinge vorbei bringen wollte.
Damit habe ich alle Fäden oder Verbindungen geklappt.
Kein materialistisches Stück war mir wichtiger als mein Seelenheil.
Diese Selbstheilung ist nicht leicht, oft wünscht man sich den Wert vom anderen zurück, der einem genommen wurde.
Und ein verzeihen oder nettes Wort wäre augenscheinlich so wichtig.
Dabei hat man seinen wert selbst in der Hand.

Das liebe FS solltest Du zuerst verstehen.
Du kannst nichts verarbeiten, was Du anderen überlässt.

Er ist dafür nicht zuständig
 
  • #7
Liebe FS
Solche Briefe zu schreiben ist gut. Abschicken würde ich ihn ganz bestimmt nicht. Du hattest ja schon vor 4 Jahren keinen Erfolg, zu ihm durchzudringen, und würdest höchstwahrscheinlich von seiner Reaktion nur enttäuscht sein. Ich bin sicher, auch damals lag es nicht dran, dass du dich nicht klar ausdrücken konntest, sondern dass er vor lauter Verletztheit trotzdem nicht verstand. Ich habe mit solchen nachträglichen Klärungsversuchen negative Erfahrungen gemacht. Die Bewältigung muss dort ablaufen, wo sie hingehört: In dir selber. Vielleicht kannst du dir und ihm dieses unvollkommene Ende verzeihen.
 
  • #8
Hallo Kastanie,
worum geht es dir nun eigentlich?
Wegen der persönlichen Gegenstände wirst du wohl kaum "keinen Frieden" finden.

Für mich klingt es, als suchtest du Absolution und kannst mit dem Kontaktabbruch seinerseits nicht umgehen. Dir wäre es vielleicht lieber gewesen, ihr hättet heute noch Kontakt, vielleicht eine "Freundschaft" (in welchem Umfang auch immer).

Irgendwo kann ich dich verstehen. Man möchte - wenn man nicht mehr Partner sein kann - doch noch immer ein Stück als wertvoller Mensch angesehen werden. Mit seinem Schweigen signalisiert er dir aus deiner Sicht, dass du entweder Partnerin sein kannst - oder aber in seinem Leben absolut nichts mehr zu suchen hast. So was kann kränken, auch und gerade wenn man in seinem Umfeld erlebt, dass andere Ex-Paare noch Kontakt haben, Ex-Männer immer wieder von Ex-Frauen für Hilfeleistungen eingespannt werden etc.

Vermutlich gehen deine Gedanken in diese Richtung, wenn du vom Wunsch einer "fairen" Trennung sprichst. Er schmollt eine Weile (am besten nur kurz), danach hat er dir verziehen und kreist bis an sein Lebensende irgendwo in deinem Orbit. Du bleibst für ihn ein Stück weit wichtig. Wer möchte schon unwichtig sein? Wer möchte schon, dass ein anderer ihm grollt?

Nichtsdestotrotz solltest du dich mit dir auseinandersetzen, warum du das nach 4 Jahren noch immer so kränkend empfindest. Beachtung zu bekommen ist ein narzisstischer Wunsch, diese Kränkung daher eine narzisstische. Absolution kann man erbitten, jedoch hat man kein Recht darauf.

Er war durch die Trennung sehr verletzt, wollte Abstand und sich ein neues Leben aufbauen. Ist das für dich nicht legitim? Akzeptiere, dass ihm seine eigenen Bedürfnisse nunmal wichtiger waren und sind als deine und dies seine Art ist, mit eurer Beziehung abzuschließen. Viele Menschen können sich nicht "halb" trennen, sondern brauchen es komplett, um zu heilen. Andere nutzen Wut und Abwertung, um den Schmerz zu verarbeiten.

Geh doch mal in dich und ergründe, was an seinem Verhalten genau dich so sehr kränkt. Wie du dir die Trennung und das Heute gewünscht hättest. Ich denke, auf diesem Weg wirst du auch deinen Frieden finden.
 
  • #9
Die Trennung ist dann aber leider nicht fair abgelaufen. Mein Freund war nach der Trennung verletzt und beleidigt und hat nicht mehr mit mir geredet.
Das deutet darauf hin, daß die Trennung vor allem aus seiner Sicht nicht fair abgelaufen ist. Dich zu treffen würde die Wunde, die Du ihm geschlagen hast, wieder aufbrechen lassen. Es wäre zudem das definitive Ende Eures Kontaktes, da für Dich ja kein Anlaß mehr bestünde, ihn nochmal zu kontaktieren.

Vielleicht solltest Du Dich erst noch einmal in die damalige Situation (die echte, nicht Deine subjektive Sicht) hineindenken und ihn rehabilitieren. Damit er seinen Frieden findet und das Pfand, das er genau deswegen zurückhält, seinen Sinn verliert.

Wie ist Euch denn die Basis abhanden gekommen? Hat er etwas nur Dir zuliebe getan, und Du hast es ihm übel genommen? Oder ihn falsch verdächtigt? Dann hofft er bis an sein Lebensende. Und so lange wird er auch Deine Sachen in Ehren halten.
 
  • #10
Es gibt das Buch "Auf der Suche nach dem Gedächtnis" von Eric Kandel, dem Neurowissenschaftler, den ich sehr verehre. Er schreibt, dass bestimmte Erinnerungen im Gehirn direkt erkennbare "Furchen" hinterlassen und damit so lebendig bleiben, als wären sie erst gestern geschehen. Oft sind es aber damit traumatische Erlebnisse gemeint.

So wirkt Deine Frage auf mich. Als wären seit der Trennung nicht 4 Jahre, sondern 4 Tage vergangen. Da würde ich bei Dir Überlegungen ansetzen, weshalb das bei Dir so ist. Es scheint, dass die Verletzungen das bei dir bewirkt haben.

So einen Brief solltest Du unbedingt schreiben, aber auf keinen Fall abschicken. Was man aufgeschrieben hat, kreist einem nicht im Kopf herum und kann frei gelassen werden. Deshalb ist das Vorgehen auf jeden Fall sehr gut. Aber abschicken - niemals!
Wenn ich als Empfänger einen solchen Brief nach 4 Jahren bekäme, würde ich denken, dass Du sie nicht mehr alle hast. Mach Dich lieber nicht zum Klops.
Eher würde ich versuchen, die Verletzung in mir zu heilen und dann nach vorn zu schauen.
 
  • #11
Die Idee, dass Trennungen fair ablaufen ... die hat man aus Gutmütigkeit so lange im Kopf ... bis man es mal anders erlebt ... und merkt, dass der Mensch der jahrelang der allernächste war ... ziemlich hinterhältig verstockt oder gemein sein kann ...
Diese Erkenntnis tut dann doppelt weh, weil zum einen tun Gemeinheiten immer weh - und bei jemandem, dem man lange Zeit absolut vertraut hat erst recht.
Aber es ist eine wichtige Zeit der Reife.
Grundsätzlich musst du die Dinge, welche dir im Leben wichtig sind, selber behüten. Du wirst dich sicherlich nie mehr naiv trennen - sondern vorher planen, wieviele Kartons zu brauchst für deinen Umzug für das, was dir gehört und was du mit nimmst.
Ich habe auch mal erlebt, wie garstig ein Mann werden kann, wenn er eine neue Flamme im Bett hat. Der Kerl war von einer Stunde zur anderen wie ausgewechselt und wurde fies. Jahre lang ging das so weiter, weil wir hatten ein gemeinsames Geschäft und er hat es sich immer mehr rübergezogen. Ich war zu friedlich, wollte kein Anwaltsfiasko (weil dann wäre das Geschäft auch kaputtgegangen) weil das Geschäft war mein Kind/ damals mein Lebenswerk, und ich wollte es nicht völlig zerreissen.

Aber ... jetzt zu dir ... also nach einigen Jahren, als ich den Exmann völlig vergessen hatte ... kam ich nach Hause ... und vor meiner Tür standen etliche Sachen, die noch irgendwie Bezug zu mir hatten:
Zimmerpflanzen, Gegenstände, unser ehemaliges Firmen-Geschirr, kleinere Möbel ...
Ich dachte erst der Typ spinnt - rümpelt mich mit alten Sachen voll.
Aber dann war mir klar, dass der Zeitpunkt kein Zufall war:
Ich hatte losgelassen. Mich auf mein eigenes Leben 'con zen triert'
... und er versuchte wieder an Energie zu kommen.
Jahrelang hatte er Klärungen geblockt, war nicht ans Telefon gegangen, Notarverträge nicht eingehalten ...
Ich hatte bei Scheidung großzügig auf Unterhalt und Zugewinn verzichtet, weil wir ja beide das Geschäft aufgebaut hatten.
Deswegen hatte er nur das Geschäft um mich zu ärgern.
Aber als er & sein gesamtes blödes Verhalten mir nur noch am Arsch vorbei ging ... rümpelte er meinen schönen Hauseingang voll.
Der Kerl hatte mich um ein Vermögen betrogen, zahlte mich nicht aus, aber spendete mir gnädig mein altes Zeug.
Vermutlich um zu beweisen, wie toll er ist und dass er jetzt neues Geschirr hat und eine neue Frau. Hahahaha
So ein Energie-Vampir.
Er hätte es ja auch zum Sperrmüll bringen können ... Ich habe es sofort getan. Keinen dieser mit schlechter Energie verseuchten Gegenstände habe ich in meine persönliche Höhle gebracht.

Also entweder nimmst du bei Trennung
alles was dir wichtig ist gleich mit.
Ansonsten vergiss den Krempel!
 
  • #12
Hier die FS

Es ist nicht so, dass ich ständig über diese Trennung nachdenke, ich habe aber festgestellt, dass ich meinen inneren Frieden auch nach Jahren immer noch nicht gefunden habe.

Mir geht es darum, wie kann ich mit meiner Wut umgehen. Für mich ist es ein Vertrauensmissbrauch, dass er mir persönliche Sachen nicht aushändigt, u.a. ein Autoschlüssel. Er hat ein halbes Jahr Spielchen mit mir gespielt, ist zwischenzeitlich komplett untergetaucht, zum Schluss wollte er noch Geld für offene Rechnungen aus Vorjahren. Da ich in der Beziehung immer sehr großzügig gewesen bin, empfinde ich seine Forderungen als Frechheit. Ich könnte ganz andere Summen gegenrechnen.

Mir hat zum Schluss die Kraft gefehlt, auch habe ich auf einen Anwalt verzichtet, da ich eine Eskalation vermeiden wollte.

Bei der Trennung habe ich mich schon fair verhalten, es kam auch nicht überraschend für ihn.

Als ich nun nach Jahren den Brief geschrieben habe, ist mir erst richtig bewusst geworden, wie viele unverarbeitete Gefühle noch in mir vorhanden sind.

Abschicken werde ich den Brief also nicht!! Das sehe ich jetzt auch ein, dass mich das nicht weiterbringt. An einem klärenden Gespräch bin ich gar nicht interessiert, auch nicht an einer Freundschaft.

Danke noch einmal für Eure Beiträge.
 
  • #13
Die Trennung ist dann aber leider nicht fair abgelaufen. Mein Freund war nach der Trennung verletzt und beleidigt und hat nicht mehr mit mir geredet.

Es war und ist sein gutes Recht den Kontakt nach dem Ende eurer Beziehung auf Null zu reduzieren. Warum glaubst du das du ein Anrecht auf weiteren Kontakt, eine Aussprache oder was auch immer hättest? Und warum bezeichnet du es als unfair, das er kein Interesse an einem weiteren Kontakt hat, du hast doch die Beziehung beendet. In Folge steht es der anderen Person frei Entscheidungen so zu treffen wie man möchte.

Mehrere zuvor vereinbarte Treffen wurden in einem Zeitraum von 6 Monaten immer wieder kurzfristig von ihm angesagt. Es wäre auch ganz einfach gewesen, mir meine Sachen mit der Post zu schicken.

Wenn die Sachen per Post verschickt werden könnten, kann es sich ja nur um "Kleinkram" handeln. Warum muss man dann überhaupt mehrere Treffen vereinbaren, mit einem Mann, der kein Interesse an einer weiteren Kommunikation hat. Kann es vielleicht sein, das du so und durch die Hintertür versuchen wolltest ihm doch noch ein Gespräch auf zu zwingen?
 
  • #14
Bei einer Trennung sieht man die Menschen sehr ungeschminkt. Warum sollte sich einer, der sich vorher schon unfair verhalten hat, bei einer Trennung besser verhalten? Im Prinzip sollte Dich sein nachträgliches Verhalten in Deiner Entscheidung bestärken. Und, wie schon erwähnt, wenn Du Heilung suchst: er ist der letzte, bei dem Du sie finden wirst.

Aus seiner Sicht kann ich es sogar verstehen. Er bekommt durch Deine geäusserten Wünsche noch einmal richtig Macht und Gelegenheit, Dir nochmal etwas heimzuzahlen. Es wäre fast verwunderlich, wenn er die Situation nicht nutzen würde.
 
  • #15
Bei mir hat es damals auch 4 Jahre gedauert, diesen unerlösten Kram hinter mir hergezogen und viel Kraft verloren, weil er so unfair und verstockt sich verhalten hat und alles blockierte mit seinem sturen biestigen Verhalten.
Irgendwann habe ich es systemisch aufstellen lassen, mit einem Fachmann für Familien Systemische Aufstellungen.
Dort kam raus, dass er mich gar nicht wahrnehmen 'will' sondern so tut als würde es mich nicht geben ... weil ... wenn er anschauen und fühlen müsste, wie ich wirklich bin und wieviel ich für ihn und mich bewirkt habe (z.B. das Geschäft, Idee und jahrelang in harter Arbeit aufgebaut und mit sehr viel Verzicht) würde er es nicht aushalten, dass er mich verloren hat. So ignorierte er mich. Meckerte allenfalls, dass ich nicht mehr im Geschäft voll mitgeholfen habe, seit der Trennung, wäre alles an ihm hängen geblieben und deshalb sei es sein Geschäft. ... Welches seither auch stark rückläufig war, seit er es allein 'führte' ... Er dekoriert immer noch mit den Sachen die ich vor 20 Jahren mal besorgt habe. Sitzt immer noch im Mausoleum, das er damals grimmig eroberte und meinen Namen einfach von der Tür löschte. Er wollte nicht sehen, dass ich noch einen ganz anderen Beruf habe, der so unendlich viel wichtiger ist, als seiner.
Dass ich nur ihm zuliebe mehrere Jahre in seiner Branche gearbeitet habe und eine Firma aufgebaut habe.

Also die Aufstellung hat vieles geklärt, was ich zuvor nie verstanden habe. Davor habe ich manchmal verzweifelt auf dem Boden gekniet und gebetet, dass ich nicht in Hass gerate. Er war wie fremd gesteuert - manchmal dachte ich der hat einen fremden Chip drin. Ich konnte mir vor dieser systemischen Aufstellung nicht erklären, was geschehen war, dass er sich so verhielt.

Inzwischen habe ich noch eine tolle Hilfe gefunden, die am allerschnellsten wirkt: Es ist die Robert Betz CD 'Die Beziehung zu Partner und Expartner klären und heilen'
Tipp: immer wieder mal konzentriert anhören. Mehr muss man nicht tun. Ich konnte bereits am folgenden Tag total relaxt an meinem ehemaligen Geschäft vorbeifahren, ohne dass ich mich angefressen fühlte.
Die CD hilft die Energiefelder zu trennen.
Wieder man selber zu werden.
Frei zu werden für neue Partner.

Ich empfehle sie wirklich bei jedem Beziehungswechsel - private Beziehungen und geschäftliche Beziehungen. Sie macht frei.
 
  • #16
Also mal ehrlich, wenn du ihn erreichen willst, dann sei doch nicht so dumm, und stelle sofort wieder die Forderung nach deinen Sachen! Das ist doch wohl das Unwichtigste für ihn! (Ich denke, er hat den Kram sowieso weggeschmissen/verschenkt/verkauft!)

Baue doch erstmal ein Vertrauensverhältnis auf! Versuche ihn emotional zu öffnen, taste dich langsam hervor. Was hat er die letzten Jahre gemacht? Wie geht es ihm? Bitte ihn um Verzeihung. Erzähle, dass du wohl etwas verrückt und unreif damals warst und viel falsch gemacht hast. Menschen mögen andere Menschen, die ihre Unperfektheit zugeben und sich demütig anbieten.

Wer als Mensch was fordert und will bekommt in der Regel gar nichts.

Kapiere am besten ganz schnell, dass ein Mann, der nicht auf so eine Frage reagiert, auch beim hundertsten Mal nicht reagieren wird, eher in seiner Ansicht verfestigt ist, dass du die gleiche eine "hohle Henne" von damals bist und sich nichts geändert hat mit dir. Überdenke als deine Taktik!

Ich denke mal, du hast, wie die meisten Frauen nicht sachlich und ruhig abgeschlossen, deswegen hat auch er sich verschlossen.

Um an ihn ranzukommen und vor allem auch an deine Sachen (sofern sie noch existieren) musst du dich jetzt erstmal sehr anbiedern müssen, Geduld haben, ein Freundschaftsverhältnis aufbauen, extrem höflich und souverän sein. Vielleicht kannst du ihm was von dir anbieten? Ein Treffen auf einen Kuchen oder irgendwas, das ihm das Antworten schmackhaft macht (kein Sex!)
Greif zu einer Notlüge: Schreibe, du hast durch Zufall heute was von ihm in deiner Wohnung von damals gefunden. Das weckt seine Neugier. (Vermittele das, als wäre das ganz spontan gerade passiert und nicht, dass du schon ewig darüber nachdenkst, ihn zu kontaktieren, denn du solltest dich heute als neuer, souveräner, selbstsicherer, offener, erträglicher, weiter entwickelter Mensch präsentieren). Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.
 
  • #17
Nun habe ich einen persönlichen Brief geschrieben. Ohne Vorwürfe, nur kurze sachliche Erklärungen und noch einmal die Bitte, mir meine persönlichen Sachen auszuhändigen, auch mit guten Wünschen für die Zukunft.

Macht es überhaupt Sinn, so einen Brief nach so langer Zeit abzuschicken?

Liebe FS,

wie einige vor mir schon geschrieben haben: Einen solchen Brief zu schreiben ist gut, es ermöglicht dir alles nochmal für dich zu reflektieren und lose Enden zusammenzuknüpfen.
Abschicken solltest du ihn auf keinen Fall. Du wirst dadurch nur nervös, in der Erwartung, er werde ja sicher bald antworten. Falls er nicht antwortet, wartest du trotzdem monatelang auf einen Brief von ohm und belastest dich damit.
Falls er doch antwortet, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens kalt und abweisend, im schlimmsten Falle verletzend. Sind dir deine Sachen wirklich so wichtig? Falls ja: Schicke ihm einen anderen Brief mit einem möglichst kurzen, sachlich gehaltenen Text. Schreibe ihn wie an eine Firma, nicht wie an deinen Ex. Vermeide jeglichen Interpretationsspielraum. So kämst du vielleicht z useinen Sachen, ohne dass alles wieder aufreißt.
 
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