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  • #1

Wie findet der Geschlechterkampf ein Ende?

Dass Frauen und Männer unterschiedlich sind ist unbestritten. Dass feminine u. maskuline Körperlichkeit z. T. gegensätzlich sind, ist Fakt. Dass das Denken jeweils anderen Strukturen folgt, hat mit Qualität nichts zu tun, sondern mit Anderartigkeit. Dass daraus verschiedenes Kommunikationsverhalten uam. resultiert, ist hinlänglich bekannt. Dass Unterschiede auch in der Emotionalität, im Umgang u. Ausdruck von Gefühlen bestehen, ist mittlerweile Konsens. Warum also wird die jeweilige Andersartigkeit nur immer u. immer wieder zum gegenseitigen Vorwurf u. Ziel verbaler Attacken? Es macht mich oft traurig, wenn mir solches hier im Forum begegnet. Warum sind wir nicht neugieriger aufeinander, statt intolerant? Warum sind wir nicht wertschätzender miteinander, statt ablehnend? Warum sind wir nicht respektvoller, statt überheblich? Warum bekämpfen wir uns, statt zusammen zu arbeiten? Warum macht und das Andere Angst statt Freude an Austausch und Ergänzung? WIE KANN DAS GEHEN?
 
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  • #2
Ich finde die Schilderung des Fragestellers einseitig negativ. Es gibt genauso auch das Gegenteil im Sinne von gegenseitiger Anerkennung, Respekt, Zuspruch, Ermutigung und so weiter. Er/Sie darf sich aber natürlich mehr vom Positiven wünschen.
Allerdings könnte er/sie auch fragen: Warum ist die Welt nicht perfekt?
In der Hinsicht werden wir wohl heute leider nicht wesentlich schlauer werden. Aber ich bin trotzdem gespannt auf Vorschläge.
 
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  • #3
Die Frage nach dem Warum ist meiner Meinung recht einfach zu beantworten: man hat schlechte Erfahrungen gemacht, man wurde verletzt --> also lehnt man ab.
Ich denke auch nicht, dass die Andersartigkeit an sich abgelehnt wird, sondern das Verhalten, das daraus resultieren kann. Muss ich als Frau es akzeptieren, dass mir Kollegen in den Ausschnitt starren, "weil Männer eben so sind"? Gilt umgekehrt natürlich genauso, nur fällt mir jetzt kein Beispiel ein.
Andererseits: die Reaktion eines stierenden Mannes auf die Bemerkung "ich freue mich darüber, dass Ihre Augen und mein Dekolleté sich so völlig unvoreingenommen austauschen und ergänzen" wäre interessant.
 
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  • #4
Liebe(r) Fragesteller(in),

du kannst die Welt nicht ändern, nur dich. Wenn DU wertschätzend, respektvoll, mit Freude und Neugierde auf deine Umwelt zugehst, dann ist alles schon ein bischen besser! Darüber zu jammern, wie WIR uns, wie die sich, oder wie ALLE sich verhalten, nützt überhaupt nichts.

Vielleicht sagst du jetzt, "ja, ich würde so und so sein, wenn die anderen so wären, wie ich es gerne hätte" - meine Antwort: so geht es eben wieder ALLEN.

W55
 
  • #5
Für mich war der Geschlechterkampf zu Ende, als meine Ehe in die Brüche ging.
Erst dann wurde mir klar, wie sinnlos und zerstörerisch es sein kann, wenn Partner sich gegenseitig mit falschen Vorstellungen und Forderungen zermürben. Eine bittere Lehre für mich!

Heute denke ich in vielen Dingen, was eine harmonischen Partnerschaft anbetrifft, ganz anders!
Männer und Frauen sind einfach unterschiedlich, und das ist gut so!! Allein diese Erkenntnis macht uns das Zusammenleben enorm leichter.
 
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Vicky

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  • #6
@ Fragestellerin:

Mmh, ich persönlich kann die Dinge, die Du in der Frage so darstellst, gar nicht wirklich bestätigen. Ich habe und hatte in meinen Beziehungen eigentlich nie das Gefühl, einen Geschlechterkampf zu führen. Auch das berühmte "Ich verstehe die Männer nicht!" von Frauenseite oder "Verstehe einer die Frauen!" von Männerseite verstehe ich meist nicht.

Wenn ich in Partnerschaften Probleme oder Streit hatte, lag das entweder an einem Mißverständnis oder schlichtweg an verschiedenen Einstellungen zu bestimmten Dingen des Lebens. Es war also nicht das "Mann-sein", das ich an meinem Partner nicht verstanden habe, sondern die einfache Tatsache, daß ein mir nahestehender Mensch eine mir wichtig erscheinende Sache gänzlich anders sieht und beurteilt als ich. Es waren einfach Probleme, die nunmal auftreten, wenn zwei Menschen ihr Leben teilen oder weite Teile teilen. Bin ziemlich davon überzeugt, daß ich ähnliche Probleme mit einer Frau hätte wenn ich lesbisch wäre.

Männer, mit denen ich ansonsten zu tun habe, erlebe ich meist auch eher verständnisvoll, was die Frauen angeht. Die meisten Männer sehen z.B. durchaus die Zwickmühle, in denen gerade Akademikerinnen sitzen, die nach einem teils langen Studium endlich im Beruf fassen wollen, auf Kinder aber auch nicht verzichten möchten. Andererseits gibt es natürlich noch viel zu wenige Männer, die neben dem Verständnis für das Dilemma auch Taten folgen lassen und ihre Freundin/Frau aktiv in der Familie unterstützen, indem sie Elternzeit (und das nicht bloß 8 Wochen) nehmen.

Ansonsten finde ich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern eher lustig und amüsant als kampfanregend. Habe letzte Woche die Show von Mario Barth im Fernsehen gesehen. Der bringt doch auf witzige, meist treffende Art die Unterschiede rüber. Und er hetzt Männer und Frauen nicht gegeneinander auf. Seine Fans sind ja sehr durchmischt - geschlechtlich betrachtet. Ich zumindest möchte auch einen Mann haben, der männlich ist und möchte aus ihm keine schlechte Kopie einer Frau machen.

Aber vielleicht meinst Du ja ganz andere Dinge. Nenn doch mal ein paar Beispiele für den von Dir beobachteten Geschlechterkampf. Dann kann man da auch gezielter drauf eingehen und Thesen bestätigen oder verneinen...
 
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  • #7
Liebe/r Fragensteller/in!

Eben weil immer noch diese Klischees die Sie gerade aufgezählt haben in den Köpfen stecken. Manche Männer lieben es zu kochen, manche Frauen können toll heimwerken. Das traditionelle Eingrenzung Mann/Frau kann in der Biologie nur noch mit ach und Krach sich behaupten. Transsexualität existiert.

Ich weiß nicht woher Sie Ihre Testdaten haben, aber denken Sie daran: Es gibt auch immer viele Ausnahmen - und das betrifft meist knapp 20% der Bevölkerung. Noch vor wenigen Wochen las ich, dass auf den Genen bestimmt wird wie viel Östrogen/Testosteron zu welchem Zeitpunkt im Leben ausgeschüttet wird, dies variiert bei jedem einzelnen Menschen. Bei manchen wird es mehr sein bei anderen weniger. Es gibt Frauen, die sind kommunikativ einfach schlecht, nicht empathisch und es gibt immer mehr Männer, die froh sind auch mal gefühlvoll sein zu können - ohne die maskulinen Rollen spielen zu müssen.

Es wäre wirklich besser, wenn wir uns alle als Gesamtheit unserer Gene sehen, nicht als Mann oder Frau. Zudem durch den hohen Östrogenanteil (dank Pille) im Trinkwasser gibt es eine externe hohe weibliche Hormonzufuhr für Männer in unseren Landen.

Das Menschsein wird in Zukunft unser Leben bestimmen. Frauen und Männer die in Foren auf Rollenverständnis und Andersartigkeit pochen können einfach sich nicht eingestehen weiter vorwärts zu kommen und den Horizont zu erweitern. Zudem ist es für viele schwierig in der Gemeinschaft (Freundeskreis) Anerkennung zu bekommen, wenn ER sagt, dass er die Wäsche macht, und SIE, dass sie letztens das Wasserrohr unterm Waschbecken ausgetauscht hat. Da beeinflusst viel Klischeedenken unser Leben. Man muss sich beweisen und nimmt in Kauf dafür sein wirkliches Ich zu verleugnen - so werde ich nicht glücklich.

Ich scheitere auch bei vielen Dingen, die laut Klischee bei mir passen müssten - deshalb ist eine ergänzende Partnerschaft sinnvoll - eben die Unterschiede der Menschen an sich. Würde man auf die Rollen pochen - wären homosexuelle Paare unglücklicher als heterosexuelle in der Partnerschaft.

Die Erkenntnis, dass jeder Mensch anders ist - die sollte langsam ins Bewusstsein kommen, dass die Gene Einfluss haben ist auch wichtig, aber sollte zum Beispiel eine Frau mit hohem Testosteron Anteil nur Hormone bekommen - damit sie sich den Klischees mehr anpasst? Eigentlich sollte es anders herum sein.

Was das allgemeine Miteinander angeht - wenn Menschen mich niedermachen, dann sage ich demjenigen, dass das für mich kein guter Stil ist. Entweder man nimmt es sich zu Herzen und denkt darüber nach - oder ich lege keinen Wert auf den weiteren Kontakt - so einfach. Es gibt genügend Milliarden Menschen auf der Welt - da muss man sich nicht mit ein paar Idioten/innen auseinandersetzen. Respekt hat jeder Mensch verdient.
 
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  • #8
Stimme dir zu Angela und auch W55 - jeder muss bei sich anfangen und genau so leben. ...wie es in den Wald reinschallt... Nicht umsonst gibt es dieses Sprichwort. Und dass wir, wie Angela schreibt, alle aus unseren Erfahrungen lernen stimmt - leider reflektiert nicht jeder das Gelernte auch auf sein Benehmen und setzt diese Erfahrung positiv ein.

Ich kann für mich sagen, ich bin viel toleranter geworden und kann bei meinem jetzigen Partner auch mal gelassen über Dinge hinweggehen, wegen denen ich früher "geplatzt" wäre. Sei es drum, die harmonische Partnerschaft macht es wett und ist es wert! W/40
 
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JoeRe

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  • #9
Ich finde den Text des Fragestellers sehr gut getroffen. Die Antwort, warum wir uns so verhalten, ist auch klar: Frust und schlechte Erfahrung. Schade ist es trotzdem.
Ich verhalte mich nur aggressiv gegenüber Leuten, die Intoleranz zeigen, unabhängig vom Geschlecht.

Auf der anderen Seite kann ich sagen: Ich lerne hier immer noch eine ganze Menge über Frauen und ihre Art zu denken. Einer der Gründe, weshalb ich mich hier tummel.

--JoeRe.
 
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  • #10
@JoeRe - stimmt, und man lernt auch viel über die Abgründe der Frauen - Gruß w/40
 
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  • #11
Der Geschlechterkampf findet dann ein Ende, wenn sich die Kämpfenden klar machen, dass das Geschlecht eben nur sehr unsichere Aussagen über den Charakter eines Menschen macht. Da gibt es höchstens ein paar Wahrscheinlichkeiten mit großen Überlappungsbereichen zwischen den Geschlechtern und inwieweit die Eigenschaften wirklich vom Geschlecht bestimmt werden oder eben doch nur kulturell bedingt sind, ist dann auch noch die Frage.
In Zeiten, in denen sich die traditionellen Rollenbilder auflösen, ist es daher erst recht nicht sonderlich sinnvoll, vom Geschlecht auf Charaktereigenschaften zu schliessen. Es besteht zu sehr die Gefahr, jemanden in eine bestimmte Rolle zu drängen, der er oder sie nicht gerecht wird.
Letztendlich kommt es doch gerade bei der Partnersuche überhaupt nicht darauf an, wie alle oder die meisten Frauen oder Männer sind, sondern nur der eine Mensch, den zu finden die meisten hier wohl hoffen.
Und da sehe ich bei Dir Fragestellerin/Fragesteller schon die Grundlagen für die Fortsetzung des Geschlechterkampfes, da auch Du wohl vom Geschlecht auf Charaktereigenschaften schließen zu können meinst. Damit wirst Du bestimmte Verhaltensweisen von Menschen unterschiedlich werten, wenn sie bei unterschiedlichen Gechlechtern auftreten, ja nachdem ob sie Deinem Bild (Vorurteil, Pauschalurteil) über das Geschlecht entsprechen oder nicht.


Viele Grüße,
Vulpes
 
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  • #12
Bezugnehmend auf #2
warum sollen Männer denn nicht in ein Dekollete`gucken - dazu sind sie doch da !
Ehrlich - ich genieße es , wenn ein Mann meine Figur neugierig und vielleicht wertschätzend wahrnimmt . Und es ist auch schön , wenn man einfach mal so ein nettes Kompliment bekommt .
Einmal hat mich ein Mann auf der Straße einfach so gefragt :
Wozu hat Gott die Frauen geschaffen ?-Damit sich die Männer darüber freuen .
Ansonsten können wir ja um die Kleiderordnung der Musliminnen kämpfen .
MN
 
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  • #13
Die Frage war vor allem ein ganz konkretes : "WIE KANN DAS GEHEN? Neugierde statt Intoleranz, Wertschätzung statt Ablehnung, Respekt statt Überheblichkeit, Zusammenarbeit statt Bekämpfen, statt Angst vor dem Anderartigen Freude an Austausch und Ergänzung).

Hab nicht gejammert, sondern bedauert, dass es häufig so ist (viele Berichte im Forum schreiben davon).

Will auch, dass erst andere sich ändern, damit ich mich ändere. Ganz und gar nicht.

Es fällt mir so sehr die verbale Geringschätzung auf hier im Forum (aber auch anderswo) zwischen Männern und Frauen, Attacken, gegenseitige Angriffe und Abwertungen.

Mein Wunsch und auch was ich selbst lebe und anstrebe, ist gegenseitiger Respekt, Neugierde auf den Andern statt "Maskenspiele" usw. Das braucht manchmal Mut, macht insgesamt das Leben erfüllter und gelassener. Soweit zu mir.

Trotzdem das Bedauern, dass es oft üblich ist, dass Männer auf Frauen runterschauen oder sie runtermachen und Frauen auf Männer mit spitzen Bemerkungen zielen und sie auf ihre Art genauso runtermachen.

Nein, das ist nicht immer und üebrall so. Gottseidank. Aber immer wieder. Leider.

Dabei ist jeder Mann einzigartig, wie auch jede Frau. Und ja, du hast recht, die Klischees bröckeln allmählich - wenn auch nicht überall, aber doch zunehmend. Männer sind männlich und weiblich, wie auch Frauen weiblich und männlich sind. Trotzdem sind sie unterschiedlich - - und das könnte Anlass zu Würdigung und spannendem Austausch und Anregung sein.

Und? WIE GEHT DAS?

Wo, wie, was sind eure Schritte und Erfahrungen mit dem "wie geht das" -. dass Männer und Frauen den Kampf beenden und gemeinsam aufeinander zugehen, voneinander lernen, miteinander teilen, Unterschiede bereichernd finden (statt Vorwürfe, Frust und Bissigkeit), das unterschiedliche, gemeinsame Leben feiern?

Oder bin ich hoffnungslos naiv und idealistisch?
Ich glaube nicht. Ich glaube weiterhin an gegenseitige Achtung, auch wenn sie oft mit Füßen getreten wird.

Also, was sind eure Gedanken und Erfahrungen:
WIE GEHT DAS?
 
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  • #14
#11

natürlich lerne auch ich Männer (auch Frauen) kennen, die - warum auch immer - keinen Respekt vor mir haben Aber diese Begegnungen sind immer seeehr kurz. Mir genügt es übrigens auch, wenn sich ein Mensch z.B. gegenüber dem Service-Personal respektlos benimmt. Und, ich habe festgestellt, daß die, die sich dem Service-Personal gegenüber respektlos verhalten fast immer die Selben sind, die sich mir gegenüber so benehmen. Deshalb gehe ich davon aus, daß es sich dabei um eine persönliche Eigenart handelt - und Menschen, die eine solche Eigenart haben, gehe ich einfach aus dem Weg. Das ist kein Verlust, denn zum Glück kann man sich seine Freunde aussuchen und es gibt Menschen, mit denen das Leben sehr angenehm ist!

w55
 
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