Natürlich haben normale Familie auch Probleme, aber diese Probleme haben Patchworkfamilien sowieso. Bei Patchwork und Stiefeltern kommen einfach zusätzliche Probleme hinzu, die intakte Familien eben nicht haben.
Ich will Patchworkfamilien keineswegs das Wort reden, aber es gibt durchaus auch Vorteile von Patchwork, die normale Familien nicht haben!
Ein wichtiger Vorteil ist, dass die einzelnen Eltern bei Patchwork viel mehr Zeit für sich selbst, Hobbies, Freunde, eigene Freizeit haben, weil nämlich das Kind auch mal, z.T. erheblich viel Zeit beim anderen Elternteil verbringt.
Ich sah das regelmäßig bei befreundeten Familien: Als das Elternpaar noch zusammen lebte, haben beide kaum noch an Treffen jeder Art im Freundeskreis teilgenommen, weil der, der beim Kind geblieben wäre, während der andere z.B. auf die Party geht, immer irgendwie neidisch auf seinen Partner gewesen wäre. Also blieben meistens beide zu Hause. Sich abzuwechseln, haben die wenigsten hinbekommen, Babysitter zu nehmen, auch eher selten.
Nach der Trennung hatte sowohl Vater, als auch Mutter, plötzlich ganze Wochenenden, z.T. ganze Wochen lang, "frei" und konnten sich auch mal wieder um andere Dinge im Leben kümmern, als immer nur Familie! Das fanden die dann auch, bei allem Trennungsleid, richtig vorteilhaft und lebten auf eine Art ganz neu auf!
Der zweite Vorteil ist, dass sich in einer Patchworkfamilie mehr als nur 2 Erwachsene um die Kinder kümmern, vor allem auch FINANZIELL!
Ich kenne zufällig zwei Familien, die beide 5 Kinder haben. Das eine ist eine "intakte" Familie, das andere eine Patchwork, beide leben auf etwa gleichem sozialen Niveau.
In der intakten Familie geht die Mutter mit 5 Kindern verständlicherweise nicht arbeiten. Der Vater muss also alleine mit seinem Einkommen 7 Personen ernähren!
In der Patchworkfamilie haben beide Partner Kinder aus früheren Beziehungen mitgebracht und außerdem zusammen noch Kinder gezeugt. Dort geht die Ehefrau arbeiten, weil einige Kinder auch Zeit beim anderen Elternteil verbringen, sie also mit Familienarbeit nicht ganz so belastet ist. Weiterhin zahlen dort zwei weitere Erwachsene Unterhalt für die Kinder.
In die Patchworkfamilie fließen also, bei gleicher Kinderzahl wie in der intakten Familie, die Gehälter von insgesamt 4 Erwachsenen ein! Fazit: Der Patchworkfamilie geht es finanziell wesentlich besser und auch die Belastungen der Kindererziehung und -betreuung usw. werden auf mehr erwachsene Schultern verteilt, während in der intakten Familie das alles die beiden Eltern allein leisten müssen!
Ich (kinderlos) habe da schon mal gedacht: Eigentlich clever, so eine Patchworkfamilie!
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