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  • #1

Wie geht Ihr generell mit Kränkungen, Enttäuschungen, Zurückweisungen, Ablehnung und Kritik um??

Der Mensch steckt sein Leben lang in verschiedenen Beziehungen oder Beziehungsformen. Und nicht immer gelingt einem alles. Dazu kommt, dass man sich egal in welcher sozialen Beziehungsform mit anderen/ den Anderen auseinander setzen muss/kann/darf. Das kann produktiv, konstruktiv und bejahend sein. Auch auf dem Weg der Partnersuche begegnen einem Situationen, in denen Mann/Frau abgelehnt wird, enttäuscht wird oder auch in bereits bestehenden Partnerschaften?? Aber wie geht ihr mit Konflikten um?? Frei nach Friedemann Thun von Schulz, alles auf die Sachebene runterbrechen? Oder emotional reagieren und den Konflikt ausfechten oder suchen? Oder etwa den Kopf in den Sand stecken?
 
  • #2
Lieber Fragesteller,

ich denke, es ist normal, dass man speziell auch hier auf dem Weg der Partnersuche, immer wieder mit Ablehnung, Enttäuschung und bisweilen auch seltsamem Verhalten konfrontiert wird. Darauf reagiere ich emotional, sage mir aber mittlerweile, das würde ich nur nicht tun, wenn ich kein Mensch wäre.
Deshalb halte ich es auch für richtig, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, und dies mit mir selbst auszumachen. Ich musste lernen, meine eigenen Grenzen besser kennenzulernen und mich abzugrenzen, gegenüber Verhalten Anderer. Ich sage mir mittlerweile, die Anderen sind selbst für ihr Verhalten verantwortlich, ich muss sehen, wie es mir damit geht und agieren (nicht reagieren!).
Konflikte suchen halte ich nicht für den richtigen Weg, gegebenenfalls ansprechen, was mir nicht gefällt, ja, aber wie das gegenüber damit umgeht, das habe ich nicht in der Hand. Da versuche ich mittlerweile, mich emotional zurückzunehmen (was nicht immer einfach ist, aber auch mit Übung immer besser gelingt).

Weiß nicht, ob ich Dir damit helfen konnte?

(w, 52 7E1C7E4E)
 
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excuse-me

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  • #3
So gehe ich damit um: Jede Anstrengung, jeder Konflikt, jede Enttäuschung in meinem Leben lässt mich innehalten, Schmerzen erdulden und verarbeiten, demütiger dem Leben gegenüberstehen, lässt mich wachsen und gestärkt weitergehen.

„Als nun Zarathustra so den Berg hinanstieg, gedachte er unterwegs des vielen einsamen Wanderns von Jugend an, und wie viele Berge und Rücken und Gipfel er schon gestiegen sei. Ich bin ein Wanderer und ein Bergsteiger, sagte er zu seinem Herzen, ich liebe die Ebenen nicht, und es scheint, ich kann nicht lange still sitzen.“
 
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  • #4
Enttäuschungen sollten als positiver Schritt erkannt werden - ein ent-täuschen. Zuvor waren die Frauen oder Männer einer Täuschung aufgesessen. Mit wie vielen guten Hoffnungen starten zahlreiche Leute hier in Elitepartner. Wegen langen und anstrengenden Arbeitszeiten kommt ihr Privatleben zu kurz. Plötzlich sind alle Menschen ringsum in festen Händen, und selbst steht man sonn- oder feiertags allein da. Ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht, sondern dass ich hier auf diesem Wege zahlreiche auch sehr nette Leute kennenlernen darf. Und das Zusammenkommen geht nicht ohne Enttäuschungen ab. Dank meiner Selbstsicherheit und Selbstständigkeit könnte ein Mann zwar meinen, ich hätte die Haut eines Elefanten - aber ich habe auch das Gedächtnis dieses Dickhäuters. Und ich setze inzwischen Grenzen. Eine falsche Bemerkung, und ich tauche unter. Ich bin zwar eine Frau aus dem öffentlichen Leben und dadurch telefonisch oder im Büro auch erreichbar. Aber privat kann ich mich verschließen wie eine gesunde Auster. Das hat nichts damit zu tun, dass ich den Kopf in den Sand stecke und einer Diskussion aus dem Weg gehen würde. Dafür ist aber meine Zeit zu schade, und auf den paar Metern meines Lebens will ich nur eins: Glücklich sein. Am liebsten mit einem Partner an meiner Seite, aber nicht um jeden Preis (w., 58, 7E1FB12A)
 
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  • #5
Partnersuche findet hoffentlich immer auf der emotionalen Ebene statt!

Zurückweisung, Enttäuschung, Desinteresse sind Emotionen, denen ich dabei ausgesetzt ist - andererseits bin ja auch ich nicht von jedem Mann, der mir dabei begegnet, hingerissen.

Wenn ich mir das bewußt mache, stecke ich eine Absage leichter weg, und ich verpacke meine Absagen sehr, sehr freundlich!

Gewinnen ist wie verlieren - nur andersrum!

w55
 
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  • #6
Hallo, auch ich habe gerade eine Enttäuschung erfahren; bin seit 3 Jahren Single, ohne ONS und Affären; habe vor 6 Monaten einen sehr netten Mann kennengelernt, mit dem ich -zig Mails geschrieben und immer wieder telefoniert, mich getroffen, Zärtlichkeiten getauscht hab und er auch gesagt hat, dass er mich sehr mag. Hab mich "geoutet" und ihm auch meine Gefühle gestanden. Sorry, seit langem war ich wieder mal so richtig verknallt! Er hat nun im Urlaub seine 15 Jahre zurückliegende große Liebe wiedergetroffen und erfahren, das sie wieder frei ist. Er hatte nichts besseres zu tun, als sie zu suchen und will mit ihr wieder eine Beziehung aufbauen. Im Moment geht es mir richtig schlecht. Gut, dass ich einen großen Freundeskreis habe, der mich auffängt. Natürlich reagiere ich in dieser Hinsicht sehr emotional; ich habe ihm viel Glück gewünscht und auch gesagt, dass ich sehr enttäuscht bin und es nicht verstehe. Habe den Kontakt abgebrochen - weil gegen große Lieben kommt keine andere Frau an. Ich werde durch eine emotional harte Zeit gehen, die vorbei geht; irgendwann kann ich wieder lachen. Ein Freund sagte mir, sei froh, dass du noch so reagierst, daran merkst du, dass du noch richtig lieben kannst und nicht beziehungsunfähig bist! Beruflich gehe ich mit Kritik/Zurückweisungen sehr sachlich um. Wenn ich merke, dass gegen logisch richtige Argumente kein Ankommen ist, beende ich Telefonate oder Meetings sehr sachlich und warte 2-3 Tage, um dann nochmals sehr nett, aber bestimmt und ruhig Argumente und Notwendigkeiten vorzutragen. Hierbei Kopf in den Sand zu strecken ist, so denke ich, der falsche Ansatz.
(w,45 7E223F1F)
 
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excuse-me

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  • #7
Ein paar weitere Gedanken zu meinem Beitrag #2:
Mir liegt sehr viel daran, Konflikte auszutragen - aber ich kann es nicht, wenn der Andere nicht ebenso dazu bereit ist sondern sich verschließt, wegläuft.
Also kann ich es nur für mich allein verarbeiten - mir Fragen stellen - Antworten für mich finden - mir aber nie sicher sein, ob meine Antworten die richtigen sind.
Das ist unbefriedigend und quälend. Man kann es nicht abschließen, nicht zu Ende bringen.
Es lähmt und hindert mich daran, aus der Angelegenheit zu lernen und es verunsichert mich, weil ich befürchte, in einer ähnlichen Situation einen vermeintlichen Fehler zu wiederholen.
Was hätte ich anders machen müssen, habe ich etwas nicht bemerkt, warum ist dieser Konflikt entstanden, wie konnte er entstehen? Fragen über Fragen, die ich mir stelle.
Was ist mein Anteil daran - was der des Anderen. Hätte ich es verhindern können.
Ach, dazu fällt mir noch vieles ein - die Gedanken kreisen immer und immer wieder. Schade, dass nicht jeder Mensch bereit ist oder es nicht schafft, Konflikte auszutragen, egal ob sachlich oder emotional - DARÜBER ZU REDEN, einen Konflikt AUSTRAGEN - halte ich für sehr wichtig.
 
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  • #8
Bezüglich Beitrag#6:
Wir Frauen haben schon eine Neigung über manche Sachen viel zu viel nachzudenken und uns selbst viel zu viele Fragen zu stellen, deren Beantwortung weder notwendig noch lohnend ist. Reflektieren ist gut und schön, aber irgendwo muß frau auch mal einen Punkt setzen. Habe früher auch viel und lang gegrübelt, unterlasse es mittlerweile und handle enttäuschende Situationen im Sinn von #3 ab als Wegfallen von Täuschung. Für mich der entscheidende Punkt sind meine Erwartungen im Vorfeld - seit ich versuche, anderen möglichst unbeeinflusst durch Wünsche und Phantasien zu begegnen (besonders hinsichtlich Partnersuche und Kennnelernen), sind die Ent-Täuschungen dramatisch weniger geworden.
w/45
 
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excuse-me

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  • #9
@ 7
Die Frage bezieht sich nicht nur auf die Partnersuche, Anfragen, Absagen hier, sondern auch auf soziale Beziehungen allgemein - Konflikte mit Freunden, Partnern usw..
Und es gibt Männer wie Frauen, die nicht reden wollen, sich umdrehen und gehen und diese Konflikte eben nicht austragen wollen.
Ist das konstruktiv? - Ich denke nicht.
 
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