Mein letzter Partner war relativ zügig immer mit bei mir. Das hat sich aufgrund einiger Umstände schnell so eingeschlichen. Ich habe einen Hund und ein Haus und kann nicht ständig über Nacht weg.
Er liebte meinen Garten und wollte da ständig etwas tun, hatte große Pläne.
Ein Teil war notwendig und ich war ihm für seine Hilfe sehr dankbar. Ein großer Teil war es nicht, aber es machte ihm Freude und es war ja nicht zu meinem Schaden... das brachte es mit sich, dass er nach der Arbeit immer gleich zu mir kam, hier übernachtete und von mir aus zu seiner Arbeit fuhr, was sogar noch näher war, als von sich aus.
Wir unternahmen auch viel zusammen, das war ja schön. Nur hatte ich irgendwie keine Zeit mehr für mich außer im Auto auf dem Weg zur Arbeit.
Rückblickend stand ich die ganze Zeit unter Strom. Ich bin eher introvertiert und auch gerne allein und so 24/7 nicht gewöhnt, so dass mich das alles viel Kraft kostete.
Das brachte mich in einen inneren Konflikt. Ich wollte nicht so viel Nähe, so schnell und so oft, andererseits war ich froh, dass die Arbeiten getan wurden. Natürlich muss man auch Zeit investieren wenn man eine Beziehung führen will ...aber ich wollte ihn auch nicht ständig vor den Kopf stoßen. Er insistierte immer wieder.
Rückblickend war es mir viel zu viel und viel zu nah. Ich habe nach der Beziehung ein halbes Jahr gebraucht, um mich davon zu erholen, um wieder zu mir zu finden, ich wollte nur noch allein sein und mit niemanden reden oder ihm zuhören müssen.
Meine Lehre daraus ist es, nicht mein Gefühl und meine Bedürfnisse dem Verstand zuliebe zu übergehen.
Derartig viel Nähe in der Anfangsphase einer Beziehung würde ich nicht mehr zulassen.