• #1

Wie geht ihr mit Männern um, die euch ihr Leid klagen?

Es geht mir bei der Frage gar nicht darum, dass jemand jammert. Es geht mir darum, wenn jemand zB von einem Schicksalsschlag erzählt. Ich möchte nicht herzlos sein. Hab Verständnis, wenn bei jemanden sowas in der Familie passiert, aber ich habe auch früher die Erfahrung gemacht jemanden "retten" zu wollen und bin dadurch an die Falschen geraten und wollte aus diesem Muster raus. Früher waren es Männer, wo es hiess die böse, böse Exfrau. Hatte immer Mitgefühl. Gut da bin ich jetzt schlauer, aber wie ist es, wenn der Mann oder auch Frau von ihren kranken Eltern erzählt zB Herzinfarkt? Ich möchte niemanden beschuldigen sowas als Masche zu nehmen à la "Ich armes Opfer brauche Trost. Rette mich" (Entschuldigt die Wortwahl, aber so haben sich die Männer wirklich damals präsentiert) aber ich frage mich, muss man das jemandem erzählen, den man kaum kennt in einer Phase, wo es darum geht sich kennenzulernen? Wie würdet ihr das machen? Würdet ihr es mitteilen wollen, um zu sehen wir der/die andere damit umgeht? Würdet ihr die Partnersuche dann nicht eher pausieren wollen?

Ich konnte die Überschrift nicht mehr ändern. Das geht natürlich auch für Frauen, nicht nur auf Männer bezogen. Ich kenne halt nur die Männersicht.
 
  • #2
Schicksalsschläge können passieren, es können nahe Angehörige sterben, gerade in Zeiten von Corona kommt das häufiger vor als man denkt. Das kann jeden treffen, auch Dich.

Wichtig ist Ehrlichkeit. Wenn so etwas unerwartet bei jemandem passiert, mit dem man datet oder daten möchte, sollte man die eigenen Interessen zurückstellen und Hilfestellung anbieten.

Natürlich schadet es nicht, die Fakten zu überprüfen. Sollte es Beweise oder starke Anzeichen geben, dass der andere lügt, ist sofortiger Kontaktabbruch angesagt.
JV
 
  • #3
Dieses Thema, diese Frage, ist doch ganz leicht zu beantworten. Ich suche mir meine Menschen aus, mit denen ich zusammen komme. Diejenigen die mir nicht passen, für die gibt es keine weiteren Kontakte, dazu gehören Menschen, die sich so verhalten wie du diese hier beschreibst. Das alles hat am Anfang eines Kennenlernens nichts zu suchen, auf diese Problem- Schiene lasse ich mich schon gar nicht rein ziehen, denn das sagt schon sehr viel, über seinen Charakter und über die Zukunftprobleme aus!
 
  • #4
Jammern über böse Exen ist ein red flag, das hast du richtig erkannt. Was Schicksalsschläge angeht, würde ich jetzt keinen bestimmten Zeitpunkt festlegen, ab dem man davon erzählen kann. Der Kontext muss halt stimmen. Wenn ich zB eine Frage zu den Eltern stelle, dann ist natürlich ok, wenn mein Date antwortet, der Vater sei vor ein paar Wochen an einem Herzinfarkt verstorben. Wenn diese Aussage aber sozusagen aus heiterem Himmel kommt, finde ich das unpassend.

Und dann kommt es natürlich auf die Intention an. Ist es mehr oder weniger einfach eine Information, oder geht es darum Mitleid zu bekommen? Das merkt man ja an Wortwahl und Tonfall. Soll mit der Erzählung die Vertrauensbasis gefestigt und Intimität geschaffen werden? In so einem Fall muss das Kennenlernen natürlich bereits in der entsprechenden Phase sein.

Nicht zuletzt kann man sich unattraktiv machen, wenn man zu früh zu viele negative Erfahrungen teilt. Mir hat mal ein Mann beim ersten Date, noch auf dem Weg zur Bar, schon erzählt, dass er zweimal von Geschäftspartnern reingelegt wurde und deshalb auch schon mal ein Strafverfahren am Hals hatte. Das roch mir einfach zu sehr nach naivem Opfer. Zudem hatte ich den Eindruck, er suche eine Frau, die ihn rettet. Mein Interesse war schlagartig weg. Bei aller Empathie: Ich wollte einen Partner, kein Hilfsprojekt.
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #5
Bei mir würde es eine Rolle spielen, zu welchem Zeitpunkt des Dates es angesprochen wird und welchen Umfang es einnimmt. Klar ist es traurig, wenn es ihm oder seine Familie schlecht geht. Wenn ich den Eindruck hätte, er würde das Date nur als Kummerkasten nutzen, würde er nicht zu mir passen. Man möchte ja einen Partner, der auf einem Date auf die Frau EINGEHT und ihr damit zeigt, dass es sich auch in der Beziehung nicht nur um seine Belange drehen wird. W, 35
 
  • #6
Es geht mir darum, wenn jemand zB von einem Schicksalsschlag erzählt. Ich möchte nicht herzlos sein. Hab Verständnis, wenn bei jemanden sowas in der Familie passiert, aber ich habe auch früher die Erfahrung gemacht jemanden "retten" zu wollen und bin dadurch an die Falschen geraten und wollte aus diesem Muster raus.
Versteh ich nicht ganz. Wen interessiert das, ob Du herzlos bist? Es kümmert kein Schwein in der Welt! Es geht darum, mit wem DU ALLEINE ins Bett gehen willst. Ich will das nicht.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen, auch Du hast Deine Schicksalsschläge. Intimere Dinge lernt man von mir aber frühestens nach einem Jahr nach dem Kennenlernen fest und wenn man entschlossen hat, es gemeinsam zu versuchen. Gewisse Dinge erfahren die meisten Leute von mir nie.
Früher waren es Männer, wo es hiess die böse, böse Exfrau.
Über sowas lächelt man und geht wieder seiner Wege. Ein Mensch, der bei sich bleibt und weiß, wer er ist, hat für solche Männer gar kein Interesse. Üb Dich darin!
wie ist es, wenn der Mann oder auch Frau von ihren kranken Eltern erzählt zB Herzinfarkt?
Ich habe keine Empfindungen oder Rücksicht für Eltern, weder früh meine und erst recht nicht für fremde. Sind ganz normale Menschen wie jeder andere auch und sollten nicht höhere behandelt werden.

aber ich frage mich, muss man das jemandem erzählen, den man kaum kennt in einer Phase, wo es darum geht sich kennenzulernen?
Menschen werden dir immer was erzählen, was sie wollen und Dinge tun, die Dir nicht gefallen.

Wie würdet ihr das machen? Würdet ihr es mitteilen wollen, um zu sehen wir der/die andere damit umgeht?
Nein, weil ich einen potentiell guten Partner nicht meine Last aufbürden will. Mit Worten muss man vorsichtig sein. Ich suche mir auch nur solche Partner, die so ticken wie ich. Alle andern lasse ich stehen. Du solltest lernen, für solche Männer keinerlei Interesse zu haben, wenn dich da so sehr stört.

Würdet ihr die Partnersuche dann nicht eher pausieren wollen?
Nein. Menschen gehen mit unterschiedlichen Problemen unterschiedlich um. Das respektiere ich so. Ich respektiere auch, dass jeder Mensch unterschiedlich tickt. Niemand muss wie ich sein. Trottel gibt es überall. Die einen pausieren, die anderen stürzen sich erst recht ins Leben. Auch das gilt es zu lernen, dass es extreme Unterschiede gibt und es ist nicht mein Bier. Halte es einfach aus und lerne DU DICH abzugrenzen.

Wie gesagt, ich beschäftige mich auch nicht mehr mit Männern, die noch lebende Eltern haben. Ab 45+ ist das sowieso größtenteils passé, da leben nur noch wenige Eltern.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #7
aber ich frage mich, muss man das jemandem erzählen, den man kaum kennt in einer Phase, wo es darum geht sich kennenzulernen? Wie würdet ihr das machen? Würdet ihr es mitteilen wollen, um zu sehen wir der/die andere damit umgeht? Würdet ihr die Partnersuche dann nicht eher pausieren wollen?
Ich finde das ein ganz ganz schwieriges und heikles Thema.
Man kennt sich nicht und weiß nicht was der gegenüber braucht oder nicht braucht. Manche wollen dann ihre Ruhe und niemanden um sich haben, manche freuen sich pber Ablenkung und Trost.

Jeder hat mit Schicksalsschlägen zu kämpfen und verarbeitet diese auf seine Art, irgendwann muss man damit aber auch abgeschlossen haben, sonst sollte man sich professionelle Hilfe holen. Eine Außenstehende Person kann einem Trost spenden aber nicht dabei helfen Erlebnisse zu verarbeiten und so würde ich das auch handhaben, Hilfe/ Zuspruche anbieten - für die andere Person da sein und wenn man merkt der packt das nicht ganz klar sagen, bis hierhin und nicht weiter, dich beschäftigt das so sehr, du solltest über professionelle Hilfe nachdenken.

Hab eine Freundin wo die Mutter kurz vor Weihnachten einen ganz starken Herzinfarkt erlitten hat, der sehr spät entdeckt wurde, mehrte OPs, Koma und dann nicht mehr richtig aufgewacht..
Habe so gut es ging versucht für sie da zu sein, ihr zu helfen, etwas liebes zu sagen oder schreiben - sie hat auch gesagt, dass sie das schön findet, dass eine Freundin an sie denkt, aber ich wollte keine Grenze überschreiten, ihr noch mehr leid zuführen indem ich sie damit konfrontiere und blöde Fragen stelle, ich bin da immer vorsichtig und halte mich zurück, biete Hilfe an. Ich finde sowas so schwierig, weil man nicht so richtig einschätzen kann was möchte die Person.

W 27
 
  • #8
jemanden "retten" zu wollen und bin dadurch an die Falschen geraten und wollte aus diesem Muster raus
Es ist normal, dass Menschen auch von negativen Dingen berichten, denn das Leben ist nicht immer eitel Sonnenschein.
Diese Schilderungen erfolgen in der Regel im Rahmen von Erzählungen über Lebenserfahrungen. Sicherlich sollte dabei nicht nur Negatives benannt werden.
Im Normalfall schaffen diese Erzählungen jedoch auch Vertrauen.
Es zeigt, dass in dem Fall der Mann auch fähig ist, über Gefühle zu sprechen. Das ist eine wichtige Eigenschaft.

Sicherlich gibt es auch jene, die tatsächlich höchst fixiert sind auf ihre negative Geschichte, sich selbst bemitleiden, gar nicht mehr aus dem jammern herauskommen und einen Mutterersatz suchen. Sowas ist natürlich unattraktiv. Vor allem, wenn das Gejammer die Ex betrifft, wäre mein Interesse nicht vorhanden.

Das kann man jedoch gut unterscheiden zu den Anderen.
Das Problem ist eher, dass du dich dabei nicht abgrenzen kannst und dir die Sorgen und Nöte des Anderen zu eigen machst, als wärst du selbst betroffen.
Ich denke nicht, dass diese Anderen das Ziel haben mit ihrer Erzählung Mitleid zu erregen und dich um deine "Rettung" zu bitten. Es gehört vielmehr zu ihrer Geschichte dazu.
 
  • #9
Früher waren es Männer, wo es hiess die böse, böse Exfrau. Hatte immer Mitgefühl.
Das ist so bei einem bestimmten Frauentyp - ist die böse Ex der Quell des männlichen Unbehagens, dann springt bei ihr der Reflex an beweisen zu wollen, dass sie die bessere Frau ist.

wie ist es, wenn der Mann oder auch Frau von ihren kranken Eltern erzählt zB Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt ist dagegen nichts und bei den Eltern schonmal garnicht - oder wie?. Von so einem Smalltalkthema fühlt sich dieser Frauentyp in seinem Wohlbehagen beeinträchtigt.

Ich möchte niemanden beschuldigen sowas als Masche zu nehmen ..... aber ich frage mich, muss man das jemandem erzählen, den man kaum kennt in einer Phase, wo es darum geht sich kennenzulernen?
Kann eine Masche sein. Es gibt einen Frauentyp, der sich als Retter der Welt fühlt und auch welche, die Krankheitsgeschichten lieben sowie Probleme haben, ins Gespräch zu kommen. Für die ist das dann ein guter Gesprächseinstieg - führt schnell auf die emotionale Ebene.

Und bei dem Mann, der das erzählt und für den es keine Datingmasche ist: er kann damit so beschäftigt sein, dass das vor allem anderen steht. Dann würde ich aber nicht daten.
Oder aber er weiß sonst auch nichts anderes zu erzählen mangels Interessen oder Übung in der Gesprächsführung.

Wie würdet ihr das machen? Würdet ihr es mitteilen wollen, um zu sehen wir der/die andere damit umgeht?
Nein, ich halte nichts von Sozialexperimenten. Dinge die mich bewegen teile ich nur sehr vertrauten Menschen mit und das ist niemand, den man grad kennenlernt.

Würdet ihr die Partnersuche dann nicht eher pausieren wollen?
Ich würde das machen, wenn es mich so beschäftigt. Aber ich bin eher der sachliche Typ. Herzinfarkte gehen meistens einher mit einen gesundheitlich riskanten Lifestyle, sind daher keine große Überraschung für das Umfeld oder sie treten in einem Lebensalter auf, in dem gesundheitliche Probleme zunnehmen, d.h. man ist innerlich vorbereitet.

Alles was mich nicht überrascht, trifft mich dann auch nicht so hart, dass es mich aus dem normalen Leben rausreißt.
Also wenn man jeden Tag arbeiten gehen kann, wüsste ich nicht, warum man dann nicht daten können sollte.
Wie gesagt; ich bin ein anderer Typ, der seine Kümmernisse nicht bei Hinz und Kunz ablädt.
 
  • #10
Hm es gibt Geheimnisse und Intimitäten. Ich hatte bei meinen Beziehungen nie Probleme mich zu öffnen oder Intimität zu 'ertragen', es kommt immer auf den Kontext an.

Mein Freund hatte gewisse Erfahrungen und Erlebnisse mir erzählt, da sich das mit meinen eigenen getriggert hätte hab ich auf Offenheit gesetzt. Wir haben uns in den ersten Wochen sehr viel anvertraut und es dann gemeinsam 'begraben ', sprich es hat für uns beide keine besondere Bedeutung mehr. Letztendlich wird man ja dadurch auch zu dem, der/die man ist und für mich als emotionaler Mensch hat sowas immer auch eine Bedeutung das sich mir jemand öffnen kann. Ich denke das Maß ist entscheidend und welche Gefühle es in dir auslöst. Mag sein die (frühe) Intimität fühlt sich bei dem einen falsch/fremd an und einem anderen kommt man dadurch näher.
 
  • #11
Abhängig von:
- Inhalt
- Art & Weise/Umgang
- Zeitpunkt

Beim 1. Date viel zu früh. Böse Ex -> Date beendet. Jammerlappen (da ich schon sehr viel erlebt hab, liegt bei mir die Messlatte entsprechend hoch): Unattraktiv, keine weiteren Dates.
 
  • #12
@Savona im Grunde ist es einfach.
Es muss einer sein, der dir ein gutes Gefühl gibt. Wenn du die Person als zu negativ empfindest, oder dich die Gespräche runterziehen, dann ist das nicht der richtige Mann.
Ich kann auch nur empfehlen, sich jemanden zu suchen, mit einer grundsätzlich positiven Lebenseinstellung, der dir ein positives Gefühl gibt. Das ist offensichtlich wichtig für dich.
 
  • #13
Es kommt für mich drauf an, wann der Schicksalsschlag passiert ist und wer es war. Ein Verlust von einem eigenen Kind zum Beispiel, wird man wohl nie überwinden und ist traumatisch. Da hätte ich immer vollstes Verständnis.

Wenn ein Schicksalsschlag erst vor kurzem passiert ist, bekunde ich mein Beileid und sage, dass ich mir das ganz schwierig vorstelle.
Wenn jemand aber mit dem Tod der Eltern "hausieren" will, der 20 Jahre zurück liegt, störe ich mich an der Opferrolle. Aber letztlich kommt es auf den Kontext an, in dem so etwas geäussert wird. Ich finde, Schicksalsschläge gehören zum Leben und sollen nicht versteckt werden. Und ich finde es gut, wenn Menschen auch über Schwieriges sprechen können. Wichtig ist ob sie auf der Metaebene erzählen oder sich als Opfer darstellen.
 
  • #14
Gut da bin ich jetzt schlauer, aber wie ist es, wenn der Mann oder auch Frau von ihren kranken Eltern erzählt zB Herzinfarkt?
Liebe Savona
Oh das kenne ich sehr gut!
Ich vermute, dass diese Menschen gar nicht unbedingt am dringendsten einen Partner, eine Partnerin bräuchten.. solche Themen "platzen" aus ihnen heraus, weil da gerade ein guter Freund, oder ein verständnisvoller Therapeut fehlt. Und es fällt ihnen vielleicht spontan leichter, diese traurigen Dinge einer fremden, "neutralen" Person zu erzählen.
Aber attraktiv ist das nicht! Charmant auch nicht und sinnvoll ebenfalls nicht. Es ist im Grunde auch fehl am Platz. Dafür wurden Dates nun wirklich nicht geschaffen.
Ich würde höflicherweise etwas Mitgefühl am Date selbst zeigen, die Person dann aber nicht mehr treffen - ausser ich interessiere mich trotzdem ehrlich für sie. Wenn ich das Gefühl habe "abgesehen davon, dass sein Vater grade einen Herzinfarkt hatte und dieses Date etwas seltsam gelaufen ist, könnte das ein toller Mensch sein".. dann ja, warum nicht ein zweites Date versuchen.
Es darf aber kein zweites Date aus Mitleid oder falsch verstandenem Pflichtgefühl geben! Es ist nicht meine Aufgabe, jemand kaum Bekanntem durch eine schwere Zeit zu helfen. Der (oder die) soll es sich nicht so bequem machen, sondern seine Probleme mit Angehörigen oder Fachpersonen besprechen, wo das besser aufgehoben ist. Nicht vergessen: Wenn jemand die geistigen und körperlichen Ressourcen hat, sich ein Online Date zu organisieren, ist er oder sie sicher auch fähig, sich anderweitig Unterstützung zu suchen.
 
  • #15
Ich finde jammernde Menschen im Allgemeinen sehr unattraktiv. Wenn jemand einen tiefen Kummer hat bzw. von einem Schicksalsschlag getroffen wird, umarme und tröste ich und gebe konstruktive, sachliche Vorschläge, was es zu tun gibt, aber das sollte jetzt nicht in ein chronisches Jammern und ständiges Selbstmitleid ausarten. Ich bevorzuge Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung, die nach vorne blicken und eine gewisse Charakterstärke und Problemlösekompetenz besitzen. Lästern über Exen geht gar nicht, das ist so erbärmlich und sagt mehr über die Person selbst aus, die es tut, als über die Ex.
w27
 
  • #16
Ich stehe auf lebensbejahende starke Männer. Wenn der Mann einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat und damit nicht umgehen kann, sollte er den erstmal verarbeiten und nicht daten. Es ist furchtbar unattraktiv.

Männer, die über Exen lästern, sind ein absolutes No-Go und ich breche den Kontakt sofort ab. Mein Freund hat zwar auch über die Ex gelästert, aber nur weil ich ihn auf sie angesprochen habe. Außerdem waren sie nur kurz zusammen.
 
  • #17
Abhängig von:
- Inhalt
- Art & Weise/Umgang
- Zeitpunkt
Denke ich auch.
Ich hatte mal einen Mann kennengelernt der mir gleich seine Lebensgeschichte, harte Kindheit etc erzählt hat ... fand ich etwas seltsam, so ein Gejammer und Negativität bei den ersten Treffen.
Wenn man aber kurz mal erwähnt, dass der Vater vor kurzem einen Herzinfarkt hatte finde ich es nicht schlimm. Kommt auf das Ausmaß an.
 
  • #18
Ich hätte keine Lust auf Dates mit negativen Menschen. Es gibt ja so Leute, die immer von schlechten Erlebnissen berichten, von Krankheiten andere Menschen, weil sie einfach nichts interessantes zu erzählen haben.

Wer über die böse Ex oder auch Krankheiten bei Verwandten redet, ist einfach innerlich nicht frei zum Daten, der ist mit seinem eigenen Leben und seinem Lebensumfeld viel zu beschäftigt.

Ich verstehe auch nicht, wieso man dann überhaupt datet, denn würde meine Mutter im Krankenhaus mit Herzinfarkt oä liegen, hätte ich sicher anderes zu tun, als Dates zu vereinbaren.

Ich hätte auch keine Lust, mich da in irgendeiner Form mit bei anderen reinziehen zu lassen, denn da kommt man nicht umhin, wenn man eine Beziehung eingeht.

Man geht diese auch mit seiner Verwandtschaft und seinem Vorleben in gewisser Weise ein.

Glücklicherweise habe ich momentan keine Probleme dieser Art, da muss ich sie mir ja nun auch erst recht nicht mit einen neuen fremden Partner ins Haus holen.

Ich denke es ist für eine Beziehung schon Prüfung genug, wenn solche Dinge während der Beziehung passieren und man sie gemeinsam meistern muss.
 
E

ErnsterMann

Gast
  • #19
Als Mann klagt man, wenn überhaupt, nur einem anderen Mann, den man sehr gut kennt, sein Leid.
 
  • #20
Man sollte gebildet genug sein um zu wissen, dass es auf das ganze Treffen und auf die eigene Person abfärbt, wenn man überwiegend Negatives erzählt. Man wird ja auch keine Details der Durchfallattacke letzte Woche schildern, denn so was bleibt assoziativ haften.

Insgesamt ein Mangel an Reflexion, Allgemeinwissen und Kultiviertheit. Einfach alles ausplappern, was einem in den Kopf kommt.
 
  • #21
Hab Verständnis, wenn bei jemanden sowas in der Familie passiert, aber ich habe auch früher die Erfahrung gemacht jemanden "retten" zu wollen und bin dadurch an die Falschen geraten und wollte aus diesem Muster raus
Ich musste hier spontan an das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun denken. Du schreibst ja selbst, dass du das Bedürfnis verspürtest, aktiv Hilfe leisten zu wollen, wenn dir jemand „sein Leid“ klagte.

Du „hörst“ quasi aus solchen Erzählungen eine Art Appel heraus: hilf mir bitte...

Aber das muss keineswegs so sein, dass der Erzähler das auch so an dich vermitteln möchte.

Das kann man aber trainieren. Die anderen Aspekte in der Kommunikation stärker wahrzunehmen und damit etwas tauber auf dem Appel Ohr zu werden.

ich kann nachvollziehen, dass wenn man an „Muster durchbrechen“ denkt, vor allem damit meint, andere potenzielle Partner daten zu wollen.

Die Sache ist nur die: du nimmst dich selbst überallhin mit. Dieses Vorhaben wird sich als schwierig erweisen, wenn du im Vorfeld nicht dein Verhalten änderst.

Wenn du dich anfängst weniger verantwortlich für andere zu fühlen, dann wirst du für Männer, die eine Art Mutterersatz suchen, automatisch unattraktiv werden. Hilfreich wäre hierbei auch, wenn du dich nach deinem eigenen Motiv fragst. Also wieso bietest du aktiv Hilfe an, ohne dass dich jemand darum bittet ? Das hat ja etwas mit deinem Selbstwertgefühl zu tun und woraus du es primär beziehst. Nämlich aus der Tatsache für andere nützlich zu sein, vom anderen gebraucht zu werden und somit eventuell auch proaktiv verhindern zu wollen, verlassen zu werden.

Es ist wie mit einem gedeckten Tisch: das was du servierst, entscheidet darüber, wer an deinem Tisch Platz nehmen wird.
 
  • #22
Hatte mal ein Date mit einem Mann, der mit über den Tod seiner besten Freundin erzählte. Wir haben uns unterhalten und sie starb vor zwei Jahren an einer Überdosis oder die Droge wurde gefährlich gestreckt. So genau weiß ich es nicht mehr.
Was soll ich sagen... naja... für mich ist Drogenkonsum nicht nachvollziehbar. Ich hatte keinen Hang dazu. Dementsprechend war ich ihm nicht „emphatisch“ genug.
Natürlich ist die Geschichte einerseits tragisch, aber es wurde mir zu viel Rumgeheule seinerseits.
Im Nachhinein vermute ich er fühlte mehr für sie und war nicht über sie hinweg. Ist okay wenn er so gefühlt hat, aber dann konnte es miteinander eben nicht klappen.
 
  • #23
Ich denke es kommt immer darauf an, ob von selber direkt was erzählt wird oder weil man gerade auf einige Themen gekommen ist und es dazu passt oder nachgefragt wird.
Wenn der Mann z.B. nur von seiner ExFreundin redet bei jedem Date und das auch noch sehr negativ und dann noch behauptet er wäre eigentlich durch mit ihr, dann springen in Zukunft alle Alarmglocken direkt bei mir an.

Es gibt einfach zu viele Männer/Frauen, die eigentlich gar nicht bereit sind zum daten, sondern nur krampfhaft probieren endlich über den ExPartner oder andere Probleme hinweg zu kommen.
 
  • #24
Ich finde schwerwiegende Probleme haben in der Anfangszeit nichts zu suchen . Daher habe ich selber keine Partnersuche betrieben als ich durch schwere Zeiten ging . Männer erwarten anscheinend öfter dass man sie rettet oder ich ziehe solche Menschen an . Auf jeden Fall habe ich gelernt mich abzugrenzen und mich zu schützen . Bei Freunden und Kollegen habe ich immer ein offenes Ohr , auch bei Schülern und Eltern . Aber in meinem Liebesleben möchte ich nicht nur geben sondern auch etwas zurück bekommen .
 
  • #25
Für mich gibt es einen Unterschied in der Qualität ob jemand jammert oder von seinem Leben erzählt. Ich höre mir gewisse Dinge durch aus an. Wenn ich aber merke es geht meinem Gegenüber nur darum sich im Opfer zu fühlen, bin ich raus. Das brauche ich in meinem Leben nicht mehr. Dazu gehört vor allem das unreflektierte Bashing von Ex Partnern und Freunden oder eben deren Glorifizierung.
Wenn ich das Gefühl habe, derjenige lebt immer im Gestern, sieht sich immer als Opfer der Umstände und lernt nicht aus seinen Schicksalsschlägen finde ich das unattraktiv.
Anders ist es, wenn ich merke da hat jemand gelernt, guckt sich seine Anteile an und erzählt reflektiert, dann finde ich das sehr interessant. Das sind für mich äußerst wichtige Soft Skills für die Partnerwahl.
 
  • #26
Wenn du dich anfängst weniger verantwortlich für andere zu fühlen, dann wirst du für Männer, die eine Art Mutterersatz suchen, automatisch unattraktiv werden. Hilfreich wäre hierbei auch, wenn du dich nach deinem eigenen Motiv fragst. Also wieso bietest du aktiv Hilfe an, ohne dass dich jemand darum bittet ? Das hat ja etwas mit deinem Selbstwertgefühl zu tun und woraus du es primär beziehst. Nämlich aus der Tatsache für andere nützlich zu sein, vom anderen gebraucht zu werden und somit eventuell auch proaktiv verhindern zu wollen, verlassen zu werden.
Danke dir für deine Worte. :) Du triffst es auf den Punkt. Die Angst verlassen zu werden, habe ich leider. da arbeite ich auch dran. Es ist auch besser geworden, aber ich darf auch keine Wunder erwarten, dass es so schnell geht. Ich höre zurzeit vieles doppeldeutig und wahrscheinlich höre ich auch Hilferufe, wo keine sind. Weißt du wie man das trainieren kann?
 
  • #27
Kommt es nicht drauf an ?
Auf das wie und was, die Art des Berichtes .......

Für mich wäre es keinerlei Problem, wenn mir eine Frau sagen würde, sie habe momentan keine Lust auf Komödien, weil vor 3 Monaten ihre Lieblingstante gestorben wäre. Für mich kein Jammern. Auch eine Traurigkeit über was auch immer kann vorkommen .....

Stundenlanges Gejodel über den pöhsen Ex, der vor 10 Jahren schon Vergangenheit war würde bei mir den Impuls auslösen, dem Mann ein Bier zu spendieren. 2 Minuten über die Schwierigkeit, keinen Parkplatz gefunden zu haben reicht. Mehr braucht niemand......
 
  • #28
Ich höre zurzeit vieles doppeldeutig und wahrscheinlich höre ich auch Hilferufe, wo keine sind. Weißt du wie man das trainieren kann?
Mein Vorschlag wäre tief in dich hinein zu hören, ob du wirklich das Bedürfnis hast, zu helfen oder ob es nicht doch eher der Wunsch ist, sich nützlich oder wichtig zu machen und unabkömmlich, um dir damit einen Kontakt zu erkaufen.

Oft geht ja auch mit dem Helfen-wollen eine Erwartungshaltung für Dankbarkeit einher.

Also kannst du dich fragen, ob es für dich okay wäre zu helfen, auch wenn du dafür keinerlei Gegenleistung in Form von Dankbarkeit oder Gebraucht-werdens bekommst.

Die beste Erfahrung die du noch machen kannst ist, dass Menschen dich mögen, ohne dass du dafür irgendetwas leisten musst. Dazu musst du sie aber auch mal lassen...
 
  • #29
  • #30
Mein Vorschlag wäre tief in dich hinein zu hören, ob du wirklich das Bedürfnis hast, zu helfen oder ob es nicht doch eher der Wunsch ist, sich nützlich oder wichtig zu machen und unabkömmlich, um dir damit einen Kontakt zu erkaufen.

Oft geht ja auch mit dem Helfen-wollen eine Erwartungshaltung für Dankbarkeit einher.
Ich verstehe den Unterschied gerade nicht. Ich habe schon noch ein Helfersyndrom, auch wenn es mittlerweile weniger geworden ist. Ich erwarte keine Gegenleistung. Ich habe schon das Bedürfnis danach zu helfen. Bin zu sehr beim anderen als bei mir selbst.

Die beste Erfahrung die du noch machen kannst ist, dass Menschen dich mögen, ohne dass du dafür irgendetwas leisten musst. Dazu musst du sie aber auch mal lassen...
Da muss ich erstmal mehr hinkommen. Alles nicht so einfach.

Oder das nicht aushalten können, dass es dem anderen schlecht geht.
Muss ich mir mal Gedanken drüber machen, ob das so ist. Danke für den Ansatz. Mich nervt es schon sehr, wenn auf der Arbeit alle motzen. Diese Stimmung zieht mich runter. Ich weiß nicht, ob es das Bedürfnis nach Harmonie ist oder weil ich mich selbst nie ärgern durfte. "Bringt ja sowieso nichts sich aufzuregen." Ich hab immer gedacht, ich hätte viel Geduld. Ich habe den Kollegen versucht Verständnis für die Situation aufzubringen.
 
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