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  • #1

Wie geht man mit einem Workaholic um?

Ich habe vor 3/4 Jahr einen tollen Mann kennen gelernt und wir verstehen uns prima, merkwürdig war nur, dass er sich fast nur alle 3 Wochen treffen konnte. Ich dachte, der hat bestimmt mehrere Frauen und habe die Perspektive auf eine Beziehung schon fast abgeschrieben. Selbst als wir mal ein schönes Wochenende zusammen verbrachten, musste er schon sonntag morgen wieder schnell weg und hat sofort auf seinem blackberry herumgespielt. Nun weiss ich auch sicherer Quelle, Kollegen, dass er ein workaholic ist und extrem gestresst. Mir gegenüber ist er immer freundlich und offen, aber würde ich ihn ab und zu nicht im büro anrufen, würde er einfach weiterarbeiten und mich vergessen. Habt Ihr so was schon mal erlebt? Kann sich so ein Mensch ändern? Würdet Ihr um diesen Mann kämpfen? Er sagt, dass ich ihm sehr viel bedeute.
 
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  • #2
So einen Mann habe ich auch schon kennen gelernt. Über seine Arbeit hat er sich identifiziert und dementsprechend lange Stunden jeden Tag gearbeitet. Mir hat es nicht gereicht, ihn nur alle 8 - 10 Tage zu sehen. Nichtsdestotrotz war er sehr bemüht, jeden Tag zu telefonieren oder eine SMS zu schreiben. Stutzig wurde ich nur als er sagte: sich so wenig zu sehen, hätte seine Reize. Genau diese Aussage veranlasste mich, die Beziehung zu beenden. Aber wie schon in einem Thread so etwa gefragt wurde: verliebt man sich in die Männer/Frauen, die man nicht haben kann?
 
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  • #3
Was ist Dir wichtig?

Gemeinsame Zeit?

Oder (ich hoffe doch, sein Arbeitseinsatz lohnt sich?!) Status und Geld (samt Komfort)?

Ein wirklicher Workaholic wird mit ähnlicher Wahrscheinlickeit von seiner Arbeistssucht lassen wie ein Raucher von seiner Kippe.

Du musst Dich entscheiden, ob Du mit dem Dir Gebotenen leben willst/kannst oder nicht.
 
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  • #4
Also ich bin auch so ein Workaholic und es war sehr schwer einen Partner zu finden der da mit umgehen kann, er hat alles versucht und es geschaft. Heute arbeite ich immer noch viel, kann aber auch abschalten. Ich denke es lohnt sich aber es ist ein langer Weg und dabei rede ich nicht über Wochen. Er vergisst Dich nicht, Du bist ihm wichtig, nur wenn er mit der Arbeit fertig ist, dann ist es zu spät um noch anzurufen, mails schreibt er den ganzen Tag die sind nicht persönlich genug, dass ist sein Problem. Versuch es Dir vorzustellen, Du bist ständig im Stress, alle wollen etwas von Dir, Du musst viele Entscheidungen treffen, da denkst Du an Deinen Partner (Du bist auch ein Mensch) und schon geht das Handy, die nächste Aktion. Ganz ändern wirst Du den Mann nicht, Du kannst ihn etwas mehr auf dich fokusieren, wenn Du damit umgehen kannst wirst Du eine erfüllte Beziehung haben. Andrea
 
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  • #5
Frag Dich mal, was Du mit "um ihn kämpfen" meinst.
Er lebt nämlich als workohliker, weil er es so WILL. Du musst für Dich klären, ob Du damit leben kannst. Hast Du das gleiche Nähe/ Distanzbedürfnis wie er, so wäre es ja o.k. Spekulier nicht darauf, dass Du ihn ändern kannst. Das wäre Manipulation und geht in der Regel nach hinten los. Wenn er sagt, dass Du ihm viel bedeutest, heisst das noch lange nicht, dass Deine offensichtlich anders gelagerten Erwartungen an eine Beziehung mit ihm, ihm ebenfalls viel bedeuten und er sich mit seinem Leben umstellen wird. Du solltest ein Gespräch führen, in dem geklärt wird, inwieweit ihr Kompromisse eingehen wollt. Ansonsten, such Dir einen der besser zu Dir passt. Wirst am Ende zufriedener sein.
Greta
 
  • #6
Ich finde den Vergleich, den #2 zum Rauchen zieht, absolut angemessen. Workaholismus ist eine Sucht genauso wie Rauchen. Wer zusätzlich noch auf körperlichen Ausgleich und gesunde Ernährung verzichtet, läuft Gefahr, frühzeitig einen Herzinfarkt zu erleiden.

Um deine Fragen zu beantworten: Ich habe sowas Gott sei Dank noch nicht erlebt. Aber ich hatte hier schon so einige Kontakte, bei denen ich zumindest das Gefühl hatte, dass ihnen ihre Arbeit SEHR viel bedeutet hat. Ich halte es für nicht sehr wahrscheinlich, dass sich solche Menschen ändern, auch wenn #3 wahrscheinlich ein Gegenbeispiel zu sein scheint. Ich würde um so einen Partner nicht kämpfen, jedenfalls nicht nach einem Dreivierteljahr.
 
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  • #7
ich (w/40) war 16 jahre mit genau solchem verheiratet, habe mich und meine bedürfnisse immer hinten angestellt. meiner erfahrung nach ist es eine art sich zu betäuben!
 
G

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  • #8
Ich war auch mit einem Workaholic verheiratet. Hat aber lange gedauert, bis ich da nicht mehr mitgemacht habe. Alles wurde zur Arbeit. Beispiel: in den jungen Jahren unserer Ehe sind wir einmal am Heiligen Abend in den Wald gegangen, um Tannenzapfen für unseren Kachelofen aufzulesen. Und da wurde ich dann beschimpft, weil ich die Tannenzapfen n i c h t s c h n e l l
g e n u g aufhob! In der Rückschau hätte ich damals schon gehen sollen. Habe ich aber nicht gemacht. Selber schuld.
w, 64
 
  • #9
@#7: Krass. Vielleicht hatte er Angst, den Weihnachtsmann zu verpassen.
 
B

Berliner30

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  • #10
Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag Zeit, die Einteilung ist jedoch wichtig bzw. wird nach wichtigkeit vorgenommen und da scheinst du nicht wichtig genug zu sein oder er hat ein Problem ...
 
L

Loredana

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  • #11
Also ich finde, man weiß eigentlich zu wenig von den beiden Beteiligten, als dass man sich hier groß ein Urteil oder eine Meinung dazu erlauben kann.

Workoholic! Ein Wort, dass in der heutigen Zeit sehr schnell und auch nicht immer fundiert angewendet wird!

* Wie alt sind die Beiden hier?
* Ist er vielleicht gerade dabei sich etwas aufzubauen?
* In wie weit versteht sie ihn?
* In wie weit hegt er die gleichen Gefühle für sie, wie sie für ihn?

Die Aussage "musste er schon sonntag morgen wieder schnell weg und hat sofort auf seinem blackberry herumgespielt" gefällt mir von der Formulierung her gar nicht. Es gibt einem das Gefühl, dass sie ihn nicht wiklich ernst nimmt und vielleicht verhält er sich auch aus dem Grunde so.

Wenn man sich, in einer recht frischen Beziehung, nur alle 3 Wochen sieht und die wenige gemeinsame Zeit dann nicht auch gemeinsam intensiv bis zur letzten Minute genutzt, genossen und verbracht wird, würde ich ein Ei drüber schlagen ;-)

Gruß .. Loredana
 
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  • #12
Bei einem normal arbeitenden Menschen sieht das Leben etwa so aus: er sieht in der Arbeit eine Bereicherung des Lebens, Geld verdienen, er hat Hobbys, unterhält soziale Kontakte und zwischenmenschliche Beziehungen. Seine Interessen richtet er verschieden aus.

Der Workaholic dagegen hat nur einen wahren Lebensinhalt, seine Arbeit. Alles um Ihn herum ist auf Arbeit hin ausgelegt, er bringt kein Interesse für andere Dinge und im Extremfall auch nicht für Menschen auf. Das sind Menschen, die nicht delegieren können/wollen und durch das viele Arbeiten die Prioritäten nicht mehr richtig setzen.

Du musst wissen, ob du damit umgehen kannst oder ob dir ein solch einseitig interessierter Mensch nicht auch langweilig wird. Wenn du unabhängig genug bist, deine Interessen auch ohne ihn wahrzunehmen und deine Freizeit mit deinen Bekannten zu verbringen, dann könnte es wahrscheinlich schon klappen. Die Frage ist einfach: willst du und kannst du das?
 
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  • #13
War mit einer wirklich großen Liebe zusammen, ein wahrer Workoholic, dessen oberste Prorität sein Job war.
Da ich selbst gut in meinem Leben beschäftigt bin, waren etwa 24Stunden in der Woche genug für mich und die Qualität der gemeinsamen Zeit war enorm. Qualitity Time eben....

Nach 1 1/2Jahren bekam er ein Beförderungsabgebot nach Hamburg und bat mich um Bedenkzeit, in der ich merkte, dass sich unsere Probleme den letzten Monaten nicht gebessert hatten und die neue Entfernung das Aus für uns ist.

Der neue Job war der Anlass für die Trennung. Grund war allerdings die Bedeutung, die meine Kinder und ich für sein Leben hatte, für uns war nur Platz, wenn der Job es erlaubte.....
 
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  • #14
einen echten W. wirst du nicht ändern können und dann bleibt nur die Möglichkeit, dass du dich damit arrangierst oder eben die Beziehung beendest. Ich war auch kurz davor, einer zu werden und habe jetzt glücklicherweise einen Partner gefunden, dem es genau so ging. Da unser beider Beziehungen mitunter auch deswegen in die Brüche gingen, haben wir uns nun gemeinsam zum Ziel gesetzt, auch freie Zeiten einzuplanen und diese als Qualitätszeit zu genießen. Und ich muss euch sagen, es ist toll - ich arbeite weniger, verdiene mehr und habe trotzdem mehr Freizeit. Doch leider nimmt es nicht immer so ein gutes Ende und man muss auch sehr viel dafür tun - nämlich in den eigenen Terminkalender private Zeiten wie feste Geschäftstermine einplanen - und dann auch einhalten. Viel Glück und Erfolg sowie Kraft und Durchhaltevermögen für alle, die es versuchen möchten... Das Stück Lebensqualität ist es wert und die Gesundheit auch!
 
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  • #15
Ja die Balance zu finden ist machmal schwer. Ich selbst bin auch ein Workaholic aber habe in den letzten Jahren auch gelernt abzuschalten. Ganz bekommt man den Kopf jedoch nie frei - das muss jeder Frau klar sein.
 
K

Kalliope

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  • #16
Ich glaube, Du musst herausfinden, was Dir wichtiger ist - Du selbst und Deine Wünsche, Träume, Vorstellungen von Partnerschaft, bei denen drei Wochen und Verlassenwerden am So Morgen schmerzhaft ist - oder ob Dir dieser Partner aufgrund anderer Stärken, Charakterzüge oder Eigenschaften so wichtig ist, dass Du seine Einstellung zum Thema Partnerschaft akzeptierst. Aus Erfahrung kann ich dir nur sagen, ich war 7 Jahre mit einem Partner liiert, der locker mal - wenn ich nicht immerfort einen zwei- bzw. drei-Wochen-Rhythmus des WE-Besuchs über 250 km hinweg geplant hätte - auch acht Wochen ohne mich konnte (getestet!). Grund: Arbeit, die immer vorhanden ist. Letztendlich habe ich mich gegen diesen Mann entschieden - auch wenn er dennoch sehr an mir hing!
Erfahrungen lassen reifen!
 
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  • #17
Ich kann mir das gut vorstellen. Ich arbeite auch gerne und leider auch immer wieder zu viel. Ich musste erst lernen nein zusagen und ich glaube, für Männer ist dies noch schwieriger. Mittlerweile klappt dies gut und ich kann sofort abschalten, wenn ich die Tür vom Büro zugemacht habe.

Zeige nur bedingt Verständnis, wenn er dich wirklich vergisst. Zeige für Situationen, die er erklärt und gut begründen kann Verständnis. Zeige ihm, dass es wichtigeres gibt als das Arbeiten.

Rede offen mit ihm; legt fest, wann es Zeiten gibt, in denen er nur für dich da zu sein hat und Zeit mit dir verbringt.
Manchmal müssen solche Männer aus Ihrem "Arbeitsdornröschenschlaf" geweckt werden, es ist Ihnen nicht bewusst, wie eine Partnerin diese Arbeitssucht empfindet.

Gebt Euch die Zeit, damit er lernen kann. Wenn er nicht ansatzweise dazu bereit ist, dann lass ihn in seinem Büro sitzen. Dann hat er dich nicht verdient - auch wenn es weh tut.
 
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  • #18
Arbeitssucht ist eine stoffungebundene Sucht - durch Stress wird Adrenalin ausgeschüttet, nach welchem der Workaholic süchtig wird.Jeder Suchtmensch ist für Beziehungen ungeeignet, da die Sucht den Mittelpunkt seines Lebens darstellt. Die Gefahr, die besteht, mit einem süchtigen Menschen eine Partnerschaft zu versuchen, ist cosüchtig zu werden.

Liebe Grüße

Monika
 
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  • #19
Manchmal habe ich das Gefühl, auf dem falschen Stern gelandet zu sein, seit ich hier lebe - und das sind jetzt immerhin schon 44 Jahre ...

Ich habe nicht alle Antworten auf die Fragestellung gelesen, aber die meisten, die ich gelesen habe, haben mich wahnsinnig geärgert, weil sie so absolutistsich sind.
Nr. 3 hat mich sehr positiv berührt, dafür hat mich Nr. 4 am meisten wütend gemacht. Ich kann nämlich aus unser eigenen Firma ein Liedchen davon singen, wie es ist, wenn man verdammt noch mal einfach nicht raus kommt aus dem Sch...laden! Weil nämlich zu wenig Leute da sind für zu viel Arbeit, weil die Erwartungen der ´"Firma" immer höher aufgehängt werden - und weil die Konkurrenz aus Asien leider nicht schläft und man, ob man will oder nicht, zusehen muss, dass man möglichst alles sofort zu erledigen hat. Ich weiß genau: Wenn ich dies und das und jenes nicht jetzt noch fertig mache, dann werde ich morgen noch weniger wissen, wie ich es gebacken kriege. Und trotzdem gehe ich dann zu Unzeiten aus dem Büro, wissend, dass auf meinem Schreibtisch noch Stöße von Arbeit liegen, die EIGENTLICH heute noch hätten erledigt werden sollen, weil morgen früh noch was Neues dazu kommt und die Kunden aber wegen der alten Geschichten mit Sicherheit noch lauter schreien werden.

Ich hatte schon Tage dabei, da habe ich morgens um kurz nach acht eine E-Mail begonnen, es klingelte dann 1000mal das Telefon, zig Kollegen kamen und brauchten was, der Chef lädt kurzfristig zu einer Besprechung ein - und dann habe ich abends um die gleiche Zeit (nämlich kurz nach acht) meinen PC runtergefahren und festgestellt, dass die E-Mail vom Morgen immer noch halbfertig auf dem Bildschirm herumdümpelte, weil ich es einfach nicht geschafft habe, sie fertig zu schreiben. Wer selbst nie in solcher Situation war, kann das natürlich nicht nachvollziehen. Und übrigens: Ich bin nicht, wie jetzt vielleicht die meisten denken mögen, eine Führungskraft. Nein - ich bin Exportsachbearbeiterin in einem Betrieb, der sich extremst mit der asiatischen Konkurrenz auseinanderzusetzen hat und der sich selbst dementsprechend gut aufstellen muss. Meine Arbeit erhält nicht nur meinen eigenen Arbeitsplatz, sondern auch den der Kollegen in der Fertigung, denn ohne meine Aufträge hätten diese nichts zu produzieren. Umgedreht ist es natürlich genauso.

Und wenn ich dann sehe, dass die Kollegen im Außendienst alle einen Blackberry haben und dazu verdonnert werden (von der GL), diesen immer an zu haben, auch im Urlaub erreichbar zu sein, weil sie sonst diesen Job verlieren, dann denke ich, dass es mir noch gut geht. Obwohl auch ich für Notfälle im Urlaub auf meinem Privathandy erreichbar sein sollte, so wird es gewünscht. Und Führungskräfte trifft es noch härter. Einer unserer Geschäftsführer (ihm gehört die Firma nicht, nein) ist derzeit in Urlaub in Mexiko - allein ich habe in den letzten drei Tagen fünfmal mit ihm telefoniert, weil ich eine dringende Entscheidung von ihm brauchte. Es ist nicht deren Wunsch, so gestresst zu werden - denn wenn es der Wunsch wäre, dann wären sie nicht gestresst, sondern entspannt, weil sie es lieben würden.

Wie gut und wie wichtig ist für solche Menschen ein Partner an ihrer Seite, der Verständnis für sie hat, bei dem sie in der wenigen freien Zeit, die sie haben, zur Ruhe kommen und sich ein bisschen frei fühlen können! Das ist Liebe - für den anderen da zu sein. Liebe hat nicht ausschließlich was mit Prioritäten zu tun, Liebe hat etwas damit zu tun, dass man die Zeit, die man miteinander hat, auch wirklich LEBT, dass man diese Zeit mit Sinn und Leben füllt. Liebe willl geben, nicht haben. Und wenn so ein Mann (könnte auch eine Frau sein, siehe Nr. 3) spürt, dass er verstanden und erst genommen wird, dann wird er sich auch öffnen. Wenn er hingegen nur eine weitere Erwartungshaltung erfüllen soll, wird er sich fühlen wie eine ausgequetschte Zitrone, denn Erwartungshaltungen muss er schon im Beruf genügend erfüllen.

Und hier setzt für mich der wichtigste Punkt an: Eine Partnerschaft ist nicht dazu da, das Fehlende in mir zu ersetzen! Ich habe nicht das Recht, von meinem Partner irgendwas zu verlangen und zu erwarten, dazu ist er nicht auf dieser Welt. Jeder sollte auch mit sich selbst zufrieden sein können, und mit einem verlässlichen Freundeskreis, schönen, sinnvollen Freizeitbeschäftigungen oder z.B. mit sozialem Engagement kann man seine eigene Zeit, die man allein verbringen muss, durchaus ausfüllen. Ich denke, das das der Grund der meisten Scheidungen ist: Dass - vor allen Dingen von weiblicher Seite her - zu viel Druck ausgeübt wird und zu wenig Bereitschaft zum schlichten Da-Sein und Geben vorhanden ist. Wenn ich viel von mir gebe, ohne dafür etwas zu erwarten, dann werde ich irgendwann auch reich dafür belohnt. Und ich finde, dass eine erfüllte Partnerschaft durchaus auch in weniger gemeinsam verbrachter Zeit stattfinden kann - wenn diese Zeit wirklich von Liebe und Sinn erfüllt ist.

Damit abschließend meine Antwort an die Fragestellerin: Wenn er Dir etwas bedeutet - heißt: wenn Du ihn wirklich liebst -, dann versuch doch einfach mal, nur für ihn da zu sein. Wenn Ihr zusammen seid, gib ihm das Gefühl, dass Du sein Ruhepol bist. Vielleicht wird ihm das so gut gefallen, dass er von sich aus versucht, mehr Zeit für Euch zu haben. Heißt: Ja, er kann sich ändern. Aber in den meisten Fällen sind wir Frauen dafür zuständig, das Nest zu bereiten. Die Männer werden immer Jäger bleiben. Aber wenn sie von der Jagd heimkommen und sich an ein kuschliges Feuer setzen können, an dem schon eine liebende Frau wartet, dann werden sie es gern tun. Und das hat nichts mit Egoismus zu tun. Es ist einfach dieses Gefühl: "Ich MUSS das jetzt noch fertig machen, sonst ..." - es hat etwas mit Nicht-loslassen-können zu tun. Aber Loslassen kann man tatsächlich lernen. Bin selbst grade tapfer dabei. ;-) Bemühe Dich um ihn, aber quetsch ihn nicht aus und setze ihn nicht unter Druck.

Liebe Grüßen + viel Glück
Britta
 
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  • #20
Ich habe nur die Frage gelesen, überhaupt keine Antworten. Es soll auch jetzt kein "klugscheißern" sein aber ...
Grundsätzlich ist es so, dass man genau diesen Menschen anzieht, der für einen selbst sehr wichtig ist. Man (frau) ist unbewusst nicht bereit mehr Zeit in diese Beziehung zu investieren. Spüre doch einfach mal hinein in dich selbst, wie fühlt es sich an einen Menschen immer in der Nähe zu haben und wie fühlt sich es an, nur alle heiligen Zeiten sich zu sehen.
Ich hatte eine Zeit, da zog ich ausschließlich solche Männer an, dann war wieder die Zeit in der ich nur verheiratete Männer anzog usw.
Bis ich dann den vermeintlichen Partner meines Lebens gefunden hatte, für genau 1/2 Jahr, wir haben sogar schon zusammen gewohnt, bloß meine Luft zum Atmen wurde immer dünner, nach 5 Jahren Singleleben mit 2 Jugendlichen war das dann doch nicht so einfach.
Jetzt fühle ich vorher genau in diese Situationen hinein, ob ich dafür überhaupt bereit bin, mehr zu bekommen, wenn da ein klares JA kommt, dann kommt auch der Traumpartner, wo es einen überhaupt nicht mehr stört.

Eines noch: Ändern kann man NUR sich selbst bzw. die eigene Sichtweise - dann ändert sich das Umfeld ganz von allein.

Alles Liebe noch und viel Glück beim Finden
Elisabeth
 
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  • #21
Ich habe eine gescheiterte Workaholic- beziehung hinter mir, es war sogar eine richtig große Liebe und habe danach das Falscheste getan: ich bin selbst zm Workaholic mutiert, um das alles zu vergessen. Jetzt gibts keinen Mann mehr und keinen, der mit einer Workaholikerin leben will:
Also: Viel viel Glück und zweifele nicht so sehr! Lebe einfach!
 
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  • #22
#18
Stimme völlig zu. Und jetzt ehrlich: in dieser Zeit muss man mehr leisten als sonst um den Job zu behalten, viel mehr um voranzukommen. Und da spreche ich nicht vom Gehalt sondern von Qualität der Arbeit. Und um die Verantwortung. Außerdem arbeiten viele (es gibt immer natürlich Ausnahmen) dafür, um den Kindern, Eltern vielleicht weiteren Verwandten das bessere Leben zu ermöglichen. Als Rat deshalb vielleicht: frag was ihn antreibt. Was zwingt ihn vielleicht nur nach 4 Stunden Schlaf doch pünktlich aufzustehen oder auch an einem Sonntag doch wieder zu arbeiten. Kann man die Beweggründe nachvollziehen und sind diese auch einem selbst wichtig, hat man vielleicht doch ganz gute Chances auf eine Beziehung.

Grüße von einer die an diesem Sonntag und Montag doch wieder arbeiten muss.
Stella (25)
 
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  • #23
Nr. 19, Britta ist hier die Beste und sie hat meine volle weibliche Rückendeckung.

Wenn alle Frauen weiterhin so ver-van-der-leyendeckert werden, dass sie Männern die Pistole auf die Brust setzen müssen, ist das eher traurig. Und ich finde, die meisten anderen Antworten hier nehmen zu sehr Bezug auf eigene, alte Probleme.
Meine Motten: "Nichts wird so heiss gegessen wie es gekocht wird". Oder eben einfach mal zurücklehnen, abwarten und Tee trinken, und derweil auch mal mit sich selbst sein können. Ich glaube, Männer mögen eher entspanntere Frauen :) siehe Britta Stichwort "Ruhepol"
 
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  • #24
Wenn man den Post von Britta so liegt, muss man sich schon fragen, ob die Firma so knapp über die Runden kommt, dass sie sich nicht ausreichend Angestellte leisten kann. Eine gesunde Arbeitsorganisation sieht jedenfalls anders aus und wenn in ein paar Jahren die halbe Mannschaft ausgebrannt ist, dann ist sie am Ende. Oder auch nur einer da einen Herzinfarkt erleidet...

Allerdings ist das für mich ein denkbar schlecht gewähltes Beispiel, dass hat nämlich überhaupt nichts mit der Definition eines "Workaholics" zu tun, sondern ist gnadenlose Überlastung der Angestellten.

Ansonsten sind gute Fachleute immer gefragt, wenn man den Stress nicht will, kann man sich immer noch wegbewerben. Vielleicht kriegt man dann nicht mehr ein ganz so gutes Gehalt, aber ich kenne genug Beispiele, die sich für ein entspannteres Leben mit weniger Lohn entschieden haben.

Wie auch immer: Einen Workaholic kann man nicht ändern und Leute, die glauben, immer schneller im Hamsterrad rennen zu müssen, auch nicht. Jeder muss sich selbst entscheiden, ob man damit leben kann und will.

Das soll nicht heißen, dass ich meinen bestehenden Partner in einer solchen Situation sofort aussortieren würde, aber ich würde nicht sehendes Auges in eine solche Situation hineingehen.
 
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  • #25
Der Post von Britta ist sehr eindrücklich, aber ich schliesse mich #23 an, das hat mit Workaholic nichts zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend ein Ausnützen der Mitarbeiter und ihrer möglichen Ängste, den Job zu verlieren. Das ist nicht nur unfair, sondern höchst kurzsichtig von der Geschäftsführung, da überarbeitete Mitarbeiter nun wirklich nicht mehr die Leistung erbringen, die sie mit einer guten Life-Work-Balance zu erbringen fähig sind. Eigentlich müsste man jedem in diesem Betrieb raten, den Job zu wechseln, denn ein solches Arbeitsklima ist nicht normal.

Workaholics sind aber meist Menschen, die ihren Zustand selber herbeiführen. Das heisst, sie machen ihre Arbeit zum Mittelpunkt ihres Lebens, glauben, sie sind unersetzlich und geben sich so einen Lebensinhalt. Dabei vergessen sie, dass die besten Mitarbeiter diejenigen sind, die es fertig bringen, einen optimalen Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit herzustellen. Solche Menschen sind oft viel leistungsfähiger und teilweise auch weniger betriebsblind.

Wo ich aber Britta recht gebe, ist die Erwartungshaltung vieler Frauen, dass der Mann einen 9- to-5-Job haben soll (möglichst noch mit hohem Einkommen) und die Freizeit immer gemeinsam verbracht werden muss. Das ist oft eine Illusion, denn in vielen Berufen gibt es Zeiten, in denen man mehr leisten muss. Und wenn jemand Karriere machen will oder selbständig ist, steigen die Verpflichtung meist überproportional an. Dessen muss man sich einfach bewusst sein und es wäre für die Partnerschaft förderlicher, man hält dem anderen den Rücken frei, als überzogene Ansprüche durchsetzen zu wollen und die Partnerschaft mit ewigem Genörgel zu belasten.
 
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Berliner30

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  • #26
@18 du bist der Traum eines jeden Chefs, aber leider nützt dir das persönlich gar nichts, denn die Verlorene Zeit gibt dir niemand zurück. Für Geld kann man aber jederzeit arbeiten, auch wenn manche Berufe / Branchen oder Einkommensklassen im Moment nicht denkbar sind (ich habe mich damals z.B. gleich als Chef und nicht als Sachbearbeiter beworben, letztlich bin ich das aber nicht in einer fremden Firma geworden, sondern habe selbst ein Unternehmen aufgebaut).
Zeit für privates / Hobbys sollte man aber in jedem Job / Unternehmen haben und auch nutzen.

@14 stimmt, sehe ich ähnlich und möchte noch was dazu tragen:

Werte Frauen: ihr wollt doch meistens auch einen Mann mit einem guten Einkommen und ihr wisst bestimmt auch, das gute Jobs mit viel Freizeit und viel Einkommen mit dem Mikroskop zu suchen sind und folglich ein hohes Einkommen einer größeren Anstrengung bedarf, oder?
Ok wenns soweit verstanden wurde, dann stellt euch den Mann vor, was will er wohl für eine Frau?
Variante 1: auch ein Arbeitstier, Beziehung gleich null, man ist halt zusammen
Variante 2: eine Frau, die mehr Zeit hat, damit die wenige Zeit gemeinsam verbracht werden kann und es eine Beziehung mit Zukunft ist/wird.

Ich wäre für Variante 2, denn meinen Job werde ich nicht freiwillig aufgeben.
 
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  • #27
Liebe Fragestellerin, suche Dir halt ganz einfach wie alle Frauen den "Traumann":

1) fianziell und zeitlich unabhängig
2) Geld ist überhaupt nicht wichtig bei der Partnersuche, aber viel Geld macht glücklich
3) sehr dominanter Mann, er darf nicht in der Masse untergehen
4) einen erfolgreicher Mann der keine Probleme mit dem Beruf hat. Den ein Mann der im Beruf nicht glücklich ist mit dem kann Frau auch nicht glücklich werden
5) ...gibt es noch ein paar Ansprüche mehr?


Im übrigen sind das alles Absagegründe die ich hier von Frauen erfahren habe, also ganz aus dem realen Leben.
 
  • #28
Ich hätte mit einem Workaholic eigentlich nicht nur das offensichtliche Problem, dass er für mich wahrscheinlich kaum Zeit hätte, sondern auch noch ein weiteres.

Irgendwann in der Vergangenheit, als der Workaholic noch nicht diese Eigenschaft hatte, hat er plötzlich angefangen, sein Arbeitspensum zu erhöhen. Selbst wenn er zu diesem Zeitpunkt Single war, hätte ihm eigentlich bewusst sein müssen, dass das in einer neuen Beziehung später mal ein Problem werden könnte. Und die Vorstellung, dass man so mir nichts, dir nichts das Arbeitspensum einfach so wieder herunterfahren kann, halte ich für naiv. Arbeit macht nicht nur frei sondern kann auch süchtig machen. Und genau dieser fehlende Weitblick des Workaholics würde mir "Angst" machen, weswegen ich von einer Beziehung mit ihm Abstand nehmen würde.
 
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Georgia

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  • #29
Du mußt Dich fragen ob Dir die selten Treffen reichen und ob Du eine Beziehung mit einem Mann führen möchtest, in dessen Leben Arbeit so einen breiten Raum einnimmt.
ich gehöre selber zu den Menschen, die Ihre Arbeit leidenschaftlich gerne macht und es ist gut wenn mich mein Partner daran erinnert, dass es auch noch etwas anderes gibt.
Versuch nicht ihn zu ändern, sondern mache deutlich, dass es für dich wichtig ist mehr gemeinsame Zeit mit ihm zu haben.
Bleibe Dir und Deinen Bedürfnissen treu, die zeit wird entscheiden ob ihr eine gemeinsame Chance habt.
Liebe ist ein Kind der Freiheit. Du wirst Dich auf seine Haltung zu seiner Arbeit ein Stück einlassen müssen und er muß sich Zeit und Raum für Dich nehmen. Aber Annäherung kann dauern.
Frage ihn doch mal ob er so viel arbeiten muß?
Viel Glück
 
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  • #30
Aus meiner Sicht sind hier durchaus merkwürdige Ansätze erkennbar. Ich selbst werde oft als Workaholic bezeichnet. Dabei muss man sich erstmal klar werden, was dies heißen soll.

Workaholic = Arbeitssüchtig; Süchtig nach Arbeit;

Ich kenne viele die Genauso viel oder gar mehr arbeiten als ich, würde aber keinen als Workaholic bezeichnen. Alle arbeiten daran dies zu ändern. Das Bedarf aber Zeit und Arbeit und machne werden es nie schaffen. Das ist doch aber nicht Ziel oder die Regel. Mag man mir Verdrängung vorwerfen, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht süchtig nach Arbeit bin. Viel Arbeit ist doch tatsächlich in den meisten Fällen kein Wunsch sondern eine Reaktion auf die Gegebenheiten. Da helfen auch keine Phrasen vom Delegieren, Ändern oder Prioritäten setzen. Alle diese Vorschläge müssen (auch finanziell und personell) umsetzbar sein. Klar ist mein Unternehmen auch mein "Baby", dass ich nur ungern aufgeben will. Daneben gibt es aber Schulden, Verantwortung für die Mitarbeiter und, und, und....

Jeder muss sich da fragen, was er will. Wer auf der einen Seite jemanden sucht, der intelligent, humorvoll, erfolgreich und mit Status versehen ist, kann meist keine 40h-Woche erwarten und sich nach zwei Monaten beschweren und mehr Zeit einfordern (dadurch Druck und Unzufriedenheit aufbauen), natürlich bei Beibehaltung der vorherigen Suchkriterien.

Für mich stellt sich immer die Frage, ob die wenige Zeit einen erfüllt, sie genossen wird und man davon zehren kann. Wenn es so ist, dann kann in die Zukunft geschaut werden, ob die Prognose ergibt, ob sich die Situation bessern wird. Dann kann jeder entscheiden, ob er damit Leben kann und will.

Vielleicht hilft es auch mal eine Woche die Arbeit des Partners real, vor Ort kennen zu lernen.

In diesem Sinne, viel Glück, viel Verständnis und einen schönen Feiertag, den ich nun im Büro verbringen werde...
 
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