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  • #31
Ich, 41, weiblich, erfolgreich habe auch schon viel gearbeitet. Anders hätte ich nicht erreicht, was ich erreicht habe. Wenn der Job großen Spaß macht, ist das in Ordnung. Klar geht viel Arbeit und Erfolg zu Lasten von Beziehungen, von manchen jedenfalls. Die nicht damit klar kommen, sind es - meiner Meinung nach - auch nicht wert.
Wobei Beziehungen wie auch Freundschaften immer beidseitig wertvoll sein sollten. Kommt eine nicht damit klar, das der andere keinen nine-to-five-job hat oder einer, das eine erfolgreich ist stellt sich grundsätzlich die Frage wie lange das gut gehen kann...
C aus München
 
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  • #32
Meine kürzlich gemachte Erfahrung mit einem Workaholic hat mich hierher getrieben. Mir reicht es eben nicht, dass man sich alle 2 Wochen mal für 4 Stunden sieht. Da braucht es Jahre, bis man sich kennengelernt hat! Es war sehr schmerzlich, Abschied zu nehmen, aber seine Ehe ist daran auch schon zerbrochen und seine 3 Kinder sehen ihn kaum. Was ich besonders traurig finde ist, dass er sich selbst kasteit hat, indem er mich so lange nicht gesehen hat und dass er nur noch zunimmt, weil er sich kaum noch bewegt und ungesund isst. Man muss nicht besonders weitsichtig sein, um die Konsequenzen zu erahnen... Ich verstehe seine Motivation und weiß auch, dass es Phasen gibt, in denen man reinhauen muss, aber mir war die Rolle als "Ruhepol" zu klein. Das muss man dann eben für sich entscheiden.
A aus B
 
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  • #33
Hallo zusammen,

...hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass es einfach wirtschaftliche Zwänge gibt, denen man sich unterwerfen kann oder eben nicht und das dann mit allen Konsequenzen.
Leider ist die gesellschaftliche Wirklichkeit keinesfalls an der Möglichkeit ausgerichtet, einerseits einen adäquaten Rahmen für ein Privatleben zu entwickeln und anderseits beruflich in einer entsprechenden Position zu agieren.
Das fängt an mit den mangelhaften Möglichkeiten einer Kinderbetreuung, damit sich der Partner auch beruflich verwirklichen kann, setzt sich fort in der nicht gelebten Akzeptanz von Elternzeiten und findet seinen Abschluß in möglicherweise überzogenen Erwartungen hinsichtlich der verbleibenden Zeit für Familie und Partnerschaft.
"workaholic" ist nicht zwangsläufig ein selbstgewählte Lebensperspektive, sondern ein sozialpolitisches Problem, warum sieht denn die demographische Entwicklung derart verheerend aus?

j aus b
 
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  • #34
Fazit: Unsere Gesellschaft ist krank und macht krank... Das habe ich jetzt auch an mir selbst erfahren... Bin den Job (Pharma-Außendienst), der mir ein normales Leben, mit sozialen Kontakten, einer Partnerschaft und Zeit für meinen Sohn nicht erlaubt hat, jetzt los. Gott sei Dank! Lange geht das mit dem Turbo-Kapitalismus, in dem ein Teil der Bevölkerung verschlissen und ein anderer aus der Arbeitswelt ausgegrenzt wird bzw. nach dem Verschleißen in der Arbeitslosigkeit ... oder auf dem Friedhof... endet, nicht mehr gut...

Aber jede / jeder muss sich eben mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten arrangieren und seine / ihre Existenz - möglichst durch eigene Arbeit - sichern...

Wünsche Euch allen, dass Ihr trotz allen Widrigkeiten Euer Leben genießen könnt und erfahrt, dass die Begegnungen mit den Mitmenschen das Leben ausmachen.

P.S. Ein Partner ist kein "Matre de plaisir", der einem das Leben angenehm zu machen hat...
Genieße es sehr, den Mann, in den ich mich verliebt habe und der als Selbständiger auch sehr viel arbeiten muss, in der gemeinsamen Zeit sehr glücklich zu machen.

Marina-Nicole
 
  • #35
@#32: Na ja, ein Workaholic im eigentlichen Wortsinn ist schon ein nach Arbeit Süchtiger, der weit mehr auf seine Arbeit fixiert als normal. Das würde ich nicht als bloßes sozialpolitisches Problem bezeichnen, sondern als individuelle Störung. Dafür ist aber natürlich entscheidend, wie man Workaholic definiert.

@#33: Nicht jede Überbelastung hat mit Workaholic zu tun. Wer einfach nur viel arbeitet oder gar dazu genötigt wird, ist ja kein Workaholic, sondern ein viel oder zuviel arbeitender Mensch.

Viele Selbständige finden eine sehr angenehme Balance aus Leben und Arbeit, auch wenn sie voller Elan und Spaß oft mehr Wochenstunden arbeiten als die Gewerkschaft sich auch nur vorstellen mag.
 
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  • #36
#35 Steffi (04.04.2009)

Das gibt es doch gar nicht !!!

Schade, dass man zu dieser Beziehungsfrage keine Daten einsehen kann.

Mir ist haargenau das gleiche passiert. Die Zeitangaben und das Handy stimmen auch und auch mir hat er gesagt, dass ich ihm ganz wichtig sei.

Schade, dass wir uns nicht kurzschliessen können. Wenn der Mann den gleichen Beruf hat und aus der selben Stadt kommt, sollten wir das wohl dringend tun.

Ich schaue in den nächsten Tagen wieder rein, vielleicht gibt es von der fragenden Person ja die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme oder wenigstens Stellungnahme.

Ich hoffe es sehr

LG
Steffi
 
  • #37
@#35: Das funktioniert leider nicht, Steffi. Selbst wenn ihr hier im Forum eure Chiffre-Nummern austauschen würdet, könntet ihr euch nicht schreiben. Man kann immer nur das jeweils andere Geschlecht anschreiben, wenn man nicht homosexuell ist. Aber ihr könntet über einen Mittels-Mann gehen.
 
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  • #38
Hallo Thomas,
ja da kommst du ja gerade recht :)
Du könntest ja der Mittelsmann sein oder ?

Wie geht es nun weiter ???

Herzliche Grüße

Steffi
 
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  • #39
Hallo, finde alle Kommentare hier ganz interessant und möchte etwas dazu sagen, denn irgendwie habe ich das Gefühl, daß der Begriff Workaholic zu schnell und auch fahrlässig strapaziert wird.

Überlastung, Spaß am Job, das hat aber alles nichts mit "Arbeitssucht" zu tun.
Menschen die wirklich arbeissüchtig sind, sind sehr unglücklich und es ist tatsächlich so, daß sie nach medizinisch definierten Kriterien eine lange Krankheit in vier Phasen durchmachen bis sie verfrüht arbeitsunfähig werden und dann in den meisten Fällen verhältnismäßig jung sterben (nicht von mir, sondern von Fachleuten).
Diese Menschen verlieren bei fortgeschrittener Krankheit die Fähigkeit andere wahr zu nehmen und Beziehungen zu anderen Menschen werden bedeutungslos. Sie sind irgendwann nicht mehr in der Lage "normal" zu kommunizieren und jeder Versuch sie auf ihre Situation hinzuweisen bedeutet für sie mehr Druck und Belastung. Logischerweise somit auch der Umgang mit Partnern. Das führt ins soziale Aus. Ende des Liedes ist der totale Leistungsknick. D.h. alles wofür man Jahre lang so hart gearbeitet hat geht unweigerlich den Bach runter, (incl . dem Betroffenen selbst).
Wie meist kann der Süchtige seine Krankheit selbst nicht erkennen, auch nicht nach gescheiterten Ehen, Krankheiten etc.
Da hilft leider auch der geduldigste, liebevollste Partner nichts, denn er kann und das ist meine Antwort an die Fragestellerin, nichts für den Betroffenen tun.
Nette Bemühungen wie "Ruhepol geben", führen in die entgegengesetzte Richtung, denn Ruhe bedeutet Depression. Für Menschen, die Arbeitssüchtigen sehr nahe stehen führt dies meist in Coabhängikeit.
Nur wenn der Betroffene selbst erkennt, daß etwas nicht stimmt, bereit ist sich fachmännisch helfen zu lassen, gibt es einen langen (vielleicht gemeinsamen) Weg raus aus der Sucht.

Fazit: Beziehung mit einem echten Wokaholic ist nicht möglich.
 
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  • #40
Guten Tag,

war selber mit einem arbeitssüchtigen Partner zusammen und stimme den Beitrag über meinem voll und ganz zu.
Richtige Arbeitssüchtige können nicht abschalten, werden innerlich getrieben und zerbrechen im Endstadium.
Eine Beziehung ist nicht möglich. Zumindes nicht vor der Einsicht in die Sucht und Therapiemaßnahmen. Aber die Einsicht folgt oft erst nach der totalen Erschöpfung. Dem Burn-Out. Arbeitssüchtige leiden meist hinter einer verborgenen Depression und entwickeln weitere Süchte, oft Alkoholismus, weil dies der einzige Weg ist abzuschalten.

Mir tut mein ex partner noch immer sehr leid, weil er im grunde weiß, dass er sich zerstört. Er lässt sich aber nicht helfen sondern fordert, fordert und fordert von sich und seinen Angestellten.
 
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  • #41
Nach dem ich selbst den ganzen Thread mit zwei Jahren Verspätung gelesen habe, wäre es interessant zu erfahren, wie die Geschichte ausgegangen ist (ob der Mann nur überarbeitet war oder auch mit mehreren Frauen gleichzeitig zu tun hatte, was sich ja nicht ausschließt...).
Ich finde hier zwei Grundpositionen: Arrangieren mit dem Verhalten des anderen oder die Beziehung aufgeben (und als dritte, eine Veränderung zu bewirken, was bei einer handfesten Suchterkrankung, wenn es denn eine sein sollte, ja eher nicht zu Wundern führt.)
Und ich glaube, zwischen diesen beiden Polen schwankt man dann und auch zwischen Verständnis und Wut und in keinem Fall fühlt man sich ganz in seiner Mitte. Das Problem besteht in meinen Augen darin, dass man sich nicht nicht verhalten kann. Das heißt, die Frau muss ja in irgendweiser auf den Workaholic reagieren. Meistenteils mit Warten oder Umdisponieren. Weil es doch wieder ein bisschen oder ein paar Stunden später wird oder ein wichtiger Kunde eben nur am Ostersonntag kommen kann, solche äußeren Gründe gibts ja ständig. Für mich ist es geradezu das Zeichen der Arbeitssucht, dass der Süchtige keine Alternativen sieht und sagt "es muss sein, es geht nun mal nicht anders" oder "wer sollte es denn tun, wenn nicht ich" oder "wenn ich das nicht mache, geht die Firma den Bach runter". Der Süchtige wirkt selbst nicht selbstbestimmt, sondern als wäre er eine Marionette eines anderen, den man nicht sieht. Und der Partner des Workaholics fühlt sich seinerseits abhängig und nicht frei in den Entscheidungen, denn Warten ist das Gegenteil einer selbstbestimmten Zeiteinteilung. Das Gefühl der Fremdbestimmung verschiebt sich also von einer Person auf die Angehörigen. Schon das ist eine ziemliche Schieflage. Wenn die Beziehungsqualität, also die Qualität der miteinander verlebten Zeit, dann auch noch gegen Null geht, weil der Süchtige nur über die Arbeit redet, im Geiste schon die nächsten Handgriffe plant und mitten im Satz einschläft oder auch so zu keiner Aktivität zu gebrauchen ist, denn ist nur noch eine Therapie gefragt. Danach ist der Betroffene womöglich offener für eine Beziehung, aber das ist wie bei jeder Suchterkrankung ein weiter steiniger Weg, den ich persönlich, wenn es noch keine tiefe, gewachsene Verbdinung gibt, eher nicht auf mich nehmen würde. Und wenn ich mit so einem Mann verheiratet wäre, würde ich keine Lust haben, die Nestbereiterin zu spielen, wie das hier eine (ältere?) Dame vorschlug. Eine Frau ist keine Ladestation, an die man sich bei Bedarf anhängt. Ich glaube, Verständnis für eine Ausnahmesituation ist das eine, z.B. wenn es wirklich eine Zeit lang zu viel Arbeit gibt, sich selbst verleugnen und damit einen Missstand am Leben halten, das andere.
 
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  • #42
es wäre für die Partnerschaft förderlicher, man hält dem anderen den Rücken frei, als überzogene Ansprüche durchsetzen zu wollen und die Partnerschaft mit ewigem Genörgel zu belasten.

Richtig. Wenn jemand durch die Rahmenbedingungen ohnehin schon überbeansprucht ist, braucht er nicht auch noch einen Partner, der ihn und seine Sch...firma ständig herabsetzt oder - das ist ja nun wirklich der Gipfel - die technischen Begleitumstände als "Herumspielen" abqualifiziert. Da fragt man sich doch, ob jemand mit einer solchen Einstellung überhaupt lebenstüchtig ist, das Erwerbsleben ist doch kein Ponyhof.
 
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