• #1

Wie genau funktioniert eine Beziehung ohne zusammen wohnen?

Wir sind beide über 50 Jahre alt und haben uns darauf verständigt, eine Beziehung ohne zusammen ziehen zu führen.
Das ist auch praktikabel, da wir schön in der Nähe wohnen.
Nun jedoch merke ich allmählich, das ich das Gefühl für diese Beziehungsform nicht finde und Hilfe brauche.
Bisher habe ich zwar auch nicht in jeder Beziehung zusammen gewohnt, jedoch habe ich vergangene Beziehungen immer so geführt, als wenn das irgendwann halt mal passieren sollte.
Das heißt das man sich entsprechend angenähert hat, zb man hat nach und nach privates in die Wohnung des anderen gebracht, man hatte einen Schlüssel ( so hab ich zb manchmal bei ihn gekocht, um ihn nach der Arbeit mit leckeren Essen zu empfangen), man hat immer mehr Zeit bei den anderen verbracht, insbesondere zb ganze Wochenenden und man hat auch allmählich Dinge verändert, zb hatte ich ein recht schmales Bett und wir haben oft bei mir geschlafen, da haben wir dann gemeinsam ein größeres Bett für meine Wohnung gekauft, damit es gemütlicher wird....usw halt...
Nun fällt das alles natürlich komplett weg und ohne all diese Dinge fehlt mir irgendwas.
Grundsätzlich finde ich die Idee mit den zwei Wohnungen echt gut, aber jetzt sieht es eher für mich wie eine Freundschaft oder so aus.
Dazu kommt, das mir Bequemlichkeiten fehlen, also zb wenn ich bei ihn schlafe, dann ist mir die Bettdecke zu warm, ich hab nichts im Kühlschrank, was ich richtig gerne mag, Schlüssel hab ich natürlich auch nicht....
Und der Punkt ist: es wird auch so bleiben. Damit komme ich irgendwie nicht klar.
Es wäre für mich überhaupt nicht schlimm, wenn der Anfang der Beziehung so wäre,die ersten 1-6 Monate meinetwegen, aber auf Dauer????
Ich kann es mir nicht vorstellen und deshalb bitte ich euch um Hilfe, wie ich diese für mich sehr neue Beziehungsform hinbekommen kann?
Wie gesagt: Ansich gefällt mir das gut mit den 2 Wohnungen, auch auf Dauer meinetwegen, weil wir ja dicht zusammen wohnen.
Aber wie?
Zb haben wir natürlich gar keine 2-3 Tage hintereinander zusammen, weil wir halt so dicht zusammen wohnen. Er sagt, das wäre dann ja nicht nötig.
Hat er ja auch recht, klar kann man dann wieder nach Hause gehen.
Aber ich finde das halt irgendwie komisch zur Zeit, weil ich mir immer wie ein Besucher vorkomme.
Bräuchte also mal ein paar Praxistipps
 
  • #2
Liebe FS,

es gibt Paare, die oft auch aus anderen Gründen nicht zusammenziehen wollen (z.B. weil einer ordentlicher ist und Chaos nicht aushält oder weil einer sehr viel Freiraum braucht).
Ich kenne ein Paar, das hat sich einfach zwei Wohnungen im selben Haus gemietet. So ist man sehr nah beieinander und kann sich jederzeit besuchen und sich aber auch zurückziehen, wenn man das braucht.

Natürlich ist es nicht so einfach, gleich 2 Wohnungen zu finden aber vielleicht entwickelt sich ja sowas langfristig?
 
  • #3
LAT ist nicht für jeden etwas. Doch da diese Art von »getrennt leben, aber dennoch eine verbindliche Beziehung miteinander haben« keine größeren Veränderungen (verbriefte Heirat; Kauf eine Wohnung oder eines Hauses; Umzug zu ihm oder zu dir) nach sich zieht, lässt es sich prima ausprobieren.

Gleich vorneweg: ich kenne Ehe (sogar über einen langen Zeitraum), Affäre, mehr oder weniger lange aufflammende Liebesbeziehungen. Seit einigen Jahren habe ich eine LAT-Beziehung und diese nicht als Notlösung, sondern weil sie uns beiden von all den Beziehungsarten am besten gefällt. Das sind »wir«.

Die Nachteile: wir müssen immer wieder über längere oder kürzere Zeiträume ohne einander auskommen. Das bedeutet, dass nicht ständig Gespräche, geistiger Austausch oder (das bedaure ich zeitweilig) körperliche Nähe zwischendurch, oder auch jede Nacht, möglich ist.
Die Vorteile: wir sehen uns gezielt, also dann, wann wir wirklich unaufschiebbare Sehnsucht aufeinander haben. Da wir beide freiberuflich unterwegs sind, lässt sich das (fast) immer einrichten, denn wir haben dazu auch noch eine - nicht allzu weite - Fernbeziehung. Da wir uns dann manchmal ein-bis-höchstens-vier Tage oder Nächte nicht gesehen haben, freuen wir uns (auch nach all den Jahren) riesig aufeinander. Zwar herrscht dann nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen, das würde keinem von uns gefallen, doch die großen Probleme (oder auch die, die jeder Einzelne von uns mit sich selber hat) sind schon »abgearbeitet«, wenn wir aufeinander treffen. Die Schwierigkeiten, die uns beide angehen, besprechen wir in ruhiger Atmosphäre zusammen.
Weiterer Vorteil: jeder von uns beiden hat seine Wohnung und Umgebung so gestaltet, dass es für ihn (bzw. für mich) genau passt. Ich muss ihm nix hinterher räumen und er muss sich bei mir nicht über schmutziges Geschirr aufregen, weil ich mal wieder bis in die Nacht einen Haufen Gäste hatte.
Wir haben teilweise unterschiedliche Freunde/innen, er mag z.B. »Jule« nicht, die ich aber unbedingt um mich haben will. Und bei ihm gibt es da auch einige Kandidaten ... Dazwischen stecken aber auch die Freunde, die wir beide mögen, bei ihm oder bei mir.

Du siehst schon jetzt, dass die »Vorteile-Zeilen« hier viel mehr Raum einnehmen, als die Negativ-Seite.

Voraussetzung für eine LAT ist auch, dass keine/r von Beiden den »Ehering« braucht, den Kopf einzieht, wenn Nachbarn (z.B. in einem kleineren Ort oder im Mietshaus) tuscheln. Zudem keine Familiengründung mehr auf dem Plan steht. Ganz wichtig: wir VERTRAUEN EINANDER!

Probiert es aus, liebe @FrauRossi50. Das kostet nichts, ihr müsst keine Schritte (wie z.B. bei Zusammenzug oder Ehe) rückgängig machen, wenn ihr eine Änderung des gewählten Ist-Zustandes wollt.
 
  • #4
Meine Mutter und ihr Mann lebten nie zusammen. Er hatte ein Haus und sie ihre große Wohnung. Sie wohnten so 16 km auseinander. Echt gesagt ist dies,wenn es finanziell möglich für mich die idealste Lebensform. Man muss nicht jeden Tag den Partner aushalten und umgekehrt gilt es genauso. Man freut sich aufeinander. Was ich nicht verstehe,dass du noch keinen Haustürschlüssel hast. Dies sollte nach einer gewissen Zeit wo eine Vertrauensbasis entstanden ist schon gegeben sein.
 
  • #5
Hallo liebe FS, ich glaube, Du brauchst nicht unbedingt „Praxistipps“, sondern ein wenig mehr Zeit für Dich und Deine echten Bedürfnisse. Habe ich das richtig für mich verstanden, dass es sich bei Deinen Posts immer um einen „neuen Mann“ handelt? Schau, ich bin in etwa in Deiner Altersklasse und ich wundere mich dann schon über das Tempo, welches Du vorlegst ... wo lernst Du denn immer so schnell so gute Kerle kennen? Oder, (bitte nicht falsch verstehen), datest Du ein wenig wahllos und greifst sofort zu?
Ich kann die Männer verstehen, denn ich für meinen Teil käme niemals auf die Idee, solch ein Tempo vorzulegen. Lass ihm und Dir doch ein wenig Raum, um sich wirklich zu entdecken und auch den Wunsch nach „mehr“ spüren zu können und nicht übergestülpt zu bekommen. Ich wünsche Dir von Herzen, den „Richtigen“ zu finden, aber dafür braucht es, so denke ich, ein wenig mehr Gelassenheit!

Übrigens: Alles, was ich oben geschrieben habe, kannst Du natürlich sofort vergessen, wenn es bei Euch BEIDEN wie eine Bombe einschlägt, dann ist alles erlaubt;))
 
  • #6
Dazu kommt, das mir Bequemlichkeiten fehlen, also zb wenn ich bei ihn schlafe, dann ist mir die Bettdecke zu warm, ich hab nichts im Kühlschrank, was ich richtig gerne mag, Schlüssel hab ich natürlich auch nicht....

Daran kann man arbeiten...

-entweder bringst Du Dir deine Leckerbissen getuppert selbst mit, ihr geht bei eurem Tag gemeinsam einkaufen oder gemeinsam Essen;
-entweder bringst Du eine leichtere Zweitdecke für Dich mit und er deponiert sie bei ihm oder er kauft Dir eine passende Zweitdecke, welche bei ihm verbleibt, für dann, wenn Du bei ihm schläfst
-Hausschlüssel unbedingt, würde ich darauf bestehen (sogar die Beziehung davon abhängig machen, sofern es LAT sein soll), ansonsten wurde ich mich wie in der Kennenlernphase fühlen, wo jeder noch seine Geheimnisse hat

Liebe Frau Rossi, nimm einen Stift und einen Zettel und notiere, was Du wie Du mit ihm Zeit verbringen möchtest, mache Dir auch immer Notizen, wenn Du bei ihm bist oder er bei Dir und Dich etwas stört, dann setzt Euch gemeinsam zusammen, redet darüber und findet einen Konsens; ich würde den Mann nicht allein, die Beziehung bestimmen lassen, denn dann passiert es, dass Du unzufrieden bist, in Anfang vielen kleinen Dingen, die sich nicht ändern und die Unzufriedenheit erwächst zum Frust. Muss nicht sein.
Auch du solltest Dich gleichfalls und gleichberechtigt in der Beziehung wohlfühlen.
 
  • #7
Niemand kann dir Tipps geben, die für dich stimmig sind, das ist so individuell, so verschieden, da kann dir wirklich niemand helfen, der eine möchte Zusammenleben, der andere nicht und das so übergangslos machen, wie du das beschrieben hast, ist für mich keinen richtigen Weg, da die Überzeugung von beiden dazu fehlt, gemeinsam zu leben! Ich finde Zusammenleben heißt, eingeschränkte Freiheiten, eingeschränkte
Unabhängigkeiten, ständig Erklärungen abgeben, ständig gemeinsame Zeit verbringen usw. usf., das ist nicht jedermann Sache! Sicherlich auch Gründe, warum viele solche Beziehungen nach kurzer Zeit wieder scheitern! Wenn man sich weniger sieht, weiß man den anderen besser zu schätzen!
 
  • #8
Ich denke, dass sich deine beschriebenen Anlaufschwierigkeiten mit der Zeit ergeben müssten. Ich habe dieses Modell über längere Zeit gelebt. Die Innigkeit der Beziehung hat in keinster Weise unter den separaten Wohnungen gelitten. Allerdings war ich etwa 90 % der Zeit bei meinem Partner, da seine Wohnung grösser und gemütlicher war, hatte einen Schlüssel, mein eigenes Bett, ein paar Kleider und Kosmetika dort. Mit der Zeit hat mich die Einseitigkeit und das dauernde Planen, was ich dorthin mitnehme etwas genervt. Ab und zu brauchte ich einfach die Ruhe und Rückzugsmöglichkeit meiner eigenen Wohnung, die im gleichen Dorf war. Wie bereits gesagt kann das "nicht dauernd Aufeinandersitzen" sich durchaus positiv auf die Beziehung auswirken. Allerdings ist gegenseitiges Vertrauen unabdingbar. Dazu gehört nach einer Weile auch das Überreichen des Wohnungsschlüssels. Passiert dies nicht, hätte ich ein ungutes Gefühl. Lass es auf Dich zukommen und viel Glück.
 
  • #9
Wir leben auch LAT.

Wir haben beide in die Möglichkeit in getrennten in beiden Wohnungen gut zu schlafen (wegen Beeinträchtigung des Schlafens durch Geräusche).

Aus diversen Gründen haben wir jeweils Schlüssel voneinander. Meine Freundin hat bei mir Wäsche, Hygiene- und Kosmetikartikel hinterlegt und dementsprechend eigene Schrankfächer. Umgekehrt ist dies eingeschränkter.

Es ist normal, dass wir Abends gemeinsam kochen und sich jeder frei am Kühlschrank bedient wobei sie wenn sie bei mir ist oft Gemüse aus ihrer Gemüsekiste mitbringt. Umgekehrt sagt sie mir per Whattsapp durch was ich einkaufen soll wenn ich sie besuche.

Letztlich gibt es von ihrer Seite den Wunsch mit mir ins Grüne zusammen zu ziehen und, dass ich mich zuvor wesentlich von meiner Büchersammlung trennen soll.

Sie minimalisiert ihrerseits regelmäßig in ihrem Haushalt, schafft es aber nicht seit inzwischen einem Jahr ein geerbtes Haus entrümpeln zu lassen obwohl seit Monaten akzeptable für sie problemlos finanzierbare Angebote vorliegen.

Ich persönlich habe auch Bedenken zusammen zu ziehen weil sie sehr viel ruhige Zeit für sich brauch und ich eher ein lauter Mensch bin (viel Radio usw.) und weil sie noch nie länger als Paar zusammen gelebt hat.

Daher hatte sie auch die Idee nicht direkt zusammen sondern in eine gemeinsame Nachbarschaft zu ziehen, die eine kürzere Distanz ausweist als die drei Km die uns zur Zeit trennen. Diese Idee missfällt mir aus diversen Gründen.

Wir verbringen über 50 % unserer Freizeit gemeinsam.
 
  • #10
Warum tauscht ihr keine Schlüssel aus? Warum hast Du Hygieneartikel nicht bei ihm, damit Du problemlos jederzeit zu ihm kannst oder umgekehrt. Eine Bettdecke kann man austauschen. Den Kühlschrank mit den Lieblingssachen bestücken.Das sind doch Dinge, die zu regeln sind. Warum verbringt ihr nur 2-3 Tage zusammen? Ihr könnt euch doch locker mal auf einen Kaffee, zum einkaufen oder gemeinsamen Kochen verabreden. Und dann sehen, wer die Nacht wo verbringt.
Ich habe eine Fernbeziehungen von über 500 Km. Ich habe Kleidung/Hygieneartikel selbstverständlich bei meinem Freund und er bei mir. Wir haben auch die Schlüssel zur jeweiligen Wohnung. Manchmal fahre ich spontan zu ihm für ein paar Tage und muss kein Gepäck mitnehmen. Wenn ich komme, ist der Kühlschrank mit Dingen voll, die ich gerne esse. Das selbe mache ich, wenn er zu mir kommt.
Will er denn die selbe Art von Beziehung wie Du? Oder ist er mit 2-3 Tagen zufrieden und will nicht mehr? Wenn er keine Schlüssel tauschen will, wäre das für mich ein NoGo. Er will eine Freundin, nur nicht ja zu viel von ihr. Dann wirst Du damit leben müssen oder trennst dich, er wird sich da nicht viel ändern wollen.
 
  • #11
Mmh. Ging die Idee von zwei Wohnungen von ihm oder von dir aus? Es klingt bisschen so, als würdest du es gern gut finden, weil er das so toll findet. Aber jetzt merkst du, dass es dir doch nicht reicht.
Ich kenne Freunde von meinen Eltern, die LAT leben, auch mit 70 erst kennengelernt, und die Frau will das eigentlich nicht, dass er bei ihr einzieht, er fände das schon toll. Die haben aber durchaus Zeug beim anderen und verbringen auch mehrere Tage am Stück miteinander. Es gibt da ja verschiedene Versionen, es muss nicht so oder so sein. Vielleicht wärst du mit den Veränderungen, die du dir wünschst, mit LAT auch glücklich. Aber der Mann klingt schon sehr auf Distanz bedacht, eher nach Freundschaft+ statt Beziehung?
Hast du mit ihm mal offen drüber geredet? Vielleicht könntet ihr da einen Kompromiss finden, der für beide okay ist. Zumindest, dass Essen vorrätig ist, was ihr beide mögt, wäre für mich absolut normal, das macht man doch einfach schon für den anderen?

Meine Eltern haben eine besondere Art von LAT ihre ganze Ehe (über 45 Jahre) gelebt; die hatten und haben zwei Wohnsitze in zwei Städten aufgrund der Arbeit und sind dann immer mal eine Zeitlang getrennt und eine Zeitlang gemeinsam in einer Stadt gewesen (zu Schulzeiten ich dann bei meinem Vater im Haus, meine Mutter kam am Wochenende); aber das ist natürlich nochmal was anderes. Die hatten ihr Zeug in beiden Wohnorten. Hat die Ehe auch lebendig gehalten, die telefonieren aber auch jeden Tag eine Stunde, wenn sie grad getrennt sind. (Ich selbst fand das nie seltsam, aber für mich selbst möchte ich das nicht, auch wenn ich die Vorteile erkenne.)

w, 36
 
  • #12
Mein Sohn (53) und seine Freundin (54) leben seit Jahren im gleichen Haus, aber in getrennten Wohnungen. Meinem Sohn passt dieser Zustand recht gut, seine Freundin wuerde gerne mit ihm zusammenziehen. Bisher konnte mein Sohn es mit jeweils zu kleinen Wohnungen (60 qm) begruenden. Jetzt aber hat die Mutter seiner Freundin angekuendigt, dass sie in ein Betreutes Wohnen gehen will. Damit wird ihre wunderschoene grosse (Eigentums-)wohnung ganz in der Naehe frei. Nun ist mein Sohn leicht in Panik, denn er fuerchtet, dass jetzt der Vorschlag zum Zusammenziehen kommt. Mein Sohn will das aber auf keinen Fall, denn dann muesste er ordentlich werden. Er fuehlt sich aber in seinem Chaos aeusserst wohl und ist nicht bereit, das zu aendern. Auch seine Freundin hat die eine oder andere Macke, wie wir alle. Er will auch nicht "ueberwacht" werden. Die beiden kommen gut miteinander aus, sie kocht ab und zu fuer ihn, abends wird gemeinsam ferngesehen oder Musik gehoert, aber danach macht jeder die Tuer hinter sich zu. Mein Sohn ist ueberzeugt, dass es beim Zusammenleben unweigerlich nach kurzer Zeit zum Bruch kaeme, weil er sich kontrolliert fuehlen wuerde.

Ich will damit sagen, dass Zusammenleben nicht immer das Wahre ist und die Liebe im mittleren Alter oft besser haelt, wenn jeder in seinem kleinen Reich bleibt und sich fuer seine "Individualitaeten" nicht rechtfertigen muss. Der Liebe und dem Zusammengehoerigkeitsgefuehl tut das, glaube ich, keinen Abbruch.
 
  • #13
Liebe Fragestellerin,

ich selbst führe seit einigen Jahren eine LAT-Beziehung, wir wohnen innerhalb einer Großstadt 45 Autominuten voneinander entfernt (beruflich bedingt ist die Entfernung aktuell unter der Woche noch deutlich größer).

Ich empfehle Dir, nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. Auch in einer Beziehung mit zwei Wohnungen kann man natürlich die Schlüssel tauschen und sich abends such schon vorab alleine in der Wohnung aufhalten, um ein Abendessen vorzubereiten oder weil es aus anderen Gründen gerade passt. Ich habe z. B. auch ein Fach im Kleiderschrank meines Partners und er bei mir. Wenn er sich ein neues Möbelstück (Beispiel Sofa) kauft, bezieht er mich oft mit ein, weil ihn meine Meinung interessiert. Da die Besuche etwas Besonderes sind, besorgen wir beim Einkaufen gerne gegenseitig Kleinigkeiten (z. B. den Lieblingswein, eine bestimmte Sorte Schokolade) und halten sie für den anderen vor.

Gleichzeitig gibt es aber auch Grenzen, die sich mit der Zeit ganz automatisch ergeben haben. Dazu gehört, dem anderen trotz Schlüssel Bescheid zu geben, wenn man plant, vorbeizukommen und für uns beide ist es kein Problem, sondern auch Vorteil, sich mal einige Nächte nicht zu sehen und die eigenen 4 Wände zu genießen.

Das hat alles viel mit Abstimmung zu tun und manchmal ist man sich kurzzeitig uneinig darüber, in welcher Wohnung das nächste Wochenende verbracht wird oder andere Dinge, aber insgesamt kann es gut klappen. Viel Erfolg!

W, 39
 
  • #14
immer mehr Zeit bei den anderen verbracht, insbesondere zb ganze Wochenenden und man hat auch allmählich Dinge verändert
Eben. So lange beide zu gleichen Teilen „Dinge verändern”, ist alles gut, nur ist es leider die Regel, daß der Mann bei diesen Veränderungen allmählich untergebuttert wird. Ganz einfach, weil er auf die schwächere Frau Rücksicht nehmen muß. Hierzu ein Beispiel: als Mann verbringe ich gerne ein ganzes Wochenende in der Natur unterwegs und schlafe dann auch draußen. Das ist einer Frau natürlich nicht zuzumuten. So lange man getrennt wohnt, braucht man sich aber nur bei ihr abzumelden, und alles ist gut. Gegebenenfalls legt man einfach das Telefon auf. Wohnt man hingegen zusammen, wird der Terror so unmittelbar, daß man um des lieben Friedens willen verzichtet. Oder man bucht (und bezahlt!) ein Hotel und ist dann halt statt zum Sonnenaufgang erst nach ausgiebigem Frühstück unterwegs, was aber nur ein Abklatsch dessen ist, was man ohne die Frau erlebt hätte.
 
  • #15
Leider hast du nicht geschrieben wie er sich zu der Sache verhält. Deswegen wird er die Form so akzeptiert haben. Er hat sich darauf eingestellt und wird das auch bestimmt nicht mehr ändern wollen. Höchstwarscheinlich wird er auch ein Zusammenziehen ablehnen, sonst hätte er schon diesbezüglich was gesagt.
 
  • #16
Wie lange seid ihr denn zusammen?
Das finde ich schon auch einen wichtigen Aspekt.
Ich hatte mal eine Beziehung zu jemandem, mit dem ich auch gemeinsam selbständig war. Das gemeinsame Büro war in Fußweite meiner und seiner Wohnung, wir wohnten zwei Haltestellen voneinander entfernt, also auch Fußweite und das war genau richtig. Sich täglich (arbeitsbedingt) zu sehen UND dann noch zusammen zu wohnen wäre einfach zuviel gewesen.

Dann gab es einen Exfreund, der wäre am liebsten schon nach drei Wochen bei mir eingezogen. Das war schon etwas blöde, weil er dann eben aus einem weiter entfernten Ort wieder in mein, aka 'unsere' Stadt zog, ohnehin, nicht wegen mir, sondern auch wegen Job und weil er da zuvor gewohnt hatte, aber ich war nicht bereit ihn sofort aufzunehmen, zumal meine Wohnung zwar mit 60 qm groß genug gewesen wäre, aber keine zwei Zimmer hatte zum Tür zumachen, was ich auf jeden Fall bräuchte.

Das mit Schlüssel geben finde ich auch interessant und mich würde interessieren nach welcher Zeit ihr das gemacht habt?

Bei noch einer anderen Fernbeziehung über 600 km hatte mein damaliger Freund keinen Schlüssel. Er konnte ja nicht mal eben spontan vorbeikommen. Bei den oben erwähnten anderen hatte der eine (als auch Geschäftspartner) keinen, da ich in einer WG lebte - und der zweite nach etwa einem dreiviertel Jahr.

In meiner hiesigen Wohnung hat der Vermieter ein ARGUSAUGE auf Besuch (und nervt mich nach Nachfragen, wenn man jemand hier übernachtet), ich müsste also jemand, der öfter käme anmelden und dann höhere NK zahlen. Einen Schlüssel DÜRFTE ich als Mieterin NUR rausgeben, wenn derjenige dann mit in den Mietvertrag aufgenommen werden würde.
 
  • #17
Eben. So lange beide zu gleichen Teilen „Dinge verändern”, ist alles gut, nur ist es leider die Regel, daß der Mann bei diesen Veränderungen allmählich untergebuttert wird.

Ich finde, der Mann tut sich nicht weh, wenn er in seiner Wohnung der Fs eine schöne Bettdecke und neue Matratze zu Verfügung stellt. Er sollte ein paar Leckerbissen für die Fs im Kühlschrank haben und schauen, dass sie sich dort wohl fühlt.
Ich würde niemals vor seiner Wohnungstür auf einen Mann warten, weil er mir keinen Schlüssel gibt. Ich bin kein Hund.
 
  • #18
Nun fällt das alles natürlich komplett weg und ohne all diese Dinge fehlt mir irgendwas.
Bestimmte Dinge Deiner Liste lassen sich ja ändern. Also dass keine Kosmetikartikel von Dir bei ihm sind, muss doch nicht sein. Oder dass das Bett zu schmal ist. Die Sache mit dem Schlüssel ... also wenn man auseinander wohnt, will man, wenn man nach Hause kommt, vielleicht nicht die überraschende Situation haben, dass der Partner da ist. Man kann sich verabreden, dass er schon mal hinkommt, aber nicht, dass er auf einmal da ist und bestimmt, wie der Abend zu laufen hat. Denke ich mir. Denn ich denke, man lebt auseinander, weil man gerade mehr Autonomie will und nicht Bestimmung durch den anderen. Aber ansonsten seh ich es wie Du - man bringt auch Privates in seine Wohnung, es ist ein bisschen wie Wohnsitz und Wohnsitz-light. Ich finde schon, dass man das auch bei LAT machen kann, dass man private Dinge mitbringt. Idealerweise hat jeder so ein kleines Zimmer beim anderen, wenn beide z.B. ein Haus haben oder ne Riesenwohnung. Wenn der Wohnraum nicht so üppig ist, geht das natürlich nicht so, aber Kosmetikzeug, Zahnbürste, ... wo ist das Problem.

Dazu kommt, das mir Bequemlichkeiten fehlen, also zb wenn ich bei ihn schlafe, dann ist mir die Bettdecke zu warm, ich hab nichts im Kühlschrank, was ich richtig gerne mag
Das finde ich unverständlich. Ich würde sofort ne passende Bettdecke kaufen und natürlich hätte ich auch was im Kühlschrank, das der Mann mag. Wenn ich es nicht esse (weils z.B. was Fleischiges oder Wurstiges ist), kriegte er es mit, wenn er wieder zu sich fährt. Wo wäre da das Problem?
Als ich das gelesen habe, habe ich mich gefragt, ob er nicht weiß, dass Dir die Decke zu warm ist, also Du noch nichts sagtest, oder ob es ihm egal ist. Im letzteren Fall würde ich generell Bedenken kriegen, was den Mann angeht.

Zb haben wir natürlich gar keine 2-3 Tage hintereinander zusammen, weil wir halt so dicht zusammen wohnen.
Hm. Also dass man mal guckt, was die Pflanzen machen oder was im Briefkasten ist, finde ich normal. Da kann der andere ja dann sogar mitkommen, macht man einen Spaziergang. Aber wieso kann man nicht 2, 3 Tage "zusammenwohnen", mal einfach so, weil es sich ergibt? Na gut, vielleicht ergibt es sich nicht, weil man sowieso nur für einen Abend plant. Weiß ich nicht, ob er/ihr einfach davon ausgeht, spätestens am nächsten Tag nach Hause zu fahren, oder ob es sich auch spontan ergeben könnte, noch einen Tag beim anderen dranzuhängen.
 
  • #19
dass ich mich zuvor wesentlich von meiner Büchersammlung trennen soll.
Mach das bloß nicht, wenn Du das nicht selbst auch willst.
Sie minimalisiert ihrerseits regelmäßig in ihrem Haushalt
Wäre keine Option für mich, mit so jemandem zusammenzuziehen. Ich könnte es überhaupt nicht haben, wenn das Zeug, das ich noch für mich behalten will, ständig diskutiert werden müsste. Ich meine nur die Diskussion schon darüber würde mich nerven, da ich es übergriffig finde, "beim anderen aufräumen zu wollen", und sie es ja dann für euch beide machen würde, weil es für sie eben minimalistisch am schönsten ist.

Diese Erfinderin, Kondo heißt sie, glaube ich, hat übrigens einen Internet"kramladen" aufgemacht, wo man neue schöne Stehrümchen kaufen kann. Bei ihren Anhängern ist ja nun auch ne Menge Leerraum da, nachdem die sich gründlich entrümpelt haben.
 
  • #20
Ich habe auch noch getrennte Wohnungen mit meinem Partner, er lebt aber quasi bei mir mit, da ich Haus, Garten und Hund habe.

Er möchte gern richtig zusammenziehen, er hatte sich vor unserem Kennenlernen aber erst komplett neu eingerichtet. Mein Haus ist eher klein, seine Wohnung riesig, so dass er keine Lösung für sein Mobiliar sieht, es passt fast nichts bei mir rein, auch wenn ich bereit wäre, einiges von mir wegzugeben.

Er hat einen Schrank für Kleidung bei mir, den halben Badschrank, ein Zimmer für sonstigen Krimskrams...und tobt sich im Keller aus, den er zu seiner Werkstatt ausbaut. Das alltägliche ist bei mir.
Er arbeitet im wöchentlichen Wechsel Schicht, so dass ich nicht traurig bin, wenn ich regelmäßig auch Zeit für mich habe. 24/7 wäre mir zu eng. So kann man auch mal was allein machen, hat sich was zu erzählen und freut sich auch wieder aufs Wiedersehen.
 
  • #21
Meine Erfahrung - da spielt sich ganz viel ein.
Wir leben seit rund 2 Jahren LAT - irgendwann weiss man, welche Leckereien der andere mag - ich hatte nie Tee im Haus, jetzt habe ich verschiedene Sorten, Kannen etc da. Dafür steht bei ihr eine kleine Saeco für mich. Ok, manche Kosmetika hat sie nun eben doppelt. Und inzwischen kommt es selbst bei meiner eitlen und schönen Freundin ganz selten vor, dass sie wegen einem Paar Schuhe o.ä. nochmals bei sich vorbei muss. Bei mir gibt es ziemlich viel Platz - ich habe das Büro aus dem dritten Zimmer in ein zugekauftes Büro im Haus verlegt. Und somit nun auch meine Dusche - V kann ein Badezimmer ewig blockieren.
Für mich der grosse Vorteil - wir haben ja beide unseren Alltag geregelt. Ich lasse meine Wohnung putzen. Ich habe die typische Männerwohnung - Holz, Leder, Chrom, wenige Teppiche, etwas Kupfer, dafür ein paar Modellautos und eine relativ ausufernde Stereoanlage inkl. Mischpult. Sie hat viele Kissen, Teppichboden, typisch Mädel überall Dekozeux und viel in Rosa.
Kann alles so bleiben. Und ihre Tochter wohnt noch bei ihr, kann also auch ihren Lebensraum so behalten wie sie es gewohnt ist.
Kein Alltagsstress, nichts muss passend gemacht werden, jeder hat seinen Rückzugsort - das sind die grossen Vorteile. Dazu kommt: man freut sich aufeinander. Schlüssel haben wir allerdings ausgetauscht.
Bei uns kommt noch dazu - wir verabreden uns ab und zu auch im Restaurant. Oder einer holt den anderen ab. Ganz wie am Anfang ....
Wie immer - entscheidend ist, was man draus macht.
 
  • #22
... hat der Vermieter ein ARGUSAUGE auf Besuch (und nervt mich nach Nachfragen, wenn man jemand hier übernachtet), ich müsste also jemand, der öfter käme anmelden und dann höhere NK zahlen.
Wenn du einen gültigen Mietvertrag hast, darf der Vermieter auch häufige und längere Besuche nicht verbieten. Auch darf er die NK nicht anheben, der zusätzliche Verbrauch (Wasser, Gas + Strom) wird sich zwar erhöhen, doch wird der über die jährliche Nebenkosten-Abrechnung von dir bezahlt; die bekommt jede/r Mieter/in einzeln.
Du darfst sogar nach deinem Einzug (mit gültigem Mietvertrag auf deinen Namen) nachträglich ein schon vorhandenes Kind (ein neu dort geborenes sowieso) und auch einen Verlobten/Ehemann nachträglich bei dir aufnehmen. Ohne »Erlaubnis« des Vermieters. Ein Verbot wäre »sittenwidrig« (frag deinen Anwalt).
Auskunft über deinen Besuch kannst du ihm auf Nachfrage geben, das wäre höflich - aber du MUSST ihm nicht Rede und Antwort stehen.
Eigene Kinder und auch zugezogene Ehemänner sind keine Untermieter. Dass ein Untermietszuschlag für echte Untermieter gefordert werden kann, ist legal. Hier bist du auch gehalten, die Erlaubnis des Vermieters einzuholen.

Ich wundere mich immer wieder neu, was Vermieter meinen, einem auf's Auge drücken zu dürfen. Wehr' dich mit anwaltlicher Hilfe!
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #23
...und haben uns darauf verständigt, eine Beziehung ohne zusammen ziehen zu führen.
Es wäre für mich überhaupt nicht schlimm, wenn der Anfang der Beziehung so wäre,die ersten 1-6 Monate meinetwegen, aber auf Dauer????

Klingt nicht nach echter Verständigung. Eine allgemeine festgelegte Definition gibt es nicht. Letztlich müsst ihr euch beide damit gut fühlen. Ich fände wechselseitige Schlüssel, gemeinsame Übernachtungen, wechselseitiges Bekochen schon „normal“. Aber letztlich wird sich das so einpendeln, wie ihr beide es haben wollt, wenn ihr offen darüber redet.
 
  • #24
Mach das bloß nicht, wenn Du das nicht selbst auch willst.

Wäre keine Option für mich, mit so jemandem zusammenzuziehen. Ich könnte es überhaupt nicht haben, wenn das Zeug, das ich noch für mich behalten will, ständig diskutiert werden müsste. Ich meine nur die Diskussion schon darüber würde mich nerven, da ich es übergriffig finde, "beim anderen aufräumen zu wollen", und sie es ja dann für euch beide machen würde, weil es für sie eben minimalistisch am schönsten ist.

Sehe ich absolut genauso. Ich lasse mich auch in dieser Hinsicht nicht unter Druck setzen.

Unabhängig davon verbringen wir ja auch mit getrennten Wohnungen viel Zeit miteinander. Kein reines abhängen sondern diverse gute Unternehmungen.

Ich behaupte mal einen mit mir vergleichbaren Mann hat sie bisher keine Beziehung gehabt. Das ist konkret an der Zeit die wir miteinander verbringen und was wir in dieser Zeit gemeinsam machen messbar.

Angst maximal abgestraft zu werden habe ich inzwischen überhaupt nicht mehr. Sollte es wieder erwarten passieren würde sich angemessen schnell eine andere schöne Tür öffnen. Solange ich gebunden bin interessieren mich diese Türen aber nicht.

Wären nicht diese umerzieherischen Tendenzen könnte ich mir übrigens ein Zusammenziehen vorstellen aber so kommt das leider nicht in Betracht.
 
  • #25
Liebe Frau Rossi, sag uns doch bitte wie lange ihr schon zusammen seid?
In deinen letzten Threads bis Dezember 19 hattest du mehrere Kandidaten aber noch keinen festen Partner.
Also kannst du nicht länger als zwei Monate mit dem neuen Mann zusammen sein...

Zusammenziehen nach zwei Monaten?
Dein Ernst?
 
  • #26
Ich selbst bin eine ausgeprägt näheängstliche, Alleinseins-liebende Person. Ich habe die empfindliche Beziehungsanbahnung im Vorlauf meiner vor vielen Jahren letztendlich 15jährigen Partnerschaft hinbekommen, weil es eine anfängliche Fernbeziehung mit extrem viel Freiraum und einjähriger Kennenlern-Phase, begleitet von vielen Reisen, war. Damals war ich Mitte 30.
Heute würde ich auch auf getrennten Wohnungen Wert legen, mind. 1-2 Jahre. Ich kann mir langfristig sehr viel Nähe und ein gemeinsames Altern vorstellen, nach entsprechender Vorlaufzeit, die beinhaltet, daß wir einanders Macken tolerieren, aushalten können, und wir uns irgendwie einfach lieb sind. Vertrauen und Beziehungsruhe ist wichtig.
Nimm Druck und Erwartungen ´raus. Wenn der Mann Dir lieb und teuer ist. Mach Deine Dinge. Wenn es gut geht, geht es gut. Hör auf mit Schlüsseljagd und koch für Dich selbst statt für Euch oder ihn. Wenn der will, kommt er schon bei Dir essen. Und wenn der will, besorgt er auch ein breiteres Bett! Jetzt will er halt nicht. Er hat irgendwelche Gründe. Wenn Dir das Bett zu schmal ist, schlaf bei Dir daheim. Fertig ist die Katz´.

Wenn starke Liebe da ist, dann wird das, und dann trägt die auch. Bleib in Deiner Bude und er in seiner, und meine Güte, eine Unnerbüx und einen Gesichtsreinigungssschaum, den trägt man doch locker in der Handtasche. Mach Dich mal locker.
Und wenn Dir das alles zu doof ist, dann ziehe die Konsequenzen. Sprich mit ihm in der "ich-Form", meine, was Du sagst, und handele danach.
 
  • #27
Liebe Frau Rossi, ich habe noch einige Deiner Fragen in Erinnerung, und ehrlich gesagt würde ich Dir auf die Nasenspitze zusagen, dass Du innerlich kein LAT-Fan bist. Nicht wirklich. Nicht überzeugt.

Aber Du willst es trotzdem versuchen, dann mach mal, nur so kannst Du es für Dich wirklich herausfinden.

Ich würde Dir vorschlagen: Eine schöne große Holztruhe nur für Dich, in seiner Wohnung. Dahinein kommt alles, was Du für Dein Wohlbefinden brauchst….eine Kuscheldecke, Schläppchen, einige Bücher, falls Du liest. Und was Du sonst noch so für ein heimeliges Gefühl brauchst. Deinen Kaffee, Deinen Tee, eine Lieblingstrickjacke, what ever…

Die Sache mit dem Schlüssel solltet ihr zügig klären, wenn ihr meint, ihr seid jetzt ein festes Paar….das schafft gemeinsames Vertrauen. Für mich wäre LAT super, Du musst es mal ausprobieren. Viel Glück!

und, dass ich mich zuvor wesentlich von meiner Büchersammlung trennen soll.
Ich habe mich ja gefragt, ob ich noch mal hören werde, dass es Männer gibt, die Bücher lieben und lesen und dran hängen….und siehe da…es gibt zumindest einen…. :) (Ich wollte das schon mal als Frage einstellen, ob es hier eigentlich Männer gibt, die Bücher lieben, weil mir das als Partnerschaftsmerkmal wichtig ist….und die nicht nur Spiegel oder Zeit lesen….wobei ich ja eher die NZZ lese, wenn ich was über mein eigenes Land wissen will. :)
daß der Mann bei diesen Veränderungen allmählich untergebuttert wird. Ganz einfach, weil er auf die schwächere Frau Rücksicht nehmen muß. Hierzu ein Beispiel: als Mann verbringe ich gerne ein ganzes Wochenende in der Natur unterwegs und schlafe dann auch draußen. Das ist einer Frau natürlich nicht zuzumuten.

Ich habe mich außerdem gefragt, ob es wohl einen Mann gibt, der auch gern draußen in der Natur ist, und auch draußen übernachten mag….hab ich bisher nicht gefunden…..und siehe da, es gibt zumindest einen…. :) Ich finde es ein eindrückliches Erlebnis, den Frühnebel aufsteigen zu sehen, während die Welt noch ganz still ist…. …ich möchte Dich hier nicht anbaggern, Abpfeldieb :)…aber gern mitteilen, dass es auch Frauen gibt, denen man das auf jeden Fall zumuten kann….mir gern. Also hardcore bushcraften würde ich jetzt nicht, wenn das die Regenwurmsuppe mit einschließt….aber da gibt es ja Abstufungen… :)

An die FS, Es ist wohl wie immer, es müssen sich die richtigen zwei zusammenfinden, auch beim Zusammenziehen!
 
  • #28
Wichtig ist. ..eine Beziehung besteht aus zwei Menschen und zwei Menschen müssen sich wohlfühlen.

Tust Du nicht...dann musst Du überlegen woran es liegt.

Ich an Deiner Stelle würde mich übrigens auch nicht wohlfühlen , so wie es bei Euch gelöst ist.

LAT finde ich grundsätzlich gut.
Für immer ausschließen zusammen zu ziehen, würde ich nicht aber das wäre nicht mein Punkt.

Die anderen Dinge sind nicht meins...
Ausschließen ein paar Tage zusammen zu verbringen.
Hat nichts mit LAT zu tun!
Das ist eine eigene "Einstellung" .
Mal sieht man sich wg Job Freunde etc weniger und dafür Wochenende oder langes Wochenende mehr.
Fände ich normal und wichtig ...
Der berühmte Schlüssel, kommt finde ich ins Spiel wenn man einen braucht.
Ist der andere immer vor mir da, denk ich darüber nicht nach.
Aber ich finde es trotzdem wichtig und liebevoll, dem anderen einen Platz bei sich zu geben.
Ich liebe im Winter Plumeaus, mag der andere diese nicht, bekommt er eine eigene, wie er sie mag.
Den Platz im Schrank, im Bad, Handtuch, im Kühlschrank,
Ich kauf Milch mit ohne Kuh, Kölsch, Cola, Gemüsesaft etc.

LAT heisst nicht, es für den anderen nicht häuslich bei mir zu machen.

Was Du schreibst wäre für mich: es gelten nur seine Regeln und das lasse ich mir nur ungern überstülpen und ich finde es nicht "liebevoll".

Ich bin aber nicht Du
Geht's also nur um LAT an sich?
Was hättest Du gerne?
Es ist dein Leben und da solltest Du mitgestalten können.
Tust Du das?
 
  • #29
Liebe FS, was hindert euch, auch bei LAT Schlüssel auszutauschen bzw. einige persönliche Gegenstände in der jeweiligen Wohnung zu deponieren? Nur weil Zusammenzug nicht das endgültige Ziel ist, kann man es sich doch trotzdem gemeinsam so angenehm wie möglich in den beiden Wohnungen machen.

Ich bin mit meinem Partner zwar gerade zusammengezogen, bin mir aber noch nicht so ganz schlüssig, ob das wirklich die ideale Lösung ist. WENN wir wieder getrennte Wohnungen nehmen sollten, dann auf jeden Fall mit Schlüssel für den anderen und selbstverständlich kleinen und größeren Annehmlichkeiten, damit man sich beim anderen wohl fühlen kann. Sonst würde ich das in der Tat eher als Freundschaft und nicht als Liebesbeziehung betrachten.
 
  • #30
aber nicht, dass er auf einmal da ist und bestimmt, wie der Abend zu laufen hat. Denke ich mir. Denn ich denke, man lebt auseinander, weil man gerade mehr Autonomie will und nicht Bestimmung durch den anderen.
Ja, das bringt es ganz gut auf den Punkt. Einer von beiden, typischerweise der mit den längeren Arbeitszeiten, wird vom anderen „gelebt”, und zwar total: kein Augenblick, in dem er mal etwas tun könnte, was in Gesellschaft des Partners nicht möglich ist. Keinen Film anschauen, der dem anderen nicht gefällt, nichts lesen („wieso steckst du deine Nase in ein Buch, während ich da bin?”), keinem Hobby nachgehen, ja noch nicht einmal im Wald, wo die Vöglein zwitschern, spazierengehen („da mag ich nicht laufen, da ist es dreckig”).Und falls man doch einmal Muße hätte, dann nur in ständiger Rufbereitschaft („kannst du mal kommen, bitte?”) und unter Verlust des Fadens bei dem, was man gerade tut.

Am schlimmsten ist es, wenn einer im Home Office arbeitet, sei es nun mit Kundenkontakt oder in irgend einem Kreativjob: man „darf” erst anfangen, wenn der Partner das Haus verläßt (sonst wird man hundertmal aus dem Denkprozeß gerissen), und man „muß” sofort alles fallen lassen, wenn er wieder nach Hause kommt, weil einem die gezeigte Ungeduld („brauchst du noch lange?”) ohnehin die Konzentration raubt.

Zusammenleben funktioniert so nicht und ruiniert auf Dauer auch die Liebe. In anderen Konstellationen mag es besser sein.
 
Top