• #1

Wie gestaltet sich das Leben mit ungewollter Kinderlosigkeit?

Liebes Forum,

ich bin mir unsicher, ob ich hier zu diesem Thema Fragen stellen kann, oder ob es zu intim/schmerzlich ist.

Ich würde mich als Familienmensch bezeichnen. Bin mit 3 Geschwistern in einer sehr liebevollen und warmherzigen Familie aufgewachsen und wünsche mir das Gleiche für mein Leben. Nun bin ich 36. Zuvor hatte ich keinen Partner, mit dem ich hätte alt werden und eine Familie gründen wollen.

Ich habe mir immer gesagt, ich mache mein Lebensglück nicht von Kindern abhängig. Wenn es klappt, ist es gut, wenn nicht, dann auch. Ich habe einen Mann, den ich sehr liebe und mit dem ich eine wundervolle Zweisamkeit erlebe. Einen Beruf, der mich ausfüllt und den ich als sinnstiftend erlebe. Meine Geschwister und gute Freunde.

Dieses Jahr hatte ich eine Fehlgeburt in der 10. SSW. Obwohl ich weiß, wie häufig dies gerade in der Frühschwangerschaft passiert, hat mich dieses schmerzhafte Ereignis sehr verunsichert. In mir nagt eine Angst, dass es sich wiederholt. Ich weiß nicht, wie oft ich das ertragen könnte.

Ja ich weiß, es ist noch nicht aller Tage Abend und vielleicht klappt es das nächste Mal. Dennoch habe ich verstärkt den Gedanken, dass ich mir einen Plan B zurechtlegen sollte. Wie ich meinen Frieden damit schließen kann, sollte ich kinderlos bleiben.

Die meisten von euch haben (teils erwachsene) Kinder soweit ich das mitbekommen habe. Meine Fragen an euch:
1) Kennt ihr Jemanden, der ungewollt Kinderlos geblieben ist? Wie gehen die Betroffenen damit um?
2) Ist ungewollte Kinderlosigkeit auch für Männer ein Thema (weil es nicht geklappt hat/die Partnerin keine Kinder will/ es keine Partnerin gibt) oder ist es eher ein Mitleiden mit der Frau?
 
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  • #2
Liebe FS,

Ich wäre fast ungewollt kinderlos geblieben.
Als ich endlich meinen jetzigen Mann kennen gelernt hatte wollte es partout nicht klappen mit dem schwanger werden.

Ein paar Untersuchungen später stellte sich raus - er ist unfruchtbar. Ein Schlag ins Gesicht. Wir hatten beide einen in Stein gemeißelten Plan wie unser Leben aussehen wird.
Und das sollte nun kaputt sein ?
Wir haben medizinisch viel getan, aber nichts wollte helfen.
Mein Partner ging daran fast kaputt. Und das war der Ansporn für mich das nicht zu tun.
Ich habe gemerkt, dass ich nicht ohne diesen Mann kann; an das ohne Kind wird man sich gewöhnen.

Und alleine um ihn wieder aufzubauen habe ich meinen Blick geöffnet.

Es gibt so vieles was man fast nur ohne Kinder kann (zumindest über einen längeren Zeitraum).
Reisen, außerhalb der Ferien, ganz spontan.
Jeden Tag essen gehen wann und wo man möchte, ein verrücktes Hobby beginnen. Alle zwei Jahre ein neues Haus kaufen und umziehen, weil man nicht auf Schule, Freunde oder Befindlichkeiten Rücksicht nehmen muss.
Quasi sein ganzes Geld verprassen, solange genug für die Rente da ist.
Mal kein gutes Vorbild sein und ohne zu überlegen auch mal ein Glas Wein zu viel trinken.

Ich war irgendwann komplett fein damit. Und meinem Partner ging es auch wieder gut.

Und nun bin ich schwanger und erwarte unser Sommerbaby. Ein kleines Wunder. Ich habe meinen Mann erstmal zum Arzt geschickt, ich wollte eine Erklärung dafür. Der Doc hat sowas noch nie gesehen und gleich 2 mal die selbe Untersuchung wiederholt, um zu schauen, dass er nicht verrückt ist.

Ich bin froh, dass wir vorher durch dieses Tal gegangen sind. Meine Ansprüche an dieses Kind sind nun viel realistischer.
Es wird uns bereichern, aber nicht mehr als Menschen definieren und vor allem nicht die Last tragen müssen, dass seine Eltern ihr Lebensglück von ihm abhängig machen.


LG,

Frohsinn
 
  • #3
Natürlich kann man auch ohne Kinder ein sehr glückliches Leben führen (ist wohl Typ- und Mentalitätssache und auch davon abhängig, ob man sich freiwillig bewusst dafür entscheidet oder nicht), aber meine persönliche Erfahrung basierend auf dem, was ich von vielen älteren kinderlosen Damen gehört habe, ist, dass sie, obwohl sie sich damit arrangiert und trotzdem ihren Spaß haben, es irgendwo tief drinnen doch bereuen. Mit 40 oder so bemerkt man das noch nicht so, das Leben ist voller Abenteuer. Aber dann im Alter, wenn die Frauen nach und nach einsamer werden und die Freunde wegsterben, vermissen viele doch die Familie, die Kinder und Enkelkinder. Ich habe durch meine Mutter mitbekommen, wie viele vermögende ältere Damen regelmäßig in ihre Goldschmiede kamen, um sich Perlenketten zu kaufen, aber eigentlich kamen sie nur zum Reden. Sie gingen regelmäßig zum Friseur und zur Kosmetikerin und Goldschmiedin ihres Vertrauens, weil sie zwar Geld, aber niemanden zum Reden hatten, wollten nur ein bisschen Gesellschaft. Irgendwie traurig.

Meine Tante hatte auch Pech mit den Männern und hat ihren Ehemann dann erst mit 45 kennengelernt, als sie zu alt für Kinder war. Die beiden hatten dann einen Hund, den sie wie ein Baby geliebt und behandelt haben. Sie haben ihn sogar in Öl portraitieren lassen ...
Ich denke, es gibt einige Menschen, die absolut kein Bedürfnis nach Kindern haben und super damit klarkommen. Aber der Rest verdrängt es, arrangiert sich und bedauert und bereut es tief im Herzen irgendwo.
w26
 
  • #4
Zuerst- du bist 36 Jahre jung, du bist schonmal schwanger gewesen- es klappt also!

Mir tut es sehr leid das du einen Abgang hattest, ich weiss aus persönlicher Erfahrung wie weh das tut und in welche Selbstzweifel einen das stürzt.
Genau die hast du grade, deswegen auch dein Kopfkino.

Bei mir hat damals nur geholfen das ich losgelassen habe von der Gedankenspirale ich hätte was getan was die Fehlgeburt ausgelöst hätte, die Schuld loszulassen die Selbstzweifel, die Vorstellung der eigene Körper funktioniere nicht.

Ich wünsche dir Frieden mit dir selbst!
 
  • #5
Ich war irgendwann komplett fein damit. Und meinem Partner ging es auch wieder gut.

Und nun bin ich schwanger und erwarte unser Sommerbaby. Ein kleines Wunder.
Liebe Frohsinn,

herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Wunder, ich freue mich für euch ?

Vielleicht hat es bei euch plötzlich geklappt, weil der Druck raus war und ihr euren Frieden gefunden habt. Ich finde toll, wie du es geschafft hast, positiv zu denken, zu fühlen und wie du für deinen Partner da warst.

Ähnlich entspannt bin ich die Sache auch angegangen; bis vor wenigen Jahren habe ich gar nicht an Kinder gedacht, mein Leben war und ist erfüllt von so vielen Dingen. Aber dann kam die berühmte Uhr, so dass ich eine Entscheidung treffen musste. Ich habe mich mit meinem Mann für Familie entschieden. Da war ich auch noch entspannt. Erst durch die Fehlgeburt kamen meine Angst und das Gefühl, dass alles am seidenen Faden hängt und eventuell nicht funktionieren wird.

Ich möchte versuchen, wieder zu der Entspanntheit zurückzufinden, die ich vorher hatte und die du @Frohsinn erreichen konntest.

Vielen Dank!
 
  • #6
Das tut mir sehr Leid liebe FS was du da durch machen musstest. Auch wenn es schon in der 10SSW passiert ist, fühlt man sich als Frau ab dem Zeitpunkt wo man den positiven Test in der Hand hält Schwanger.
Ich kann gut nach vollziehen das du nun wieder Angst hast und sich das Szenario wiederholt, aber ich würde es weiter versuchen. Natürlich erst dann wenn du wieder bereit dazu bist.

Ich habe eine Freundin die hatte 6! Fehlgeburten und jetzt hat es doch noch geklappt. Nach der vierten wollten sie fast aufgeben, weil es für sie psychisch nicht mehr auszuhalten war. Aber noch schlimmer wäre es für sie gewesen Kinderlos zu bleiben. Mittlerweile hat es gaklappt und sie ist Mutter einer Tochter. Natürlich wird sie die schlimmen Zeiten nie mehr vergessen und sie denkt oft an ihre Sternenkinder. Aber sie ist so dankbar für ihre Tochter die ihr so viel im Leben zurück gibt und das Leid das sie ertragen musste erträglich macht.

Du musst für dich selbst entscheiden was für dich schlimmer zu verkraften wäre. Kinderlos bleiben aus Angst es nochmal zu versuchen oder es immer wieder versuchen mit allen Risiken einer Schwangerschaft. Das kannst nur du wissen was du verkraftest. Da ist jeder anders.
 
B

Blume94

Gast
  • #7
1) Kennt ihr Jemanden, der ungewollt Kinderlos geblieben ist? Wie gehen die Betroffenen damit um?
Ja, ein befreundetes Paar meiner Eltern (als die noch zusammen waren) haben sich so sehr Kinder gewünscht, es hat nicht geklappt, auf keinen weg. Ich war noch sehr klein, so genau kann ich nicht sagen wie sie damit klar gekommen sind. Sie wären mit Sicherheit sehr gute Eltern gewesen, waren oft mit wenn wir was unternommen haben, haben viel mit mit gespielt. Irgendwann war der Kontakt vorbei, vllt auch weil meine Eltern sich voneinander getrennt haben. Ich weis das sie Katzen hatten und auch bestimmt noch haben. Habe sowohl ihn als auch sie vor einigen Jahren getroffen, wiedererkannt und kurz gequatscht, zwei richtig liebe Menschen. ?
Von meiner Freundin die Schwester bei denen hat’s erst nicht geklappt, mehrfache künstliche Befruchtungen bis es dann geklappt hat (er ist fast zeugungsfähig).

Eine damalige Freundin ist adoptiert da ihre Eltern zwei mal ein Kind bekommen haben welches kurze Zeit nach der Geburt verstorben sind.
Adoption ist auch eine Möglichkeit aber guck mal viele Frauen verlieren ihre Kinder in der kritischen ersten Zeit, versucht es nochmal und mach dir nicht so viel Druck.
Meine befreundete Mutti ist in deinem Alter und bei denen hat es auch geklappt, du bist nicht zu alt! Das kann noch funktionieren, geht es lockerer an.

Ich kann mir vorstellen wie groß deine Angst sein muss, meine Schwangerschaft war nicht so „einfach“. Ungeplant aber als ich den positiven Test hatte, kamen plötzlich ungeahnte hormonelle Schwierigkeiten, mit Aufenthalten im Krankenhaus, Eingriffen etc. ich hatte jedesmal Angst irgendwas ist mit meinem Baby nicht in Ordnung. In der 5. SSW schon Narkose und Röntgen, wo das Baby noch so gar nicht entwickelt ist. Hab fest damit gerechnet „ok, ich werde es sowieso verlieren“ aber wir haben alles gut überstanden, mein Sohn ist ganz gesund. Man darf die Hoffnung nicht verlieren, das wird alles. Sag dir immer, dass es beim nächsten mal klappt, du darfst dich von deiner Angst nicht so vereinnahmen lassen.
Mach dich nicht verrückt, vllt klappt der nächste Versuch und dann hast du dir ganz umsonst so viele Sorgen und Gedanken gemacht. Ich wünsche euch alles alles Gute, dass es ganz bald klappt. ❤️

Habt ihr euch mal untersuchen lassen? Es gibt Kinderwunschpraxen da könnt ihr euch fachmännischen Rat einholen und vielleicht Unsicherheiten bei Seite schieben. Neben meinem FA gibts auch so etwas.
W 26
 
  • #8
1) Kennt ihr Jemanden, der ungewollt Kinderlos geblieben ist? Wie gehen die Betroffenen damit um?
Ja einige.
Wobei der Leidensdruck bei den Frauen unterschiedlich ist.
Manche sind am Boden zerstört und nehmen auch therapeutische Hilfe in Anspruch.
Manche akzeptierten es nach einer Trauerphase und lebten einfach weiter. Reisen, Hobby, Weiterbildungen.
Einige von diesen meinten sogar, jetzt Jahre später, froh darüber zu sein, keine Kinder bekommen zu haben.
Sie vermissen nichts.
Andere taten alles um schwanger zu werden und es gelang nicht. Sie klammerten sich an jeden Strohhalm.
Dabei zerbrechen mache Beziehungen.
Es gibt aber auch Überraschungen.
So hat in meinem Arbeitsumfeld eine Frau nach 10 Jahren!!! vergeblichen Versuchen...nun mit 42 ein gesundes eigenes Kind bekommen.
Der Witz: Gerade da hatte sie es emotional losgelassen und aufgegeben.
Mein Tipp an dich:
Plane dein Leben weiter ohne Kind und verhüte nicht.
Achte auf dich und dein Wohlbefinden.
Es kann sein, dass du noch Mutter wirst.
Bis dahin hab ein schönes Leben, so wie es für dich passt.

2) Ist ungewollte Kinderlosigkeit auch für Männer ein Thema
Ja klar. Kann auch für einen Mann ein sehr schmerzhafter Fakt werden.
Nur erwischt es Männer oft erst ein paar Jahre später.
So hat ein Exmann einer Freundin von mir sich getrennt, da sie keine Kinder wollte.
Nun ist er mit einer jüngeren Frau verheiratet, da gibt es mehr Streit in der Ehe...Kinder haben sie keine, sie ist unfruchtbar und er unglücklich kinderlos.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #9
1) Kennt ihr Jemanden, der ungewollt Kinderlos geblieben ist? Wie gehen die Betroffenen damit um?
Ja. Das Leben geht weiter. Man kann das tun, was Menschen mit Kindern nicht tun. Reisen, Sonntags ausschlafen, essen gehen, andere Hobbies haben, das Leben genießen, früher in Rente gehen, ...
Man kann sich auch gezielt einen Partner mit Kindern suchen.
2) Ist ungewollte Kinderlosigkeit auch für Männer ein Thema (weil es nicht geklappt hat/die Partnerin keine Kinder will/ es keine Partnerin gibt) oder ist es eher ein Mitleiden mit der Frau?
Ja, selbstverständlich. Schon die Frage ist irgendwie völlig empathiebefreit.

Ich glaube nicht, dass Menschen mit Kindern pauschal glücklicher leben als welche ohne. Wenn ich erlebe, wie manche dann mit ihren Kindern umgehen, dann erscheinen die eher ungewollt.
 
  • #10
ich kenne einige Frauen ohne erfüllten Kinderwunsch und auch mehrere mit Fehlgeburten. Es ist schade, dass das so tabuisiert wird, denn es könnte bestimmt vielen Betroffenen helfen. In Neuseeland darf man sich jetzt 3 Tage "krankschreiben" lassen, zur Trauer nach einer Fehlgeburt.

Ich denke, wenn man wirklich einen Kinderwunsch hat, dann ist das hart, viele, die dann die 40 überschritten, häufig ohne Partner, waren sehr unglücklich . Insbesondere, wenn man vielleicht Fehlgeburten hatte, stelle ich es mir sehr schwer vor. Aber mit den Jahren relativieren sie sich und passen sich an. Wir Menschen sind nun mal unglaublich anpassungsfähig.

Bei dir sehe ich aber nicht schwarz. Du bist "erst" 36, die meisten meiner Freundinnen kriegen erst mit Mitte 30 Kinder, viele hatten leider auch vorher eine Fehlgeburt. Meine Mutter hatte 5 bevor sie meinen Bruder mit 39 bekam!

Ausserdem, ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, hast du ja anscheinend gar nicht diesen tiefen, intrinsischen Wunsch. Du sagst selbst, bei dir fing die Uhr an, ich denke, diese Frauen, die einfach meinen, ok, jetzt oder nie, weil die Uhr läuft, die machen dann ein Kind, bevor es zu spät ist. Ist nicht falsch, aber wenn sie dann nicht schwanger werden, dann können sie auch besser damit abschliessen.
 
  • #11
Aber der Rest verdrängt es, arrangiert sich und bedauert und bereut es tief im Herzen irgendwo.
Das ist meine Angst, dass es bis 40, 50 ok ist und die begrabenen Träume einen dann im Alter einholen und man einsam ist.
Bei mir hat damals nur geholfen das ich losgelassen habe von der Gedankenspirale ich hätte was getan was die Fehlgeburt ausgelöst hätte, die Schuld loszulassen die Selbstzweifel, die Vorstellung der eigene Körper funktioniere nicht.

Ich wünsche dir Frieden mit dir selbst!
Ja genau solche Gedanken habe ich. Viel Kopfkino, da hast du Recht. Vielen lieben Dank für deinen Zuspruch und die lieben Worte!
 
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  • #12
Du musst für dich selbst entscheiden was für dich schlimmer zu verkraften wäre. Kinderlos bleiben aus Angst es nochmal zu versuchen oder es immer wieder versuchen mit allen Risiken einer Schwangerschaft. Das kannst nur du wissen was du verkraftest. Da ist jeder anders.
Herjemine, 6 Aborte! Das hätte ich nicht verkraftet. Aber nach einem Fehlschlag gebe ich nicht auf. Schön dass es bei deiner Freundin noch geklappt hat!
meine Schwangerschaft war nicht so „einfach“.

Mach dich nicht verrückt, vllt klappt der nächste Versuch und dann hast du dir ganz umsonst so viele Sorgen und Gedanken gemacht. Ich wünsche euch alles alles Gute, dass es ganz bald klappt. ❤️
Stimmt, vielleicht viel unnötiges Kopfkino. Dennoch will ich emotional vorbereit sein. Danke für deine auch zum Teil sehr traurigen Geschichten. Damit fühle ich mich weniger alleine. Ich freue mich dass du nach einer so schweren Schwangerschaft einen gesunden Sohn hast?
Mein Tipp an dich:
Plane dein Leben weiter ohne Kind und verhüte nicht.
Achte auf dich und dein Wohlbefinden.
Es kann sein, dass du noch Mutter wirst.
Bis dahin hab ein schönes Leben, so wie es für dich passt.
Das ist ein sehr guter Rat! So würde ich es tun. Das volle Programm mit Kinderwunschbehandlung widerstebt mir, habe auch einige Paare daran zerbrechen sehen.
Die Geschichte von dem Exmann deiner Freundin ist richtig bitter.
 
  • #13
Ja, selbstverständlich. Schon die Frage ist irgendwie völlig empathiebefreit.
Die Frage nach den Männern hatte sich mir aufgedrängt, da ich ausschließlich Frauen über solche Gefühle und Sorgen reden höre, auch bei Paaren in Kinderwunschbehandlung, bei denen er oft schweigt und ich den Eindruck hatte, er tue es eher aus Liebe zu ihr. Und weil hier im Forum sich ab und zu Männer beklagen, die Frauen würden sie für ihren Kinderwunsch versuchen einzufangen. Aber das sind wohl keine guten Beispiele. Tatsächlich sind mir 2 männliche Bekannte eingefallen, die sich von der Jugend an einen ganzen Stall voll Kinder gewünscht haben und beide an Frauen geraten sind, die keine Kinder wollten. Beide Männer haben sehr gehadert. Inzwischen sind beide jedoch Väter. Die männliche Sicht interessiert mich sehr, gerade weil zumindest die Männer in meinem Umkreis nicht darüber reden.
 
  • #14
Ich habe mir immer gesagt, ich mache mein Lebensglück nicht von Kindern abhängig. Wenn es klappt, ist es gut, wenn nicht, dann auch.
Eine sehr reife und gute Geisthaltung mit deren Einstellung!

1) Kennt ihr Jemanden, der ungewollt Kinderlos geblieben ist? Wie gehen die Betroffenen damit um?
Ja, ich kenne einige, die sehr positiv damit umgehen, denn es ist, wie es ist, danach leben sie!
2) Ist ungewollte Kinderlosigkeit auch für Männer ein Thema (weil es nicht geklappt hat/die Partnerin keine Kinder will/ es keine Partnerin gibt) oder ist es eher ein Mitleiden mit der Frau?
Für mich wäre das eben so, wie es ist, was man nicht ändern kann, sollte man so annehmen! So ähnlich, was nützt es, wenn ich mich wegen Corona aufrege, deswegen geht Corona nicht vorbei!
 
  • #15
Ausserdem, ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, hast du ja anscheinend gar nicht diesen tiefen, intrinsischen Wunsch. Du sagst selbst, bei dir fing die Uhr an, ich denke, diese Frauen, die einfach meinen, ok, jetzt oder nie, weil die Uhr läuft, die machen dann ein Kind, bevor es zu spät ist. Ist nicht falsch, aber wenn sie dann nicht schwanger werden, dann können sie auch besser damit abschliessen.
Liebe Apfelmus,
du schätzt das sehr gut ein, der Kinderwunsch ist nicht lebensentscheidend für mich. Ich denke, jetzt und die nächsten 20 Jahre könnte ich gut damit abschließen. Nur was, wenn ich im Alter eine Lücke schmerzlich spüre? Ich hätte so gerne, was ich als Kind hatte und was meine Eltern haben. Ein Haus voller Liebe, inzwischen erwachsene Kinder, mit denen sie reisen und ins Museum gehen können und die für ihre Eltern da sind. Und Enkel inzwischen. Was, wenn man einsam ist im Alter? Aber hadern bringt nichts, man kann auch mit Familie einsam sein.

Ich denke ich brauche noch etwas Zeit und versuche es dann noch mal. Du hast Recht, es ist noch nicht zu spät und ich mache mich bestimmt unnötig verrückt. Und wenn es nicht sein soll, bin ich liebende Ehefrau und Tante, mache mich in meinem Beruf selbständig und sehe, was das Leben noch so bringt.
 
  • #16
Liebe FS, ich kenne zahlreiche Beispiele, wo es quasi sofort geklappt hat oder erst nach mehreren Versuchen, teilweise mit Abgang, künstlicher Befruchtung, etc. Letzteres meistens dann, wenn mit dem Kinderwunsch Frieden geschlossen war und das Leben ohne Kinder geplant wurde (z.B. Kauf eines Pferdes nach fünf Jahren, zwei Monate später war sie schwanger, oder Auslandsaufenthalt in Korea, dann der positive Test und Rückkehr).
Es tut mir leid, dass du dein Kind so früh verloren hast. Einer Freundin von mir ging es auch so; sie hat jetzt trotzdem zwei Kinder. Vielleicht ist der Gedanke hilfreich, dass es sich bei solchen vorzeitigen Abgängen oft um Embryos/ Föten handelt, die schwere Missbildungen aufweisen und nicht lebensfähig wären.

Ich selbst stand dem Thema Kinder immer sehr flexibel gegenüber, aber mein Mann wollte unbedingt; für ihn war klar, dass ihm etwas Entscheidendes fehlen würde. Ich habe lange abgewogen; fast zwei Jahre. Mit über 35 habe ich mich darauf eingelassen und wurde sofort schwanger. Jetzt, im Nachhinein, würde ich schon sagen, dass du alles, was du ohne Kind hast (Partnerschaft, Reisen, Hobbies, Restaurants, Luxus) sehr wohl mit einem Kind und zwei guten Gehältern noch haben kannst (es wird einem gerne eingeredet, das beides nicht gehe, habe ich aber anders erlebt). Doch eben die Erfahrung, ein eigenes Kind zu haben, ist tatsächlich sehr einzigartig. Hätte ich mir auch nicht vorstellen können, aber trotz aller Ambivalenzen und Anstrengungen ist es das m.E. wert.

Ich finde es trotzdem klug, ein Leben ohne Kinder zu planen. Aber an deiner Stelle würde ich alle Möglichkeiten ausschöpfen, wenn ich wie du wüsste, dass ich eines will, dass das zu meinem Lebenstraum gehört, ohne mich zu verkrampfen. Außerdem würde ich mir das Leben mit Kind nicht zu rosig ausmalen, ich gehörte ja in diesen Geburtsvorbereitungs- und Babykursen immer zur skeptischen Fraktion, von daher wurde ich positiv überrascht. Aber viele waren wirklich entsetzt von der Realität aus Schlafentzug und Trotzanfällen. (Unser Sohn ist jetzt 4, jetzt ist es ziemlich schön.) Das könnte vielleicht auch helfen... denn die Anfangszeit ist zwar unvergleichlich innig, aber maximal fordernd...

Meine kinderfreien Freundinnen haben manchmal schon mit Bitterkeit und Neid zu kämpfen. Aber ein Kind kann auch schnell zur Projektionsfläche für alle Sehnsüchte werden. Man stellt es sich ja immer ideal vor und nicht, dass man schnell zur Arbeit muss, wichtiger Termin, schon spät dran ist und Sohnemann sich flugs nackt ausgezogen hat, statt die Schuhe anzuziehen, weil er "Sommer" spielt... ;-)

Ein Kind als Hoffnung fürs Alter finde ich persönlich auch Stuss. Ein Kind ist für jetzt, was später wird, weiß keiner...

Viel Glück und alles Gute! Ich glaube ja immer, dass das Richtige sowieso passiert...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Meine Eltern wollten auch unbedingt Kinder, aber nach einer schlimmen Fehlgeburt im fünften Monat passierte sieben Jahre nichts. Als sie sich damit abgefunden hatten, kam ich, als meine Mutter schon 41 war. So ging es einigen in meiner Umgebung, dass noch was passierte, als sie eben wieder entspannt waren. Ich kenne auch andere, die danach dann ihr kinderloses Leben genossen haben und wirklich ihren Frieden gefunden haben. Ich denke, es ist ein starker Instinkt, aber natürlich machen Kinder nicht automatisch glücklich. Ob man zufrieden ist im Leben, hängt doch von anderen Dingen ab. Und wenn es eben nicht sein soll..
Ich als Frau ohne extremen Kinderwunsch kann mich aber vielleicht auch schwer hineinversetzen. Aber wenn hier immer das Alter genannt wird, wenn man nur die Kinder hat - wieviele Kinder besuchen ihre Eltern nie, haben große Probleme und die Eltern machen sich Sorgen.. es bedeutet nicht automatisch Einsamkeit im Alter, wenn man keine Kinder hat. Meine Patentante ist 80 und sie und ihr Mann haben tausend Freunde, Patenkinder, mehr Kontakte als viele mit Kindern in dem Alter. Das liegt auch an einem selbst.
w, 37
 
  • #18
Natürlich kann man auch ohne Kinder ein sehr glückliches Leben führen (ist wohl Typ- und Mentalitätssache und auch davon abhängig, ob man sich freiwillig bewusst dafür entscheidet oder nicht), aber meine persönliche Erfahrung basierend auf dem, was ich von vielen älteren kinderlosen Damen gehört habe, ist, dass sie, obwohl sie sich damit arrangiert und trotzdem ihren Spaß haben, es irgendwo tief drinnen doch bereuen. Mit 40 oder so bemerkt man das noch nicht so, das Leben ist voller Abenteuer. Aber dann im Alter, wenn die Frauen nach und nach einsamer werden und die Freunde wegsterben, vermissen viele doch die Familie, die Kinder und Enkelkinder. Ich habe durch meine Mutter mitbekommen, wie viele vermögende ältere Damen regelmäßig in ihre Goldschmiede kamen, um sich Perlenketten zu kaufen, aber eigentlich kamen sie nur zum Reden. Sie gingen regelmäßig zum Friseur und zur Kosmetikerin und Goldschmiedin ihres Vertrauens, weil sie zwar Geld, aber niemanden zum Reden hatten, wollten nur ein bisschen Gesellschaft. Irgendwie traurig.

Meine Tante hatte auch Pech mit den Männern und hat ihren Ehemann dann erst mit 45 kennengelernt, als sie zu alt für Kinder war. Die beiden hatten dann einen Hund, den sie wie ein Baby geliebt und behandelt haben. Sie haben ihn sogar in Öl portraitieren lassen ...
Ich denke, es gibt einige Menschen, die absolut kein Bedürfnis nach Kindern haben und super damit klarkommen. Aber der Rest verdrängt es, arrangiert sich und bedauert und bereut es tief im Herzen irgendwo.
w26
Sorry, wie kommst du auf die Idee wegen der Kinder im Alter nicht allein zu sein? Akademiker arbeiten auf der ganzen Welt. Was hat die Mutter davon wenn ihre Tochter Professorin in Stanford ist? Betreuungsmäßig gesehen.
 
  • #19
Herjemine, 6 Aborte! Das hätte ich nicht verkraftet. Aber nach einem Fehlschlag gebe ich nicht auf.
Ich persönlich habe die Einstellung: Wenn es einmal nicht klappt, dann solls halt nicht sein. Ich hatte auch einen Abort und bin bestens damit klar gekommen. Jetzt mit etwas Abstand bin ich sogar froh, dass es nicht geklappt hat.
Um mich herum bekommen und haben so einige Kinder und ich bekomme mit, wie nervig das sein kann. Ich bin froh, dass ich tun und lassen kann was ich will, dass ich meinen Tagesrythmus nicht an ein Baby oder Kleinkind anpassen muss.
Ich würde sagen, dass ich durch diesen Abort und der letztendlich daraus resultierenden Erleichterung erst begriffen habe, dass ich nicht wirklich Lust auf ein Mutter-Dasein hätte.

Dir wünsche ich natürlich, dass du dir deinen Baby-Wunsch noch erfüllen kannst, denn du bist da anders als ich gestrickt. Frauen, die sich aus tiefstem Herzen ein Kind wünschen dürften daran wesentlich mehr zu knacken haben, als jemand mit meiner Einstellung.

Ich habe mich übrigens mit meinen Motiven beschäftigt. Und genau das:
Aber dann im Alter, wenn die Frauen nach und nach einsamer werden und die Freunde wegsterben, vermissen viele doch die Familie, die Kinder und Enkelkinder.
waren meine Gedanken. Die Angst im Alter zu vereinsamen. Das wiederum halte ich jedoch für puren Egoismus. Da geht's dann nur um mich und meine Befindlichkeiten...
 
  • #20
Liebe FS,

ich war lange ungewollt kinderlos. Ich wurde gar nicht schwanger. Nach drei Jahren ungewollter Kinderlosigkeit habe ich mich künstlich befruchten lassen. Heute bin ich Mutter eines 5 Monate alten Mädchens. Aus einer Einzigen Eizelle im ERSTEN Versuch haben wir ein gesundes Mädchen bekommen.
Ich bin mir dessen bewusst, dass dies mehr als nur Glück ist.
Eine bekannte hatte 8(!) Fehlgeburten. 8 Fehlgeburten sind schon ein Horrorszenario. Heute hat sie zwei gesunde Kinder. Meine Psyche hätte keine 8 Fehlgeburten geschafft.
Ich kann nach vollziehen, wie sehr eine Fehlgeburt in der 10. SSW wehtut. Als ich in der 10. SSW war hatte ich Blutungen und ich dachte auch, ich mein Baby verloren.

In meinen Augen muss es nicht um jeden Preis ein leibliches Kind sein. Aber man muss sich sicher sein, dass Kind in der Intensität genauso lieben zu können wie ein leibliches. Natürlich liebt man jedes Kind anders, aber nicht weniger. Anders, weil eben jedes Kind anders ist.
Wir haben vor ein Kind aufzunehmen, sobald unsere Tochter aus dem gröbsten raus ist.

Jeder hat seine Grenze. Finde heraus, wie weit du für ein Kind gehen möchtest.
Nehmen wir mich:
Für mich sind Adoption, Pflege und künstliche Befruchtung eine Option. Leihmutterschaft und Eizellenspende wären keine Option gewesen.
8 Fehlgeburten hätte ich nicht mitgemacht.

Falls es schwierig für dich ist ein Kind zu halten, spreche mit deinem Gynäkologen, ob du zum Beispiel in den ersten 12 Wochen Progesteron nehmen kannst.
 
  • #21
Mein bester Kumpel und seine Frau sind mit ziemlich genau 40 beide zum ersten Mal Eltern geworden. Dem gingen zwei Fehlgeburten voraus. Letzteres ist offenbar tatsächlich nicht so außergewöhnlich.

1) Kennt ihr Jemanden, der ungewollt Kinderlos geblieben ist? Wie gehen die Betroffenen damit um?

Mir fallen dazu drei weibliche Führungskräfte auf der Arbeit ein. Beide sind zwanghaft und unausgeglichen. Eine verliert schon das innere Gleichgewicht, wenn sie nur bei einem Kollegen die Malerei seines Kleinkindes auf einem Blatt an die Wand gepinnt sieht. Eine andere davon bewegt sich nur in frauenbewegten Kreisen und hat schon mit Männern ein Problem, geschweige denn mit Kindern.
Das sind aber die auffälligen Fälle. Gut möglich, dass ungewollt kinderlose Frauen mit normal gebliebenen Sozialverhalten einfach unter dem Beobachtungsradius durchfliegen. Ich erinnere mich an eine kinderlose Kollegin, die sehr gesellig und sozial kompetent war, bis auf wenn meine damals 6-jährige Tochter mal auf der Arbeit war. Dann war sie plötzlich hinter ihrem Schreibtisch abgetaucht. Auffälligkeiten darüber hinaus zeigte sie allerdings nicht.

2) Ist ungewollte Kinderlosigkeit auch für Männer ein Thema (weil es nicht geklappt hat/die Partnerin keine Kinder will/ es keine Partnerin gibt) oder ist es eher ein Mitleiden mit der Frau?

Für Männer ist das weniger ein Thema. Sie leiden selbst kaum darunter, allenfalls durch die unausgeglichenen Frauen an ihrer Seite.
 
  • #22
2) Ist ungewollte Kinderlosigkeit auch für Männer ein Thema (weil es nicht geklappt hat/die Partnerin keine Kinder will/ es keine Partnerin gibt) oder ist es eher ein Mitleiden mit der Frau?
Sowohl mein Mann als auch ich hatten in der entscheidenenen Lebensphase beide die gleiche Situation: keinen Partner, mit dem ein Kinderwunsch realisierbar gewesen wäre.
Beide waren wir in dieser Zeit nicht grundsätzlich gegen Kinder eingestellt, sondern der Ansicht, dass wir jeweils auch ohne Kinder glücklich leben können - besser als mit einem Partner, der keine Kinder will (ich) oder dem man keine vernünftige Erziehung zutraut (er) und unter der Belastung auch keine gute Partnerschaft mehr geht (beide).

Als wir uns begegneten waren wir zu alt. Beide stammen wir aus großen Familien mit mehreren Geschwistern und hatten so immer viel Konatkt zu unseren Nichten und Neffen - mittlerweile schon zu der Folgegeneration.

Wir sind beide nach vorn gewandte Menschen und befassen uns nicht mit "was wäre gewesen wenn..." oder "wäre das nicht schön...." was halt nicht sein konnte und wir leben als Paar sehr gut damit.
Wir leben nun auch nicht so exzessiv, dass die Kinderlosigkeit durch was anderes ersetzt wird., es gibt das Bedürfnis was zu ersetzen garnicht.
 
  • #23
Du gibst viel zu früh auf! Arbeitskolleginnen von mir wurden oft mit Ende 30 zum ersten Mal Mutter. Ich kenne Frauen, die hatten 4 Fehlgeburten und halten jetzt ihr Kind im Arm. Werde locker und versuche es weiter. Einfach nicht so daran denken, dann klappt es! Du hast einen Partner, sei froh, andere haben keinen. Lg w31
 
  • #24
Eine Bekannte von mir hat ca. 10 Jahre versucht schwanger zu werden - es klappte nicht. Sie und ihr Mann waren sehr verzweifelt.
Da beide nicht ohne Kinder leben wollten, haben sie mit Ende 30 ein kleines blondes Mädchen adoptiert.

Sie waren überglücklich. Ein halbes Jahr später war meine Bekannte schwanger!
Ein Wunder für sie und ihren Mann!
Sie konnten es nicht fassen!
Ein kleines blondes Mädchen wurde geboren, und alle dachten dass die beiden Mädchen Geschwister waren ?.
Heute sind die auch schon volljährig. Und sehen immer noch aus wie Schwestern....?.

Ein Leben ohne Kinder hätte ich mir auch nicht vorstellen können. Meine drei Kinder sind mein Ein und Alles.
Ich denke ohne die Chance eigene Kinder zu bekommen, hätte ich ein oder zwei adoptiert oder zumindest in Lang- oder Kurzzeitpflege genommen.
Es werden händeringend liebevolle Paare gesucht, die ein Kind im Notfall zur Betreuung aufnehmen können, wenn die Eltern durch Drogenkonsum, Gewalt oder Unfähigkeit/Verwahrlosung sich nicht um ihre Kinder kümmern können.

Wäre das eine Option für euch?

Im übrigen ist eine Fehlgeburt noch nicht so viel.
Als meine drei Kinder klein waren, war ich mit allen beim Zahnarzt zur Kontrolle.
Die Zahnarzthelferin war begeistert von ihnen und beneidete mich.
Sie berichtete mir dass sie über 10 Fehlgeburten hatte, bis sie endlich mit über 42 ein eigenes Kind im Arm halten durfte. Sie hätte sehr gerne auch drei Kinder gehabt, aber das war dann nicht mehr möglich.

Ein Leben ohne Kinder wäre undenkbar für mich gewesen.
Es gibt aber immer noch die Möglichkeit einer Adoption.
So könntest du einem oder mehreren Kindern ein neues liebevolles Zuhause schenken.

Es gibt immer eine Lösung!
 
  • #25
Eine Bekannte von mir hat ca. 10 Jahre versucht schwanger zu werden - es klappte nicht. Sie und ihr Mann waren sehr verzweifelt.
Da beide nicht ohne Kinder leben wollten, haben sie mit Ende 30 ein kleines blondes Mädchen adoptiert.

Sie waren überglücklich. Ein halbes Jahr später war meine Bekannte schwanger!
Ein Wunder für sie und ihren Mann!
Sie konnten es nicht fassen!
Ein kleines blondes Mädchen wurde geboren, und alle dachten dass die beiden Mädchen Geschwister waren ?.
Heute sind die auch schon volljährig. Und sehen immer noch aus wie Schwestern....?.
Oh ?! Wie schön! Da habe ich beim Lesen Gänsehaut bekommen.
 
B

Blume94

Gast
  • #26
Mir fällt auch noch eine Kollegin meiner Mutter ein, 7 Fehlgeburten bevor es geklappt hat (sie ist auch ein bisschen zu kräftig und ihr Mann ebenfalls). Derzeit mit Baby 2 schwanger. Da es mit dem ersten Kind erst nach 7. Fehlgeburten geklappt hat (sie hatte auch immer unregelmäßig ihre Periode, oft gar nicht) haben sie nicht damit gerechnet es klappt nochmal, die hat sich trotzdem riesig gefreut.

Ich hab zwar schon ein Kind, wünsche mir noch ein weiteres (da gibts es aber einige Hürden - gesundheitlich und beziehungstechnisch die das nicht zulassen/ermöglichen). Bin selber Einzelkind und ich glaube ein Geschwisterchen wäre schön gewesen ?
Für mich stand immer fest mal Mutter werfen zu wollen und ich bin gerne Mama und möchte meinen Sohn nicht mehr missen. Manchmal ist es so, man weiß nicht was man verpasst wenn man es nicht erlebt hat.
Das Elternsein malt man sich immer sehr rosig und einfach aus, für mich war es dann aber anders als ich es mir vorgestellt habe. Ich bereue trotz allem nichts und bin unendlich dankbar ❤️
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #27
...bei denen er oft schweigt und ich den Eindruck hatte, er tue es eher aus Liebe zu ihr.
Ich denke, das Thema ist bei Männern wie Frauen mindestens teilweise auch mit "Versagen" besetzt. Da schweigen wir dann lieber oder erzählen Heldentaten :)
Und weil hier im Forum sich ab und zu Männer beklagen, die Frauen würden sie für ihren Kinderwunsch versuchen einzufangen.
Das ist ein anderes Thema. Als Mann will ich erstmal Partner sein und dann Vater. Wenn ich nur dazu da bin, Kinder zu ermöglichen, die manche Frauen dann als "ihre" betrachten, ist das nicht sonderlich attraktiv.
Und natürlich ist jedem Mann klar, dass es durchaus Frauen gibt, die in erster Linie Kinder wollen, gerade wenn es dann mal über die Mitte 30 hinausgeht, und den Mann eher als Mittel zum Zweck betrachten.
Die männliche Sicht interessiert mich sehr, gerade weil zumindest die Männer in meinem Umkreis nicht darüber reden.
Sie sollten mit ihren Frauen darüber reden.

Als Männer haben wir doch oft genauso eine Lebensplanung wie Frauen, in der dann irgendwann eine Familie von Bedeutung ist. Und natürlich wirft es für uns genauso die Planung durcheinander, wenn das nicht klappt, samt Beziehungen oder Ehen, die daran zerbrechen.
 
  • #28
Ich hatte mit 26 Eierstockkrebs=Totaloperation.
Das ist 35 Jahre her.. Ich habe getrauert und es gab auch zwischendurch Lebensphasen in denen es mir wieder Kummer gemacht hat, hauptsächlich dann wenn ich mich aus anderen. Gründen unzufrieden war. Aber summa summarum, natürlich kann man auch ohne Kinder ein gutes und anderen zugewandtes Leben führen.
Meine Nichten, mein Neffe und mein Patenkind schätzen mich sehr. Sind alle schon erwachsen, ich bin eine Vertraute und immer wieder mal gerührt, wenn ich merke, dass ich ihnen echt wichtig bin.
Und ich konnte meinen Beruf genau so gestalten, wie er für mich gut ist, bin entspannt, unabhängig. Mir ist ohne Kinder schon auch einiges erspart geblieben und ich gehe trotzdem davon aus, dass ich im Altersheim Besuch kriege?
 
  • #29
Sorry, wie kommst du auf die Idee wegen der Kinder im Alter nicht allein zu sein? Akademiker arbeiten auf der ganzen Welt. Was hat die Mutter davon wenn ihre Tochter Professorin in Stanford ist? Betreuungsmäßig gesehen.
Naja, ich meinte auch nicht unbedingt tägliche Pflege, sondern eher das Gefühl, eine Familie zu haben, mal telefonieren oder die Verwandten besuchen zu können, zum Beispiel an Weihnachten. Ich kenne viele Großeltern, die gerne ihren Enkelkindern liebevoll verpackte Geschenke machen, weil sie sie so gern haben. Bei Freunden wohnt die erwachsene Tochter mit Mann und Enkelkind im Ausland. Die Großeltern schicken Geschenke und Briefe dann eben per Post, machen regelmäßig Videokonferenzen, wo sie der Kleinen beim Spielen zugucken, und fahren auch manchmal für den Urlaub hin, um Zeit mit der Familie und Enkeltochter zu verbringen.
Aber klar, wie ich ja auch meinte, ist das nicht für jeden was, und natürlich sollte man nicht nur Kinder bekommen, um später nicht einsam sein zu müssen -- das ist zu viel Verantwortung und Last für die Kinder. Aber Menschen, die einen Familiensinn haben oder eigentlich haben und verdrängen, bedauern die fehlende Familie später oft, und eben gerade im Alter, wo sie nicht mehr so ins Arbeitsleben eingebunden sind und nicht mehr so actionreich leben. Dann sind die Familienfeste nicht so fröhlich, wie sie sein könnten, und außerdem würde man vielleicht gerne was weitergeben, Kindern bei ihren Entwicklungsschritten zuschauen und sich für sie freuen, den Enkelkindern Dinge erklären und zeigen ... Manche Menschen haben diesen Wunsch und finden oder fänden das schön. Daher würde ich eine Frau, die eigentlich gerne Kinder hätte und nur gerade etwas zweifelt, dazu ermutigen, es weiter zu versuchen. Wenn es wirklich nicht sein soll, ist das so und auch ok, aber ich würde das nicht leichtfertig aufgeben, wenn es mir was bedeutet.
w26
 
  • #30
Hier noch mal die FS. Vielen lieben Dank euch allen für eure Erfahrungsberichte oder die eurer Bekannten. Es sind traurige Geschichten darunter, aber auch wunderschöne und mutmachende. Es geht mir nach dem Lesen sehr viel besser. Was ich mitnehme:
- Einmal ist kein mal, ich habe noch Zeit und noch viele andere Optionen. Nach euren Geschichten fühle ich mich wie Jammern auf hohem Niveau ? Da habe ich wohl die Nerven verloren und schäme mich jetzt etwas für meine Fragestellung.
- Entspannt bleiben, ein Leben ohne Kinder planen, mich an all dem Schönen erfreuen und wer weiß ob sich dann alles unverhofft in Wohlgefallen auflöst. Also "einfach mal locker durch die Hose atmen" sagt mein Mann- ein Bud Spencer Zitat?
- Mutmachend auch eure Erfahrungen ohne Kinder und was ihr daraus gemacht habt @Vikky und @snape
- Und ja, mein Gedanke "im Alter nicht alleine sein" hat etwas Selbstsüchtiges und wird den Kindern nicht gerecht, zudem kann man ohne Kinder von Liebenden umgeben sein und mit Kindern einsam, da habt ihr Recht.
 
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