• #1

Wie häufig sieht man sich?

Unsere Freizeit ist begrenzt.

Als Single habe ich idealerweise einen eigenen Kreis von Hobbies, Sport, Freunden, Verwandten usw. und muss auch noch den Haushalt bedienen und vielleicht einfach auch einmal nichts machen um sich zu erholen.

Wenn ich jemanden kennen lerne beansprucht dieser dann einen wesentlichen Teil der Zeit die ich bisher anders verbracht habe.

Wie stelle ich eine Balance her zwischen dem was ich bisher gemacht habe, den Ansprüchen meines bisherigen Bekanntenkreises und den Wünschen eines neuen Partners, insbesondere wenn dieser nicht aus dem alten Bekanntenkreis stammt?

Kann dieser Balance-Akt zu Beziehungskrisen führen? Wie verhält es sich bei besonders langjährigen Singles?
 
  • #2
Eine neue Sache kommt in deinen Leben rein - eine andere geht.
Der Raum dafür wandelt sich je nach Intensität und ist nicht Star.
Vielleicht entwickeln sich neue Hobbys oder ein eigenes wird zu etwas gemeinsamen. Wichtig dabei ist, dass man selbst damit glücklich ist und sich nicht dabei verliert und alles andere aufgibt. In der (für mich) idealen Beziehung wachsen die Partner zusammen und ein gemeinsamer Freundeskreis entsteht. Dazu gehört keine Symbiose aber das er sich mit meinen Freundinnen und Freunden versteht und es bei passenden Interessen auch treffen innerhalb des Kreises gemeinsam gibt.
Sei Freundeskreis, seine Hobbys , seine Wohnung, seine Klopapier...ich bin nicht so. Ich lasse den Partner in mein Leben und denke in dem Moment, ER könnte der EINE sein und somit sind meine Dinge selbstverständlich auch seine aber wenn das ausgenutzt wird und am Ende ich einfach ein Mund mehr stopfe und es nicht ausgewogen wird, schrumpft meine Liebe und ich wende mich ab.
Jetzt weicht das von deiner ursprünglichen Frage ab 'Wie häufig sieht man sich" aber irgendwie auch nicht, denn ich meine so oft wie möglich! Weil es mir ein Wunsch ist, ihm Nahe zu sein. Wenn es ihm auch ein Wunsch ist, aber es durch Gegebenheiten leider nur ein Mal in der Woche möglich ist, dann ist es halt so. Wenn die Gegebenheiten "Hobbys", "Hausputz" und "Ruhe" sind, ist das so, aber dann bin ich dauerhaft nicht richtig bei diesen Mann, da ich diese Dinge auch ab und an zurückstellen würde oder verbinden würde.
 
  • #3
Wie stelle ich eine Balance her zwischen dem was ich bisher gemacht habe, den Ansprüchen meines bisherigen Bekanntenkreises und den Wünschen eines neuen Partners, insbesondere wenn dieser nicht aus dem alten Bekanntenkreis stammt?
In dem Mann Prioritäten setzt.Was willst du?Schönen Körper-dann musst du Zeit aufwenden.Tollen Job-dann deine Kraft darauf richten.Tolle Beziehung-dir Zeit zum Kennenlernen nehmen.Dann müssen eben deine Freunde warten.Weniger Zeit für Hobby.Keine Überstunden und nicht sofort ins nächste Projekt stürzen.Eine Beziehung stellt wichtigen,wenn nicht wichtigsten Teil deines Lebens.Weder dein Chef,noch deine Kumpels,noch Hobbypartner stehen dir zur Seite und teilen mit dir alle Hochs und Tiefs.Wenn die Frau nur noch ein zusätzlicher Posten in deinem Leben ist,dann brauchst du dich nicht wundern,dass du von einer "Beziehung" in die nächste schlitterst.Man hält heutzutage irrtümlich an Freunden, Verwandten und Hobbys fest, geschweige denn vom Job,weil Partner nicht für ewig sind,und merkt nicht,dass sie eben gehen, weil alles andere wichtiger ist.Hier wird die Wirkung mit Folge verwechselt.
 
  • #4
Das ist eine gute Frage. Und sie birgt Zündstoff für die Beziehung - meistens will der Mann sein "altes Leben" beibehalten und die Frau will mehr das "Wir-machen-alles-zusammen-Gefühl". Eine Balance ist schwer zu erreichen.

Die meisten Frauen aus meiner Clique isolieren den Mann ganz für sich. Aus Angst ihn zu verlieren, aus Angst vor möglicher weiblicher Konkurrenz oder weil sie sonst nichts mit sich anzufangen wissen und der Mann das neue Spielzeug ist.

Das ist nicht mein Ding. Deshalb ist die Zeit des Datings und der Beziehungsanbahnung für mich immer auch eine Beschränkung meiner Freiheit und Ruhe.

Ich seile mich dann meistens ab. Soll der Mann seinen Freundeskreis sehen so oft er will - wenn es nette Leute sind, dann komme ich schon mal mit aber wenn es nur Dummschwätzer und Angeber sind, dann sage ich ab.

Meistens erweckt das aber noch mehr Interesse und es kommen noch mehr Nachfragen und Einladungen. Ganz ehrlich - ich schalte schon mal ganz das Telefon aus etc. um Ruhe zu haben vor dem Mann.
 
  • #5
Naja, einen Tod musst du sterben.
Du kannst jeden Euro nur einmal ausgeben ( = du kannst jede Minute nur einmal verbringen ).

Es gibt sicher singles, die nicht wissen, wie sie die Zeit tot schlagen sollen, deren Wochenenden unerträglich lang werden, die nicht wissen, mit wem sie in den Urlaub fahren sollen und daher zuhause bleiben etc. Oder auch Leute, die wenig Freunde oder sonstige soziale Kontakte haben. Na und diese Leute stürzen sich dann mit all ihren Hoffnungen auf dich.
Mit so einem Mann hatte ich mal ein kurze Beziehung, vielleicht vier Monate oder so und dann konnte ich das nicht mehr aushalten.
Ich sollte die ganzen Lücken füllen.
Ich habe das hier schon ein paar mal erzählt, das war der Grundschullehrer, der schon um 14 Uhr zuhause war und dann die Zeit des Wartens auf mich mit Schlafen und Cappuccinotrinken überbrückte, bis er mich um Punkt 20 Uhr anrief.
Ich hatte mal gesagt, dass ich so um 20 Uhr nach Hause komme.
Nach Hause komme ! Nicht, für ihn dann alle Zeit der Welt habe.
Täglich um Punkt 20 Uhr rief er mich also an, ich hatte da gerade die Tür aufgeschlossen, die Einkäufe in der Hand, war nicht auf dem Klo, noch nix gegessen und der rief an und wollte plaudern.
Und wenn ich nach einer Stunde sagte, ich wolle jetzt mal was essen und so, war er traurig. Hat mir ein schlechtes Gewissen gemacht, geweint, Vorwürfe.
Ich habe natürlich versucht, ihm zu erklären, dass mir das zu viel ist, täglich und so lange zu telefonieren und dass er mich doch erst mal ankommen lassen soll und wir könnten ja ein- oder zweimal pro Woche telefonieren ( Fernbeziehung ).
Da hat er dann so ein 'du-liebst-mich-nicht-Ding' draus gemacht.
Sein Verhalten hatte für mich nun wiederum weniger mit Liebe als mit Rücksichtslosigkeit und Egoismus zu tun.
Und dann auch noch diese Erpressungsmethoden / -argumente...

Boah, nix wie weg !
Und danach empfand ich ausschließlich Erleichterung und wollte ihn auch nie wieder treffen, was er ab und an noch vorschlug.

Ok, jetzt habe ich eine Beziehung, wo es erheblich besser läuft, aber dennoch bedeutet auch dies, dass ich Abstriche machen muss.
Wir sehen uns am WE, folglich kann ich da keine Projekte mehr bearbeiten.
Ich habe die Arbeit reduziert, da konnte ich einsparen.
Außerdem treibe ich weniger Sport.
Dann hat es der Zufall gewollt, dass ich ihn fünf Monate nach meinem Umzug näher ran ans Büro kennenlernte, ich habe seitdem 1,5 Stunden tägliche Ersparnis an Fahrtzeit.
Und dann ist zeitgleich auch meine Tochter ausgezogen, auch das bedeutet eine Zeitersparnis.

Falls du vorher ein ausgefülltes, zufriedenes Leben hattest, wirst du was wegstreichen müssen, wenn etwas neues in dein Leben kommt.
Ob das nun eine Partnerin, ein anderer Job oder ein aufwendiges Hobby ist.

w 50
 
  • #6
Hallo Ejscheff !

Das ist eine sehr gute Frage und sie könnte genauso lauten "Wo nehmen Eltern ihre Paarzeit her?" Ich behaupte einmal ganz salopp, dass das Beziehungs-Leben nicht minder bezeitet sein soll, wie die Job-Zeit. Weil wir schlafen müssen, ist der Tagesablauf gedrittelt. Beziehung, Job, Schlaf. Das klappt NIE. Wir haben den kompletten Haushalt, Freunde, Hobbies, Sport, Körperpflege, Eltern, Family-Events, Arzt-Termine und so endlos weiter. Kinder noch gar nicht genannt.

Den Schlaf können wir nicht canceln, den Job auch nicht. Was bleibt über? Die Beziehung und nur die. Ausschließlich sie muss sich DAUERND ihren Platz erkämpfen zwischen Verpflichtung, Ego-Interessen und Relax- / Freizeit-Bedürfnis.

Ich habe dafür keine Lösung parat. Was macht man da? Bin auf Antworten schon gespannt. Ich bin nicht zu knapp für meine Partnerin da und was ist der End-Effekt? Die Ego-Interessen bleiben so gut wie auf der Strecke. Täte ich sie pflegen, bliebe die Beziehung auf der Strecke. Täte ich beides erfüllen, litte der Job oder der Schlaf. Keine Ahnung, "what to do"? Tage verlängern? Doppelt so lange leben? Alles nur halbherzig machen?
 
  • #7
Hmm wie du oben schon lesen kannst unterschiedliche Personen unterschiedliche Ansichten. Wichtig ist jemanden zu finden der deine teilt. Für mich persönlich ich bin auch eher anhänglich. Wenn sich bei mir einer vier Tage nicht meldet kann er sich schon was anhören *lach* da sind mir dann die Gründe auch irgendwie Wurscht. Eine Sms zwischendurch kann ja wohl jeder mal schreiben. Aber ich durfte mir auch schon anhören ich wäre nicht autark genug. Hatte aber auch schon im umgekehrten Sinn Männer die mir zu viel waren. Sogar mal einen der bei mir vor der Türe saß und durchs Fenster geschaut hat. und lauter so Dinge. Wenn du selbst eher deine Freiheit willst musst du eben jemanden finden der ähnlich ist. Auch wenn es dann eben vielleicht nicht das sexy Mädchen ist mit dem du letztens ein Date hattest, weil sie dich jetzt schon zum Wahnsinn treibt. (Der Anlass dieser Frage würde mich schon interessieren). Ich würde mich zum Beispiel freuen, wenn mich mein Schwarm jeden Tag um Acht anrufen würde *lach* Wie du oben lißt geht es anderen auf die Nerven.
Eine Zahl gibt es da definitiv nicht.
 
  • #8
Kann dieser Balance-Akt zu Beziehungskrisen führen? Wie verhält es sich bei besonders langjährigen Singles?
Zunächst einmal geht es nicht um das Wort “man“ , sondern es geht ausschließlich um das eigene Ich, wie ich das hinbekomme und wie wichtig mir das ist, alles im Leben ist immer eine Frage der Priorität, der sogenannte Wichtigkeits -Liste, wenn dir etwas ganz wichtig ist, so ist dies ganz oben in der Liste geschrieben und wenn es nicht so wichtig ist, steht es ganz unten, so ist es auch für eine Beziehung, ist sie dir nicht wichtig steht sie ganz unten und ist sie dir äußerst wichtig ö, steht sie ganz oben und du wirst Abstriche machen, mit all den anderen zeitaufwendigen Aktivitäten, so einfach ist das nimmst du dir die nötigec Zeit nicht die notwendig ist um eine optimale Beziehung zu bekommen und zu führen, dann wird es daraus nichts werden, das kann ich dir versichern, es sei du hast einen Beziehungspartner der genauso denkt wie du, dem es auch nicht wichtig ist, wenn es Beiden nicht wichtig ist, und man kommt ab und zu mal zusammen und das erfüllt und befriedigt, dann ist ja auch alles in Ordnung, mich persönlich jedoch würde so etwas nicht erfüllen, da bleib ich doch lieber Single!
 
  • #9
Hattest wohl noch nie eine Liebesbeziehung.

Wenn man jemanden sehen will, dann verlieren andere Dinge an Bedeutung und dann sagt man ziemlich automatisch anderen, dass man die Zeit lieber mit dem Partner verbringen will.

Das ist völlig normal. Insbesondere in den ersten drei Monaten ist das überhaupt keine Frage.

Später sieht man sich meistens etwas seltener und nimmt die anderen Dinge, die einem auch wichtig sind wieder häufiger wahr.

Allerdings kann man nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Und bestimmte Dinge wie Weggehen, um einen potentiellen Partner kennenzulernen, fallen ja sowieso weg.
 
  • #10
Ich meine wenn man sich wirklich verliebt, findet man freiwillig die Zeit, den anderen sehen zu wollen und Abstriche bei der Freizeitgestaltung zu machen.

Es ist doch auch normal, dass man weniger Freizeit hat, wenn man in einer Beziehung ist, als als Single. Dafür sollte der Freundes- und Bekanntenkreis auch Verständnis haben.

Ich brauche keine Beziehung, wenn der Partner niemals Zeit für mich hat, weil er immer irgendwelche Hobbys ausüben muss.

Aber genauso nervig fände ich es, wenn jemand permanent mit mir meine gesamte Freizeit verbringen wollte.

Es muss sich einfach die Waage halten, beide sollten kompromissbereit sein, ansonsten führt es mit Sicherheit zu Streit.
 
  • #11
Ich glaube da sind die Bedürfnisse und Ansichten sehr unterschiedlich. Ich könnte es momentan zum Beispiel nicht ertragen mich komplett auf ein Person auszurichten und dabei habe ich nicht mal zeitintensive Hobbys. Ein Mann der bespaßt werden muss wäre nichts für mich.
2017 hatte ich eine kurze Beziehungsanbahnung von 3 Monaten und die 3-4 Tage pro Woche waren mir schon zu viel, weil er dermaßen viel Aufmerksamkeit verlangte. Nach der Arbeit treffen, drei Stunden reden, schlechtes Gewissen selbst wenn man länger unter der Dusche stand...
Ich würde mir jemanden wünschen der ähnlich tickt. Er geht zum Sport, ich zur Physio. Abends isst man zusammen, einer liegt eine halbe Stunde in der Wanne, der andere liest sein Buch. Er trifft sich Samstags mit Freunden und ich gehe laufen. Sonntags entspannt frühstücken und eine Runde durch die Gegend bummeln... wenn einer länger liegen bleibt wird kein Drama gemacht. So könnte ich es auch schnell 7 Tage die Woche mit einem Mann aushalten!
 
  • #13
Da setzt jeder sicher seine Prioritäten, wie es für ihn am angenehmsten erscheint.
Allen wird man es nicht gleich recht machen können, aber wer sich gut organisieren kann, wird es hinbekommen, alles für ihn Wichtige zu bewahren.

Wenn der neue Partner eine Lücke füllt, entsteht gar kein Problem. Wenn man in seinem Leben bislang recht gut ausgelastet und zufrieden war, ist es eher eine Herausforderung, was nun "hinten über kippt". Das sollte man sich auch weise überlegen.

Ganz schlimm finde ich die Menschen, die für ihren neuen Partner alles aufgeben: Freunde, Hobbies, Familie... alles nicht mehr wichtig. Und wenn die Partnerschaft zerbricht, stehen sie wieder vor deiner Tür.

Ich persönlich versuche stets, meinen Partner sowohl in meinen Freundeskreis zu integrieren, als auch mir meine partnerfreie Zeit zu einem Teil zu bewahren. Dafür brauche ich aber auch einen Partner, der wie ich auf seine Allein-Zeit Wert legt - eine Klette, die nur Stress macht ist da nicht kompatibel.

Wenn man sich soweit einig ist, ist es nur noch eine Frage der Absprachen. Wenn mein Freund z. B. seinen Wandertag macht, geh ich mit einer Freundin shoppen oder ähnlich. Meine Dienste am Wochenende versuche ich mir so zu legen, dass wir beide gleichzeitig arbeiten, um die gemeinsamen freien Wochenend-Tage dann zusammen verbringen zu können.
Mit dem passenden Partner meines Erachtens alles eine Frage des Willens und der Organisation. Vielleicht kann man nicht mehr alles so intensiv ausüben wie als Single, aber hinten runter fallen muss eigentlich gar nichts.
 
  • #14
Hallo Ejscheff !

Das ist eine sehr gute Frage und sie könnte genauso lauten "Wo nehmen Eltern ihre Paarzeit her?" Ich behaupte einmal ganz salopp, dass das Beziehungs-Leben nicht minder bezeitet sein soll, wie die Job-Zeit. Weil wir schlafen müssen, ist der Tagesablauf gedrittelt. Beziehung, Job, Schlaf. Das klappt NIE. Wir haben den kompletten Haushalt, Freunde, Hobbies, Sport, Körperpflege, Eltern, Family-Events, Arzt-Termine und so endlos weiter. Kinder noch gar nicht genannt.

Den Schlaf können wir nicht canceln, den Job auch nicht. Was bleibt über? Die Beziehung und nur die. Ausschließlich sie muss sich DAUERND ihren Platz erkämpfen zwischen Verpflichtung, Ego-Interessen und Relax- / Freizeit-Bedürfnis.

Ich habe dafür keine Lösung parat. Was macht man da? Bin auf Antworten schon gespannt. Ich bin nicht zu knapp für meine Partnerin da und was ist der End-Effekt? Die Ego-Interessen bleiben so gut wie auf der Strecke. Täte ich sie pflegen, bliebe die Beziehung auf der Strecke. Täte ich beides erfüllen, litte der Job oder der Schlaf. Keine Ahnung, "what to do"? Tage verlängern? Doppelt so lange leben? Alles nur halbherzig machen?

Also wir machen es mit 3 Kindern so : Er arbeitet den ganzen Tag. Ich mache Essen Haushalt (6-7.30) dann Kinderbetreuung (7.30-9) dann Sport (9-10) dann alle Amtswege Arzt und sonstige Erledigungen bis (10-13) uhr. Dann Mittagsruhezeit für ALLE daheim (13h bis 15h) dann 2-3h richtige Arbeit für mich aber von zuhause. Dann Essen machen und Kinderbetreuung(Mann kommt irgendwann) bis 20 Uhr . Dann gibt es von 20.30 bis 22 Uhr Paarzeit ohne Tv oder irgendwas. 1,5 h jeden Tag. Am Wochende ab Freitag treffen wir meist zusammen manchmal alleine Freunde oder verfolgen Hobbys (1-2 Wochenenden im Monat geben wir die Kinder ab und lassen uns total hängen bzw gehen aus..) Das organisiere auch alles ich weil der Mann ausser arbeiten scheinbar nix mehr weiter planen will bzw ich es offenbar gut mache. Siehst du alles drin. Natürlich gerät das Ganze an 50 % der Tage aus dem Gleichgewicht aber halt so als Richtlinie ist es nützlich.
 
  • #15
Ich hab mir mal überlegt - habe ich wirklich viel weniger Zeit für meine Freunde und für meine Hobbies als ohne Freundin?
Du wirst lachen, zeitlich gesehen schon, ja. Aber die Zeit die wichtig für meine Interessen und Hobbies sind, die habe ich nach wie vor.
Richtig, ich kann jede Minute nur einmal leben, wie Frei so schön schreibt. Aber es gibt Minuten, die ich mit Freundin und Freunden teilen kann, z.B. Essen gehen in der grossen Clique.
Ich habs auch insofern gut, dass wir beide gerne lesen und die Zeit als miteinander verbracht ansehen, wenn wir beide mit jeweils einem Buch dasitzen .....
Sie ist bspw. offen genug, um mal zum Youngtimertreffen mitzugehen - und hat sich gewundert, dass wir gar nicht knietief im Öl waten, sondern miteinander essen, trinken und lachen. Oder sie kommt einfach mal mit einigen Butterbrezeln in der Bastelgarage vorbei ... und wird dadurch von allen meinen Freunden geliebt. Dafür musste ich das eine oder andere mal in den Apfel beissen, sie zu begleiten, wenn irgendwelche Parties oder Dinge anstanden, die sie besuchen wollte .... und so schlimm wars dann gar nicht.
Vernissagen und diverse Clubs mögen wir beide. Cabriotouren inzwischen auch. Dank ihr sind meine Spaziergänge deutlich länger geworden, was mir auch nicht schadet.
Fazit: findest du die Richtige - gibts kein Problem. Probleme gibts nur, wenn die Frau nicht richtig zu dir passt. Denn ansonsten gehts dir wie mir - gegenseitiges Integrieren ins eigene Leben fällt ziemlich leicht. Voraussetzung ist nur der gute Wille - auch der, der Frau ebenfalls ein eigenes Leben zuzugestehen. Denn Frauen geben dir nur das, was sie selber auch von dir bekommen.
 
  • #16
Lieber FS,

ich habe erst hier im Forum kennengelernt, dass es unterschiedliche Nähe- und Distanzbedürfnisse gibt und dass es teilweise ein Akt ist, Zeit miteinander zu verbringen, weil die freien Räume auch noch gefüllt werden müssen.
Ich finde, das ergibt sich. Ich musste diese Zeiten nie aushandeln, weil ich das eine mit dem anderen in einer Beziehung wunderbar ergänzen kann. Ich könnte keine Wochenendbeziehung führen, da fehlt mir zu sehr, der Alltag mit dem Partner und die hochkonzentrierten Wochenenden wären so anstrengend für mich, dass ich den Montag sehr ersehnen würde und das nicht, weil ich nicht genug für den Partner empfinde. Ich mag das unkomplizierte, nicht in Zeitfenster, gepackte Beisammensein und gleichzeitig das *jeder macht sein Ding*, so eine Mischung aus Studentenfutter und Rotwein und viel Spontanität. D.h., auch wenn ich mit einem Partner zusammen bin, gestehe ich dem anderen und mir, einen Rückzug für was auch immer, zu.

Wenn Beziehungskrisen dadurch entstehen, weil man nicht ständig eine bestimmte Balance zwischen Nähe und Freiraum einhält, dann stimmt das Miteinander nicht.

Wie stelle ich eine Balance her zwischen dem was ich bisher gemacht habe, den Ansprüchen meines bisherigen Bekanntenkreises und den Wünschen eines neuen Partners, insbesondere wenn dieser nicht aus dem alten Bekanntenkreis stammt?

...ganz einfach, indem du deine neue Partnerin mit in deinen Bekanntenkreis integrierst. Ansonsten nicht den Wünschen deiner neuen Partnerin, sondern euren gemeinsamen Wünschen gerecht werden. Wenn ihr gut im Gespräch seid, ergibt sich das von ganz allein.
Ich glaube, du verweilst zu sehr beim DU, das ehrt dich, aber besser wäre das WIR, dann muss der andere sich auf gleicher Augenhöhe auch um das gemeinsame Miteinander Gedanken machen.
 
L

Lionne69

Gast
  • #17
Ganz schlicht, für Dinge, die mir wichtig sind, findet sich die Zeit.

Natürlich habe ich Termine, Verbindlichkeiten, Pflichten - aber nicht permanent.
Manches mache ich als Single intensiver, was ich dann problemlos reduzieren könnte.
Oder man macht Dinge gemeinsam, die man sonst alleine gemacht hätte - Sport, Bergtour, zusammen fortgehen... Und es gibt genug, was zu zweit eben mehr Spaß macht.
Immer eine Sache der Prioritäten und des Wollens.

Beim Kennenlernen kann es mal terminlich enger werden, wenn sich zufällig gerade Termine häufen, die schon länger feststehen.
Aber das pendelt sich ein, und der andere hat ja auch sein Leben.

Nähe, Zeit miteinander ist mir sehr wichtig, ich könnte auf Dauer auch nicht LAT, aber ich finde es wichtig, dass auch jeder seines hat. Freunde, Hobbys, Interessen, Engagements.
Sonst würde es mir zu eng werden.
 
  • #18
Es ist ja leider so, dass Männer immer gleich klammern und zusammen ziehen wollen. Am Anfang haben wir uns einmal in der Woche gesehen und die Wochenenden gemeinsam verbracht. FS, ich kann dich gut verstehen. Als Single hat man es sich ganz gut eingerichtet. Aber mit der Zeit ist er immer weiter in mein Leben gekommen. Jetzt ist er auch zu mir gezogen, was ich mir vor einigen Jahren nicht vorstellen konnte. w56
 
  • #19
Die bisherigen Kommentare wirken alle glatt und konfliktfrei. Allerdings werden mehr die Anforderungen als die Problemfelder erörtert. In einigen Beiträge sind aber Probleme versteckt.

Nähe, Zeit miteinander ist mir sehr wichtig, ich könnte auf Dauer auch nicht LAT, aber ich finde es wichtig, dass auch jeder seines hat. Freunde, Hobbys, Interessen, Engagements.
Sonst würde es mir zu eng werden.

@Lionne69 in einem anderen Thread schreibst du wie perfekt du eingerichtet bist. Andererseits ist LAT nichts für dich. Wie genau funktioniert da die Integration eines Partners reibungslos?

Ich könnte keine Wochenendbeziehung führen, da fehlt mir zu sehr, der Alltag mit dem Partner und die hochkonzentrierten Wochenenden wären so anstrengend für mich, dass ich den Montag sehr ersehnen würde
...
Ich glaube, du verweilst zu sehr beim DU, das ehrt dich, aber besser wäre das WIR, dann muss der andere sich auf gleicher Augenhöhe auch um das gemeinsame Miteinander Gedanken machen.

@Pia62 mit den NoGos für WE Beziehungen legst du ebenfalls deine Anforderungen fest. Eventuell lassen sich diese auch auf Schicht arbeitende Menschen erweitern.

Ein WIR kommt da nicht zum Zug bzw. zerfällt rasch.

Demgegenüber steht das Modell von @frei, welches gegenteilig ist. Dort sind Distanz und Nähe klarer getrennt.

Was mir nicht klar Ist, kann man mit stark wechselnden Anforderungen an Nähe und Distanz konstruktiv umgehen? Oder sollte man solche Wünsche oder Personen grundsätzlich ausschließen?
 
  • #20
Natürlich ist die Beantwortung der Frage personenabhängig.
Da du diese Frage gestellt hast, empfehle ich dir dein Prinz-Denken von dir selbst verbunden mit Stichelei-/Hassgedanken deiner (potentiellen) Partnerin gegenüber aufzuhören. Dies zeigte sich in klarer, aber auch indirekter Abwertung der betreffenden Frau.
Das ist der einzige Weg für dich.
Ich schätze deine Kommentare, wenn sie unabhängig von dir erfolgen, aber sobald du von (d)einer Partnerin schreibst, wendet sich das Blatt.
Ich hoffe, mein Beitrag wird freigegeben.
 
L

Lionne69

Gast
  • #21
@Lionne69 in einem anderen Thread schreibst du wie perfekt du eingerichtet bist. Andererseits ist LAT nichts für dich. Wie genau funktioniert da die Integration eines Partners reibungslos

Genau dies wäre die Herausforderung, den Weg zu finden, wie es dann doch klappen kann. Ich denke aber, wenn beide wollen, findet sich die Lösung.

Bis jetzt sind Männer immer bei mir eingezogen, dann gab es vielleicht ein paar Anpassungen, wenn dies erwünscht war. Wenn wir dann gemeinsam eine neue Wohnung suchten, hat man Altes integriert und zusammen dann neu gestaltet. Wobei das "Zusammen" zu meinem Bedauern sehr oft nur rudimentär war und es letztendlich bei mir blieb. Mangels Interesse, oder es kam einfach die Zustimmung, und die Aussage, ich würde es schon gut machen, und wenn es wirkliche NoGos gab, wurde es geäußert und berücksichtigt.

Das letzte Haus baute ich eigentlich mit meinem Ex - der Entwurf kam von mir, ich wusste, was er grundsätzlich wollte, aber mehr als ein Darüberschauen (wir sind beide Architekten) war es nicht.
Farbgestaltung, Fliesen, Bodenbeläge, Einrichtung - keinerlei Initiativen. Ich suchte, machte Vorschläge und wenn ich Glück hatte, ging er vereinzelt mit. Ansonsten stimmte er zu, ich hatte das Gefühl, dass er ganz froh war, nicht aktiv sein zu müssen und zu entscheiden.
Mich hat es sehr enttäuscht, ich wollte das WIR.

Ich habe einen guten Freund, falls es sich doch noch Richtung Beziehung bewegen würde, wäre die Frage höchstens, wohin mit seinen Boxen, und wo der Platz für Hobbyutensilien, ansonsten mag er mein Haus wie es ist, und fühlt sich äußerst wohl.

Ich glaube, dass sich im Vorfeld zu viele Gedanken zu machen, sinnlos ist. Es kommt, wie es soll, und dann finden sich die Wege, wenn es einem wichtig ist.

In jedem Bereich, und wenn es sich nicht findet, ist man nicht kompatibel.

Nähe - Distanz Bereich, meine Erfahrung, ist eines der Themen, wo es wenig Kompromisse geben kann. Das muss passen, sonst leiden beide.
Wie bei Zärtlichkeit, Sexualität, Art der Kommunikation, Umgangsart / - Ton.
 
  • #22
Was mir nicht klar Ist, kann man mit stark wechselnden Anforderungen an Nähe und Distanz konstruktiv umgehen?
Du meinst von einer Person, also wenn einer mal ganz viel zusammen machen will und dann wieder nicht? Das ist grundsätzlich problematisch, wenn das eine Art Dauerzustand ist. Der distanziertere Partner bestimmt, wie viel Nähe zugelassen wird. Wenn das für dich zu wenig ist, bleibst du emotional auf der Strecke und es passt nicht. In einer mal-so-mal-so Beziehung kannst du dich auf nichts richtig einstellen, außer auf eine emotionale Achterbahn oder du nimmst dich ganz raus, überlässt ihr also komplett die Führung und spürst in der Folge die Verbindung nicht mehr, sondern eher einen Mangel. Meine Antwort wäre also nein, man kann nicht konstruktiv damit umgehen.
Was man grundsätzlich machen kann : genau beobachten, wie man sich fühlt und dem Partner das kommunizieren, indem man ihm sagt, was zu viel ist und was zu wenig. Bei dir beobachte ich, dass du sehr viel zerdenkst - du versuchst alles, vom Kopf her und vom Allgemeinen zu lösen. Der Kopf ist ja auch wichtig, aber es kommt mir so vor, als agiertest du an deinen Gefühlen vorbei - und du machst das, indem du versuchst, die Gefühle auszutauschen durch ein besseres Verstehen. Das klappt aber nicht. Was du konstruktiv für dich tun kannst : lernen, dass deine Gefühle ein Wahrnehmungsinstrument sind. Lerne, diese zu verstehen, indem du sie aufmerksam studierst.
 
  • #23
Ich schätze deine Kommentare, wenn sie unabhängig von dir erfolgen, aber sobald du von (d)einer Partnerin schreibst, wendet sich das Blatt.
Ich hoffe, mein Beitrag wird freigegeben.

@kcLydia Danke für deine Wertschätzung.

Die richtige Dosis von Kontakt oder Nähe und Distanz sowie die Kommunikation darüber plus Herum Eiern ist tatsächlich das zentrale Problem in vielen Threads hier.

Mein persönliches Problem Ist, dass ich nicht nur indiskret sondern auch nicht konsequent bin. Daher gehe ich mit bestimmten Dingen nicht gradlinig um. Hier hole ich mir Inputs.

Du spekulierst über meine Motive. Hast du eine inhaltliche Ergänzung zum Thema?
 
  • #24
Was mir nicht klar Ist, kann man mit stark wechselnden Anforderungen an Nähe und Distanz konstruktiv umgehen? Oder sollte man solche Wünsche oder Personen grundsätzlich ausschließen?
Erstens,am Anfang der Beziehung schwankt das Bedürfnis nach Nähe und Distanz.Ich bin ein Freiheitsmensch,aber sogar ich habe meine Phasen,wo mir nah nicht nah genug ist.Alles ist aufregend und da muss man noch testen,wie weit,wie nah.Dieser Pendel schlägt am Anfang stark gegensätzlich.Je mehr man die Zeit mit dem Partner verbringt,desto weniger schwank es , irgendwann findet man passende Mischung aus Nähe und Distanz für beide.Der andere wird immer mehr in das eigene Leben integriert.Es ist normal,dass man am Anfang der Beziehung nicht sofort alles liegen lässt,nur weil plötzlich jemand neues da ist.Schliesslich ist man sich noch relativ fremd,es könnte wieder schnell vorbei sein.Zweitens,solche Konstrukte funktionieren nur,wenn es vieles zwischen Menschen passt und beide grundsätzlich bereit/in der Lage sind,sich auf den anderen einzulassen.Es funktioniert nicht,wenn der andere/beide bindungsunfähig sind und/oder vieles nicht passt.Also muss du für dich klären,ob deine Freundin grundsätzlich eine Beziehung führen kann und ob ihr überhaupt zu einander passt.Wie kclydia treffend bemerkt hat, deine Beitrage sind sehr besonnen,nur wenn es um deine Freundin geht,scheint viel Frust da zu sein.Ihr seid beide nicht einfach und auch wenn du deine Freundin liebst und bereit bist über deinen Schatten zu springen,klär zuerst,ob sie dasselbe wie du will.Du sollst dich nicht zum Deppen machen und deine Würde bewahren,egal wie stark deine Gefühle sind.
 
  • #25
Hallo Ejscheff,

ich denke, dass man sich vor einer Beziehung wirklich überlegen sollte, ob man sich die Zeit auf für den Partner nehmen würde und wie viel Nähe/Distanz man braucht. Wie @Pia schreibt könnte ich auch keine We-Beziehung mehr führen, da mir das spontane fehlt. Ich sehe es im Moment auch an einer Freundin, die sich durch den Partner (der kommt am Freitag, fährt am Sonntag) keine Zeit mehr für mich nimmt. Wenn ich mir vorstelle, dass ich bis Freitag warten muss und das Wochenende komplett ohne Rückzug mit dem Partner verbringen müsste, was bei Fernbeziehungen der Fall ist, dann würde ich durchdrehen.

Ich mag es auch, wenn man eine Mischung im Alltag hat. Man sieht sich vielleicht 4-5 mal die Woche, sodass jeder seinen Interessen nachgehen kann. Einige Treffen mit Freunden lassen sich ja auch mit Partner verbinden oder ein gemeinsames Interesse wie Tanzen könnte ich mir auch gut vorstellen.

Mir ist es ehrlich gesagt die Quality Time mit dem Partner wichtig. Nicht nur nebeneinander herleben, sondern bewusst Zeit miteinander verbringen. Die restliche Zeit kann man auch gerne zusammen auf dem Sofa sitzen und jeder liest ein Buch. Mein letzter Partner konnte sich nicht gut mit sich selbst beschäftigen. Der musste immer berieselt werden und hat schon morgens den TV angemacht. Da hat man dann schon ein schlechtes Gewissen, wenn man ihn bespassen muss.

Perfekt ist die Beziehung, wenn man gute Gespräche führt und das Gefühl hat die gemeinsame Zeit sinnvoll miteinader zu verbringen, sich aber auch zurückziehen kann, ohne das einer dann nervt. Wie hier schon jemand schrieb, z.B gehe ich zum Sport und er trifft sich derweil mit einem Kumpel, dann geht man zusammen essen und schaut sich ein Film an oder so.
 
  • #26
mit den NoGos für WE Beziehungen legst du ebenfalls deine Anforderungen fest. Eventuell lassen sich diese auch auf Schicht arbeitende Menschen erweitern.

Guten Morgen,

es wird keinen Konflikt geben, weil ich natürlich verhandlungsfähig bin. Ich bin auch für eine Zeit wochenendbeziehungsfähig, aber nicht auf Dauer. Wenn sich durch Schichtarbeit etc.pp. andere Umstände ergeben, dann stelle ich mich darauf ein und es bleibt ein WIR. Auf Dauer und für immer eine Wochenendbeziehung käme für mich nicht infrage. Es passt für mich nur ein Mann, der ähnlich denkt.

Viele Konflikte entstehen von Anfang an durch eine schlechte, mangelnde Kommunikation, weil die Passung meistens nicht stimmt. Wenn beide aber auf einer Welle schwimmen, zugewandt und wohlwollend miteinander umgehen und sich kommunikativ entwickeln, dann gibt es keine Konflikte bezüglich Nähe und Distanz. Wenn so unterschiedliche Anforderungen ( man kann nicht etwas fordern), wie du sie schilderst, Nähe einfordern und dann nach Freiraum hecheln und Beziehung beenden, das wäre ein absolutes NoGo für mich, allein schon aus dem Grunde, weil so ein Verhalten sich für mich nicht gesund anfühlt.

Ich gehe davon aus, dass du das Verhalten deiner Ex schilderst. Macht diese Frau sich auch diese Gedanken um dich und versucht einen Balanceakt hinzulegen, oder bist du der alleinige Beziehungsbastler? Wichtig wäre doch zu überlegen, wie sich Beziehung für dich anfühlen und ob da so etwas vorkommen soll? Wie schnell stürzt man ab, wenn man auf dem Hochseil krampfhaft versucht, die Balance zu halten. Kostbare Lebenszeit sollte man gemeinsam viel besser nutzen können.
 
  • #27
Was mir nicht klar Ist, kann man mit stark wechselnden Anforderungen an Nähe und Distanz konstruktiv umgehen? Oder sollte man solche Wünsche oder Personen grundsätzlich ausschließen?
Du meinst, wie man mit Konflikten umgehen sollte/könnte, wenn diese durch ein unterschiedliches Nähe-Distanz-Bedürfnis verursacht werden?

Grundsätzlich meine ich, ein Paar mit sehr verschiedenen Vorstellungen von Frei-Zeit und Paar-Zeit wird auf Dauer nicht glücklich werden. Da kann man auch weder argumentieren noch es dem anderen Recht machen - es passt nicht.

In vielen Fällen ist der Wunsch nach mehr Nähe oder Distanz meist allerdings ein Stellvertreterkrieg.
Menschen mit einem hohen Drang nach partnerfreier Zeit können dem Partner (auch während der gemeinsamen Zeit) vermitteln, dass ihne die Bindung nicht so wichtig ist, dass für sie wenig Wir existiert. Dies führt häufig dazu, dass der Partner mehr Nähe (=Bindung) einfordert und anfängt zu klammern. Er sucht quasi Liebesbeweise, die er nicht zu bekommen meint. Darunter steckt die Angst, nicht geliebt zu werden.

Menschen mit einem großen Bedürfnis nach Frei-Zeit wiederum fühlen sich oftmals durch jede Geste der Bindung des Partners unter Druck gesetzt und in Ketten gelegt, in ihrer Freiheit eingeschränkt, als wäre der Partner ein Kerkermeister, der sie übermäßig zu vereinnahmen versucht. Darunter steckt die Angst, verschlungen und nicht mehr man selbst sein zu können.

Hier gälte es, erst einmal an den eigenen Ängsten anzusetzen.
Der Partner im ersten Fall könnte mehr Nähe herstellen, z. B. mit kleinen Nachrichten von unterwegs, kleinen Aufmerksamkeiten während der Paar-Zeit etc., also insgesamt mehr transportieren, dass ihm die Beziehung wichtig ist und er an den Partner denkt, auch wenn sie nicht zusammen sind.
Im zweiten Fall könnte der nähe-suchende Partner sich eigene Hobbies suchen, den Partner in seiner Frei-Zeit nicht mit Anrufen oder Nachrichten behelligen, auch mal keine Zeit für ihn haben, ihm seine eigene Meinung und die Ausgestaltung seines Lebens selbst überlassen etc.
 
  • #28
Macht diese Frau sich auch diese Gedanken um dich und versucht einen Balanceakt hinzulegen, oder bist du der alleinige Beziehungsbastler?

Taten (Nähe) und Worte (Distanz) sind in diesem Fall widersprüchlich.

Gemessen an der Länge stabiler Beziehung bin ich absolut der Bastler. Die Verhältnisse haben sich jetzt aber umgekehrt.

Ich denke zum Bruch hat meine Distanzierung entsprechend ihrer Wünsche nach mehr Distanz geführt. Das was sie bestellt hat, hat ihr nicht geschmeckt. Den von ihr zerschmetterten Teller versucht sie jetzt zu kleben. Ich reiche ihr vorsichtig die Scherben an. Vorsicht Gefahr von Schnittverletzungen.
 
  • #29
Hier gälte es, erst einmal an den eigenen Ängsten anzusetzen.
Der Partner im ersten Fall könnte mehr Nähe herstellen, z. B. mit kleinen Nachrichten von unterwegs, kleinen Aufmerksamkeiten während der Paar-Zeit etc., also insgesamt mehr transportieren, dass ihm die Beziehung wichtig ist und er an den Partner denkt, auch wenn sie nicht zusammen sind.

@Jana_09/15 : ja da war schon alleine der Knackpunkt bei mir zumindest. Wenn man schon wenig Zeit miteinander verbringt, weil der Partner eben mehr Freiheit/Distanz braucht, dann sollte in dieser Zeit eine emotionale Nähe da sein. Der Partner sollte anwesend sein, auch emotional, nicht nur körperlich. Wenn es so gewesen wäre, dann hätte es schon gereicht.

Lieber FS,

wie ist das denn bei dir generell? Wenn sie sich so widersprüchlich benimmt, also mal Nähe und dann wieder Distanz, dann finde ich es sehr eigenartig. Wie will man da eine gute Beziehung führen, wenn die Frau unberechnenbar ist?
 
  • #30
Für jeden anders und dann ist es wichtig, dass beide da ähnlich denken. Richtig oder falsch gibt es nicht. Ich kenne Paare, die kleben jede freie Minute aufeinander und sind seit 15 Jahren zusammen glücklich. Meine Eltern hatten seit jeher so eine Art Wochenend- oder Fernbeziehung, damit bin ich aufgewachsen. Seit 40 Jahren glücklich verheiratet. Auch am Anfang ist es daher schon sehr verschieden. Ich kenne jedoch viele Langzeitsingles, die selbst sagen: Ich weiß gar nicht, ob ich in meinem Leben Platz machen könnte für jemanden. Aber den Platz muss man dann eben machen, wenn einem eine Partnerschaft wichtig ist. Oder man bleibt lieber Single. Für mich hatte ein Partner dann immer eine hohe Priorität, mir kam das nie vor wie ein Verzicht.
Ich habe meinen jetzigen Freund gleich am Anfang mindestens viermal die Woche gesehen, meist dann das ganze Wochenende. Wollten wir beide so, nach einigen Monaten zusammengezogen, weil es sich so ergeben hat - es passt eben, keiner fühlt sich unter Druck gesetzt. Kleben wir vier Wochen im Urlaub aufeinander, gehen wir uns auch nie auf die Nerven (und mich nerven andere Leute sonst eher schnell, leider).
 
Top