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  • #1

Wie ihr sehne ich mich nach Liebe, aber doch meist bekommen wir Belohnungen für das was wir sind?

Kinder lieben einfach und bedingungslos, fragen nicht nach Status, Geld und Aussehen. Dann wird es aberzogen nach dem Motto "Ich hab dich nicht mehr lieb wenn du das oder das nicht tust". Ich denke die Mehrheit von uns hat es so erlebt. Und dieses Denken ist in den meisten Menschen aktiv, darum denke ich auch dass so viele Menschen Angst vor Ablehnung haben, ja einfach nicht zu genügen. Deshalb immer nach dem Motto schneller, besser, weiter.....wie seht ihr das? Danke für eure Antworten.
 
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  • #2
Genauso!!!
Erich Fromm hat das in seinem Buch "die Kunst des Liebens" sehr treffend geschildert.
Ich habe selbst und oft bei gerade Männern erlebt, dass die Nicht-Anerkennung bzw. die In-Frage-Stellung des Vaters gegenüber speziell den Söhnen, auch mit ü60 eine riesige Rolle im Leben eines Mannes einnimmt. Egal wie gut man ist, man wird den Forderungen des Vaters nie wirklich gerecht. Die Söhne von Patriarchen werden nach meiner Erfahrung nie wirklich erwachsen, weil sie Zeit ihres Lebens "gedeckelt" wurden, aus Angst, Sohn könnte besser sein, als Papa.
 
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individuum

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  • #3
Wir leben in einer "Ellebogen-Gesellschaft". Und denken wir müssen unseren Kindern bestimmte egoistische Eigenschaften anerziehen damit diese in jener Gesellschaft überleben können. Dabei bilden wir selbst diese Gesellschaft und jeder einzelne hier kann sie mitgestalten! Und jede Mutter und jeder Vater kann seinen Kindern sein Werte mitgeben... und muß nicht die "schlechten" Werte der Gesellschafft auf sie loslassen. Kinder bieten die beste Möglichkeit die Gesellschaft neu zu gestalten, da sie wie du schon richtig erkannt hast völlig unvoreingenommen sind! Wer etwas ändern will, sollte aufhören sich selbst zu betrügen... auch wenn es vielleicht erstmal schwer fällt!
 
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  • #4
jeder von uns sehnt sich nach Liebe, Annahme, Wertschätzung,....etc so sind wir geschaffen von unserm Schöpfer.
Leider haben wir das kindliche Sein und Vertrauen abgelegt durch die Forderungen die das Leben stellte in der Schule,Fam.,Geschäft. So leben wir ganz stark in einer Leistungs-Gesellschaft und sind von ihr geprägt. Das was uns geformt hat als Kind und Erwachsene hat auch Auswirkungen auf unsere Beziehungen. Jeder hat einen anderen Hindergrund und wir entwickeln Lebensmuster, die mit der Zeit als normal angeschaut werden, auch wenn sie ungesund sind.
Jeder hat das Recht auf Leben- Liebe und diese sollen wir uns schenken lassen vom himmlischen Vater, der seinen Sohn Jesus Chr. für uns gegeben hat aus Liebe, damit wir ewiges Leben und Vergebung für unser Fehlverhalten bekommen. Es ist ein Geheinis und ein Geschenk Gottes wie die EHE und einen lieben Partner.
 
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  • #5
Wir sind aber keine Kinder, die hier bedingungslos jemanden lieben wollen. Auch möchte ich so optimistisch sein anzunehmen, dass hier viele Mitglieder nicht nach Deinem Motto "Ich hab dich nicht mehr lieb wenn du das oder das nicht tust" agieren. Es bleibt für mich aber, da keiner wahllos jemanden liebt, er dies an bestimmte Merkmale, Eigenschaften und Verhaltensweisen fest macht. Und diese machen uns Menschen eben aus. Werden wir dann mit Liebe damit belohnt?
 
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  • #6
die Gesellschaft formt den Menschen, so ist das eben. Wichtig ist, dies zu erkennen und versuchen umzudenken
 
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  • #7
Ich sehne mich auch nach Ruhe und Gelassenheit, einfach mal 5 grade sein lassen. Mein Expartner und ich haben uns getrennt, weil ich nicht 7 Tage die Woche unterwegs sein wollte. Irgendwann war mein Akku leer und ich bin gerne abends zuhause. Das heißt nicht, dass ich nur auf der Couch sitze, ich habe meine sportlichen Hobby´s, aber wenn ich nach dem Sport (3x die Woche) nach hause komme, freue ich mich halt darüber, mich ausruhen zu können. Möchte dann nicht noch in die Spätvorstellung ins Kino, oder Billard spielen gehen, oder das ganze Wochenende von A bis Z verplanen um ja nicht zuhause zu sein. Genauso, wenn einer mal einen durchhänger hat, dann sollte man den anderen unterstützen und nicht noch Druck aufbauen. Man muss nicht Nonstop an die Karriere denken, das Leben besteht auch aus vielen anderen schönen Dingen, die man dann unter der Geltungssucht leicht aus dem Auge verliert. Man sollte auch nicht vergessen, wer immer hoch oben sein möchte, kann auch ganz schnell nach unten fallen. Ich denke manchmal, diese Konsumgesellschaft wird immer schlimmer, man vergißt darunter die eigentlichen Werte des Lebens. Aber jeder macht irgendwie mit, um nicht bloß gestellt zu werden.
 
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  • #8
Du musst lernen, mit deiner anerzogenen Vergangenheit Frieden zu schließen, sie für dich anzuerkennen, aber vielleicht auch neu zu interpretieren. Konditionierungen aus der Kindheit schüttelt man nicht einfach ab. Doch wenn du sie ignorierst, bleiben sie im Unterbewusstsein trotzdem bestehen. Arrangier dich damit, versuche zu verstehen und daraus zu lernen. Erst wenn dir gewisse Zusammenhänge und Themen bewusst sind, kannst du sie auch verändern, zu deinen Gunsten, zu deinen Konditionen, nach deinem Willen! Wir können andere Menschen nicht ändern, aber uns selbst! Und schau dann, wie dir andere Menschen begegnen - hier findet der Veränderungsprozess statt! Hab aber Geduld, 20 Jahre Kind- und Jugendzeit lassen sich nicht in einem Jahr wegdividieren! Nimm dich an, liebe dich und gib Liebe. Lebe DEIN Leben, wie es dir gefällt. Dann wirst du sehen, was passiert! Viel Glück!
 
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  • #9
DAS ist ein/das Dilemma:

Die Leistungsgesellschaft (die wir alle bilden, mittragen, wir SIND diese Gesellschaft, sie ist nicht vom Himmel gefallen...) verlangt im Wettlauf um Lebenschancen schon den Wettbewerb in der Grundschule, wenn nicht sogar schon im Kindergarten.

Und Eltern und Erizeher stehen - wenn sie sich Gedanken machen - bei allerbesten Absichten vor der Wahl:

Die Zügel anziehen, auf dass die geforderten Leistungen irgendwie abgeliefert werden = Klassenziel erreicht. Nächste Runde.

Oder: Zügel schleifen lassen und mehr Raum für persönliche Entfaltung geben = "Hausaufgaben nicht vollständig", schlechtere Noten...



Dazu ein Beispiel: Vor 30 Jahren trat ein Volksschüler in eine Bank ein - und wurde nach Jahren Leiter. Heute - als Ergebnis des Qualifizierungswettlaufes - ohne Studium kaum mehr machbar... (Ich warte auf den Tag, an dem Kassiererinnen ein Mathestudium nachweisen müssen... :-O )


Anyway: Wie verhält sich die Masse? ;-)

Und alles richtig und gut und schön, die von Vorpostern schon genannten Bewusstseinserweiterungen und damit einzuleitenden Änderungen. Nur, so meine Erfahrung: Wer es wagt, auf der Autobahn des Lebens, im Gerangel um Posten und Chancen innezuhalten und - evtl. sogar noch laut - nachzudenken, wird gnadenlos übergemangelt und findet sich schneller in HartzIV wieder, als er/sie denken kann... Die Konkurrenz schläft nicht.

Also, und damit zurück zu den Kids und ihren Eltern: Werden die Hausaufgaben eben immer häufiger - so sich die Eltern das leisten können - zusammen mit einem Nachhilfelehrer gemacht... ;-)

Dies umso mehr in einer Zeit und Strömung, in der die noch verbleibenen Solidarsysteme (Krankenversicherung, Rentenversicherung) mehr und mehr geschleift werden und jeder selbst zu sehen hat, wie er/sie sich am "Markt des Lebens" behauptet.

Das Leben ist kein Picknick. Evtl. hatte es in der Wirtschaftswunderzeit (Sonderfall der Geschichte, ausgerechnet als Folge zweier Weltkriege!) lediglich für eine paar Jahrzehnte in Europa den Anschein?
 
V

volker

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  • #10
nur mal als zwischenanmerkung:
Leistungsgesellschaft halte ich für eine "Begriffs-Schöpfung", die nichts mit der Realität zu tun hat.
Es geht in unserer Gesellschaft um Erfolg - was jemand dafür "leistet" spielt keine Geige.
Dieser Begriff "Leistungsgesellschaft" soll eigentlich nur der Masse "suggerieren", dass man durch Leistung auch zu Erfolg käme.
Es gibt aber genügend Menschen die reißen sich den A.... auf und kommen zu nichts.
Und die Erfolgreichen fühlen sich natürlich besonders gut, weil sie meinen sie hätten etwas "geleistet"...
Hier wo viele Partnersuchende sind geht es ja auch nicht um die "Leistung" - es werden ja auch Tipps gegeben, wie man "Erfolg" hat bei der Partnersuche, man soll sich rar machen, den anderen die Initiative ergreifen lassen, lieber schön, als klug sein, und....hauptsache man tut etwas, was Erfolg verspricht. Können wir nicht einfach mal "sein" anstatt zu tun?
Ich will wenigstens in meinem privaten Umfeld nicht nach dem "Erfolgsprinzip" handeln und erst recht nicht mit Liebe "belohnt" werden für mein Handeln.
Klar ist "lieben" ein "Tu-Wort", wie wir es in der Grundschule gelernt haben, also gehört "liebevolles Handeln" dazu, aber ich mag es nicht als "Geschäft" betreiben, denn dann wird irgendwann jemand glauben er käme dabei zu kurz....
Ich bin wie ich bin, und bei weitem nicht perfekt. Und ich wünsche mir auch keinen perfekte Partnerin.
Eine Partenerschaft, in der jeder dem andern gut genug ist, mit seinen Qualitäten, in der jeder dem anderen gerne gibt und das Geben nicht an Bedingungen knüpft und sagt "nur wenn ich das bekomme, dann gebe ich Dir dies oder jenes".
Das was ich gebe, gebe ich gerne und ich möchte auch nichts anderes haben, als das was man mir gerne gibt.
Ich stelle mir also zuerst die Frage, "was will ich diesem Menschen gerne geben?" und nicht "was will ich von diesem Menschen gerne haben?"
So lange ich ein "nur wenn, dann..." davorsetze, wird es zum Geschäft und ich lege damit irgendeinen "Preis" für meine Liebe fest.
Ich möchte weder jemanden "kaufen", noch möchte ich gekauft werden. Ich möchte lieben und es ist schön, wenn ich jemandem begegne, der mich lieben möchte. Was wir dann daraus machen und daraus entwickeln soll nicht nach dem "Belohnungsprizip" oder auch "Erfolgsprinzip" funktionieren, sondern nach dem Prnizip eines "JA" zueinander - das eröffnet nahezu unendliche Möglichkeiten eine Liebe und eine Partnerschaft kreativ zu gestalten und sich liebend zu verhalten.

Aber es kann natürlich auch alles ganz anders sein....
 
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  • #11
Im Augenblick, da man dies erkannt hat, kann man für sich entscheiden, wie wichtig es einem ist, wie und ob man von Außen (anderen Menschen) bewertet wird.

Als Kind bin ich abhängig von anderen Menschen, kann noch nicht oder nur sehr bedingt für mich sorgen, als erwachsener Mensch kann ich das.

In dem Augenblick, da mir glasklar war, das kein anderer mein Leben lebt, habe ich wert darauf gelegt,mich mit Menschen zu Umgeben, die mich akzeptieren, wie ich bin und ein Leben zu leben, mit dem ICH mich gut fühle.

Es ist ein Zeichen von geistiger Reife, sich nicht bedingungslos jedem Trend, jeder Mode zu unterwerfen, sondern sie zu hinterfragen und abzulehnen, wenn sie nicht zu einem passen/einem nicht gut tun.
 
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  • #12
Nr. 7, genauso sehe ich das auch.

ich, w, 42, glaube, dass der Schlüssel zu allem u.a. auch die Selbstliebe, die Selbstwertschätzung ist.
Schaffe ich es, mich selbst mit allen guten und auch schlechten Eigenschaften anzunehmen und zu wertschätzen?
Wenn alles toll läuft und ich erfolgreich bin, dann fällt es mir leicht, mich anzunehmen und zu wertschätzen.
Wenn ich meine Zielvorgaben nicht geschafft habe, wenn ich einfach mal schlecht drauf bin, oder einfach mal auch nicht funktionieren kann, kann ich mich dann trotzdem wertschätzen?!

Ich habe die Erfahrung gemacht und das war ein wirklich langer steiniger Weg, dass je mehr ich mich auch in meinen "schlechten" Phasen wertschätzen und annehmen kann, d.h. ich mag mich auch, wenn ich nicht perfekt bin, um so leichter fällt es mir auch, die anderen Menschen in ihrer "Unperfektheit" und mit ihren Schwächen anzunehmen und auch zu lieben.

Selbsterkenntis ist der erste Weg zur Besserung, so heißt es doch immer und das gilt meiner Meinung auch hier. Erst wenn ich mich mit meinen Schwächen und Fehlern und Defiziten lieben und annehmen kann, kann ich das auch bei anderen. Die weitere Folge ist, dass ich bei den anderen dann nicht mehr um Anerkennung und Wertschätzung kämpfe, weil ich sie mir selbst geben kann und erstaunlicherweise bringen mir meine Mitmenschen seit dem viel mehr Anerkennung und Wertschätzung entgegen. Vielleicht spüren sie meine Gelassenheit und dass sie mir nichts beweisen müssen, weil ich ihnen nichts mehr beweisen will.
 
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