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VirginiaWoolf

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  • #1

Wie ist Euer Eintrag unter Religion zu verstehen?

Entspricht dieser Eintrag Eurem ehrlichen Glauben, Euren religiösen Wertevorstellungen und -maßstäben oder entspricht er nur dem Eintrag auf der Lohnsteuerkarte (, weil Ihr nicht aus der Kirche ausgetreten seid)? Dabei soll nicht überbewertet werden, dass jeder Arbeitslose und möglicherweise auch Hartz-IV- Empfänger pauschal Kirchensteuer bezahlt, unabhängig davon, ob er wirklich einer christlichen Konfession angehört. Wie interpretiert Ihr, wie bewertet Ihr diesen Beitrag beim lesen von Profilen? Ich betrachte es als echtes Glaubensbekenntnis beim Lesen.
 
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VirginiaWoolf

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  • #2
PS: Zur Frage es soll heißen " ... bewertet Ihr diesen EINTRAG beim Lesen...?"

Ich denke auch, wer nur noch pro forma in der Kirche ist, die Religion nicht lebt, sollte eher keine Religion angeben.
Gruß Virginia
7E20CD34
 
J

JoeRe

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  • #3
Meine Weltanschauung kann -- wie in einem anderen Thread so nett bezeichnet -- als rein positivistisch-rational beschrieben werden.
Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, oder dass es "höhere, spirituelle Mächte", ein Leben nach dem physischen Tod gibt oder eine Wiedergeburt gibt. Wissen tue ich es nicht. Ich bin aus der Kirche per eigener Entscheidung ausgetreten und fühle mich wohl dabei. Und ich habe trotzdem moralische Wertvorstellungen.
Folglich passt mein Eintrag gut, besser als meine Antwort auf Kinderwunsch.

In meiner Plus-Minus-Liste beim Lesen von Profilen bewerte ich abrahamitische Religionen mit einem leichten Minus, andere Religionen neutral und keine Religion mit einem Plus. Ein Hinweis auf eine extrem ausgeprägte Religiösität in dem Profil ist ein starkes Minus, bis hin zu einem NoGo (von denen es bei mir wirklich nicht viele gibt).

--JoeRe, 7E1F7A5D
 
G

Gast

Gast
  • #4
Nun ja, ich denke, daß der Glaube jedes Einzelnen oft überbewertet wird. Meiner Ansicht nach könnte man das Einordnen in Religionen dem Kastendenken der Hindus gleichstellen. Und genau das finde ich in der heutigen Zeit absolut überholt.

Ich persönlich habe weder für Religionen noch für einen vorgeschriebenen Glauben etwas übrig. Der Glaube war immer ein Weg für Menschen mit sich selbst und den Unwegsamkeiten des eigenen Lebens fertig zu werden. Ein Halt in schwierigen Zeiten. So individuell wie jeder einzelne Mensch, so individuell sollte auch ein Glaube sein dürfen.

Ich bin ein gläubiger Mensch, aber ich glaube nicht an eine Religion oder Kirche, sondern an die Dinge die mich stark machen. Aus diesem Grund hat es für mich auch absolut keine Bedeutung, welchem Glauben ein anderer Mensch angehört.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Ich schau nur mal hin, was da steht, ist aber weitestgehend belanglos. Es entscheidet nicht das Profil sondern der persönliche Eindruck.
 
I

ingrid w 64

Gast
  • #6
Ich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil mir viele Dinge darin nach wie vor nicht nachvollziehbar und vor allen Dingen nicht gerecht erscheinen. Das wäre ein eigener Thread, ich könnte viel darüber schreiben. Dann habe ich jahrelang in einem evangelischen Kirchenchor mitgesungen, ohne dort wieder einzutreten, was sicherlich zumindest der Pfarrer von mir erhofft hatte.

Dennoch meine ich, ohne einer Konfession anzugehören, dass ich die christlichen Werte vertrete und würde mich nicht als völlig ungläubig bezeichnen. Ohne überheblich wirken zu wollen, befolge ich die 10 Gebote manchmal besser als jemand, der noch in dem Verein drin ist.

So kann natürlich jemand, der in seinem Profil "katholisch" stehen hat, wenn er nicht fanatisch ist, genauso zu mir passen wie jemand, der "keine Religion" geschrieben hat und dennoch nicht völlig ohne christliche Werte lebt. Somit würde ich die Angabe zunächst nicht überbewerten.
 
A

Atlaszeder

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  • #7
Bei mir steht "evangelisch", so bin ich getauft und konfirmiert, am ehesten bin ich aber deistisch. Meine Wertvorstellungen bezeichne ich als humanistisch und rational, auch wenn es da bei Ersterem viele Überschneidungen mit christlich gibt. Über einen Kirchenaustritt denke ich ernsthaft nach (das haben in den letzten Jahren auch sehr viele in der Verwandtschaft gemacht).

In den Kontaktanzeigen nehme ich die Religion zur Kenntnis, ob man es mit religiösen Eiferern zu tun hat, bekommt man aber dabei nicht heraus. Ein stark durch die Religion geprägter Alltag gilt für mich allerdings als Nachteil.
 
  • #8
Ich habe dort "keine Religion" stehen und beziehe das bei mir sowohl auf den formellen Eintrag auf der Lohnsteuerkarte als auch auf meine Lebensweise.

In anderen Profilen messe ich der Angabe kaum Bedeutung bei, es sei denn, es steht dort "Andere". Aber ob da jemand eine katholische oder evangelische Konfession hat oder gar keine, interessiert mich nicht sonderlich, weil das bei den meisten kaum Auswirkungen auf die Lebensweise hat. Das ist zumindest meine Erfahrung hier im norddeutschen Raum.
 
G

Gast

Gast
  • #9
#2 JoeRe

ich kann unter deinen Beitrag einfach meine Unterschrift setzen!

hinzuzufügen ist, daß ein gläubiger Partner kein no-go wäre, ein missionierender Partner dagegen ein Alptraum!

w55
 
J

Jürgen

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  • #10
Da ich weder in der Bronzezeit noch im Mittelalter lebe "glaube" ich eher an Kopernikus und Galilei, an die Evolutionstheorie als an die Bibel. Allerdings auch in dem Bewußtsein das es durchaus göttliche Frauen geben mag. Wo liegt mein Fernrohr? ;-)

@JoeRe, darf ich auch unterschreiben?
 
V

VirginiaWoolf

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  • #11
Ich habe das auch gefragt, weil es bei den Jüngeren bei unterschiedlichen Auffassungen zu Religion wichtig ist, dass man sich auf bestimmte Rituale (kirchtliche Trauung - ja/nein) und die Erziehung der Kinder (religiös, nicht religiös) verständigen muss, und da sollte sich einer nicht ständig verbiegen müssen.
Ich kann das sicherer lockerer sehen, da diese Dinge bei mir nicht mehr relevant sind, ich nehme allderings den Eintrag Katholisch ernst und te mich schwer damit.
 
G

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  • #12
Ich bin Buddhistin und das steht auch in meinem Profil, wobei sich mir beim „Religionsbegriff“ immer die Haare sträuben, aber dies ausreichend klären zu wollen halte ich bei dieser Fragestellung nicht für sinnvoll. Nur kurz angemerkt ich möchte nicht in ein Paradies zurückkehren aus dem ich irgendwann angeblich mal gefallen sein soll....

Die Religionszugehörigkeit bewerte ich nicht so stark. Mir ist allerdings ein mitfühlender Christ lieber als ein materialistischer Atheist mit für mich fraglichen Verhaltensmustern. Mit ersterem würde ich mich wahrscheinlich auf einen Grundkonsens des Zusammenlebens einigen können mit dem anderen hätte ich so meine Probleme. Daher würde ein „guter“ Atheist wie Mao bei mir ein fettes Minus bekommen....noch direkter er wäre ein NO!

Religion ist nicht immer Opium für das Volk und zum Thema Hilfe für andere können christliche Organisationen manchmal als gutes Vorbild dienen.

Wichtiger als die Religion ist mir der Bücherschrank und das persönliche Gespräch mit dem Menschen. Man sieht nur mit dem Herzen gut....
Fräulein Smilla 7E1DA741
 
G

Gast

Gast
  • #13
Ich bin Atheist, leider gibt es das nicht als Auswahlpunkt - bloß "keine Religion".
Es ist letztendlich ein wenig dürftig wegen einer Religion etwas auf den Charakter zu schließen.

Wichtiger sind die Werte die man vertritt - Fanatiker sind in jedem Fall schlecht - aber es gibt auch Fanatiker die eher z.B. mit der Politik zu tun haben, deshalb kann man aus dem Punkt Religion nicht viel ablesen.
Wer pro forma Kirchensteuer zahlt geht zu Weihnachten dennoch in die Kirche. Deshalb sollte derjenige es schon stehen lassen. Große Unterschiede gibt es da im Charakter nicht - Probleme kann es erst geben, wenn es an die Kindererziehung gehen würde oder die von vielen angestrebte Hochzeit in weiß... aber davon ist man hier ja noch eher weit entfernt...

Aber vorsicht dennoch! Manche schreiben Katholisch und glauben tatsächlich, dass es richtig ist, dass der Mann das Haupt der Frau ist - ich halte mich an die Gesetze der Verfassung, damit ist man weitaus besser dran, als mit Gesetzen aus dem Nomadenzeitalter!

Mein Fazit: Religion sollte man angeben, aber vielleicht sollte Elitepartner die Auswahl: praktizierend oder gelegentlich als Auswahlmöglichkeiten geben.
Leider bekommt nämlich für viele Menschen die Religion in der heutigen Zeit eine immer stärkere Gewichtung (ist mir zumindest bei einigen Gesprächen aufgefallen), die gerne auch jemanden der wie sie glaubt sucht. Ich würde gerne auch mal nach "Atheist" suchen können - oder Agnostiker, das wäre mal schön auch solche Gesinnungsgenossen zu finden...
 
  • #14
In meiner aktiven Zeit war die Religionszugehörigkeit meiner Kontakte niemals ein Thema! Ich selbst bin vor vielen Jahren, aus Gewissensgründen, aus der katholischen Kirche ausgetreten. Was die Herren diesbezüglich angegeben hatten, war mir nicht so wichtig und wurde erst nach ein paar Dates ein Thema.
Mein jetziger Liebster ist (passiv) evangelisch,zahlt aber seine Kirchensteuer gern, in der Annahme, dass seine Kirche dieses Geld sinnvoll anlegt. Wie weit das er da Recht hat? - Naja, darüber könnte man allerdings diskutieren.
Ich habe damals den subjektiven Eindruck gewonnen, dass bei EPs die Angabe zur Konfession als ziemlich unbedeutend angesehen wird. Auch die Beiträge hier im Forum lassen darauf schließen.
Wer allerdings Wert auf eine stark religiös geprägte Partnerschaft Wert legt, sollte dies speziell an anderer Stelle erwähnen. (Zum Beispiel beim "Wochenende")
 
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  • #15
Bei mir steht keine Religion, weil ich vor ein paar Jahren aus der Kath. Kirche, aus verschiedenen Gründen - Wiederspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit -, ausgetreten bin. Habe mich nunmehr den Evangelikalen Freikirchen zugewandt Diese Auswahlmöglichkeit gab eben nicht darum keine Religion. Und Ja Religion ist wichtig, dazu habe ich schon mal in einen anderen Thread was von mir gegeben.
Wenn gegenseitige Toleranz vorhanden ist sollte Religion kein Hindernis sein.
#11 „ Religion Opium für das Volk „ trifft nur dann zu wenn ich in die Kirche gehe und meinen Verstand wie einen Hut an der Garderobe lasse und ohne nachdenken Glauben- und Lehrinhalte übernehme z.B. Kath. Lehre
H.
 
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  • #16
Ich stamme aus einem ev-kath. Haushalt, praktizierte Konfession war Katholizismus, von dem ich mich dann mit 12 verabschiedet habe. Die Reflexion und Kirchenaustritt kamen sehr viel später, für mich war wichtig, dass ich nicht etwas nach außen vertrat, was ich innerlich nicht spüre. Religiöses Tun war also mit Katholizismus verknüpft, nicht mit Evangelischem, deswegen habe ich zu Leuten katholischer Provinienz heutzutage einen leichteren emotionalen Zugang als zu evangelisch geprägten. Und wegen der Ähnlichkeit im totalen Anspruch auch zu Muslimen. Insgesamt schaue ich natürlich auf den Religions (bzw. Konfessions-) eintrag und fühle mich bei katholisch mehr angesprochen als bei evangelisch. Jüdisch, muslimisch, buddistisch interessiert mich nicht, aufgrund der Entwicklungen und der Geschlechstzugehörigkeit würde ich bei muslimischen Glaubens stark auf den Bildungsgrad achten, hier müsste schon ein Ausgleich geisteswissenschaftlicher Art vorhanden sein (also auf Profil-Ebene, mehr sieht man ja zu Beginn nicht), so dass ich annehmen darf, einen emanzipierten bzw. assimilierten Muslim vor mir zu haben (bislang hier aber noch nicht gefunden). Sexismus ist in allen hier bislang aufgeführten Religionen/Konfessionen vorhanden, von daher ist es unterm Strich fast egal. Mehr beschäftigt mich aber der Eintrag "keine Religion", den ja auch ich vornehmen muss, weil ich keine Religion praktiziere, aber ich bin dadurch geprägt und ich würde immer eher zu katholischen Leuten tendieren als sonst. Tja, und kann das dank des einseitigen Eintrags leider nicht rüberbringen.
 
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  • #17
Wer 'keine Religion' wählt kommt für mich nicht in Frage. 'Keine Religion' ist für mich wie einsam sterben und nicht viel mehr als den Moment zu kennen. Oft sind die Ansichten derjenigen mit keiner Religion auch in Hinsicht Ehe und Familie auch dürftig. Besonders interessant sind diejenigen, die im Profil noch etwas dazu schreiben, so dass klar wird, dass die Angabe (evangelisch, katholisch) auch mit Inhalten besetzt wird. Wer die Inhalte hat, der ist vertrauenswürdig und ich vermute Niveau bei den Mitakademikerinnen. Meistens ist ein guter Bildungshintergrund und oft ein engagiertes Elternhaus (mindestens ein Elternteil) dabei.
 
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  • #18
So, hier kann ich richtig mitreden. Ich bin seit 32 Jahren evangelischer Kirchenmusiker, fing sehr früh an, seit 20 Jahren auf einer großen A-Stelle in Berlin. Jetzt sollte man meinen ich sei sehr gläubig oder fromm? Mitnichten. Ich bin tiefreligiös, aber nur für mich. Mein Sohn will sich nicht konfirmieren lassen, meine beiden besten Freunde sind konfessionslos, der eine Atheist aus Überzeugung und weil er seit der Jugend sich mit Schopenhauer und Nietzsche beschäftigt, der andere weil er zum jüdischen Glauben neigt. Fazit: es gibt alles. Es ist mir vollkommen egal ob meine Partnerin konfessionslos wäre. Wäre sie fundamental evangelikal oder tiefkatholisch, ginge das erst recht garnicht nicht mit mir. Wenn sie sich darüber mokieren würde daß ich Sonntags meinen Dienst spielen muß und in der Woche dirigiere bzw. geistliches komponiere ginge das ebenfalls garnicht. Es gilt der Ausspruch Friedrich des Großen, den wohl alle kennen.
Jörg
 
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  • #19
Hallo Virginia,
Während meiner aktiven EP-Zeit hatte ich keine Religion eingetragen, glaube zwar an Gott, ob es einen oder mehrere gibt oder Der Eine , viele verschiedene Namen hat, wer weiß das mit Bestimmtheit zu sagen?

Wenn mir nach einem Gespräch mit ihm ist, kann ich das in mir halten, so freidenke ich. und brauche dafür keine Kirche, Gebäude, Rituale...
Ich denke da tolerant und würde niemandem seinen Glauben anzweifeln oder ablehnen.
Letztens war ich in einem katholischen Gottesdienst mit einer alten Schulfreundin, die katholisch ist.In Norddeutschland recht selten.

Für mich war das sehr interessant; gleicher Gott, andere Handhabe.Aber auch nichts für mich.
Als ich das meiner Mutter(kommt aus einer evangelischen Pastorenfamilie) erzählte, sagte Sie
:Junge,wenn Du eine Freundin suchst, tu mir bitte keine Katholikin an; was sie damit wohl meinte-))?

LG
an alle

mechanicus
 
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Gast
  • #20
Mein Gott, ich bin Preuße und daher natürlich evangelisch!
Das heißt aber nicht, dass ich jeden Sonntag in der Kirche bin, sondern eher, ich bekenne mich zu meiner christlich-abendländischen Kultur und Identität. Mir ist es beispielsweise wichtig, dass mein Partner und auch die Kindern Christen - wenn möglich evangelisch - und nicht etwa "DDR-Atheisten" oder gar Mohammedaner oder sonst etwas sind. Ich bin aber nicht überaus religiös oder gar regelrecht gläubig. Ich betrachte mein evangelisches Preußentum als abendländisches Erbe, das es zu bewahren gilt.

Gott mit uns!
 
G

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Gast
  • #21
Ich stimme #12 bei dem Wunsch zu, eine detalliertere Religionsbeschreibung möglich zu machen: nicht praktizierend, regelmäßg praktizierend, gelegentlich praktizierend, evangelikal. Letzteres wäre für mich ein Ausschlusskriterium, genauso wie allerdings "keine Religion" bzw. nicht-katholisch oder -evangelisch). Gerade weil die Religion beim in manchen Partnerschaften wichtigen Punkt Kindererziehung doch recht wichtig ist.
Aktuell ist für mich die Religionsangabe wenig hilfreich. Auf die Angabe "Katholisch" im Profil gebe ich nichts, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass einige da nur von der Lohnsteurkarte abschreiben, sodass man im Profil nach weiteren Hinweisen suchen muss (Religion als Hobby, Gospel bei der Musikrichtung kann auch ein Hinweis sein). Gleichzeitig kann man sich selbst besser so darstellen, wie man sich sieht. Ich fürchte, dass viele beim Anblick von "Religion" als Hobby (hört sich ja auch schon komisch an), an einen Hardcore-Christen ohne Spaß am Leben denken.
Für mich persönlich ist der Punkt Religiösität deshalb wichtig, weil ich nicht jedesmal ein Augenrollen o.ä. erleben will, wenn ich (regelmäßig) in die Kirche gehen will. Am besten wärs natürlich, die Partnerin käme mit.

7E203F1D
 
G

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  • #22
Ja, ich glaube, dass manche Teilnehmer "evangelisch" oder "katholisch" als ihre Religion eintragen, auch wenn sie aus der Kirche ausgetreten waren. Gründe könnten sein, dass sie aus Steuerspargründen ausgetreten sind, aber bei der Begegnung mit der Frage nach der Religion beim Ausfüllen des Profils "keine Religion" für sich doch auch nicht richtig finden. Ein anderer (zusätzlicher) Grund könnte sein, dass sie schon mit einem Menschen aus dem evangelischen oder katholischen durchaus zusammensein wollen, nicht mit jemanden aus einer anderen Religion oder mit jemandem, der sich für dezidiert "atheistisch" hält.

Ich schreibe dennoch nur Teilnehmer an, die den Eintrag 'evangelisch" oder "katholisch" haben, wobei mir dabei die eigene Konfession noch lieber ist, weil man von der gleichen Basis herkommt. Schreibt mich jemand an, der "keine" Religion stehen hat, dann antworte ich auch positiv, wenn der Rest des Profils passen könnte - das als jemand, der im Profil außer dem Eintrag selbst noch mehr geschrieben hat.
 
G

Gast

Gast
  • #23
Nach einem verbreiteten Bild sind viele Evangelische, Protestanten so wie #19: Identitifizierung auch wegen Herkunft und Kultur, bei wenig Kirchengang außerhalb der großen Tage wie Hochzeit und Weihnachten u. a. Der regelmäßige Religionsmonitor (siehe http://www.religionsmonitor.com/) der Bertelsmann-Stiftung hat erhoben, dass die Evangelischen zu größeren Anteilen als dem genannten allgemeinen Bild entsprechend in der Selbstbeschreibung, konkretisiert mit Praktiken - wie Beten oder mit Gott sprechen oder in dem Kontext Geschehnisse bewerten - und Einstellungen ziemlich religiös sind, gleichzeitig wenig in den Gottesdienst gehen (außer Weihnachten und co.).

Daher vermute ich hinter EP-Eintrag Religion "evangelisch", dass da durchaus mehr hinterstecken könnte. So habe ich das tatsächlich bei Treffen auch öfters auf Nachfrage erfahren, durchaus zu meiner Überraschung (mittlerweile bin ich darüber nicht mehr so überrascht).
 
V

VirginiaWoolf

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  • #24
Ein Fazit - kein Schlusswort ist schwer. Bei mir steht keine Religion - "gottlos" - ich glaube noch an den Gott bzw. die Göttin der Liebe :) .
Ich bin zur Wende, als sich Staat anmaßte, Kirchensteuer einzutreiben, aus der
evangelischen Kirche ausgetreten. (in der DDR gabe es Trennung von Kirche und Staatt.
Ich wusste gar nicht, dass ich Mitglied war, dass ich getauft worden war,
dagegen konnte ich mich damals nicht wehren.
Ich respektiere religiöse Menschen, wenn Ihr Glaube ehrlich ist, sie ihre christlichen Werte
ehrlich vertreten, wenn sie meinen daraus Kraft schöpfen zu können.

Ich habe mir vor Jahren zu meinem Geburtstag in Notre Dame Paris eine Kerze angezündet,
einfach so, vielleicht weil ich an mich glaube.
Meine Wertevorstellungen, meine Weltanschauung ist - auch ohne christlichen Glauben -
sehr humanistisch.
Ich möchte nicht missioniert werden, bin gegen jede Art Fanatismus.

Ich sehe mir gern sakrale Bauwerke an, würde auch Gospel hören, oder Konzerte in Kirchen
anhören, so z. B. Verdis Messa di Requiem in der Dresdener Frauenkirche
(hat allerdings einen historischen Hintergrund)

Bei Katholisch, Andere Religion im Profil tue ich mich echt schwer - weil ich die Einträge
eher ernst nehme.
Zitat
"Besteht nun die heutige Religion in der Geldwerdung Gottes oder in der Gottwerdung des Geldes? Heinrich Heine "Romantische Schule.
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Gruß Virginia
7E20CD34
 
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Gast

Gast
  • #25
Eine wichtige Korrektur zu #23:

Der Staat "treibt" keine Kirchensteuer ein. Er erbringt eine Dienstleistung, diese wird von den Landeskirchen und Diözesen bezahlt. In der DDR waren Kirche und Staat so sehr getrennt daß der Staat bzw. das Regime die Kirche als einen der größten Gegner systematisch bekämpfte. Wer Kirchenmitglied war wurde nicht Offizier oder Staatsanwalt. Kirchen in Leipzig und Berlin wurden gesprengt, der Rest sollte allmählich verfallen bis auf ganz wenige international bekannte Kirchen bei denen das Regime nicht müde wurde diese als "Baudenkmäler" zu bezeichnen.

Das Kirchensteuersystem ist nicht einmalig auf der Welt in Deutschland. Schweden hat es 2000 übernommen, bis dahin gab es dort die Staatskirche, d. h. die Mittel für den Unterhalt wurden aus dem Staatsetat bestritten, in Norwegen und Dänemark ist es heute noch so. Einige jüdische Gemeinden in Deutschland nutzen dieses System, welches nicht exklusiv nur für die verfaßten Kirchen besteht, ebenso wie einige Kantone in der Schweiz (ev.-reformiert).
Jörg
 
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