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  • #1

Wie kann ich abstellen, dass mein Schwager sexuelle Anspielungen in meiner Gegenwart macht?

Meine Schwester und mein Schwager (Elektronikmeister) sind seit 10 Jahren zusammen. Sie scheinen jeweils nur mit einem weiteren Partner im Bett Erfahrung gesammelt zu haben. Beide sind 11 Jahre älter als ich (W21). Seine Familie macht gerne Witze bzgl. Sex und seine Mutter (54 Jahre) versucht immer wieder direkt oder indirekt klar zu machen, dass sie im Schlafzimmer die Sexgöttin ist. In der Familie war es früher auch üblich, bei der minderjährigen Schwester mal "zu hören" (= Ohr auf die Brust legen), ob die Brust schon wächst. Wenn man den Sex-Smalltask nicht lustig findet, ist man natürlich prüde, frustriert, eine Emanze usw. (sparen wir uns dies besser). Sobald ich den Raum betrete, sagt mein Schwager, das man bei mir ja gar nichts sehen könnte, da meine Kleidung zu weit wäre. Er macht immer Anspielungen auf den Busen. Meine Schwester hat keine Meinung. Sie ist dieser Familie quasi hörig.
 
  • #2
Die einzig richtige Möglichkeit, ist dies offen anzusprechen. Zuerst würde ich Deinen Schwager unter vier Augen sprechen und ihm klar sagen, dass Du die anzüglichen Bemerkungen nicht magst und ihn höflich bittest, sie zu unterlassen, damit Du Dich wohlfühlst.

Wenn das nicht zieht, dannn sage ihm das gleiche das nächste Mal was in der Gegenwart mehrerer. Eine höfliche Bitte wird oft ernst genommen, wenn man sie ruhig, deutlich und sachlich vorträgt.

Anzüglichkeiten dieser Art muss man auf keinen Fall dulden.

Letzte Möglichkeit: Wenn nichts hilft, lehnst Du zukünftig Einladungen in die Familie ab. So ein Klima ist grässlich und niemand kann erwarten, dass Du Dir das antust. Im übrigen frage ich mich sowieso, ob du Dich da wohlfühlst. Du hast nur ein Leben -- lass es Dir nicht von Schwester und Schwager vermiesen, sondern lebe Dein Leben. Die haben weder ein Recht auf Dich noch gar auf solche Widerwärtigkeiten.
 
  • #3
Ich kann mich #1 nur anschließen...Das musst Du nicht aushalten.
Ein offenes, klares Wort sollte hier Besserung bringen. Und wenn nicht, dann würde ich auch auf Einladungen nicht mehr reagieren.

Im Übrigen: Wer Sex derart in den Gesprächsmittelpunkt stellt ist prüde und verklemmt! Alle anderen genießen und schweigen.
 
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  • #4
So wie du es schilderst, habe ich erhebliche Zweifel, dass du diese Familie noch dazu bringen kann, solch geschmackloses Gerede sein zu lassen. Du sagst ja, du hast es angesprochen, und das wurde dann als prüde, frustriert, Emanzengehabe usw. abgestempelt. Die nehmen dich überhaupt nicht ernst und sind selbst trotz ihres Alters sehr unreif. Das einzig Gesunde scheint mir da, den Kontakt mit diesen Personen so weit wie möglich zu meiden. Sie versauern dir nur das Leben. Du bist zu gut für diese Leute.
 
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  • #5
Mein Großvater hat mich immer vor meinem Onkel gewarnt - nicht wegen dem, was man auf den ersten Blick meint sondern nur wegen dem Charakter des Onkels. Als wir immer auf unserem Gartengrundstück waren (ich war so 10) meinte mein Großvater immer irgendwie, er habe bei der Erziehung seines Sohnes versagt und frage sich, wie der Großvater das gegenüber meiner Mutter wieder gutmachen könne. Mein Onkel ist übrigens Lehrer an einem Gymnasium.

Ich habe das im Hinterkopf behalten und festgestellt, daß, wenn mein Onkel dann - nach dem Tode meines Großvaters - immer bei meiner Großmutter und bei meinen Eltern und mir zu gegen war, immer alles nach seiner Pfeife gehen mußte. Es ging soweit, daß der Autonarr Onkel uns vorschreiben wollte, welche Autos wir kaufen sollte.

Irgendwann habe ich dann mal - ich war so 13 - kein Wort mit meinem Onkel geredet und gesagt "Ich geh nicht mal auf seine Beerdigung." Das blieb ihm im Gedächtnis.

Irgendwann - ich war so 33 - war es mir wichtig, daß mein Onkel, der ohnehin eine Strecke die Autobahn entlang fuhr, nicht am Sa abend sondern am So ganz in der früh fährt, weil ich eben irgendwo hin mußte. Ich sagte, daß mir das wichtig war und er sagte "Ich will nicht"

Ich habe abgewogen und eben gesagt: "Gut, dann rede ich nicht mehr mit ihm."

Meine Mutter (traditionell auf Seiten ihres kleinen Bruders) fand das übertrieben und hat mich jahrelang kritisiert dafür. Irgendwann ging es dann um das Haus meiner Großmutter und sie mußte sich mit ihrem Bruder auseinander setzen.

Es war nervig ohne Ende und heute redet meine Mutter auch nicht mehr mit ihrem Bruder - und zwar aus *eigener* Erkenntnis.

Was ich Dir damit sagen will, ist:

1. Überlege knallhart, was es Dir bringt und was es Dich an Nerven kostet, wenn Du mit Deiner Familie Kontakte pflegst.

2. Handle nach dem Ergebnis zu 1. und ignoriere sie eine Zeit lang. Dann müssen sie kommen.

Denk dran: Willst Du gelten, mach Dich selten.

3. Wichtig ist aber, daß Du agierst. Schicke Ihnen doch eine Freikarte in den Swingerclub oder was auch immer, weil wenn sie diese Vorlieben haben, dann sollen sie sie auch ausleben.

4. Aber weißt: Ich glaube immer mehr, daß menschliches Verhalten immer mehr von dem bestimmt wird, was man sich bei den Eltern abgeschaut hat. Du willst Deinen eigenen Weg gehen und die Familie ist nur ein Hindernis.

5. Deswegen: Strategie finden, Linie festlegen und konsequent bleiben, weil das was Du erlebst, sicher Rückwirkungen auf Deine eigene Sexualität hat.

7E2176FE - m, 39
 
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  • #6
Den Vorschlag von #4 mit der Freikarte in den Swingerclub finde ich interessant, weil man den Leuten damit Paroli böte, wobei es aber wohl nicht gut ist, mit sexbezogenen Dingen Paroli zu bieten.
Allerdings solltest du deinen Schwager mal klipp und klar sagen was für ein echt armseeliges Würstchen er ist. Bis jetzt bist du für ihn ein wohlfeiles Opfer, weil dich seine Bemerkungen treffen und weil du zu gut erzogen und anständig bist, dich richtig zu wehren. Für ein sachliches Ansprechen von Problemen sind manche Menschen einfach taub und vernagelt.
 
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  • #7
siri

wenn du ihnen aus dem Weg gehen kannst, dann mach das.

Wenn es nicht möglich ist, kannst du ihnen erklären, daß es eine Untersuchung gibt, die besagt, daß die Leute, bei denen sonst nichts mehr läuft, zu Verbalerotikern werden.

Ich würde versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen.
 
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  • #8
Ich kann mich der Meinung von Nr. 3 nur anschließen. Diese "lieben Verwandten" sind allesamt erwachsene Menschen, die Ihr "Benehmen" seit Jahren so ausleben, daran gewöhnt sind und es auch noch gut finden. Das änderst du auch mit einem Gespräch nicht mehr und schon gar nicht, wenn deine Schwester als Unterstützung ausscheidet. Traurig, dass selbst sie keine Einwände gegen die anzüglichen Bemerkungen ihres eigenen Mannes dir gegenüber hat.

Lass dich einfach nicht weiter provozieren, gehe diesen Menschen so weit möglich aus dem Weg und triff sie nur, wenn es sich anlässlich größerer Feierlichkeiten oder so nicht vermeiden lässt. Deine Schwester kannst du ja ruhig alleine treffen, zum Bummeln, Kaffee trinken o. ä. (wenn sie denn so etwas mitmacht), aber den Rest würde ich weitgehend ignorieren.

Also: Kopf hoch, Brust raus und den Terminplaner zukünftig für schöne Dinge freihalten (oder Termine nur an nette Verwandschaft vergeben).
 
  • #9
Ich schließe mich #1 und #3 an.

Wenn Du so sensibel reagierst, daß es Dir in gewissen Situationen regelrecht körperlich schlecht geht, solltest Du Konsequenzen ziehen. Sollte alles Reden nichts bringen, vermeide konsequent den Kontakt.
Ich bezweifle zwar, daß weiteres Bitten Deinerseits etwas bringt. Versuchen würde ich es dennoch nochmal. So muß Du Dir selbst keine Vorwürfe machen, Du hättest nicht alles versucht.
Aber: manche Menschen wollen nicht zuhören und wollen nicht verstehen und legen eine Bitte als Schwäche aus. Es ist einfach eine Kommunikaton auf zwei Ebenen, die nicht zusammenkommen können,

Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht. Und für die Familie kannst Du nichts.

Zwar sagt Deine Schwester nichts dergleichen, aber sie sagt auch nichts dagegen. Sie billigt es und damit unterstützt sie ihren Mann - und nicht Dich!
Würde mein Partner meine Schwester ständig auf diese Art behandeln und betrachten, wäre ich mehr als irritiert! und würde eine Person meiner Familie eine andere ständig in eine unangenehme Situation bringen, würde ich definitiv unter vier Augen ein ernstes Wort mit demjenigen reden und weitere Konsequenzen ziehen, wenn er sich nicht ändert.

Du brauchst keine Angst zu haben, den Kontakt zu minimieren. Auch könntest Du Deine Schwester nur noch alleine treffen.
Es werden sich andere Türen für Dich öffnen und die werden Dir besser tun.

Mary - the real
 
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