Liebe FS, du setzt deinen Ex per Gerichtsbeschluss vor die Tür, nachdem ihr vorher abgemacht hattet, dass du ausziehst und er dir mit der Wohnung hilft, und du presst jeden erreichbaren Cent aus ihm heraus und wunderst dich dann noch, dass er nicht mehr mit dir redet? Ich kann deinen Ex voll und ganz verstehen. Um als Geschiedene ein gutes Verhältnis zueinander zu bekommen, muss man auch den Willen dazu zeigen, statt mitzunehmen, was geht. Dein Mann hat sein Entgegenkommen gezeigt, indem er dir mit der neuen Wohnung helfen wollte, du hast nur Ansprüche gestellt und zusammen gerafft. Das deutsche Familienrecht ist leider so, dass man als Mutter als heilige Kuh gilt und als Vater ab der Trennung der reine Zahlesel wird. Moralisch fair ist es nicht und ich kann jeden Vater verstehen, der mit der Frau, die ihm Wohnung und Kind nimmt und ihn dabei noch ihr Leben finanzieren lässt, kein Wort mehr wechselt. Noch schlimmer finde ich, dass in Deutschland selbst die unfähigste Mutter noch eher das Kind zugesprochen bekommt, als der Vater. Psychotherapeut hier, Kindertherapeut da, meine Anwältin hat gesagt etc. Keine eigene Meínung bei großer "Obrigkeitshörigkeit", dabei nach eigener Aussage psychisch krank und mit 36 noch zu unreif, das eigene Leben zu regeln, aber trotzdem bekommt so jemand eher das Kind, als ein Vater, der verantwortungsbewusst und gewillt ist, sich zu kümmern und dabei seinen und des Kindes Lebensunterhalt vollständig zu verdienen. Traurig!
Abgesehen davon: Die ganzen Leute, die du hier anführst, um zu verdeutlichen, dass du im Recht bist (Rechtsanwältin, Psychologe, Kindertherapeut), verdienen als einseitige Erfüllungsgehilfen ihr Geld damit, dich in deiner Meinung zu bekräftigen und deine Interessen durchzusetzen. Nur weil eine Anwältin im ihr möglichen rechtlichen Rahmen deine Interessen durchsetzt, muss das, was sie tut, moralisch noch lange nicht korrekt sein. Aber wenn man als Anwalt das volle Programm gegen die gegnerische Partei fährt, verdient man halt deutlich mehr daran, als wenn man die menschlich bessere Variante wählt und der Mandantin um des lieben Friedens Willen rät, zu versuchen, sich unter 4 Augen gütlich mit dem Ex-Mann zu einigen - sage ich als Juristin. Wenn du mal die ganzen dir zugeflüsterten Meinungen der "Experten" ausblendest und einfach in dich hineinhörst, findest du dann dein Verhalten gegenüber deinem Ex-Mann, den du einst geliebt hast und der anscheinend ein guter, treusorgender Vater für dein Kind ist, wirklich in Ordnung? Ich kann es mir nicht vorstellen, denn dann würde seine Ablehnung nicht so an dir nagen.
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