Du kannst sie nicht verändern. Aber du kannst sie fragen, ob sie etwas verändern möchte und ob sie dazu deine Unterstützung brauchen kann. Wenn ja und wenn du das möchtest, frage sie, WIE du sie unterstützen kannst, das zu tun, was sie tun will. Wenn sie deine Unterstützung möchte, dann wird sie dir auch sagen können, was sie von dir braucht. Alles was darüber hinaus geht, hilft ihr NICHT, auch wenn es von dir gut gemeint ist.
Du könntest sie auch fragen: "Hilft es dir, wenn ich ....?" oder "Möchtest du, dass ich......? Oder willst du das lieber nicht?" usw. usw.
D.h. lasse ihr die Chance, die Achtung und Würde, über ihr eigenes Leben selbst zu entscheiden. Du würdest es auch nicht wollen, wenn alle andern es anscheinend besser wissen und dir sagen, was für dich gut ist oder was du tun und lassen sollst.
Vielleicht brauchst auch DU jemanden, bei dem du dir Unterstützung holst für DEINE Situation als Freund/in, Zeuge/Zeugin und ohnmächtige/r Mitwisser/in.
Antwort #2 "...wer viel vom Selbstmord spricht, ist zu feige es zu tun..." ist Unsinn. Es ist immer ein Ausdruck von innerem Druck, Verzweiflung, Ohnmacht etc. auch wenn sich die-/derjenige, der vom Selbstmord spricht, nicht umbringt. Dies nicht ernst zu nehmen evtl. sogar auf diese leichte Schulter zu nehmen ("ist ja doch zu feige") ist sehr inhuman und kann SEHR ins Auge gehen. Du wirst nicht mehr schlafen können, wenn sie nach der zehnten oder zwanzigsten Ankündigung (die du als gewohnt und zu feige zur Tat abgetan hast), dann doch nicht mehr weiter kann und sich umbringt. Hole dir jetzt Rat und warte nicht zu lange.
Du musst nicht zusehen, wie sie sich selbst gefährdet. Geh in eine Beratungsstelle und erkundige dich, was du tun kannst. Ob du das dann tun wirst, ist eine andere Geschichte. Du fühlst dich besser, wenn du weißt, dass du nicht machtlos daneben stehen musst, wo deine Möglichkeiten und wo deine Grenzen sind.
Vielleicht ist sie einverstanden ein paar Wochen in eine psychosomatische Klinik mit Trauma-Station zu gehen und ein paar "unverdaute" Geschichten durch zu arbeiten, um dann, vom stabileren Standpunkt aus zu sehen, was sie dann tun oder lassen will. Frage sie und bevormunde nicht!