• #1

Wie kann ich meine kleine Schwester schützen?

Liebes Forum,
Ich bin einigermaßen verzweifelt. Meine Cousine (18) wurde vor einigen Monaten ins Krankenhaus eingewiesen, mit Magersucht. Dort wurde auch eine Alkoholsucht festgestellt, außerdem nimmt sie andere (z. T. illegale Drogen), und verletzt sich selbst. Inzwischen ist sie wieder zu Hause und geht normal zur Schule. Die Sache dabei ist, dass sie immer noch Symptome zeigt, und sich selbst auch nicht als magersüchtug sieht.
Mein Problem ist nun, dass meine kleine Schwester (14) sie total cool findet. Ihr gutes Verhältnis freute mich zu Anfang, nur jetzt beginnt meine Schwester ihren Stil zu kopieren und Fotos zu machen die aussehen wie ihre. Sie sagt dass unsere Cousine nur schön sei und nicht krank. Letztens hat meine Cousine außerdem meiner Schwester gesagt sie habe so große Brüsten, es war ein im Kompliment getarnten "Spott". Genau das selbe habe ich auch als junges Mädchen von ihrer Mutter öfter gehört und mich dann sehr geschämt. Als meine Schwester heute meinte sie selbst sei zu dick habe ich Angst bekommen (sie ist keinesfalls zu dick).
Ich möchte keinen Keil in die Familie treiben, aber ich mache mir solche Sorgen. Wie würdet ihr agieren, ich kann nicht wirklich mit meiner Cousine darüber reden, und ich möchte sie auch nicht vor meiner Schwester schlecht machen. Denkt ihr ich übertreibe und handle nur aus Eifersucht (eigentlich war ich immer das Vorbild, aber jetzt bin ich nur noch die Spielverderberin, die ermahnt keine freizügigkeit Bilder zu posten usw.).
Vielen Dank für eure Einschätzung
W 24
 
  • #2
ich kann nicht wirklich mit meiner Cousine darüber reden
Korrekt. Deine Cousine ist psychisch so schwer gestört, dass sie in eine Psycho-Klinik musste.
Es ist vollkommen sinnlos mit ihr zu reden, weil nichts bei ihr ankommt. Einsicht gehört zu den wenigsten Störungen dazu - in so jungem Alter schonmal garnicht. Die kommt erst, wenn ihr klar wird, dass sie nun was ändern muss, oder sie ruiniert ihr komplettes Leben.

Das darfst Du so benennen, auch Deiner kleinen Schwester gegenüber. Mit 14 ist sie kein kleines Kind mehr. Wenn Du sie so behandelst bringst Du sie gegen Dich auf.

Und genauso darfst Du sagen, dass die Cousine so gestört ist, weil Deine Tante sie wegen ihres Schlankheits-/Schönheitswahns in die psychiche Erkrankung getrieben hat.
Gib Deiner Schwester das Beispiel, was Deine Tante zu Dir gesagt hat und was nun die Cousine zu ihr sagt - mit dem Fazit: beide sind nicht ganz richtig im Kopf. Wegen nichts lande man nämlich nicht in der Psychoklinik - sollte sogar eine 14jährige erkennen.

Ich möchte keinen Keil in die Familie treiben, aber ich mache mir solche Sorgen.
Wer schwere Konflikte lösen will braucht Mut und manchmal gehört ein Keil in der Familie dazu, um einen schädlichen Teil abzuspalten.

Darüber hinaus: Du bist erst 24 Jahre alt und dabei die Elternrolle für Deine kleine Schwester zu übernehmen. Da gibt es eine übergriffige Tante, eine Cousine, aber wo sind Deine Eltern in der Gemengelage? Es ist deren Job, da aktiv zu werden und ggfs. Konflikte in der Familie zu führen, Kontakte zu unterbinden. Mit denen solltest Du als erstes reden.

aber jetzt bin ich nur noch die Spielverderberin, die ermahnt keine freizügigkeit Bilder zu posten usw.).
Nochmal: wo sind eure Eltern? Das ist deren Aufgabe. Mit denen musst Du reden.

Denkt ihr ich übertreibe und handle nur aus Eifersucht
Nein, glaube ich nicht. Obwohl eine Prise Eifersucht schon dabei sein kann und darf.
Ich halte wenig davon, wenn man versucht sich besser zu reden als man ist und seine durchaus niedrigen Motive verleugnet. Das macht dann etwas betriebsblind.
 
  • #3
Denkt ihr ich übertreibe und handle nur aus Eifersucht
Nein, ich glaube nicht, dass du übertreibst. Für deine Schwester bist du, als Mahnerin, natürlich unbequem und sie orientiert sich lieber an dem, was ihr Spaß macht, an der lockeren großen Cousine, die ihr nicht im Weg steht und alles madig macht.

Möglicherweise ist es hilfreich, wenn du dir Unterstützer/innen suchst: in ihrer Klassenlehrerin, in ihren Schulfreundinnen, im Schulpsychologen. Falls deine Schwester noch andere Menschen in ihrem Umfeld hat, die sie »gut« findet oder bewundert, und die nicht auf diesem gefährlichen Trip sind, versuche auch, mit denen zu sprechen und die mit ins Boot zu holen.

Wie verhalten sich eigentlich eure Eltern zu dem Problem? Werden sie von deiner kleinen Schwester noch gehört, ducken sie sich weg ... oder siehst nur du die Gefahr und den schlechten Einfluss, den die Cousine auf die Kleinere hat?

Das mit den freizügigen Bildern im Netz ist oft nur die Spitze vom Eisberg. Sprich unbedingt mit Fachleuten (einem Sozialarbeiter, evtl. dem Jugendamt) darüber, denn nachvollziehbare Ermahnungen von deiner Seite bewirken möglicherweise nur eine Trotzhaltung.
Ich glaube, deine Schwesterliebe ist überfordert, hier ist geschultes Wissen und Vorgehen gefragt.
 
  • #4
Schwierige Situation. Ob Du eifersüchtig bist, musst Du Dir ehrlich beantworten. Das finde ich auch sehr wichtig, siehe *)

Das hier
nur jetzt beginnt meine Schwester ihren Stil zu kopieren und Fotos zu machen die aussehen wie ihre.
klingt jetzt erstmal nicht bedenklich, es sei denn, Du meinst mit Fotos eben diese freizügigen.
Ich dachte erst, Du meinst irgendwas wie gruselige Friedhofsbilder oder sowas. Das ist ja nichts Schlimmes, wenn sie jetzt Gothfotos cool findet. Und den Stil kopieren, finde ich nur dann bedenklich, wenn er zu freizügig ist.

Was Du hier tun könntest, wäre vielleicht, die Schwester zu unterstützen bei den Fotos und es dadurch ein bisschen zu lenken. Also fotografiere Du sie in schicken Klamotten. Wenn Du nur die Mahnerin bist, wirst Du langweilig und übermutterhaft.

Was ist mit euren Eltern, kümmern die sich nicht um Deine Schwester?

Was will Deine Schwester mal werden beruflich? Studieren? Ist sie ehrgeizig in irgendeiner Weise?
Mädchen in dem Alter können vermutlich auch nicht genug Anerkennung bekommen. Hatte Deine Schwester überhaupt die Chance, mal in irgendwas besser als Du zu sein?

Deine Cousine wirkt vermutlich zerbrechlich, macht sich viel aus ihren Äußerlichkeiten und scheint ja gegen alles zu rebellieren, außerdem macht sie Deiner Schwester anscheinend keine Vorschriften, wie sie zu sein hat. Das wirkt vielleicht wirklich sehr anziehend auf einen Menschen, der sich noch nicht gefunden hat.

Also mein Rat wäre, etwas auf sie einzugehen. Es gibt auf Instagram bestimmt auch schöne Accounts, die bessere Vorbilder für Deine Schwester wären, Modekanäle, Lifestyle. Mädchen, die mehr die Figur wie Deine Schwester haben und auch cool sind. Youtube-Kanäle, wo Mädchen/Frauen ihre DIY-Klamotten zeigen, die Du mit ihr nachmachen könntest, damit sie mehr ihren Stil finden kann, falls Du die Zeit hast.

*) Weil Du das mit der Eifersucht schon angedeutet hast - vielleicht ist das ein Teil des Problems, also dass die Schwester irgendwie immer in Deinem Schatten war und Du fandest es schön, dass sie Dich anhimmelte, aber wo blieb da SIE, wer fand sie toll?
Konkurriere jetzt nicht darum, wieder die Vorbildvormachtstellung zu bekommen, so dass sich quasi die Cousine und Du wie zwei eitle Frauen um ihren Fan kloppen, sondern unterstütze Deine Schwester, sie selbst zu werden. Und anscheinend gehört jetzt erstmal dazu, die Cousine in ihrem Stil zu kopieren. Dann hilf ihr dabei.
 
  • #5
Ich würde an deiner Stelle die Bedenken mit deiner Mutter und deinem Vater besprechen. Wie sehen die beiden die Situation? Du bist momentan in diesen Punkten in der Mutterrolle- das führt zu Konflikten. Deine Schwester beginnt nun mit der familiären Abnabelung, das ist auch prinzipiell gut so. Verursacht aber auch Schmerzen. Wenn ihr früher sehr nah wart, passiert nun pubertätsbedingt eine Löslösung (du bist nicht mehr das Vorbild- was auch gut so ist, deine Schwester muss sich selbst finden.) Vermeide mütterliches Verhalten, lass nicht die große Schwester raushängen- das treibt sie nur weg. Zu freizügig etc. ist Angelegenheit deiner Eltern. Wenn du diese Verantwortung an dich nimmst, wird eure Beziehung immer mehr leiden.

Ich meine, du solltest unbedingt die Verantwortung bei deinen Eltern lassen. Wenn sie nicht klar kommen, sollten sie sich profesionell beraten lassen. Du kannst die nützlichen Informationen liefern, gut begründen, wo das Problem liegt etc.
Und deiner Schwester zuhören, wenn sie jemanden zum Reden braucht.

Es kommt meines Wissens oft vor, dass Teenager Auffälligkeiten beim Essverhalten zeigen, oft pendelt sich das wieder von selbst ein. Zu dem Drogen- und Alkoholkonsum kann ich nicht so viel sagen, aber für mich liest es sich, dass deine Cousine eine psychische Erkrankung haben könnte (ich denk jetzt spontan an Borderlinezüge- da gibts aber sicher im Zuge vom Klinikaufenthalt eine umfassende Analyse). Falls dem so wäre, könnten deine Eltern darüber mit der Schwester sprechen.

Ich gebe auch noch zu bedenken, dass die Probleme deiner Cousine schon sehr massiv klingen, da hats was im Familiensystem. Im Idealfall gehört das in der Gesamtheit aufgearbeitet, um eine nachhaltig gute Lösung für alle zu finden.

Ich hoffe, dass du im Text irgendwas Nützliches für dich findest... LG
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #6
Ich sehe die Verantwortung bei Deinen Eltern. Mit denen könntest Du das besprechen und Deine Unterstützung anbieten.
 
  • #7
Magersucht. Dort wurde auch eine Alkoholsucht festgestellt, außerdem nimmt sie andere (z. T. illegale Drogen), und verletzt sich selbst.

Dass sind Anzeichen einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung. Die ist i.d.R. therapier- aber nicht heilbar. Sie wird also immer psychisch auffällig sein.

Mein Problem ist nun, dass meine kleine Schwester (14) sie total cool findet. Sie sagt dass unsere Cousine nur schön sei und nicht krank.

Andere werten sie in ihren Augen ab, sie nicht. Da sind wir schon bei der Argumentationskette.

Ich weiß ja nicht wie dein Verhältnis zu deiner Schwester ist, aber lass sie mal die Erfahrungen weitgehend selber machen und bleibe ein bißchen beobachtend an der Seitenlinie.
Ich meine sie ist 14, da sind die Eltern ja eh' da.

Wenn ihr euch jetzt in der Gruppe ein bißchen auf die Cousine einschiesst, dann kann das für deine Schwester den Reiz erhöhen, da sich alle gegen sie stellen.
Deine Schwester ist in einem Alter, wo sie sich unabhängiger zeigen will, Grenzen testen und sich selbst kennenlernen will. Ihre Cousine ist für sie erstmal faszinierend, da Menschen mit emotionaler Unausgeglichenheit oft extravagant rüberkommen. Das kann schon sehr anziehend sein für beide Geschlechter. Und dann übernimmt man Verhalts- und Sichtweisen.

Natürlich solltest Du nicht schlecht über eure Cousine sprechen, aber die Dinge darfst Du ansprechen. Bitte nicht so abwertend und verurteilend wie es m.M.n. @Vikky vorgegeben hat.

Als meine Schwester heute meinte sie selbst sei zu dick habe ich Angst bekommen (sie ist keinesfalls zu dick).

Das übernimmt sie jetzt ein bißchen, provoziert vielleicht. Bulimie kann eine Ausdrucksform einer eiPS sein. Dann müssten diese Dinge, aber schon grundlegend in ihr verankert sein. Sie steckt sich damit nicht an.

Es ist vollkommen sinnlos mit ihr zu reden, weil nichts bei ihr ankommt. Einsicht gehört zu den wenigsten Störungen dazu

Ist es natürlich nicht.

Und genauso darfst Du sagen, dass die Cousine so gestört ist, weil Deine Tante sie wegen ihres Schlankheits-/Schönheitswahns in die psychiche Erkrankung getrieben hat.

Du hast sie diagnostiziert?
Ich würde mich derartigen Äusserungen sehr vorsichtg sein @Vikky.

beide sind nicht ganz richtig im Kopf. Wegen nichts lande man nämlich nicht in der Psychoklinik

Und genau so wirst Du Dich hoffentlich nicht ausdrücken.

Wer schwere Konflikte lösen will braucht Mut und manchmal gehört ein Keil in der Familie dazu, um einen schädlichen Teil abzuspalten.

Na hoffentlich liest Deine Äußerungen die Cousine niemals!
 
  • #8
Korrekt. Deine Cousine ist psychisch so schwer gestört, dass sie in eine Psycho-Klinik musste.
Es ist vollkommen sinnlos mit ihr zu reden, weil nichts bei ihr ankommt. Einsicht gehört zu den wenigsten Störungen dazu - in so jungem Alter schonmal garnicht. Die kommt erst, wenn ihr klar wird, dass sie nun was ändern muss, oder sie ruiniert ihr komplettes Leben.

Das darfst Du so benennen, auch Deiner kleinen Schwester gegenüber. Mit 14 ist sie kein kleines Kind mehr. Wenn Du sie so behandelst bringst Du sie gegen Dich auf.

Und genauso darfst Du sagen, dass die Cousine so gestört ist, weil Deine Tante sie wegen ihres Schlankheits-/Schönheitswahns in die psychiche Erkrankung getrieben hat.
Gib Deiner Schwester das Beispiel, was Deine Tante zu Dir gesagt hat und was nun die Cousine zu ihr sagt - mit dem Fazit: beide sind nicht ganz richtig im Kopf. Wegen nichts lande man nämlich nicht in der Psychoklinik - sollte sogar eine 14jährige erkennen.


Wer schwere Konflikte lösen will braucht Mut und manchmal gehört ein Keil in der Familie dazu, um einen schädlichen Teil abzuspalten.

Darüber hinaus: Du bist erst 24 Jahre alt und dabei die Elternrolle für Deine kleine Schwester zu übernehmen. Da gibt es eine übergriffige Tante, eine Cousine, aber wo sind Deine Eltern in der Gemengelage? Es ist deren Job, da aktiv zu werden und ggfs. Konflikte in der Familie zu führen, Kontakte zu unterbinden. Mit denen solltest Du als erstes reden.


Nochmal: wo sind eure Eltern? Das ist deren Aufgabe. Mit denen musst Du reden.


Nein, glaube ich nicht. Obwohl eine Prise Eifersucht schon dabei sein kann und darf.
Ich halte wenig davon, wenn man versucht sich besser zu reden als man ist und seine durchaus niedrigen Motive verleugnet. Das macht dann etwas betriebsblind.
Kinder in dem Alter sind unheimlich beeinflußbar, besonders von einer Peergroup oder von Menschen, die sie besonders toll finden. Das passiert und ich finde es nicht gut, Eltern oder Familie die Schuld zu geben. Ich zitiere gerne den alten Spruch: wer keine Kinder hat, hat auch keine Ahnung. Das passiert so schnell, man fasst es nicht. Man kann in seine eigenen Kinder nicht hinein sehen, das sind keine kleinen Hunde, die man konditionieren kann und sie dann brav das tun, was man ihnen erlaubt. Die Eltern haben oft gar keinen Einfluß auf das Geschehen und ich denke, sich dabei professionelle Hilfe zu holen, ist gar nicht verkehrt.
 
  • #9
Und genauso darfst Du sagen, dass die Cousine so gestört ist, weil Deine Tante sie wegen ihres Schlankheits-/Schönheitswahns in die psychiche Erkrankung getrieben hat.
Gib Deiner Schwester das Beispiel, was Deine Tante zu Dir gesagt hat und was nun die Cousine zu ihr sagt - mit dem Fazit: beide sind nicht ganz richtig im Kopf. Wegen nichts lande man nämlich nicht in der Psychoklinik - sollte sogar eine 14jährige erkennen.
Ich denke, vor der Schwester so über die bewunderte Cousine zu reden, ist der schnellste Weg, um die beiden noch enger zusammenzuschweißen. Die Schwester ist in der Pubertät und will rebellieren, anders sein, aufbegehren. Das wäre für sie erst Recht ein Grund, zur Cousine zu halten. Abgesehen davon, dass man über Leute mit psychischen Krankheiten auch nicht so redet...
Natürlich solltest Du nicht schlecht über eure Cousine sprechen, aber die Dinge darfst Du ansprechen. Bitte nicht so abwertend und verurteilend wie es m.M.n. @Vikky vorgegeben hat.
Würde ich auch sagen.
Ich würd auch mit den Eltern mal drüber reden, ansonsten kann man versuchen, positive Anreize und Vorbilder zu finden, aber ich kenne mich da nicht aus in der Problematik. In so einem Fall würde ich einen Freund von mir anrufen, der Psychologe ist. :) Vielleicht könnte da wirklich jemand Professionelles mehr zu sagen.
 
  • #10
Auf keinen Fall.
Was sagen denn eure Eltern dazu? Mit diesen würde ich sprechen und deine Bedenken mitteilen.
Eine Möglichkeit wäre, deine Schwester über die Erkrankung ausführlich aufzuklären.

Annorexia nervosa ist eine tatsächlich psychische Erkrankung.

(Ich weiß nicht, ob man durch "kopieren" selbst psychisch erkranken kann. Es wäre natürlich nicht gut, wenn sie sich runterhungert, oder selbst Drogen nimmt. Kann aber auch nur eine Phase sein in der Pubertät.)

Die Probleme liegen meist viel tiefer bei Erkrankten, als "nur" der Schlankheitswahn. Gerade wenn Selbstverletzung dazukommt, ist das schon ein Zeichen einer Polymorbidität.
Wahrscheinlich hat sie eine Borderline Persönlichkeitsstörung entwickelt.
Deshalb auch diese Grenzerfahrungen mit Drogen und Alkohol.
Durch die Selbstverletzung soll ein innerer Druck, der durch den Mangel an Regulation der eigenen Gefühlswelt entsteht, abgebaut werden. Der Schmerz ist der Reiz, der alle anderen Reize und seelische Schmerzen "übertönt" und diese damit zurückdrängt.
Die Magersucht hat eine ähnliche Dynamik. Die Person kann sich selbst nicht spüren, sie kann ihre Gefühle nicht regulieren.
Das führt zu einem völlig verzerrten Selbstbild.
Sie sehen sich tatsächlich im Spiegel als unglaublich fett.
Das Hungern ist für diese dann das Einzige, was sie aus ihrer Sicht kontrollieren können.
Tatsächlich ist aber genau das ein totaler Kontrollverlust. Leider oft genug bis hin zum Tod.
Auch soll die körperliche Entwicklung unterbunden werden.
Sie wollen nicht "groß" werden, sondern Kind bleiben. Weshalb auch das Brustwachstum abgewertet wird.

Gute Besserung an deine Cousine und ihre Mutter.

Wenn es meine Schwester wäre, die das cool findet, würde ich ihr auf jeden Fall den Kopf waschen. Ich würde ihr sagen, dass das überhaupt nicht cool ist, sondern uncool. Zudem würde ich erklären warum. Ich würde sie an das Leid erinnern, das sie damit den Eltern antun würde. Ich würde sie daran erinnern, welches Glück sie hat, in so einem liebevollen Zuhause aufzuwachsen und sie kein Opfer von irgendwas ist. Ich würde sie fragen, was sie für Vorstellungen für die Zukunft hat usw. usf. Ein Foto kann helfen, den Körper realistischer einzuschätzen.

LG
 
  • #11
Ich sehe für dich nur eine Möglichkeit .....
Die grosse Schwester als beste Freundin der Kleinen.
Von aussen zu führen klappt nicht immer - dann muss einer unmerklich die Führung von innen - also hier euch beiden Geschwistern - übernehmen.
Das heisst - die Grosse muss auch mal einen Blödsinn der Kleinen mitmachen, im Endeffekt aber die Kleine begeistern und überzeugen.
Unheimlich schwierig .... stell dir das so vor. Du bist die Bobbahn - deine kleine Sis kann innerhalb der Bahn aber selbst steuern. Und du musst auch mal mitmachen, was ihr wichtig ist. Na und - dann trinkst du mal einen Sprizz mit der Kleinen, rauchst eine mit ihr - davon sterbt ihr beide nicht. Vielleicht ist dir dein Rock zu kurz, wenn du mit ihr weg gehst - und die lila Haare sind auch nicht das, wovon du träumst. Aber so kannst du sie führen - im Endeffekt weg von den gefährlichen Dingen leiten und ihr dennoch Lebensfreude gönnen.

Ich weiss nicht, ob du das schon kannst. Ziel ist, den Einfluss der Cousine durch deinen Einfluss zu ersetzen. Zwang von aussen bedeutet Widerstand. Wirkliche Führung bedeutet, dass die kleine Schwester freiwillig macht, was du ihr vorlebst. Und zwar so, dass die Kleine eben auch ihre Freiräume hat ......
Man nennt es Persönlichkeitsentwicklung - und es ist ein sehr schwieriger Weg. Musst du wissen, ob du willst und kannst....
 
  • #12
Wie würdet ihr agieren, ich kann nicht wirklich mit meiner Cousine darüber reden, und ich möchte sie auch nicht vor meiner Schwester schlecht machen. Denkt ihr ich übertreibe und handle nur aus Eifersucht (eigentlich war ich immer das Vorbild, aber jetzt bin ich nur noch die Spielverderberin, die ermahnt keine freizügigkeit Bilder zu posten usw.).
Vielen Dank für eure Einschätzung
Immer wieder die gleiche ausgeleierte Langspielplatte, immer wieder die gleiche Schwäche zu lesen, nur weil sich Leute nicht getrauen, direkt, offen, aufrichtig und authentisch mit den Leuten zu sprechen, egal mit wem! Ja, weil sie es selber mit sich selbst nicht sind und auch nicht tun, das ist das Kernproblem, unbewusst überliefert über fremde und gesellschaftliche Konditionierungen. Es gibt für mich nur einen einzigen Weg, der Weg heißt: reden, reden und nochmals reden, bevor es zuspät ist. Ich kann nicht nachvollziehen, warum du mit deiner Cousine nicht reden willst und ich verstehe ebenso nicht, warum du mit deiner kleinen Schwester auch nicht reden willst, merke: wer Menschen wirklich liebt, schützt sie vor Gefahren, Punkt! Ich liebe Menschen ganz allgemein, auch Tiere und Pflanzen, deswegen setze ich mich mit meiner vollsten Überzeugung, mit meinen umfangreichen Erfahrungen und mit meinen vielen reflektierten Erkenntnissen ein, wer das nicht so sieht, wer das nicht ertragen kann, soll wegschauen und weiter gehen, er soll weiter so leben wie bislang, es wird sich für ihn garantiert nichts ändern, es gibt Naturgesetze eines davon lautet: wenn du weiterhin das tust, was du immer schon getan hast, dann wirst du explizit weiterhin genau das bekommen, was du schon immer bekommen hast, zweiter Punkt!
 
L

Lionne69

Gast
  • #13
Ich glaube, dass Vikky zwar mit ihren harten Worten recht hat, da nützt Dir aber nur zum Verständnis.
Du hast recht, Dir Sorgen zu machen - Teenager in diesem Alter sind labil, gerade Mädchen kommen mit ihrem Körper und dem Veränderungen nicht klar - und da kann das "Vorbild" der Cousine sehr gefährlich werden.
Die Anzeichen sind da - sie findet die Cousine cool, schön, sich zu fett.

Die Cousine sucht sich so eine Bewunderin, eine Schwester im Geist, verstärkt damit ihre eigene Krankheit.
Anorexie ist sicher nicht "ansteckend" , aber bei einer gewissen psychischen Labilität verführerisch.
Die scheinbare Kontrolle, Schönheit...

Dazu kommt, dass wohl in Eurem Familiengefüge nicht alles rund läuft, die Tante, die Cousine - was ist mit Deinen Eltern?
Die aktuelle Situation mit Covid-19 verstärkt durch die fehlenden Perspektiven Unsicherheiten, verstärkt Ohnmachtsgefühle.
Anorexie ist der trügerische Weg, eine Art absolute Kontrolle über sich zu erlangen. ICH bestimme...

Nun kommt mein Aber - Tom hat recht.
Verbote bringen gerade in diesem Alter nichts. Im Gegenteil, da erfolgt erst Recht Widerstand, Auflehnung.

Verstärke die Beziehung, Deine Schwester braucht Dich, Deine Anerkennung, Dein Interesse, Spaß mit Dir, Vertrauen, Bindung, Liebe, Verbringe Zeit mit ihr, ohne Zeigefinger und Mahnungen.

Und was Du machen kannst - momentan gibt es leider keine Selbsthilfegruppen für Angehörige - aber es gibt Beratungsstellen.
Da würde ich mir fachlichen Rat holen.

Es ist ein ganz sensibles Thema, momentan mag sie am Kippen sein, erkrankt sie, wird der Weg zurück in ein "normales" Leben immens schwer.

Mach Dir keine Sorgen um Eifersucht, Du bist nicht eifersüchtig - ich würde an Deiner Stelle die Cousine auch nicht im Leben meiner Schwester haben wollen.

W, 51
 
  • #14
Ich finde deine Sorgen vollauf berechtigt.
Allerdings solltest du dir überlegen, ob du die bessere Manipulatorin für deine Schwester sein möchtest., oder ob du ihr helfen möchtest ihre eigene Bahn zu finden. Das ist Persönlichkeitsentwicklung. Nicht der Abklatsch von jemanden werden.
 
  • #15
Man kann oder sollte immer seine kleine Schwester beschützen. Ich(57) habe dies vor ca. 40 Jahren mit meiner kleinen Schwester(47) bemacht und lernte damals, wie arrogant manche Lehrer sein können. Obwohl ich LK in Mathe und Physik hatte, sagte damals der Lehrer, warum sie so schlecht in Mathe ist. Nicht meine Schwester war schlecht, sondern der Lehrer und vielleicht auch ich. Damals lernte ich, wie man mit jüngeren weiblichen Menschen in Mathe weiterhelfen kann. Dies habe erst 2016 wieder bei der Tochter der Nachbarin gemacht. Von Januar 2016 bis Juni 2016 ist sie von 4- zu 2- aufgebaut.


Vielleicht bin ich auch nur der böse große Bruder. Sollte jemand sagen, dass meine Schwester zu dick, zu dumm usw. ist, dann kann derjenige sich gleich warm anziehen.
 
  • #16
Es gibt für mich nur einen einzigen Weg, der Weg heißt: reden, reden und nochmals reden, bevor es zuspät ist. Ich kann nicht nachvollziehen, warum du mit deiner Cousine nicht reden willst und ich verstehe ebenso nicht, warum du mit deiner kleinen Schwester auch nicht reden willst,
Mit der Cousine zu reden wird allerdings meiner Meinung nach gar keinen Sinn machen. Oft ist es doch so, dass diejenigen niemals begreifen werden, dass dass sie Hilfe brauchen. Die Cousine wird wahrscheinlich durch Reden niemals begreifen, dass sie Hilfe braucht. Man kann es versuchen. Mit der Schwester zu reden wird wahrscheinlich eher was bringen.

Ich vergleiche das immer mit einem Alkoholiker. Da ist es doch genau so. Derjenige muss es doch auch von selbst begreifen, dass er krank und süchtig ist. Meistens ist es doch so, dass man bei denjenigen genau so gut an die Wand sprechen könnte.
 
  • #17
Mit der Cousine zu reden wird allerdings meiner Meinung nach gar keinen Sinn machen. Oft ist es doch so, dass diejenigen niemals begreifen werden, dass dass sie Hilfe brauchen. Die Cousine wird wahrscheinlich durch Reden niemals begreifen, dass sie Hilfe braucht. Man kann es versuchen. Mit der Schwester zu reden wird wahrscheinlich eher was bringen.
Auch das ist nicht meine Meinung, ich sehe das völlig anders, ich möchte mir in meinem Leben niemals sagen müssen, das hätte ich damals doch machen müssen, hätte, hätte Fahrradkette! Hätte ist dann zwischenzeitlich gestorben!
Und von der anderen Seite könnte dann später kommen, du hättest mir das damals sagen können??
Ich vergleiche das immer mit einem Alkoholiker. Da ist es doch genau so. Derjenige muss es doch auch von selbst begreifen, dass er krank und süchtig ist. Meistens ist es doch so, dass man bei denjenigen genau so gut an die Wand sprechen könnte.
Das mag deine Meinung sein, ich sehe das völlig anders, die wenigsten Menschen kommen selbst drauf, was los ist bei Ihnen, das sieht man doch hier im Forum genauso!
 
  • #18
Die Cousine sucht sich so eine Bewunderin, eine Schwester im Geist, verstärkt damit ihre eigene Krankheit.
Anorexie ist sicher nicht "ansteckend" , aber bei einer gewissen psychischen Labilität verführerisch.
Magersucht ist sozial ansteckend, weil unserer Gesellschaft ja auf alles Kanälen dieses Bild transportiert. Per Photoshop werden dann noch Bilder von schönen Menschen so idealisiert, dass kein Normalo dem entsprechen kann.
Das durchblickt eine 14-jährige aber nicht und auch nicht eine 18-jährige, deren Hirn von ihren Hungerexzessen bereits geschädigt ist.

Darüber hinaus: welche normal entwickelte 18-jährige versucht schon eine 14-jährige so zu manipulieren. Wäre sie psychisch gesund, wäre sie in ihrer Alterskohorte unterwegs. Das sind alles Punkte, auf die man hinweisen kann, dass man sie mit Mitte 20 sieht.

Ich glaube, dass Vikky zwar mit ihren harten Worten recht hat, da nützt Dir aber nur zum Verständnis.
Ist so. Es geht darum der FS in klaren Worten deutlich zu machen, was da läuft und dass sie keinerlei Selbstzweifel in der Beuurteilung der Lage haben soll.

Wie sie es in sozial verträgliche, für ihre Familie geeignete Prosa verpackt und ob dann noch verständlicher Inhalt für eine 14jährige über bleibt, muss sie wissen. Mit 24 ist sie dafür alt genug - aber zu jung, um sich die Verantwortung in diesem Psychogespinst hängende kleine Schwester zu übernehmen. Da sind die Eltern gefragt, die Tante und auch die Cousine mal auf den Pott zu setzen, mit hinweis auf den Aufenthalt in einer Psychoklinik.
Du erreichst da mit Rumeiern nichts. Aber die Tante und auch die Cousine kannst Du per Blossstellung in eine Meidesituation bringen. Wenn es so ungemütlich wird, suchen sie sich ein anderes, leichteres Opfer.

Psychoklinik ist nun mal ein Makel - vor allen Dingen in dem Alter einer, der im Leben viel zunichte macht und auch die Möglichkeiten der Berufstätigkeit massiv einschränkt - alles mit Beamtenlaufbahn ist nahezu ausgeschlossen.

Ich habe als ich 20 war, eine vergleichbare Situation mit meiner jüngsten Schwester gehabt und den Fehler gemacht, zu schweigen, keinen Keil in die Familie zu treiben indem ich deutlich ausprach was ist, nur sehr vorsichtig zu agieren in meinen Versuchen meiner Schwester zu helfen.
Das hat nicht geklappt und den hohen Preis für das was schiefgegangen ist zahlt meine Schwester mit über 50 noch, indem sie ein sehr unerfreuliches Leben führt. Das tut mir bis heute leid und daher rate ich jeden, gerade die erweiterete Familie nicht zu schonen, wenn solche Dinge laufen.

Eine 24jährige darf mal so richtig frech werden und der Tante mit den verdrehten Werten am Kaffeetisch mit einer Blutgrätsche in die Wade springen - jugendlicher Eifer. Das ist schon notwenig, um die bequem komatösen Eltern oder wer immer die Verantwortung für die Schwester hat aus der Komfortzone zu holen.
 
  • #19
Mit der Cousine zu reden wird allerdings meiner Meinung nach gar keinen Sinn machen. Oft ist es doch so, dass diejenigen niemals begreifen werden, dass dass sie Hilfe brauchen. Die Cousine wird wahrscheinlich durch Reden niemals begreifen, dass sie Hilfe braucht. Man kann es versuchen. Mit der Schwester zu reden wird wahrscheinlich eher was bringen.

Ich vergleiche das immer mit einem Alkoholiker. Da ist es doch genau so. Derjenige muss es doch auch von selbst begreifen, dass er krank und süchtig ist. Meistens ist es doch so, dass man bei denjenigen genau so gut an die Wand sprechen könnte.
Lieber Jochen ich verstehe was Du meinst, du meinst die Einsicht in ihre Erkrankung, in ihr exzessives Leben an der Grenze; auch darüber sollte man reden, was eine Gradwanderung ist, aber auch süchtigen Menschen fehlt nicht der Verstand, da kann man schon darauf hinweisen, dass sie die Schwester der FSin in den Strudel mitreinzieht und ob sie das möchte, und sie Tipps und Anleitung für die 14jährige unterlässt. Man sollte auch Süchtige nicht in Watte packen und auch ihnen etwas Zutrauen und ihnen Vertrauen schenken, aber halt nur soweit wie sie dem selbst gewachsen sind und sie als Mensch auch Ernst nehmen und nicht gleich Reden mit ihnen ist zwecklos, klar steht eine Sucherkrankung dahinter, aber es geht auch darum, dem anderen zu zeigen, er gehört dazu und man macht sich um ihn Gedanken, hat ihn gern.
 
  • #20
Das mag deine Meinung sein, ich sehe das völlig anders, die wenigsten Menschen kommen selbst drauf, was los ist bei Ihnen, das sieht man doch hier im Forum genauso!
Lieber Jochen ich verstehe was Du meinst, du meinst die Einsicht in ihre Erkrankung, in ihr exzessives Leben an der Grenze; auch darüber sollte man reden, was eine Gradwanderung ist, aber auch süchtigen Menschen fehlt nicht der Verstand, da kann man schon darauf hinweisen, dass sie die Schwester der FSin in den Strudel mitreinzieht und ob sie das möchte, und sie Tipps und Anleitung für die 14jährige unterlässt. Man sollte auch Süchtige nicht in Watte packen und auch ihnen etwas Zutrauen und ihnen Vertrauen schenken, aber halt nur soweit wie sie dem selbst gewachsen sind und sie als Mensch auch Ernst nehmen und nicht gleich Reden mit ihnen ist zwecklos, klar steht eine Sucherkrankung dahinter, aber es geht auch darum, dem anderen zu zeigen, er gehört dazu und man macht sich um ihn Gedanken, hat ihn gern.
Ich verstehe natürlich schon was ihr meint. Oft ist es doch so. Angenommen man sagt zu jemanden der magersüchtig oder Alkoholiker ist, dass man denkt, dass er ein Problem hat und sich Sorgen macht. Die meisten würden doch sagen, dass sie kein Problem haben und alles in Ordnung ist. Die wenigsten würden es in dem Fall doch zugeben. Ich habe ja nicht behauptet, dass mann komplett weg schauen soll. Wenn derjenige es nicht wahr haben will ist man doch dann auch mit seinem Latein am Ende.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #21
Ich habe ja nicht behauptet, dass mann komplett weg schauen soll. Wenn derjenige es nicht wahr haben will ist man doch dann auch mit seinem Latein am Ende.
Es geht nicht um zugeben, wer gibt schon gern etwas zu, was er meint, im Griff zu haben oder was ihn seinen Serotoninkick verschafft. Die Süchtigen wissen da ist ein Problem, sie kennen auch die Schattenseiten, sind aber meist den Suchtdruck nicht gewachsen, man kämpft gegen sein innerstes selbst, da braucht es Verständnis & Geduld, aber nicht wegsehen und pampern, aber auch hinweisen, dass das Problem der Sucht bekannt ist, es man es als Außenstehender erkennt, auch Missfallen äußern, aber keine Wertung im Sinne der andere ist falsch, krank, schwach, unmündig, dumm... und ich bin für Gespräche und Vertrauen, Vertrauen in Menschen in beide (die kl. Schwester und die Cousine). Lieber Jochen, du hast es gut gesagt, Verbote, Kontrolle, Zwang, Beschränkung, Druck auszuüben, andere im schlechten Licht & Einfluss darstellen, führt zu Widerstand, weil man den anderen und seine Entscheidung und Kompetenz nicht traut, ist ein weites Feld, Suchtberatungsstellen helfen da sehr gut weiter, geben Unterstützung, wie man ohne große Beeinträchtigung in der Familie zu verursachen, dass sich zwei Lsger bilden, vorgehen kann und alle im Boot hat. Die Cousine mag auch sicherlich die kleine Schwester.
 
  • #22
welche normal entwickelte 18-jährige versucht schon eine 14-jährige so zu manipulieren. Wäre sie psychisch gesund, wäre sie in ihrer Alterskohorte unterwegs.

Wieso dürfen sich die beiden nicht sehen?
Sind doch verwandt. Wieso schmeisst Du permanent die emotionale Instabilität in den Raum?
in diesem Psychogespinst hängende kleine Schwester zu übernehmen. Da sind die Eltern gefragt, die Tante und auch die Cousine mal auf den Pott zu setzen, mit hinweis auf den Aufenthalt in einer Psychoklinik.

Knallhart, einfach drauf, genau @Vikky.

So wie Du es damals nicht gemacht hast, das ist doch Dein Problem!

Du erreichst da mit Rumeiern nichts. Aber die Tante und auch die Cousine kannst Du per Blossstellung in eine Meidesituation bringen. Wenn es so ungemütlich wird, suchen sie sich ein anderes, leichteres Opfer.
Genau: Blosstellen ist immer richtig! Meiden! Draufhauen!
Schließlich befinde ich mich ja auf der "guten" Seite und die anderen sind "bösen."


Für Dich @Vikky, für Dich.

Ich habe als ich 20 war, eine vergleichbare Situation mit meiner jüngsten Schwester gehabt und den Fehler gemacht, zu schweigen, keinen Keil in die Familie zu treiben indem ich deutlich ausprach was ist, nur sehr vorsichtig zu agieren in meinen Versuchen meiner Schwester zu helfen.
Du hättest sie gerettet, glaubst Du?
Das hängt Dir bis heute nach, stimmst?
Das ist Deine Baustelle.
Deshalb bist Du so aggressiv, verurteilend.
Eine 24jährige darf mal so richtig frech werden und der Tante mit den verdrehten Werten am Kaffeetisch mit einer Blutgrätsche in die Wade springen - jugendlicher Eifer. Das ist schon notwenig, um die bequem komatösen Eltern oder wer immer die Verantwortung für die Schwester hat aus der Komfortzone zu holen.
Richtig! Sie darf alles! Immer draufhauen.
Alles nur schwarz weiß.
Ich die Gute, allen anderen die Bösen.
 
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  • #23
Mit der Cousine zu reden wird allerdings meiner Meinung nach gar keinen Sinn machen.

Warum macht es keinen Sinn? Welche Vorstellungen hast Du von "solchen" Menschen, @Jochen1 ?


Oft ist es doch so, dass diejenigen niemals begreifen werden, dass dass sie Hilfe brauchen. Die Cousine wird wahrscheinlich durch Reden niemals begreifen, dass sie Hilfe braucht.

Sie ist in einer Klinik gewesen.
Sie ist nicht mit dem Krankenwagen und mit Blaulicht eingewiesen worden. Sie hat Hilfe angenommen. Ihr ist es sicherlich bewusst, dass sie Unterstützung braucht.

Die ist nicht verrückt @Jochen1. Sie leidet ggf. unter Zuständen von permenent hoher Anspannung, die sich nicht gut selbst regulieren kann. Sie hat ein falsches Selbstbild.
Sie muss eine bessere Selbstakzeptanz erlernen.
Mein Gott sie sit 18, hat gerade ihre Diagnose erhalten.

Ich vergleiche das immer mit einem Alkoholiker. Da ist es doch genau so.

nein, das ist etwas anderes @Jochen1 .
 
  • #24
Ihr ist es sicherlich bewusst, dass sie Unterstützung braucht
Die meisten Magersüchtigen verdrängen, dass etwas nicht stimmt.
Ich vermute da eher wie @Jochen1 , dass keiner in der familiären Umgebung durch Reden etwas erreichen kann.
Man kann da sein und möglichst den Stress rausnehmen.
Alles andere ist Aufgabe von Psychologen. Das kann nicht von Verwandten geleistet werden.
Es ist eine schwere Krankheit. Ebenso könnte man verlangen, dass Eltern ihr krebskrankes Kind operieren.
Naja das ist schon auch eine Sucht.
Das äußert sich so, dass die Erkrankten ALLES dafür tun, nur um nicht essen zu müssen. Deshalb fruchtet "Reden" oft auch nicht.
Denn es geht oft darum "die Anderen" auszutricksen, um dann heimlich nicht zunehmen zu müssen.
Du hättest sie gerettet, glaubst Du?
Das hängt Dir bis heute nach, stimmst?
Natürlich hängt sowas ewig nach. Finde ich auch nicht nett, auf so einen sensiblen Hintergrund einzudreschen.

Es stimmt auch, dass bei solchen schweren psychologischen Erkrankungen wie Borderline/Magersucht, die betreffenden Erkrankten manipulativ sind und versuchen Andere mit hineinzuziehen in ihre Problemwelt.
Sich davon abzugrenzen, ist sicher nicht leicht für eine 14 Jährige.
 
  • #25
sorry, nein: eine uneinsichtige Magersüchtige ist mindestens so renitent wie ein (Alkohol-)Süchtiger, der nicht trocken ist.
Und wenn sie dünn sein will und andere als dick bezeichnet, ist sie nicht drüber weg.
siehe :
Die Sache dabei ist, dass sie immer noch Symptome zeigt, und sich selbst auch nicht als magersüchtug sieht.

Bin in der Arbeit auch schon einer auf den Leim gegangen. Sie war diplomatisch und anpassungsfähig wenn Druck von aussen da ist. Aber wenn keine innere Einsicht vorhanden ist, werden sie einfach weitermachen und kein normales Gespräch erreicht sie. Ist so.

An die FS in:
Informiere dich bei Beraungsstellen für Magersüchtige was es für Infomaterial gibt und vielleicht kannst du jemaden auch deine konkreten Befürchtungen mitteilen und kompetenten Rat erhalten.

Mein Weg wäre:
Zeige deiner Schwester wie gefährlich diese Krankheit ist, vor allem im Wachstum. Wie viele sterben, wie der Knochenbau leidet, wie das Gehirn verändert wird usw.
Soll sie das Risiko wissen.
Ich bin meiner Mutter heute noch dankbar für ihre schonungslose und brutale Aufklärung in Sachen Drogen.
Ich entschied mich bewusst gegen Drogen jeder Art und habe einige Leute komplett abstürzen sehen bis bitteren Ende.
Im übrigen sind mir auch Magersüchtige bekannt gewesen, die mittlerweile jetzt damit zurechtkommen oder tot sind.
Wenn die Cousine geheilt wäre, würde sie alles tun um andere in ihrem Umfeld von diesem Werdegang abzuhalten.
Scheint hier aber nicht so.
Rede mit deinen Eltern. Und mit deiner Schwester über Magersucht/ Essstörungen.
alles Gute
 
  • #26
Warum macht es keinen Sinn? Welche Vorstellungen hast Du von "solchen" Menschen, @Jochen1
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich kaum Erfahrungen habe. Kann also nur das berichten was ich sehe. Habe auch so eine Kollegin. Gut sie hat sich wieder gefangen. Sie war nur Haut und Knochen und hat immer noch behauptet sie wäre dick. Wenn man dann sagen würde das würde nicht stimmen würde auf der einen Seite rein gehen und auf der anderen wieder raus gehen. Ich betone nochmal. Bin keiner, der Erfahrungen hat. Allerdings hat sie trotzdem immer behauptet, sie wäre dick. Sie hat eine Therapie gemacht. Da ist es ihr erst bewusst geworden.
 
L

Lionne69

Gast
  • #27
Ich habe einige Magersüchtige erlebt, die trotz intensiver Therapie und trotz Verständnis der Krankheit weder ihr Selbstbild korrigieren konnten noch erst recht ihr Verhalten.

Der härteste Fall war eine Psychiaterin, die von ihrem Arbeitgeber verpflichtet wurde, dass sie erst wieder arbeiten durfte ab einem Gewicht von 42kg (Größe 1,65m). Diese Frau lernte ich näher kennen, da wog sie 40kg, wir haben viel geredet, in der Theorie wusste sie alles, beruflich betreute sie auch in einer Klinik Patientinnen mit Magersucht...

Man muss sicher Klartext reden, ich bin da ganz und gar bei Vikky, aber man muss sich bewusst sein, dass es nicht unbedingt gehört wird. Da hat Jochen recht.
Verständnis in dieser Form hilft bei Suchterkrankungen nicht weiter.

Deswegen auch der Tipp an die FS, bei einer Beratungsstelle anzufragen, wie sie konkret agieren kann.

Bitte auch beachten, die Cousine war in einer Klinik nicht nur wegen Anorexie sondern auch wegen Alkoholmissbrauch.

W, 51
 
  • #28
Wieso dürfen sich die beiden nicht sehen?
Sind doch verwandt.
Habe ich nicht gesagt, Ich habe nur gesagt, dass eine normal entwickelte 18-jährige sich nicht großartig mit einer 14-jährigen befasst weil recht unterschiedliche Lebenswirklichkeiten. In dem Alter sind 4 Jahre Unterschied nunmal eine Menge.

Wieso schmeisst Du permanent die emotionale Instabilität in den Raum?
Hüstel. Ich habe nichts von emotionaler Instabilität gesagt - aber richtig. Viele Essgestörte landen zu Recht auf Borderliner-Stationen, weil sie da hingehören. Hier wohl auch angemessen, weil ja nicht nur Esssucht, sondern auch Alkoholsucht.

Die Tante ist nunmal das Problem. Sie macht nicht nur ihr Kind krank, sondren versucht es auch bei andern in ihrem Umfeld. Dagegen sollte man sich energisch wehren und sie auf ihr Problem hinweisen.

Du hättest sie gerettet, glaubst Du?
Das hängt Dir bis heute nach, stimmst?
Nein, es ist ok, dass ich mich rausgehalten habe, denn ich war bereits ausgezogen, hatte daher kaum Chancen, was zu tun. Es war der Job meiner Eltern, sich zu kümmern, statt das Problem zu übersehen. Sie haben das aus guten Gründen nicht getan. Kinder werden nunmal oft instrumentalisiert, damit die Eltern sich nicht ihren Erwachsenenkonflikten stellen müssen.

Man hat ja auch in höherem Alter die Chance, was zu ändern in seinem Leben. Und da meine Schwester das nicht getan hat, ist es für sie wohl ok, wie es ist. Sie meckert zwar über ihr Leben rum und fühlt sich benachteiligt, aber das tun ja viele ohne was zu ändern - kann also nicht schlimm für sie sein.
Ich finde es schade, dass sie ihre Möglichkeiten so garnicht ausgeschöpft hat und so dauerunzufrieden und neidisch auf ihre Geschwister ist, aber ich bin dafür nicht verantwortlich.

Nicht die Geschwister sind für Erziehung und Verantwortung da, sondern die Eltern/Erziehungsbeauftragten. Genau das sollte die FS berücksichtigen, statt sich daran aufzureiben. Und insoweit sollten die Eltern sich an eine Beratungsstelle wenden, nicht die FS.

Sie ist in einer Klinik gewesen.
Sie ist nicht mit dem Krankenwagen und mit Blaulicht eingewiesen worden. Sie hat Hilfe angenommen. Ihr ist es sicherlich bewusst, dass sie Unterstützung braucht.
Das weißt Du doch garnicht. Nichts aus dem Post der FS sagt was dazu. Du phanasierst Dir substanzlos was zusammen, was Dir passt.
Die meisten, die in dem Alter mit der Diagnose freiwillig in eine Klinik gehen, tun das um nach außen zu demonstrieren: es geht mir schlecht, ich brauche Hilfe, weil sie das brauchen, um ihr Umfeld zu manipulieren - nicht weil sie wirklich Hilfe annehmen wollen.
 
  • #29
Du phanasierst Dir substanzlos was zusammen, was Dir passt.


SVV ist ein Zeichen für eine emotionale instabile Persönlichkeitsstörung, Typ Borderline.
Das geht für mich "über" eine Anorexie und Bulimie.


Bei vielen Essstörungspatienten kommen selbstverletzende Verhaltensweisen vor, ggf. Suizidgedanken.

Die Tante ist nunmal das Problem. Sie macht nicht nur ihr Kind krank, sondren versucht es auch bei andern in ihrem Umfeld.

Das wissen wir doch gar nicht.Das kann ein sexueller Mißbrauch gewesen sein, genetische Komponenten können eine Rolle spielen. Wir wissen nicht ob die Mutter-Kind-Beziehung ausschlaggebend war.Noch besteht ein Kontakt zur Mutter.

Die meisten, die in dem Alter mit der Diagnose freiwillig in eine Klinik gehen, tun das um nach außen zu demonstrieren: es geht mir schlecht, ich brauche Hilfe, weil sie das brauchen, um ihr Umfeld zu manipulieren - nicht weil sie wirklich Hilfe annehmen wollen.

Ich habe doch gesagt sie geht freiwillig in die Klinik.
Borderliner manipulieren nun einmal mehr, dass heißt aber nicht, dass sie keine Hilfe annehmen will/ kann.

 
  • #30
Ich sehe die Verantwortung bei Deinen Eltern. Mit denen könntest Du das besprechen und Deine Unterstützung anbieten.

@Lebens_Lust Tatsächlich sind die Eltern die beste Chance das Verhalten der Schwester zu kontrollieren und aufzupassen, dass ihr nichts passiert. Bei manchen Eltern sollte man aber dennoch aufpassen und Verantwortung gar nicht erst in ihre Hände legen, (siehe Tante). Meiner Erfahrung nach können Eltern ziemlich nutzlos sein.

Bspw: "Wenn jemand Magersucht hat, dann soll er halt mehr essen." Faktisch durchaus richtig, aber dem Problem gegenüber keine akzeptable/angemessen Haltung.

@Tohuwabohu Ich würde alle möglichen Optionen, die du hast aufzuschreiben und klare rote Linien ziehen, was passieren muss, damut du was tust. Primär geht es hier darum, dass du bereit bist zu handeln, denn nichts ist schlimmer aus Optimismus heraus ein Problem zu ignorieren. Mir zumindest hilft es sehr, wenn ich mir Dinge klar aufschreibe, sachlich durchdenke und tatsächlich eine Checkliste bzw. Plan habe, was ich wann tue und wie. Insbesondere soll das verhindern, dass man im Kreis denkt oder keine neuen Gedanken mehr entwickelt.

Die Kernfrage ist und bleibt aber: Wie kann man mit der Schwester reden bzw. zu ihr durchdringen?
 
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