• #31
Lieber FS,
Deine Posts lesen sich wie "Anleitung zum unglücklich sein" - selbstgemachtes Problem. Wie kannst Du noch 2 Jahre nach so einem Dummspruch, der in einem bestimmten Kontext gefallen ist, noch so am Rad drehen und Dir durch permanentes wieder hochholen täglich das Leben damit vergiften? Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei Dir was ganz anderes dahintersteckt - grundlegende Unsicherheit, Ängstlichkeit aus einem ganz anderen Kontext.

Woher weißt Du denn, dass Deine Freundin ihren Ex so offensiv anging? Warst Du dabei oder entstammt das Deinen Ängsten, sexuell nicht attraktiv zu sein? Keine Frau kann Dir diese Sorgen nehmen. Das musst Du für Dich selber klären oder Du zerlegst Deine Beziehung - nicht sie.
 
  • #32
Moin,

ich würde dagegen unbedingt von weiterer Thematisierung abraten. Deine Freundin war eben ehrlich, sie hat gesagt, wie sie rückblickend ihren Ex einordnet.
Es nützt dir doch überhaupt nichts, wenn sie entweder weiter ehrlich analysiert und zum Beispiel damit herausrückt, dass er besonders gut bestückt war... oder unehrlich dazu übergeht, dich als den besten Lover ever zu loben.
Auf jeden Fall erklärst du damit, dass du an deiner sexuellen Performance zweifelst, und das führt dich in eine insgesamt schwache Position, mit dem Potential zur Unattraktivität. Männer wollen und sollen sich ihrer selbst sicher sein, nicht um Bestätigung betteln.

manchmal
 
  • #33
Kleine Ergänzung:
Sexuelle Anziehungskraft hat nicht soooo viel damit zu tun, dass man sich dem anderen emotional komplett geöffnet hat... Eher schon ist das Gegenteil der Fall. Der andere sollte immer ein bisschen geheimnisvoll bleiben. Du willst ihr begehrter Lover, nicht ihr bester Freund sein, den sie einmal die Woche ranlässt, weil es eben dazugehört.
 
  • #34
Exakt so ist es. Dem Macho hat sie ständig signalisiert dass sie ihn will. Bei mir ist das nicht so.

Dir signalisiert sie vielleicht nicht, dass sie den Sex mit dir will, sie will dich ganz und nicht nur den Sex. Sie will dich nicht konsumieren, dich nicht als Sexualobjekt instrumentalisieren, um sich zu befriedigen. Gierige Sexualität ist manchmal auch ein Zeichen für einen Mangel an seelischer Intimität. Vielleicht wird sie satt bei dir, dann hat der Sex einen anderen Stellenwert.
Nicht die Häufigkeit macht guten Sex aus, sondern die Qualitiät einer Vereinigung, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen anspricht.
Sei dir deiner Gabe bewusst, dass du das geben kannst. Gib ihr die Zeit, dass sie das begreifen und verinnerlichen kann, gibt ihr die Zeit, dass sie vielleicht ihre Ängste überwindet, die sie aus der anderen Beziehung mitgenommen hat.
 
  • #35
Ich denke, sie hat sich auch wegen der großen sexueller Anziehung auf ihn eingelassen, und möglicherweise schon vorher ein Problem mit Nähe und Intimität gehabt. Sonst hätte sie sich vermutlich gar nicht auf ihn eingelassen. Ihr habt vielleicht eine gute Alltagsbeziehung, aber es könnte sein, dass sie sexuell nicht auf dich abfährt.
Das denke ich auch, vor allem, weil du ja geschrieben hast, dass du der ERSTE Mann bist, den sie emotional tief an sich ranlässt, und das mit Anfang dreissig. In den fünfzehn Jahren vor dir hatte sie also höchstens Sex-Beziehungen und mit dem Macho-Freund eine destruktive Sex-Affäre mit Untreue und Unehrlichkeit seinerseits, aber grosser sexueller Erfüllung ihrerseits.

Bei dir hat sie jetzt eine Beziehung mit viel Gefühl, dafür ohne sexuelle Leidenschaft und ohne DICH zu begehren (und da sie SEX grundsätzlich gerne mag, kann sie den Sex mit dir natürlich geniessen, wenn du dann mal die Initiative ergreifst). Das spürst du unbewusst und deshalb dein Gefühl der sexuellen Minderwertigkeit ihr gegenüber.
Bei mir hat sie Verlustängste wenn sie beim Sex emotional offen bleibt und große Ängste etwas falsch zu machen!
Ich denke hier hilft nur Geduld und Liebe, denn es ist schon deutlich wärmer geworden was die Emotionen angeht.
Eure Themen sind Nähe/Distanz, Angst vor Abhängigkeit/Angst vor Verlust, Selbstwertgefühle, sich selbst mit all seinen Schwächen und Stärken anzunehmen, wahre Intimität zuzulassen. Ihr habt die Möglichkeit, euch gemeinsam als Paar weiterzuentwickeln, ein tolles Buch dafür ist "Vom Nehmen und Genommen werden - Für eine neue Beziehungserotik", das alle diese Themen und noch viel mehr umfassend und in die Tiefe gehend behandelt. Ich denke, wenn ihr es zusammen durcharbeitet, werdet ihr viele Erkenntnisse haben und könntet es vielleicht sogar schaffen, euch sowohl gefühlsmässig als auch sexuell ohne Angst immer tiefer aufeinander einzulassen.
w 52
 
  • #36
Sie hat bei MIR enorme Probleme Nähe zuzulassen, weil ich ihr so immens viel bedeute. Bei einem Arschloch würde sie einfach emotional abspalten und los geht's.Zuerst aber sind meiner Meinung nach die Emotionen dran, bevor man sich auch nach diesen ständigen Unsicherheiten sexuell "öffnen" kann. Wie seht ihr das?

Wer aufgrund einer tiefen Verletzung durch eine Person, der man sich vorbehaltlos geöffnet hatte, Nähe nur bedingt zulassen kann, hat Flashbacks und kaum zu ertragende Ängste auszustehen, wenn er sich in eine ähnliche Situation wie die in der die Verletzung erfahren wurde, begibt. Also immer dann, wenn zur emotionalen Nähe körperliche hinzukommen soll oder wenn zur körperlichen Nähe emotionale hinzukommen soll.

Es hört sich zwar blöd an, aber der umgekehrte Weg (erstmal nicht so viel emotionale Nähe) erscheint mir erfolgversprechender. Es ist nämlich einfacher, sich emotional immer ein Stückchen mehr zu öffnen, als sich körperlich immer ein Stück mehr zu öffnen. Da verbringst du dann locker erst einmal ein Jahr nur mit Streicheln und Umarmen.

Aber so hart hört sich dein Fall ja gar nicht an. Ich würde aufhören, meine Vorgänger als Konkurrenten zu sehen und mich jedem Leistungsdruck im Bett verweigern. Das ist nämlich unerotisch.

Sollte bei euch doch nicht alles so toll sein, wie im Eingangspost beschrieben, dann würde ich darauf achten, emotional nicht übergriffig zu werden, indem ich versuche, in ihren Kopf zu kriechen. Denn wenn es auf der emotionalen Seite schon zu Grenzverletzungen kommt, blockiert dies körperlich erst recht.

Ach ja, und noch ein Letztes: Du willst ja nicht ernsthaft lieber der genetische Jackpot als der Liebste sein, oder?
 
  • #37
Ach ja, und noch ein Letztes: Du willst ja nicht ernsthaft lieber der genetische Jackpot als der Liebste sein, oder?

Und genau das ist mein Anteil an der ganzen Geschichte. Ein Teil in mir will es offensichtlich. Ich liebe sie, sehr sogar und ich weiß es gehören so gut wie immer 2 dazu. Ich war früher auch ein Macho, wenn auch nicht so hardcore wie ihr Vorgänger. Ich will diesen Anteil loslassen und mich mit ihm aussöhnen, denn er bringt viel Angespanntheit mit sich. Ich will einfach nur lieben. Danke dir für deine Worte.

Nicht die Häufigkeit macht guten Sex aus, sondern die Qualitiät einer Vereinigung, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen anspricht.
Sei dir deiner Gabe bewusst, dass du das geben kannst. Gib ihr die Zeit, dass sie das begreifen und verinnerlichen kann, gibt ihr die Zeit, dass sie vielleicht ihre Ängste überwindet, die sie aus der anderen Beziehung mitgenommen hat.

Danke dir Pia für deinen erneuten Post. Du triffst sehr genau das, worauf es meiner Meinung nach ankommt, wenn man in Liebe und innerer Ruhe leben möchte. Ich gebe ihr alle Zeit die mir möglich ist und genau das ist ja auch der Grund, weswegen sie sich aus ihrem Schneckenhaus herauswagen konnte. Sie kann wieder Emotionen zulassen und lieben. Das dauert, das wissen wir!
Mir fällt es viel schwerer meiner Gabe bewusst zu werden und mich somit mit meinem inneren Macho-Anteil anzufreunden. Deswegen geisterte dieser Satz anscheinend unterbewusst in meinem Kopf herum. Diesen Druck würde ich sofort loslassen, wenn es nur so einfach wäre.
Danke dir nochmal!

Grüße an alle bis hierhin!
 
  • #38
Ich verstehe nicht, warum du mit einer Frau eine Beziehung forführst, nachdem sie dich derart herabgesetzt hat. Jemand der seiner angeblichen Liebe gegenüber äußert, dass ein anderer (egal in welcher Hinsicht) besser war, der liebt nicht nur nicht, sondern respektiert sein Gegenüber nicht einmal.
Es ist auch unerheblich, warum sie so etwas tut. Durch Verständnis von deiner Seite läuft es zudem volkommen falsch herum, da sie es ist, die sich reflektieren und anschließend mit dir Verständnis haben müsste.
Über kurz oder lang wirken Menschen mit solch destruktiven Verhaltensweisen als Beziehungspartner wie Gift, das einen langsam von innen verätzt.
 
  • #39
Ich denke sie hat einfach kopflos dahergeredet, wie Frauen das manchmal gegenüber einer besten Freundin machen. Du gibst den Äußerungen über ihren Ex einen viel zu hohen Stellenwert. Versuche nicht mehr, der beste, vertrauenswürdigste usw. Mann ihres Lebens zu sein, sondern sei einfach Du selbst mit allen Vorzügen und Unzulänglichkeiten, die Du hast. Und zwar ebenso wie sie. Du kannst mal davon ausgehen, dass auch sie unsicher ist, sonst würden ihr keine so unreflektierten Bemerkungen rausrutschen. Wer weiß, wieviele Stunden sie schon mit ihrer besten Freundin darüber telefoniert hat, wie sie das wieder gutmachen kann.

Eine wirklich gute Beziehung lebt ein Stück weit von Humor. Und von Offenheit. Sprich sie doch mal auf ihren verbalen Unfall an. Lacht gemeinsam darüber, und gut ist!
 
  • #40
Hallo miteinander!

Meine Freundin (32) und ich (34) sind seit 2 Jahren zusammen. Von Anfang an hatte ich bei ihr die Tendenz mich sexuell minderwertig zu fühlen. Das hatte ich vorher nie, da ich ein attraktiver Mann bin.

Sie begehrt mich und genießt den Sex, das ist sicher und v.a. liebt sie mich so wie noch nie jemanden zuvor. Wir schlafen einmal die Woche miteinander, auch wenn das mit ihrem Ex absolut nicht zu vergleichen ist...

Sie hatte 2 Jahre vor mir einen Macho als Freund, der sie zwar belog und betrog, mit dem sie aber ständig Sex hatte.
Heute konnte ich die Quelle meiner sexuellen Unsicherheit ihr gegenüber festmachen. Ich erinnerte mich an einen Satz über ihren Ex, den sie zu mir ganz zu Beginn unserer Beziehung sagte:

"Das war eine unglaubliche körperliche Anziehung. So was findet man nur einmal. Das war der genetische Jackpot."

Diese Äußerung geistert wie ich vermute seitdem ständig in meinem Unterbewusstsein herum. Anderen Frauen gegenüber verspüre ich diese Unsicherheit nicht.
Wie soll ich damit umgehen? Diese Äußerung scheint wie ein Damokles-Schwert über mir zu schweben.
Frage Dich einmal, warum Deine Freundin Dir dir das an den Kopf haut? Warum will sie Dich verletzen? Ist das ein Spiel für sie, dass sie umgekehrt in ihrer frühereren Beziehung erlebt hat? Will sie Dich damit aus der Reserve locken?
 
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