Guten Morgen!
Also nach allem, was ich bisher über Narzissten weiß, würde ich absolut verneinen, dass diese ehemalige Freundin eine Narzisstin ist. Das sehe ich bei ihr überhaupt nicht. Generell würde ich eh nicht so weit gehen und eine Persönlichkeitsstörung vermuten. Ich sehe da eher einen zutiefst verletzen Menschen mit einer schwierigen Kindheit (auch hier wieder eine hoch manipulative Mutter) und einigen tiefergehenden Baustellen, u.a. gabs die Vermutung einer generalisierten Angststörung, leichte Zwänge, etc.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr sehe ich, dass ich ihr tatsächlich klare Grenzen gesetzt habe, aber einige Male zuließ, dass sie diese wieder einriss. Zum einen, weil sie mir immer wieder mitteilte, wie sehr sie mich braucht (Was würde ich nur ohne dich tun, du tust mir so gut, etc pp), zum anderen, weil ich den Anspruch an mich habe, die Schuld nicht bei anderen zu suchen sondern ehrlich über meine eigene Fehlerhaftigkeit zu sein und drittens, weil ich der Meinung bin, dass man eine Freundschaft nicht gleich ins Korn wirft, wenn mal etwas nicht rund läuft. Ein wahrscheinlich großer Fehler von mir ist es, meine eigenen Fehler gegen die meines Gegenübers aufzurechnen. Denn: es sind ja immer zwei beteiligt und "Wenn andere ein Problem mit dir haben, wird es wohl an dir liegen." (Zitat meine Pflegeeltern, als ich in der Schule Mobbing erlebte)
Ich denke, dass ich mich in einigen Bereichen unterlegen fühlte und genau in diesen Bereichen war es dann sehr leicht, mich dazu zu bringen, an mir und meiner Wahrnehmung zu zweifeln. Sie kannte diese Bereiche sehr genau, ich hatte gar keinen Hehl daraus gemacht.
Sie stellte es dann immer so hin, dass ich mich falsch erinnern würde, verdrehen würde, unterstellte mir bestimmte Rhetoriken (" Ich nehme deine Suggestivfrage wahr" ). Sie war sehr wehement dabei.
Mir ist auch wieder eingefallen, dass ich erst eine Weile vorher eine "Freundschaftsanbahnung" beendet hatte. Es war jemand neu in den Freundeskreis gekommen und ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl, wollte ihm aber unvoreingenommen begegnen und stellte fest - man kann ja gut mit ihm reden. Letztlich gab es aber ständig Streit (und ich bin eigentlich so gar kein Mensch, der sich mit seinen Freunden streitet) und ich zog die Reißleine. Auch hier zweifelte ich lang an mir selbst und jene Freundin meinte noch zu mir, dass sie es toll findet, dass ich ihm nicht allein den schwarzen Peter zuschieben will, sondern auch mich selbst reflektiere. (besagter Mensch eckte übrigens später im gesamten Umfeld an und gilt allgemein als schwierig und mit Vorsicht zu genießen. Ich hatte also richtig gelegen).
Ich denke, diese Geschichte hat es mir zusätzlich erschwert, die Reißleine zu ziehen. Wer zwei Freundschaften hintereinander beendet ist vielleicht selbst das Problem? So dachte ich.