• #1

Wie kann man Vertrauen schaffen und Hindernisse ausräumen?

Hallo Leser, ich habe dieses Jahr eine Frau kennengelernt. Anfangs wusste ich sie nicht einzuordnen und war etwas skeptisch, aber nach einigen Treffen gefiel sie mir richtig gut. Wir können uns echt gut unterhalten und verstehen uns, in realen Begegnungen sogar besser als am Telefon oder eMail. Ich bin ihr gegenüber, so denke ich ;), aufmerksam und das gefällt ihr auch. Wir sind beide eher von der etwas zurückhaltenden Sorte.

Nach einem wirklich schönen (vierten) Treffen fragte ich sie offen, ob wir uns eigentlich weiter treffen wollen. Sie fand ja und ich habe es natürlich bestätigt. Ich machte ihr deutlich, dass ich mir mit ihr wirklich mehr vorstellen könnte und das schreckte sie nicht wirklich ab. Sie mache sich auch Gedanken, ob da mehr als gute Gespräche sein könnte. ;) Jedoch machte sie deutlich, dass sie sich in den letzten Jahren in der Hinsicht verändert hat. Früher ist sie eher "gedankenlos" in Beziehungen und unangenehmen Situationen reingerutscht, jetzt ist sie sehr vorsichtig geworden, denke viel nach, ja, ist fast schon etwas ängstlich. Die Erfahrungen der letzten beiden Beziehungen haben sie sehr geprägt. Sie wurde einmal längere Zeit betrogen, nachdem es ihm schon schwer fiel, sich zu der Beziehung zu bekennen. Und im anderen Fall war es sehr dramatisch, nach einem Burn-out und trotz Behandlung nahm sich Freund sich das Leben. :( Das ist jetzt über vier Jahre her und seit einem Jahr fühlt sie sich überhaupt bereit für eine Beziehung.

Verständlich, dass man mit dieser Vorgeschichte nicht mehr die Leichtigkeit in Liebesdingen hat. Ich kann es gut verstehen, wenn sie in der Kennenlernphase zögert. Ihre Befürchtung ist, dass diese Langsamkeit Männer abschreckt, sagte ihr aber, dass ich damit leben kann und sie immer sagen kann, wenn ich sie überrumple. Mir ist Vertrauen wichtiger als Geschwindigkeit.

Ja, ich frage mich schon, wie sie mir mehr vertrauen kann und merkt, dass sie auf mich bauen kann und ich es ernst meine. Auf der anderen Seite möchte ich nicht nach ein paar Treffen in der Friendzone landen. Sie selbst ist eigentlich ein fröhlicher Mensch und was ganz besonderes.

m/40
 
  • #2
Irgendwie verstehe ich Deine Frage nicht so ganz? Vertrauen muss sich langsam aufbauen...Sehr hilfreich sind dabei Ehrlichkeit und Authentizität...aber das geht nicht von heute auf morgen.
Und Hindernisse aus dem Weg räumen? Das kann doch Pauschal hier niemand beantworten. Sei für sie da und zeige Verständnis für Sie als Person und für ihre Probleme.
Dann wird das schon...aber Sicherlich nicht auf Knopfdruck oder etwa durch irgendein "Geheimrezept", das eine fremde Person in einem Forum postet.

Auf der anderen Seite möchte ich nicht nach ein paar Treffen in der Friendzone landen.
Hast Du sie mal zum Abschied geküsst? Oder beim spazieren gehen den Arm um sie gelegt?
Es gibt so viele kleine Gesten, die man auch in der Kennenlernphase machen kann um zu zeigen, dass man sich eben nicht in der "Friendzone" befindet...

Anfangs wusste ich sie nicht einzuordnen und war etwas skeptisch, aber nach einigen Treffen gefiel sie mir richtig gut. Wir können uns echt gut unterhalten und verstehen uns, in realen Begegnungen sogar besser als am Telefon oder eMail. Ich bin ihr gegenüber, so denke ich ;), aufmerksam und das gefällt ihr auch. Wir sind beide eher von der etwas zurückhaltenden Sorte.
Allerdings habe ich irgendwie das Gefühl, dass Du selbst Dir nicht so wirklich sicher bist. Dein Text hört sich für mich ein bisschen emotionslos an.
Bist Du Dir wirklich sicher, dass Du es mit ihr probieren willst? Oder löst ihre zurückhaltende Art vielleicht so etwas wie einen Jagdinstinkt in Dir aus?

Ich würde mir das an Deiner Stelle nochmal gut überlegen- denn noch eine Enttäuschung kann die Gute sicherlich nicht gebrauchen.
 
  • #3
Sehe es wie Antwort 1

Der FS ist nicht 100 % von dieser Frau angetan.

Er findet sie "machbar", aber wenn nicht, ist es auch nicht tragisch.
Da sie ihm von Anfang an eigentlich nicht so richtig gefiel, dann wieder doch, dann als sie von ihren früheren Sorgen erzählte, fand er sie wieder nicht so dolle. Hm, also beständige Gefühe sind das nicht, von seiten des FS.

Sorry, hört sich für mich an, dass der FS irgendwie selbst in der Frau nur eine Notlösung für sein Singledasein sieht, nach dem Motto: man kann ja mal schauen was daraus wird", aber er ist definitiv nicht verliebt oder gar begeistert.

Er sollte es bei einer Freundschaft belassen, täte wohl beiden momentan besser als eine Beziehung krampfhaft zu erwirken.
 
  • #4
Guten Morgen,

freue dich über ihre Offenheit und Ehrlichkeit und gebt euch doch die Zeit. Sich kennenlernen heißt das Zauberwort und alles andere stellt sich von alleine ein. Ihr kennt euch doch kaum und lasse dich nicht schrecken durch das Gebakel im Forum, sei dein eigener Herr deiner Gefühle und achte darauf und beschäftige dich nicht mit Überlegungen, ob dein Jagdinstinkt nicht vielleicht mit dir durchgeht und dergleichen Unsinn mehr. Wenn sich nicht mehr ergibt, dann seid ihr nicht füreinander bestimmt. Niemand kann vorausschauend den Ausgang erfassen. Aber sie ist etwas Besonderes für dich, dann sei weiter du selbst mit deinem schönen Gedankengut. Das wird auch ihr Herz öffnen und eine gesunde Vertrauensbasis für mehr schaffen.
Ich gehöre auch zu den weiblichen Kandidatinnen, die sich lieber Zeit lassen und bin zudem auch vorerst sehr zurückhaltend. Das ist für beide Seiten bekömmlicher und bietet viel mehr Raum für etwas Gutes, dass entstehen kann und meist beständiger ist. Und ein männliches Wesen, welches sich ebenfalls Zeit lässt und das auch akzeptiert, der hat bei mir gleich richtig viel gepunktet.
 
  • #5
Wie schon andere schrieben, es gibt kein Rezept. Bleib einfach locker und versuch nicht, Vertrauen zu schaffen. Das kriegt sie durch Dein Verhalten, und am besten ist, wenn Du Dich authentisch verhältst und nicht irgendwelche Verhaltensweisen "versuchst". Das kriegt man mit und dann wird man misstrauisch.

Du musst auch nicht zu allem "ja" sagen, was sie vorschlägt, oder Dich besonders dienstbereit zeigen, wenn sie was will. Dann landest Du doch in der Freundzone.

Ich glaube nicht, dass Du selber unsicher bist, wie Antwort 1 und 2 vermuten. Ich denke, wenn man sowas wie die Frau erlebt hat, ist man einfach vorsichtig und verhält sich anders als andere Frauen, die unbeschwerter in eine Beziehung gehen. Das merken ja auch andere.

Also mein Rat wäre, versuche einfach locker zu bleiben, Dich nicht besonders "gut" darzustellen oder hinzubiegen, dass jemand Dich vertrauenswürdig finden muss. Mache keinen Schritt, der verfrüht sein könnte (küssen oder Arm plötzlich um sie legen) und sei einfach offen und wie Du bist. Wenn Du Dich verstellst, bringt das für sie auch gerade das, was Du ihr nicht antun willst, und Du selber hältst es dann auch nicht in der Beziehung aus, weil immer Rücksicht nehmen total anstrengend ist.
 
G

Gast

Gast
  • #6
Ja, ich frage mich schon, wie sie mir mehr vertrauen kann und merkt, dass sie auf mich bauen kann und ich es ernst meine. Auf der anderen Seite möchte ich nicht nach ein paar Treffen in der Friendzone landen. Sie selbst ist eigentlich ein fröhlicher Mensch und was ganz besonderes.

Lieber FS,
sie hat sich doch klar geäußert, dass sie sich mehr vorstellen kann. Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht mehr 25 ist und dann solltest Du davon ausgehen, dass sie das meint, was sie sagt. Damit ist schonmal grundsätzlich was anderes drin als Freundschaft.

Es gibt recht einfach Maßnahmen, mit denen ein Mann zeigen kann, dass die Frau auf ihn bauen kann:
- nicht mit fragmentierter, interpretationswürdigen Kommunikationsschnipseln (sms, chats, mails) mehr fach am Tag überfluten.
- ehrlich sein, keine Spielchen spielen. Mit 40 mekt man das, wenn man etwas Lebenserfahrung hat und wegen Beziehungswunsch nicht total verblendet ist.
- vorausschauend und verbindlich sein: erzählen, was Du vorhast (wann Du z.B. nicht kannst). das kommt immer besser an, als wenn Termine mehrmals geändert werden
- kurze Zeiträume zwischen den Treffen lassen Vertrautheit schneller wachsen, als wenn man bei langen Zeitabständen immer nahe beim Nullpunkt neu anfängt

Das Wichtigste: lieber weniger und dann direkt kommunizieren, Zeit nehmen für die Kommunikation, sodass Dinge rückgefragt und klargestellt werden können - damit nonverbale Signale mittransportiert werden. Mir sagte mal ein Partner in einer FB am Telefon "Du lächelst" - er spürte es, obwohl ich nichts sagte. Das ist Vertrautheit.

Um es mal kurz zu sagen, was mich abtörnt und die Partneroption verschließt:
- Tempo. Dann denke ich, der Mann hat sexuellen Druck traut sich nicht ins Bordell. Ich bin mit 16 nicht beim 3. Treffen mit einem Mann ins Bett gegangen und ich mache es mit 50+ auch nicht
- Kommunikationsschnipsel über den ganzen Tag verteilt, gespickt mit Emoticons. So einen Mann kann ich nicht ernst nehmen, fühle mich bedrängt und auf der Arbeit gestört. Es weckt auch den Verdacht, dass er ein Paralleldater ist - ist mit elektronischen Medien so leicht. Außerdem geringschätze ich ihn, weil beruflicher Nullperformer - ganzs chelcht für Partnerschaft.
- Handytelefonate unterwegs. Ein vertrauliches Gespräch braucht vertrauliche Atmosphäre. Alles andere wirkt druckvoll sowie beiläufig.
 
  • #7
Vertrauen baut sich mit der Zeit auf. Das ist nicht nach dem vierten Treffen da. Dränge sie nicht. Sie hat Dir ihre Vorgeschichte anvertraut. Es geht also in die richtige Richtung.
 
  • #8
Hallo, hier meldet sich nochmal der FS. Als Erstes würde ich gerne ein Missverständnis aufräumen, was wohl bei #2 entstanden ist. Ich mag sie mit jeder Woche wirklich mehr und merke auch, dass sich verlieben eben auch heißt, den anderen mit seiner ganzen Art zu akzeptieren und zu mögen. Und mit Jagdinstinkt hat das wenig zu tun, im Gegenteil. Ich wäre einfach froh, wenn wir beide ohne große Umwege zueinander finden könnten. Die Challenge habe ich lieber im Sport oder an der Arbeit. ;)

Ja, Vertrauen kann man leider nicht im Eiltempo vermitteln, das muss wachsen, ich weiß. Ich bin da leider auch ein gebranntes Kind, weil einige Frauen mir Jahre später mitteilten, dass sie eigentlich mir hätten vertrauen sollen. Aber da war es schon zu spät. Ich würde ihr in ihrer Situation mit den Ängsten und Unsicherheiten gerne Brücken bauen, die es ihr einfacher machen würden, in mir nicht nur einen Menschen zu sehen, mit dem man sich gut unterhalten kann.
 
G

Gast

Gast
  • #9
Kann man doch nie wissen?! Entweder ist dir die Frau alles wert, oder eben nur die Hälfte der Wartezeit?
Das Alter der Frau wäre sehr aufschlussreich! Bis ich ca. 30 war, bin ich auch noch so in der Gegend rumgegurkt und konnte schwer meinen eigentlichen Willen äußern gegenüber Männern. Das heißt, ich hab sie gegen die Wand laufen lassen. Musste erst später lernen, wie man klare verbale Grenzen zieht.

Überhaupt sind wir ja eh alle schon mal betrogen worden. Die Geschichte von dieser Frau klingt nicht besonders neu. Ich habe auch Burn-out, Depression, Drogenmissbrauch hinter mir nach vielen Jahren Betrug und Hinterlist. Dazu braucht man nichtmal einen Partner, es reichen schon die schlechten Leute, die einen umgeben. Deswegen solltest du einfach nochmal mehr Rücksicht walten lassen, da es in heutiger Zeit nicht einfach ist und man schwer ehrliche Menschen findet.

Ich für meinen Teil bin sogar noch eine Stufe vorsichtiger geworden. Ich lasse nur noch Menschen in mein Leben oder mich kontaktieren, die ich sehr gut und sehr lange kenne und die zu meinem realen Bekanntenkreis dazu gehören.
 
  • #10
Nochmal FS. Die Antwort #5 war sehr lesenswert (die anderen natürlich auch). eMails schreiben ist ganz nett, aber ich bin mehr dazu übergegangen, mit ihr zu telefonieren und die Gespräche sind wirklich vertrauensvoller geworden und habe interessante Dinge über sie erfahren, die man sich schriftlich (nicht so schnell) nicht mitgeteilt hätte. Beruflich und freizeittechnisch sind wir beiden gut eingebunden, dass es gar nicht so einfach ist, sich in kurzen Abständen zu telefonieren oder zu treffen. Es stimmt schon, dass sie sich geäußert hat, sich mehr vorstellen zu können, aber das ist noch ein sehr "zartes Pflänzchen". Und bei Pflanzen hatte ich nie einen grünen Daumen ;), entweder ich vernachlässige sie oder übergieße sie aus Panik mit zu viel Wasser. Möchte nicht, dass das auch bei ihr so passiert.

Weil auch gefragt wurde, sie ist 47, ich 40. Der Altersunterschied stört mich gar nicht, im Gegenteil, wir haben beide festgestellt, dass die Kinderfrage sich schon erledigt hat.
 
  • #11
Hallo Neugieriger,
man kann es ganz kurz sagen: Sag, was Du tust und tu, was Du sagst.
Und handhabe das nicht nur bei ihr so, sondern auch bei den Menschen in Deinem Umfeld. Denn ich finde, dass der Umgang eines Menschen mit anderen Menschen sehr viel über seinen Charakter aussagt.
Alles Gute! w, 34
 
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