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  • #1

Wie könnten wir es am besten lösen?

Ich habe vor 3 Jahren meinen Partner kennen gelernt,wir haben beide ein Haus und planen nun zusammen zu ziehen,mein Haus würde ich verkaufen und zu meinem Partner ziehen.Ich bringe mich jetzt schon sehr ein,kaufe alle Lebensmittel,mache den ganzen Haushalt und den Garten,er macht nur den Rasen.Haben auch schon Möbel gekauft,die habe ich bezahlt.Ist es da unverschämt,wenn ich es so bei behalte und dafür keine Miete zahle?Ich würde es auch irgendwie regeln,dass Wohnrecht fürs Haus zu bekommen,um mich wenigstens etwas abzusichern.Er möchte auch gerne heiraten,aber dies ändert ja dann nichts an meiner Situation.Mir ist etwas Angst bei der ganzen Sache.Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht.
 
  • #2
Na ja, natürlich muss man sich an den Kosten beteiligen, alles andere ist Nassaurei.

+ ortsübliche, angemessene Vergleichsmiete für ein ähnliches Objekt ermitteln, davon die Hälfte zahlen

+ tatsächliche Nebenkosten ermitteln und davon die Hälfte zahlen

+ Haushalt, Garten und Co fair und gerecht aufteilen oder gemeinsam erledigen -- Ihr seid ein Paar!

+ Rechne niemals Arbeit gegen Miete auf -- soviel kannst Du kaum arbeiten, dass das fair ist. Fast immer ist es nur Ausrede und Geiz und Gier und Nassauerei.

Wohnrecht für ein Haus zu bekommen, ist ein sehr weitreichender Eingriff in die Eigentumsverhältnisse und sollte FRÜHESTENS nach einigen Jahren gewährt werden. Vorher ist es regelrecht unverschämt und dreist, so etwas zu verlangen.

Mit dem Zusammenziehen verändert sich eine Partnerschaft noch einmal drastisch und man sollte erst ausprobieren, ob es wirklich passt, bevor man solche unumkehrbaren, weitreichenden Rechte einräumt oder annimmt. Bleibe fair und anständig!
 
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  • #3
Ich bin in der gleichen Situation. Ich bin gerade dabei, mein Haus zu verkaufen, weil Vermieten doch ganz schön aufwändig ist. Da es noch nicht ganz abgezahlt war, ist der Reinerlös nicht allzu hoch. Das Geld lege ich an. Sein Haus ist auch noch nicht abbezahlt, so dass die monatlichen Raten ähnlich einer Miete zu Buche schlagen.

Wir machen das so, dass wir die gesamten monatlichen Kosten für Wohnen und Essen, Kleidung, Tiere, usw. grob geschätzt und großzügig aufgerundet haben. Das durch zwei zahlt jeder monatlich auf ein gemeinsames Konto, von dem dann auch diese Ausgaben bestritten werden.

Die Ausgaben für die Autos trägt im Moment noch jeder selbst, aber wenn da demnächst Neuanschaffungen fällig werden, werden wir das auch mit ins gemeinsame Budget nehmen. (Wechsel von 2 großen Kombis zu 1 Familienauto + 1 Kleinstwagen).
Baumaßnahmen am Haus trägt mein Partner allein, da es auch nur ihm gehört, bei Möbeln, Haushaltsgeräten usw. beteilige ich mich mindestens oder zahle auch mal was allein.

Das klappt sehr gut, aber die Voraussetzungen sind auch günstig: Wir verdienen fast genau gleich, haben eine sehr ähnlich großzügige Einstellung zum Geld ("Der Herr gibt's und der Herr nimmt's)
Also wegen Geld hatten wir noch nie irgendwelche Meinungsverschiedenheiten. Nicht, weil wir so viel davon hätten, sondern weil wir wissen, dass wir auch mit sehr, sehr wenig auskommen könnten und uns "Dinge" nicht so wichtig sind.

Nur ein einziges gemeinsames Konto möchten wir beide nicht, weil wir uns sehr gern auch mal was schenken, den anderen zu irgendwas einladen usw. Und das würde vom gemeinsamen Konto irgendwie keinen Spaß machen.

Ich möchte gar nicht Miteigentümerin werden. Besitz ist immer auch Verpflichtung und Belastung. So habe ich das Gefühl der Freiheit und Freiwilligkeit.
Sollte die Beziehung doch irgendwann scheitern, würde ich einfach in eine Wohnung ziehen und neu anfangen.
Und für den hoffentlich nicht so bald eintretenden Fall des Todes haben wir beide testamentarisch vorgesorgt.

Was die Haus- und Gartenarbeit angeht, tut jeder was er kann. Ich bin meist schon bisschen eher zuhause als er, also mach ich mich nützlich. Bin ich mal nicht da, übernimmt er alles. Wir machen das alles auch gern, es ist keine wirkliche Belastung. Nur Bügeln mag er gar nicht und ich hasse Rasen mähen...

Würden wir sehr verschieden verdienen und/oder ganz unterschiedlich viel arbeiten, wäre es vielleicht bisschen schwieriger.

w (41)
 
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  • #4
Wenn sie das Haus verkauft und dann die Hälfte der ortsüblichen Miete bezahlt bei ihm bezahlt, ist es doch wohl eher so, dass sie einen relativ großen Nachteil hätte und er eigentlich nur Vorteile.
Denn erstens kann man normalerweise seine Immobilie nicht gleichzeitig selbst nutzen und vermieten, was er dann ja praktisch täte. Zweitens würde sie das Geld, das sie mit dem Verkauf ihrer eigenen Immobilie erzielt, durch Mietzahlungen verbrauchen, die ihr keinen Mehrwert bringen.
Dann sollte die FS lieber ihren Freund dazu bekommen, sein Haus zu verkaufen und bei ihr einzuziehen und Miete zu zahlen. Dann hat sie den Vorteil.
Ansonsten könnte es meiner Meinung nach eine faire Lösung sein, wenn die FS ihr Haus nicht verkauft, sondern vermietet und die Hälfte dieser Miete an ihren Partner weiter gibt.
 
  • #5
Ich würde meine Imobilie nie verkaufen ohne Zwang. Warum auch nur weil ich nicht selber darin wohne. Ich verstehe auch nicht, warum du alle Arbeit machst und ihm den Haushalt führst. Das entbindet dich aber nicht von der Mietzahlung. Ich würde mein Haus vermieten mit einem vorerst befristeten Mietvertrag und die Haus- und Gartenarbeit würde ich auf alle Fälle teilen, genau wie die anfallenden Kosten. Aber wenn du das nicht willst und ein klassisches Hausfrauchen sein willst udn eigentlich als Haushälterin bei ihm einziehst ist es deine Sache. WAs sagt denn dein Partner? Wie möchte er das denn finanziell und mit der Aufgabenteilung geregelt haben? Ohne klare Regelungen würde ich eh nie zusammen ziehen und erst auf Probe und wenn sich dann rausstellt, dass er sich nicht daran hält, dann hast du wenigstens das Haus noch wohin du zurück ziehen kannst
 
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  • #6
Für alle, die meinen, man kann sein Wohneigentum einfach für eine (un)bestimmte Zeit vermieten. Das Mietrecht ist da leider anderer Meinung...

Schaut mal in §575 BGB http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__575.html

Es ist nur unter den im BGB genannten Gründen ein Zeitmietvertrag möglich. Das heißt, ein später geplanter Verkauf oder selbst wieder einziehen sind KEINE Gründe.

Es ist praktisch unmöglich, unter der Prämisse "naja, wenns nicht klappt beim anderen, schmeiss ich meinen Mieter raus und wohn wieder im eigenen Haus" seine Wohnung auf Zeit, schon gar nicht auf unbestimmte Zeit zu vermieten und wieder dran zu kommen. Und eine vermietete Wohnung ist schlecht, wenn dann weit unter unvermietetem Preis verkäuflich.
Einzige Möglichkeit ist über eine Mitwohnzentrale zu vermieten, das geht nur mit vollständig möblierten Immobilien.

Liebe FS, wenn Du auf Dauer mit der geplanten Lösung, Du kaufst Lebensmittel und führst ihm den kompletten Haushalt, gut leben kannst, dann mach es doch so. Fair und ausgeglichen wäre das aber nur in sehr teuren Wohnlagen. Denn wenn Du die Haushaltsführung (anzurechnen nur zur Hälfte, die andere Hälfte müsstest Du für Dich ja eh machen) mit 15 h a 10 € die Woche veranschlagst, seine Lebensmittel mit 250-300 € bist Du schon bei etwa 900 E, die Du teils in Naturalien, teils in Geld bezahlst. Mein Ding wäre das ehrlichgesagt nicht. Aber vielleicht seid ihr ja Rentner und Du hast sonst keine Arbeit?

Das mit dem Wohnrecht ist schwierig, es müsste ins Grundbuch eingetragen werden und das kostet. Dein Partner sollte in seinem Testament für den Fall seines Todes noch 3-6 Monate festlegen, während derer Du im Haus wohnen bleiben und in Ruhe was anderes suchen kannst.

w, 49
 
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  • #7
@5
Totaler Quatsch...
Das Zauberwort heißt Eigenbedarf!
Ganz so rechtlos sind Vermieter auch in unserer fast sozialistischen Demokratie nun doch noch nicht! ;-)
 
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  • #8
@6: Dein tolles Zauberwort funktioniert leider nicht.

Wenn der Eigenbedarf bereits bei Abschluss des Mietverhälnisses vorhersehbar ist oder zumindest in Erwägung gezogen wird, ist eine Eigenbedarfskündigung zum Scheitern verurteilt. Über solche Fälle hat sogar das Bundesverfassungsgericht geurteilt. Es erwartet von Eigentümern, dass sie die Entwicklung für sich und ihre Familie über etwa fünf Jahre überblicken. Aus seiner eigenen Wohnung ausziehen, sie vermieten und nach 6 Monaten sagen "ich habs mir anders überlegt, aus Wiedersehen, lieber Mieter" ist keine Option, um das Zusammenleben zu probieren.

Also vergiss Deine Idee und bezeichne nicht die Kenntnis Anderer als "totaler Quatsch", wenn Du selbst offensichtlich keine Ahnung hast!

Falls ich jemals in die Situation käme, wegen Zusammenzugs mit dem Partner (was nicht meine Lebensplanung ist) meine Eigentumswohnung zu verlassen, würde ich sie eher ein Jahr leerstehen lassen, als zu vermieten.

w, 49
 
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  • #9
Unter solchen Umständen würde ich das Haus NIE verkaufen, habe eine ähnliche Situation gehabt. Frage Nr.1 Warum ausgerechnet DU sollest Dein Haus verkaufen, und nicht er???? Wie Du die Situation beschreibst (sorry, aber es muss es sagen) wird Eure Beziehung NICHT lange halten. Er nutzt Dich jetzt schon finanziell aus (vielleicht ist es sein Beziehungshintergrund?) Warum kaufst Du alle Lebensmittel & Möbel etc.???? Und hast noch schlechtes Gefühl dabei? Irgendwann wird DIR der Kragen platzten, aber vielleicht wird es dann schon zu spät: das Geld, das Haus und... die Beziehung sind weg. Denk bitte nach. Vermieten & Miete zahlen ist natürlich ok.
 
  • #10
Ganz wichtig bei Möbelkauf ist, die Rechnungen auf den eigenen Namen ausstellen zu lassen und aufzubewahren! Wenn du das nicht machst, gibt es evtl. später darüber Auseinandersetzungen.

Was spricht aus deiner Sicht gegen eine Heirat? Letzten Endes ist das ja auch ein Vertrag - den ihr mittels Ehevertrag individuell für euch abschließen könnt. Wenn du sowieso in SEINEM Haushalt die Haushaltsführung übernommen hast, wird sich daran bei einem Zusammenleben sicherlich nichts ändern und es spricht wirklich nichts dagegen.

Daß du KEINE Miete bei ihm bezahlst, ist wohl selbstverständlich! Für eine Halbtagshaushälterin (das ist ein Beruf!) muß man mindestens mit 1000 Euro Kosten rechnen.
 
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  • #11
liebe FS,
etwas ganz wesentliches fehlt mir bei deinen ausführungen: was sagt denn er dazu?
wenn er mit deinen wünschen einverstanden ist, ist aus deiner sicht ja alles in ordnung.
m/44
 
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  • #12
@7 von #6
Was meinst du, wieviele Eigenbedarfskündigungen in meiner Familie bisher durchgezogen worden sind?
Ich kann dich beruhigen, es waren einige und es hat IMMER geklappt!
Eben alles eine Frage wie geschickt man sich anstellt!
Oder auch nicht! ;-)
Um bei deinem konkreten Beispiel der Vorhersehbarkeit zu bleiben, gerade da besteht doch wohl nun dermaßen viel Gestaltungsspielraum...
Aber wie gesagt, alles eine Frage...! ;-)
 
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  • #13
Ich find es echt traurig ,wenn in einer Beziehung zwischen - mein und -dein unterschieden werden muss. Bei Liebe würde ich mir auf allen Ebenen ein -wir und -unser wünschen.
Leider entpuppen sich Expartner nach einer Trennung oft als extrem unfair ...
 
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