Jassi,
Ganz pragmatisch, nimm Dir ein paar Tage Urlaub und fahre nach Hause, oder zu einer Freundin.
Realen Abstand, Ablenkung, sich Verwöhnen bis der erste Schmerz abflaut.
Du bist dort alleine, da ist es schwieriger.
W, 51
Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist...
ich wollte auch bei meiner Freundin übernachten bzw.ein paar Tage bei ihr bleiben. 3 Stunden war es Maximum, was ich bei ihr verbringen konnte. Mich hat es zurück, nach Hause, gezogen. Obwohl nach Hause angekommen, konnte ich dort (in den ersten 6 Tagen) kaum aushalten.
Aber ich verarbeite Schmerzen generell besser im Alleingang. Gesellschaft (Aussprechen) ist auch für mich sehr wichtig, aber nicht, dass ich diese Personen rund um die Uhr oder viele Stunden am Stück an meine Seite brauche. Ich muss viel alleine reflektieren und erstmal viel bei mir bleiben.
Vielleicht ist es bei der FS anders.
Es war die Energie, die sie den Pfad entlang getragen hat.
Jetzt kann sie zunächst nicht mehr aus dieser Quelle schöpfen.
Es fühlt sich an wie eine Leere. Gefühlt muss sie nun ihr Leben neu ausrichten. Sie weiß nicht, woraus sie nun neue Energie/Antrieb usw. schöpfen kann. Der Blick nach Vorne fehlt momentan.
Das ist sehr gut beobachtet. Wenn man mit dem Partner große Pläne geschmiedet hat und diese eines Tages plötzlich wegfallen und wie?demütigend und schäbig , hat man tatsächlich erstmal eine riesen große Leere vor sich. Man ist einfach innerlich tot.
Erstmal muss der Schock weg. Und danach muss man anfangen für sich selbst zu kämpfen. Apropos, die Idee mit dem Gedankenstopp von Vikky ist wirksam. Erfordert aber viel Selbstdisziplin. It works!
Die Kontaktsperre zum Ex ist das A und O. Auch wenn die Sehnsucht, Neugier, etc. da ist.
Ich habe irgendwo gelesen, man muss die ersten 90 Tage aushalten: sie sind am schwierigsten. Auf mich traf das zu.
Weinen (nicht um ihn, wegen seines illusionären Verhaltens, um meine Kurzsichtigkeit und Selbstbetrug, Enttäuschung und die damit einhergehenden höllischen Schmerzen) habe ich aufgehört erst 3,5 Monate nach der Trennung. Davor täglich mehrmals. In den ersten 3 Tagen fast non stop.
Jetzt, wo sich mein Zustand völlig normalisiert hat, denke ich, es ist furchtbar, welche Prozesse im Gehirn in solchen Situationen in den Gang gesetzt werden und es ist soo schwierig, alleine mit der Willensstärke zurück zum Normalzustand zurückzukehren. Für mich war es eine echte Herausforderung, ein Berg, den ich ohne begleitende Therapie (habe bis jetzt noch nie sowas in Anspruch genommen), ohne Medikamente erklimmen wollte/musste.
Aber ich verstehe durchaus die Leute, die dabei gewisse medikamentöse Unterstützung brauchen.
Seelische Schmerzen sind nicht zu unterschätzen.
Gute Nachricht: auch sie verschwinden eines Tages.
Und wisst ihr wie sich das dann anfühlt?
Man will die ganze Welt umarmen!
