Ich erkenne hier zwei Aspekte: Einerseits geht es darum, wann man selbst merkt, dass man eine dauerhafte Partnerschaft möchte, also mehr als nur Verliebtheit und Kennenlernen. Andererseits geht es aber auch darum, ob und wann man "ja zu einer Beziehung sagt" und ob es "verfrüht sein kann". Diesen letzteren Teil verstehe ich nicht wirklich. Erinnert mich an die Diskussion um "das Gespräch".
Zu Teil 1: Während der Verliebtheitsphase hat man eigentlich IMMER das Gefühl, dass man eine dauerhafte Beziehung möchte. Erst in der Differenzierungsphase sieht man das ganze realistischer, erkennt die Macken, Schwächen, eventuellen Inkompatibilitäten und notwendigen Kompromisse. Diese Differenzierungsphase ist eigentlich das entscheidende, und da zählt die Praxis: Wie oft streitet man sich, wie gut kann man sich versöhnen, wie gut harmoniert man im Alltag, wie leicht findet man Kompromisse, wie gut passen Vorlieben und Gewohnheiten zusammen? Wie konkret kann man bei der Lebensplanung werden? Würde ein Zusammenleben funktionieren? Wagt man das Zusammenziehen?
Zu Teil 2: Während der frühen Kennenlern- und Verliebtheitsphase muss man doch zu keinem Punkt "ja" sagen. Niemand zwingt einem zu einer Entscheidung und die wäre auch gar nicht förderlich. Man ist zusammen -- das IST die Entscheidung. Täglich durch gelebtes Leben, nicht durch bewusstes Entscheiden. In dieser Phase entscheidet man sich allenfalls GEGEN die Beziehung, weil man Inkompatibilitäten feststellt, die unvereinbar sind. Aber FÜR die Beziehung muss man sich doch nicht mehr entscheiden, wenn man mittendrin ist.
Mein Rat: Lebe Dein Leben! Genieße die Beziehung! Seid verliebt, habt Spaß zusammen, genießt Sex, Freizeit, Zweisamkeit. Solange es sich nicht falsch anfühlt, ist es richtig. Versuche keine künstlichen Entscheidungen zu treffen; das ist gar nicht notwendig.