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  • #1

Wie lange muss man warten...

....., um mich wieder auf eine Person einlassen zu können??? Ich hatte mit meinem Ex-Freund eine sehr intensive Beziehung, die nur 2 Jahre dauerte. Er hat mich vor 12 Monaten für eine andere Frau verlassen. Ich trauer ihm gar nicht mehr nach, habe ihn komplett vergessen und mir geht es zum derzeitigen Zeitpunkt ganz gut. Leider kann ich immer noch nicht anderen Männern ohne Vorbehalte begegnen. Ich denke immer wieder daran, dass sie wahrscheinlich eh verlogen sind und etwaige "Leichen im Keller" haben. Auch wenn sich aus den Männerbegegnungen nur eine Freundschaft ergeben könnte, blocke ich vollkommen ab und wende mich ab. Wer hat ähnliche Erfahrung? Lenkt sich das wieder irgendwann ein auf ein "Normalmaß Skepsis"??
 
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  • #2
Ich kann dir nur eine Psychotherapie empfehlen. Mit einer derart verkorksten Einstellung wird das nie was. Mir tun die Männer leid, die an eine Frau wie dich geraten.
 
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  • #3
Ich habe den Eindruck, dass Du Deinen Exfreund noch nicht vergessen bzw. die Beziehung nicht verarbeitet hast.

Andernfalls würdest Du gelassener an Freundschaften und Begegnungen allgemein herangehen. Dieses vorsätzliche Misstrauen, das Du äußerst, beweist doch, dass Du alle Männer im Herzen für Verbrecher hälst.

"Irgendwann einlenken" wird sich Dein Verhalten sicher nicht, solange Du nicht Deine Einstellung änderst. Ich denke, Du solltest die Exbeziehung wirklich aufarbeiten und auch ehrlicher zu den Männern sein, die Du jetzt kennenlernst.

Denk doch, dass sie wohl alle irgendwann einmal schlechte Erfahrungen gemacht haben - genau wie Du. Sicher haben einige dieser Männer schlimme Exfreundinnen gehabt. Dennoch trauen sie sich, jetzt auf Dich zuzugehen. Warum solltest Du nicht genauso ehrlich und zuversichtlich sein?
 
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  • #4
Dass du nicht frei bist von Vorbehalten, die dich nicht nur genauer hinschauen lassen (Lerneffekt aus der vorigen Beziehungskrise), sondern neue Beziehungen unmöglich machen, zeigt, wie du selbst formulierst, dass dieses nicht ein "Normalmaß" ist, sondern dass dieses erst noch zu finden ist.
Dass du trotzdem die Trennung von deinem Partner vor einem Jahr ganz gut hinter dich gebracht hast, ist trotzdem möglich. Vielleicht war ja schon VOR diesem Erlebnis eine weiter zurück liegende, unverarbeitete Trennungserfahrung (vom Papa oder anderen wichtigen Menschen?) unbewusst in dir vorhanden, die jetzt noch immer weiter wirkt, durch den Auslöser bewusstseinsnäher als zuvor, auch wenn du diese Geschichte der letzten drei Jahre hinter dir hast?

Eine gute Psychotherapie (tiefenpsychologisch orientiert) könnte dir einen guten Dienst zur Verarbeitung erweisen und dich frei machen für eine durchaus achtsame und doch vorbehaltlose Annäherung und Partnerbeziehung.

Alles Gute!
w,57
 
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  • #5
Es sind immer wieder Frauen, die eine Psychotherapie ganz schnell empfehlen, davon halte ich für mich gar nichts, da ich sehr viele verkorkste Menschen kenne, die sowas gemacht haben! Dein Verhalten solltest du selbst einmal analysieren und entsprechend verändern. Mit deiner Einstellung wirst du sicherlich keinen vernünftigen Mann gewinnen können, vielleicht noch ein solcher, der ebenso von Frau verkrault ist! m53
 
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  • #6
Das hat nichts mit verkorkster Einstellung zu tun, Fragestellerin - und die schnelle Empfehlung einer Psychotherapie für eine nach schmerzhafter Trennung völlig normale Einstellung ist, gelinde gesagt großer Bockmist.
Lustige Vorstellung, dass ca. 98 % aller Mitmenschen wegen Trennung auf der Couch landen :)
Nach solchen Erlebnissen ist man nun einmal mißtrauischer und das ist erst einmal gar nicht falsch. Dumm ist, wer danach mit der gleichen Naivität in den nächsten Fettnapf tritt, ohne etwas gelernt zu haben bzw. genauer hinzuschauen.

Fragestellerin, man kann lernen, die kleinen Zeichen rechtzeitig zu erkennen, die es gibt, wenn eine Beziehung auseinander driftet und rechtzeitig versuchen, dagegen zu steuern.
Wenn man richtig hinschaut, wird man die ein oder andere Beziehung gar nicht erst eingehen, bzw. erkennt schon früh, wann es Zeit ist, intensiv etwas an einer Beziehung zu tun oder sich zu rechtzeitig zu trennen, bevor die ganz großen Verletzungen passieren.

Locker bleiben, Fragestellerin! Solange etwas in Dir abblockt, bist Du einfach noch nicht so weit. Lebe weiterhin Dein ganz normales Leben, hab Begegnungen, ohne gleich daran zu denken, dass hier etwas in Richtung Beziehung passieren muß. Eines Tages wirst Du merken, dass Du wieder ganz frei bist und auf einen Mann zugehen kannst.
In Tagen, Wochen, Monaten kann man das aber nicht festmachen - jeder Mensch hat nunmal sein eigenes Tempo.
 
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  • #7
Hier die FS: Eine Psychotherapie ist aus beruflichen Gründen bei mir nicht möglich.
 
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  • #8
Hallo,
mir ergeht das ähnlich wie dir. Ich hab meinen Ex vor fast 2 Jahren verlassen, nach ca. 5 Jahren Beziehung, weil er mich betrogen hat und hab auch momentan manchmal das Bedürfnis einen neuen Partner kennenzulernen, aber fühle mich auch noch nicht so richtig in der Lage, weil ich auch Angst vor erneuter Verletzung habe. Es ist doch ganz normal, wenn man eine seelische Verletzung erlitten hat, dass es Zeit braucht, damit diese verheilen kann und man neue Beziehungen scheut, um (evtl.) erneute seelische Verletzung zu vermeiden. Und je nach persönlicher Veranlagung dauert das bis zu 1 Jahr und länger. Ich denke man braucht auch diese Zeit des Verarbeitens, um dann wieder "frei" für was neues zu sein. In der heutigen Zeit ist es halt nicht anerkannt, wenn man mal zur Ruhe kommt um sich wieder selbst zu finden, lieber stürzt man sich von einer Beziehung in die nächste und nix klappt, dass nennt man dann Verdrängung oder geht von Party zu Party, zur Ablenkung. Wir (versuchen) die Dinge zu verarbeiten .. Ich würd mir an deiner Stelle nicht so viel Gedanken machen und versuchen mich mit den Dingen (diesen Vorurteilen ggü Männern - die ja auch leider oft berechtigt sind) auseinandersetzen. Und wenn man sich dann wieder selbst gefunden hat und auf seine innere Stimme hört, erkennt man die Männer mit den "Leichen im Keller" schon auf 10 km Entfernung!!!
Ich glaub zum Psychologen sollte man erst, wenn man darunter leidet.
Alles Liebe!
w
 
  • #9
Weißt Du denn, warum eure Beziehung auseinander ist?
Ich sehe es auch wie viele hier - Therapie ist doch wirklich harte Arbeit und nicht dafür da ein mit Vorbehalten geprägtes Männerbild (und es gibt viele Menschenmänner, die nicht beziehungs - und liebesfähig sind und schwach sind) zum besseren zu verändern. Warte doch noch ab - vielleicht ändert sich deine Haltung von allein und Du kannst in Ruhe gucken. Sollte es sich verfestigen, dann gehe vielleicht in eine Gruppe, wo man darüber sprechen kann.
 
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  • #10
Hallo FS, "Eine Psychotherapie ist aus beruflichen Gründen bei mir nicht möglich."

Wie das?

Eine Therapie oder ein psychologisch fundiertes Coaching ist doch eigentlich immer möglich? Wo liegt das Problem?

Grundsätzlich denke ich, das eine 2 Jährige Beziehung nach 12 Monaten eigentlich weitestgehend "abgearbeitet" sein sollte und in der Regel auch ist. Du selbst meinst ja auch das Du ihn vergessen, wohl verarbeitet, hast.

Könnte es sein, daß Dein Mißtrauen vielleicht viel älter ist, vielleicht ein regelrechtes Grundmißtrauen in Männer oder sogar in Menschen generell ist? So etwas entsteht sehr häufig z. B. bei Menschen, deren Eltern sich getrennt haben, als das Kind noch relativ jung war.

Auch eine schmutzige Trennungsschlacht der Eltern kann dazu führen, wie auch der Kontaktabbruch zu einem Elternteil.

Ebenso die fehlende Möglichkeit, bei den erwachsenen Bezugspersonen einen positiven, vertrauensvollen Umgang zwischen Mann und Frau kennen zu lernen.

Generell gilt: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig mit einem Psychologen reden. Verlorene Lebenszeit und verlorene Lebensqualität bekommt man nämlich wirklich nie wieder zurück, die sind unrettbar dahin! Die Vorbehalte, die da häufig vorhanden sind, sind bedauerlich und ziemlich lebensfremd.

Wer sich einen Arm gebrochen hat, geht ja auch ganz selbstverständlich zum Spezialisten, nämlich zum Arzt. Seelische Probleme werden dagegen häufig jahrelang verschleppt, aus Vorurteilen oder falscher Scham, obwohl es dafür eben auch einen Spezialisten gibt.

Die Folge ist allzuoft, das der Betroffene weit unter seinen Möglichkeiten lebt. Und das jahrelang.
 
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  • #11
Solange Du alle Männer von vornherein unter "Generalverdacht" stellst, hast Du deine letzte Beziehung ganz offensichtlich eben noch NICHT verarbeitet.
Und deshalb ist es definitiv auch ZU FRÜH für eine neue Partnerschaft.
Du brauchst ganz klar noch mehr Zeit.
 
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  • #12
@10: Hier die FS: Ich habe niemals eine bevorstehende Partnerschaft erwähnt! Vielleicht solltest du das nächste Mal erst schreiben, wenn du den Beitrag auch wirklich verstanden hast!
 
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  • #13
Liebe FS, mir (w/40) ergeht es wie Dir! Ich bin nun auf der Hut und gut gewappnet gegen Lügner, Betrüger & Co. Einfach Fragen stellen ! Solange bis Du im Bilde bist, wer vor Dir steht. Und genau das Verhalten des anderen beobachten. Ruft er Dich an? Meldet er sich "freiwillig"? Ist er kreativ und liebevoll dabei? Lässt er sich was einfallen? All das kommt sicher nicht beim 1. Date heraus, aber eben doch beim näheren Hinschauen und Kennenlernen. Wo lebt die Ex-Frau, wann hat er sie das letzte Mal gesehen. Wer hat wen verlassen. Ist eine Scheidung geplant oder bereits vollzogen? Was studieren die Kinder? So lernt man das Gegenüber besser kennen und kann im Gespräch bereits gut sortieren, wer passt und wer nicht. Und wenn's passt, kann frau entsprechend die Initiative ergreifen und mehr Interesse signalisieren. Wenn ihm Deine Fragen schnell lästig werden und sein Engagement deutlich nachlässt, war er eben nicht wirklich an Dir interessiert.
 
  • #14
Liebe #7: Ich muss zugeben, dass ich deinen Beitrag mit der allergrößten Faszination gelesen habe. Diese Einschätzung ist mir sehr fremd, und vielleicht kannst du mir ja helfen, alte Vorurteile abzubauen.

Wenn ich das Wort verarbeiten höre, dann denke ich immer an einen aktiven Prozess. Ich fange dann an zu analysieren und zu strukturieren, was ist da eigentlich passiert, welche Wechselwirkungsprozesse haben stattgefunden, hätte ich etwas anders machen können. Beim Verarbeiten würde ich mich im Internet oder in Selbsthilfegruppen kundig zu machen, wie andere, die weiter sind, in einer vergleichbaren Situation klar gekommen sind und ein positives Lebensbild aufzubauen. Denn positiv ist einfach besser als negativ, immer. Selbst diese Lebensberatungsbücher halte ich in Summe für besser als immer im eigenen Sud zu köcheln.
Alles in allem ist Verarbeitung ein Prozess, der Eigeninitiative abverlangt und als Ziel eine Veränderung der Denkprozesse haben sollte, damit das Leben in Zukunft für einen selber leichter wird. Andere Menschen kann ich dagegen prinzipiell nicht verändern, und jeder Gedanke daran ist IMHO vergeudete Lebenszeit.

Wenn ich etwas verarbeite, dann dauert das etwa 2-3 Monate, und ich finde mich dabei oft sehr sehr ineffizient, langsam. Im Kreise drehende Gedanken, sinnfreie Gedankenspiralen kenne ich zu gut. Ich müsste mir angewöhnen, Zwischenziele zu setzen. Ich weiß auch nicht, was dagegen spricht sich helfen zu lassen, wenn man sich selber überfordert fühlt->Psychotherapie

Bei dem hier beschriebenen jahrelangen "verarbeiten" habe ich dagegen mehr den Eindruck, dass es sich um ein Abwarten, ich würde sagen Verdrängen. Es wird gewartet, bis die Emotionen abklingen, bis man wieder vergisst. Es klingt für mich passiv. So wie sich eine Wut mit der Zeit verzieht, einfach durch warten. Im Unterbewußtsein lungert aber weiter das Misstrauen und wird meinem Eindruck nach zu einem unpassenden Augenblick wieder herauskommen. Warum liege ich mit meiner Einschätzung Deiner Meinung nach falsch, und warum?

Das Männer in großer Mehrheit verlogen sind, ist ja objektiv nicht richtig. Wenn man fünfmal an einem Ford vorbeifährt, kann das daran liegen, dass man im Werk in Rüsselsheim unterwegs ist oder glatter Zufall. Und wie erlangt man durch diese passive Form der Verarbeitung die Fähigkeit, verlogene Männer zu detektieren? Das verstehe ich nicht. Ich meine, wenn du darin wirklich gut bist, dann kannst du ja deine Fähigkeiten direkt gegen Bares anbieten. Ich werde gelegentlich angelogen und merke das oft nicht.
 
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