Es gibt doch auch in der Psychologie ein Modell zu den Trauerphasen, die man durchlaufen muss, um wieder bereit zu sein für einen neuen Menschen. Mir kann doch keiner erzählen, dass er in ein paar Tagen/Wochen diese Phasen durchlaufen hat.....
Ich bin schon erstaunt, dass die meissten sich gar nicht darüber Gedanken machen.
Du irrst Dich in der Annahme, dass andere sich keine Gedanken machen - sie denken nur was anderes als Du, sind risikofreudiger /das ganze Leben ist ein einziges Risiko). Sie versuchen etwas, statt wie Du Regelwerke zu schaffen, die dann doch nicht funktionieren, weil die anderen nicht die gleichen Regeln haben.
Nicht jeder der sich trennt, trauert. Ich vermute sogar, dass die wenigsten trauern - wer verlässt sowieso nicht, dann die vielen Trennungen vom Typ "auseinandergelebt", Trennungen aus destruktiven Beziehungen etc.
Wer nicht trauert, muss auch keine Trauerphasen durchlaufen. Du schaffst Dir Konstrukte, die nur selten greifen, weil die Bedingungen anders sind, als Du annimmst.
Vielleicht solltest Du trauern von traurig sein unterscheiden, auch wenn man heute allgemein zur Gigantomanie neigt. Ich bezweifele, dass das pflichtgemäße "Durchlaufen von Trauerphasen" für das Ende von Kurzzeitbeziehungen gemeint ist.
Vermutlich adaptierst Du "Trauern wegen Todesfall von Ehepartner oder Verlust des Kindes" einfach auf ein Minithema, was aber nicht dem Konzept entspricht, weil überdimensioniert.
Wer heute 3 Wochen traurig ist, wenn ihm der Lebenspartner gestorben ist, dem wird ja auch eine Depression diagnostiziert - früher gab es daffür das Trauerjahr ohne Krankheitswert.
Ich finde diesen Psychologisierungswahn für jede Lebenslage absurd, auch für die, die total normal sind. Das macht die Menschen immer unfähiger, mit den ganz normalen Anforderungen des Lebens umzugehen.
Wer nach einer Trennung aus einer recht kurzen Beziehung irgendwelche Trauerphaasen meint durchlaufen zu müssen, kann das ja gern tun - nützt ihm nur nichts, denn über kurz oder lang passiert ihm das Gleiche wieder und er macht sich sein ganzes Lebens zu einer einzigen Trauerveranstaltung. Da wäre es sinnvoller, statt zu trauern Resilienz aufzubauen.